Previous Page  169 / 310 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 169 / 310 Next Page
Page Background

Anhang

169

Interview Jasmin und Junus

I: Ahm, ok. Sie haben gearbeitet, das war in einer kleinen Abteilung beim Land, oder?

M: Nein, das war Ministerium.

I: Der Vater hat vor der Geburt gearbeitet, 50 Stunden mit Überstunden hat er angegeben?

M: Ja, aha. Mit Nebenjobs. Ja.

I: Ja, genau, der Verdienst ist in Bandbreiten. Ok. Dann kommen wir gleich einmal zu den Fragen. Also es geht

jetzt grundsätzlich um das Wiedereinstiegsverhalten. Deswegen haben wir auch die Frage gestellt, was

hätten Sie getan sozusagen, hätte es die konkrete gewählte Variante nicht gegeben. Und da haben Sie jetzt,

haben Sie den Fragebogen alleine ausgefüllt oder gemeinsam?

M: Gemeinsam.

I: Ok. Was hätten Sie, Sie haben angegeben, dass Sie nicht gewusst haben, was Sie gewählt hätten. Aber jetzt

stellen wir einmal…

M: Ich muss sagen, ich habe das gar nicht so im Kopf, ich habe es überflogen. Ich weiß gar nicht mehr, wann ich

mich entschieden habe und mich für das Längste entschieden. Also ich habe das nur grob oberflächig

gemacht.

I: Ok, ah. Nach was für einem Kriterium, einfach weil es lang ist?

M: Ahm ja.

I: Weil? Warum soll es lang sein?

M: Ja, weil ich das Kind gerne haben will. Weil das geht dann 30 Monate, also ungefähr bis es drei Jahre ist, bis

das Kind in den Kindergarten geht. Ich habe, das ist das vierte Kind insgesamt und ja, ich finde, die Zeit

braucht das Kind. Also wenn es geht, dann bleibe ich auch gerne daheim.

I: Ok. Aber Sie hätten beispielsweise einfach zwölf Monate nehmen können und das Geld aufsparen und dann

die restlichen 24 Monate…

M: Nein, das kann ich nicht.

I: Ah oje (beide lachen). Ok. Ok. Es ist, sprich, Sie hätten im Prinzip, wenn ich das einmal reduzieren darf, immer

die längste Variante genommen, ganz egal wie lang oder wie kurz diese gewesen wäre?

M: Ja. Genau.

I: Ok, gut. Und dementsprechend hätte das einen Einfluss gehabt auf Ihr, auf Ihr Wiedereinstiegsverhalten?

M: (zögert)...

I: Also sagen wir einmal, weil Sie vorher gesagt haben, sagen wir einmal drei Jahre wären ideal und Sie

bekommen jetzt eine Variante, die bestenfalls 20 Monate geht. Wären Sie da dann einfach 16 Monate zum

Beispiel zu Hause geblieben oder zehn?

M: Also wenn ich gerade bei der Stelle, die ich gehabt habe. Das ist jetzt, ich habe ja vor dem Kind jetzt nicht

gearbeitet, ja. Aber vor dem dritten habe ich gearbeitet und wie gesagt, das war eine Stelle auf vier Jahre

und das ist sich dann nicht mehr ausgegangen. Aber da hätte ich natürlich, gebe ich zu, wieder angefangen

oder zumindest probiert.