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letzten Jahr haben sie es umgedreht einmal für eben zwei, drei Monate und dann aber gemeint, es war eine

interessante Erfahrung, aber wir machen es wieder wie gehabt.

I: Ok, ok. Und da war es nie ein Thema, dass sie die lange Variante nehmen, weil es bei ihnen so klar ist, dass sie

für die Kinder, und sagen wir einmal, Organisation des Haushaltes und alles was dazugehört, da gehört der

Mann auch dazu zum Haushalt, den organisiert man mit quasi und alles, was außen herum ist, dass er das

quasi übernimmt. Das war nie so ein Thema?

M: Dass er die Organisation im Haushalt übernimmt?

I: Außerhalb des Haushalts und Sie im Haushalt, wenn man so will, die Rollenverteilung.

M: Was ist dann die Organisation außerhalb des Haushalts?

I: Erwerbsleben, dass er dafür zuständig ist sozusagen, wenn man so will ja. Vielleicht anders, vielleicht direkter

gefragt, wenn ich Sie so konkret frage, warum haben Sie genau, warum ist das so klassisch bei Ihnen, das ist

die Aufgabe der Frau, das ist die Aufgabe des Mannes, würden Sie darauf lieber antworten können: Das ist

bei uns ja gar nicht so?

M: (zögert) Nein, nein das ist bei uns so. Ja.

I: Genau. Aber würden Sie es lieber antworten können? So in dem Sinne, wir, ein wahnsinnig progressiver

Haushalt und der erste (I nennt Geburtsland des Vaters) Österreichs, wo es genau umgekehrt ist, so etwas?

M: Nein, nein, nein (immer wieder den Interviewer unterbrechend) (lacht).

I: So etwas. Das meine ich. Worum es ein bisschen geht, ist sozusagen, weil jeder hat eine eigene Vorstellung

wie seine Familie funktionieren soll. Es gibt natürlich immer Bilder außerhalb, die sich denken, wir wissen

anders sollte es eigentlich sein. Und manche Frauen, manche Männer kommen da jetzt, nicht in

Erklärungsnotstand weil das wäre zu viel, aber denken sich schon, naja, jetzt habe ich es schon oft genug

erklärt, warum ich zum Beispiel als Mann in Karenz gehe oder als Frau, warum nehme ich die lange oder die

kurze Variante, das ist jetzt schon oft genug gesagt worden und jetzt will ich einmal nichts mehr dazu sagen

müssen. Gibt es so etwas bei Ihnen?

M: Nein, Nein.

I: Ok. Ahm. Eigentlich wäre noch eine Frage, wie der Arbeitgeber immer auf solche Sache reagiert, aber das fällt

bei Ihnen in beiden Fällen flach, weil er hat es gar nicht angesprochen bei seinem Arbeitgeber nehme ich

an?

M: Ah. Na, na, bei ihm spielt das überhaupt keine Rolle und bei mir war es vor dem letzten Kind sowieso nicht.

Es war wenn schon das vorletzte Kind und da war es ein bisschen blöd, weil die Stelle eben nur auf vier

Jahre war. Und weil sie genau in der Zeit auch jemanden gebraucht haben, also die haben jemanden

nehmen müssen. Das ist ein bisschen, ich glaube...

I: Hat man bei so befristeten Verträgen eigentlich das Recht, zurückzukommen?

M: Glaube schon…

I: Ich glaube schon, gell?

M: Hätte ich, glaube ich, schon gehabt. Aber ich bin mir da eigentlich immer gut behandelt vorgekommen und

ich hätte nicht Lust gehabt, da Schwierigkeiten machen, also sie sind mir überall entgegenkommen und, ah,

dass das bei mir so blöd gelaufen ist, da kann sowieso niemand etwas dafür, dass ich aber, ich wäre nicht