Anhang
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I: Wenn aber die Höhe der Zuverdienstgrenze bei der einkommensabhängigen höher gewesen wäre, dann
hätten Sie aber die einkommensabhängige genommen?
M: Ja, dann hätte ich die einkommensabhängige genommen.
I: Hätten Sie dann vielleicht noch mehr Kurse gehalten, wenn die Grenze höher gewesen wäre, oder hätten Sie
dann...
M: Ja, wenn ich mehr angeboten bekommen hätte, dann hätte ich auch mehr Kurse gehalten. Abendkurse
wären sehr gut gegangen.
I: Angenommen, es gibt gar keine Zuverdienstgrenze, wären Sie dann wieder früher ins Arbeitsleben
eingestiegen? Ist eine rein hypothetische Frage.
M: Viel früher nicht, weil ich gestillt habe. Das wäre bei meinem Kind frühestens ab acht Monate gegangen. Es
ist ja vom Kind zu Kind anders.
I: Also viel früher wären sie nicht gegangen?
M: Vielleicht schon zwei Monate früher, aber nicht viel früher. Da habe ich lange gestillt.
I: In diesem Themenblock geht es um Rollenbilder. Angenommen, Sie könnten alles selber entscheiden. Was
glauben Sie, was ist die Rolle von der Mutter und die Rolle vom Vater in der Familie? Sollte man sich die
Kinderbetreuung aufteilen, versus?
M: (lacht). Ja, da bin ich ein bisschen altmodisch oder konservativ. Ich finde, dass aufgrund vom Stillen, die
Mutter beim Kind sein soll. Ich will auch dass der Vater beim Kind ist, bin auch froh, dass es möglich war
soweit. Ahm. Je älter das Kind wird, desto mehr kann sich auch der Vater einbringen.
I: Das Kind ist am Anfang schon sehr abhängig, oder?
M: Aus meiner Sicht schon, ja.
I: Und, ahm, im zunehmenden Alter können dann die Väter übernehmen?
M: Ja, genau.
I: Gibt es bei der Erwerbsarbeit auch eine ideale Aufteilung? Ist es da auch wieder altersabhängig vom Kind?
M: Ich muss sagen, jetzt wo mein Mann zu Hause war, war es für mich sehr fein, die Abwechslung zu haben. Ich
habe früher vielleicht indirekt immer von meinem Mann erwartet, dass wenn er von der Arbeit nach Hause
kommt, immer 100% für das Kind da sein soll. Wenn man aber selber arbeiten geht, merkt man auch, dass
die Arbeit müde macht und man nicht immer ganz…. Auch um eine andere Perspektive zu sehen, jetzt im
Hinblick auf das Familienleben. Mein Mann hat auch gemeint, dass es für ihn gut war zu sehen, was es
bedeutet ein Kind den ganzen Tag zu versorgen. Ich denke eben, dass es mit zunehmendem Alter, gleich ist,
wer zu Hause ist. Hauptsache, es ist jemand da. Ich finde es schon wichtig, dass am Anfang die Eltern zu
Hause sind. Also, ich hätte mein Kind jetzt nicht in eine Kinderkrippe gegeben.
I: Es war also nicht wichtig, zum frühesten Zeitpunkt wie möglich, wieder arbeiten zu gehen?
M: Nein, da bin ich nicht die Karrierefrau, nein.
I: Haben Sie sich informiert, ob es Kinderbetreuungseinrichtungen gibt, oder ist es bei Ihnen sowieso nicht in
Frage gekommen? Haben Sie diesbezüglich gar keine Informationen gebraucht?