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Anhang

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M: Also, ich habe mich schon informiert, weil ich mir lange nicht sicher war, ob mein Mann reduzieren kann.

Dann hätte ich das Kind zwei Nachmittage in eine Kinderkrippe geben müssen. Deshalb habe ich mich auch

informiert. Es hätte auch Möglichkeiten gegeben.

I: Es hätte Möglichkeiten gegeben?

M: Also, man muss früh genug dran sein, circa ein Jahr vorher.

I: Ein Jahr?

M: Man soll sich ein Jahr vorher anmelden, bevor man es braucht. Ich habe nicht gewusst, ob mein Mann

reduzieren kann oder nicht und das wäre dann schwierig geworden, wenn wir die Kinderbetreuung

gebraucht hätten.

I: Grundsätzlich ist es ideal, wenn man beide Perspektiven mitbekommt. Arbeit und Kinderbetreuung. Wobei in

der ersten Zeit die Mütter mehr gebraucht werden und Väter erst später.

M: Wobei es für mich auch in Ordnung gewesen wäre, wenn ich ganz zu Hause geblieben wäre oder auch mein

Mann. Wichtig ist nur, dass ein Elternteil zu Hause ist.

I: Glauben Sie, dass die Gesellschaft, Gesellschaft unter Anführungszeichen, dass die Frauen so schnell wie

möglich wieder arbeiten gehen sollten oder dass sie eher zu Hause bleiben sollten? Vielleicht ist es auch

mehr die Mischform. Was ist hiernach Ihre Meinung?

M: Also, bei mir ist es so, dass meine Freundinnen gerne wieder arbeiten gehen. Die Männer wären auch gerne

zu Hause geblieben, wenn es möglich gewesen wäre. Hier ist es aber seitens der Arbeitgeber nicht möglich

gewesen. Sie haben solche Jobs, der eine ist Architekt, der andere ist in einer höheren Managementebene,

da geht es auch nicht so leicht, dass man für zwei Monate weggeht. Wenn man meine Mutter fragen

würde, würde sie sagen, dass man so lange zu Hause bleiben sollte, bis die Kinder aus der Volksschule

draußen sind. So lange will ich aber nicht bleiben (lacht).

I: Muss ja jetzt auch nicht sein.

M: Nein, bis zum Kindergarten, aber auch nicht länger.

I: Glauben sie, dass das viele Leute noch so sehen, dass man so lange zu Hause bleiben soll? Oder glauben Sie,

dass es sich mittlerweile geändert hat? Was glauben Sie, ist die herrschende Meinung?

M: Hm, ja vielleicht hängt es von der Einkommensschicht ab. Ich weiß nicht, wie ich es bezeichnen soll. Meine

Freundinnen gehen alle gerne wieder arbeiten. Gehen auch wieder geringfügig arbeiten.

I: Und Sie finden das auch wahrscheinlich gut?

M: Ja, sie finden das für sich selber auch gut.

I: Hat Sie die Sichtweise in irgendeiner Weise in Ihrer Entscheidung beeinflusst?

M: Nein.

I: Nein, das dann doch nicht. Unabhängig von irgendwelchen...

M: Ich und mein Mann haben uns so entschieden. Wir haben uns das so ausgeredet, wie es für ihn und für mich

am feinsten ist.

I: Bei Ihnen ist es zwar wegen den Dienstjahren nicht gegangen, aber bei Ihrem Mann war es möglich, aber

auch mit Diskussionen mit dem Arbeitgeber.