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Die Einkommen 2012 im
Bundesländervergleich*
FACHARTIKEL
Mag. Armin Erger
(1) Zur Bedeutung der Einkommen
Das Einkommen aus Erwerbsarbeit bildet für den
weitaus größten Teil der Menschen in Österreich die
Haupteinkommensquelle. Aus den Einkommen aus
Arbeit werden Ausgaben aller Art bestritten: Lebens-
mittel, Energie, Bildungsausgaben und Aufwendun-
gen für die Freizeitgestaltung.
Mit diesen Ausgaben wird der private Konsum, der
in Österreich im Jahr 2012 164 Milliarden Euro aus-
machte, finanziert und der Wirtschaftskreislauf auch
in Krisenzeiten, wie zuletzt in den Jahren seit 2009,
stabilisiert. Das Aufkommen der Lohnsteuer mach-
te 2012 mit 23,4 Milliarden Euro rund 32% der Ge-
samteinnahmen des Staates aus und war nach der
Umsatzsteuer die wichtigste Einnahmequelle des
Staates. Prognosen gehen davon aus, dass die
Lohnsteuer schon bald zur aufkommensstärksten
Steuer werden könnte.
Für das konkrete Leben der Menschen ist das Ar-
beitseinkommen ein zentraler Wert, der vieles er-
möglicht, aber, je nach Höhe des Einkommens, vie-
les auch nicht zulässt. Umso problematischer ist es,
dass die reale Entwicklung des Einkommens, d.h.
nach Berücksichtigung der steigenden Preisen, die
Einkommen eher zurückgehen, als dass sie steigen.
Dieser Trend ging auch im Jahr 2012 leider ungebro-
chen weiter, in Österreich gingen die realen Einkom-
men um 0,2% im Vergleich zum Jahr 2011 zurück. In
Tirol war dieser Trend mit einem Rückgang von 0,4%
sogar noch etwas stärker ausgeprägt.
(2) Die Bundesländer im Vergleich
Das durchschnittliche Jahresnettoeinkommen in Ös-
terreich betrug 2012 EUR 20.455. Auf einen Monat
umgerechnet (Jahresnettobezug dividiert durch vier-
zehn) ergab sich ein Einkommen von EUR 1.461 pro
© Fotalia: Marco Scisetti
* Datenquelle: Lohnsteuerstatistik 2012, Statistik Austria 2013: Die vorliegende Analyse und mehr wurde auch in der Publikation „Einkom-
men Tirol: Eine strukturelle Analyse der Einkommenssituation der Beschäftigten in Tirol“ (AK Tirol, 2014) veröffentlicht.