Tiroler Arbeiterzeitung - page 11

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Nr. 43, September 2012
THEMA:
JUNG & ALT
P
flegende Angehörige nehmen
große Belastungen auf sich und
erbringen für die Gesellschaft
eine unbezahlbare Leistung. Rund um
die Uhr, meist über viele Jahre, stehen
sie im Einsatz, oft ohne jemals Urlaub
oder ein freies Wochenende zu haben.
Die Herausforderungen, mit denen
sie konfrontiert werden, sind vielfältig.
Diese können nicht nur finanzieller
Natur sein, wie etwa nötige Umbauten
oder die Frage nach einer möglichen
Versicherung, sondern können auch in
Form von körperlichen und psychischen
Belastungen auftreten. Denn pflegende
Angehörige gehen in der Betreuung
ihres Familienmitgliedes zumeist über
ihre Grenzen hinaus. Ständiges Heben
oder Tragen verursacht oft Bandschei-
benprobleme. Meist bleibt zu wenig
Zeit, soziale Kontakte zu pflegen. Die
eigenen Bedürfnisse werden zurückge-
stellt. Burnout droht.
Pflegende Angehörige benötigen da-
her die bestmögliche Unterstützung.
BeimTag der Pflege am Freitag, 19. Ok-
tober, in der AK in Innsbruck, stehen
ab 14 Uhr pflegende Angehörige und
ihre Probleme im Fokus. Hier erhalten
Interessierte von Experten wichtige In-
formationen über mögliche finanzielle
Unterstützungen, Pflegefachkräfte ge-
ben praktische Tipps und sie erfahren
vom Profi, wie man der Burnout-Falle
entkommt.
<<
Das geht uns alle an.
Am 19. Oktober stehen in der AK in Innsbruck pflegende Angehörige, ihre
Herausforderungen und Probleme im Vordergrund. Es gibt viele Infos und eine Ausstellung.
Im Fokus: Pflegende Angehörige
Die besten Tipps am 19. Oktober
Klare
Berufsbilder
Verständlich.
Statt kompliziert formuliert,
zehn Berufsbilder einfach erklärt.
J
eder Lehrling erhält zu Beginn
seiner Ausbildung das sogenann-
te Berufsbild als Richtlinie und
Fahrplan einer ordentlichen Berufsaus-
bildung. Dort ist geregelt, welche Fer-
tigkeiten und Kenntnisse in einem be-
stimmten Lehrberuf vermittelt werden
müssen. Aber all zu oft verschwindet
das kompliziert formulierte Berufsbild
in irgendeiner Schublade. Kein Wun-
der, dass es in vielen Fällen zu Ausbil-
dungsdefiziten kommt.
Checkliste für Lehrlinge.
Das
wollte die Arbeiterkammer Tirol än-
dern und hat die Ausbildungsunterlage
von den zehn häufigsten Lehrberufen
im sogenannten „Capito-Standard“ in
eine leicht verständliche Sprache „über-
setzen“ lassen. So kann sie jeder besser
verwenden. In Form einer Checkliste
können die Lehrlinge einfacher über-
prüfen, ob ihre Ausbildung tatsächlich
qualitätsvoll und umfassend stattfindet,
für Lehrberechtigte kann die Checkli-
ste im betrieblichen Alltag zur Planung
und Kontrolle hilfreich sein.
Zehn Berufsbilder.
Berufsbilder
verständlich formuliert gibt es für
folgende Lehrberufe: Einzelhandel-
Lebensmittel, Büro, Tischlerei, Re-
staurantfachfrau/Restaurantfachmann,
Maurerin/Maurer, Kraftfahrzeugtech-
nik, Köchin/Koch, Installations- und
Gebäudetechnik, Friseurin/Friseur und
Elektrotechnik.
Auf einen Klick.
Die Berufsbilder
als Ausbildungsunterlage sind abrufbar
auf
unter Jugend –
reinklicken und informieren.
<<
3 Monate Probezeit.
Die ersten
3 Monate des Lehrverhältnisses sind die
so genannte Probezeit. Innerhalb der
Probezeit kann sowohl der Lehrberech-
tigte als auch der Lehrling das Lehr-
verhältnis jederzeit ohne Angabe von
Gründen lösen. Die Auflösung muss
jedoch schriftliche erfolgen!
Freifahrt für Lehrlinge.
Zu
Beginn ist es für den Lehrling wichtig,
die Lehrlingsfreifahrt zu organisieren.
Das notwendige Formular erhältst du
bei der Arbeiterkammer Tirol oder dem
Verkehrsverbund (Selbstbehalt € 19,60).
Berufsbild anschauen.
Die
AK-Experten empfehlen, zu Beginn des
Lehrverhältnisses das Berufsbild genau
anzuschauen. In der Lehrberufsliste ist
genau aufgelistet, welche Fertigkeiten
du während der Lehre erlernen musst.
(siehe Bericht links!)
Arbeitszeiten.
Schreibe deine Ar-
beitszeiten lückenlos und verlässlich auf.
Sollte es einmal Probleme geben, sind
deine Aufzeichnungen sehr hilfreich.
Hilfe.
Solltest du weitere Fragen zum
Beginn deiner Lehre haben, wende
dich an die Expertinnen und Experten
deiner AK-Jugendabteilung unter der
Gratishotline 0800/22 55 22 – 1566.
Newsletter.
Du möchtest gerne
Infos für deine Lehrzeit bekommen und
über das Angebot deiner AK informiert
werden? Dann abonnier den Lehrlings-
newsletter deiner AK Tirol. Geh rein
auf
unter Jugend und
melde dich an.
<<
So gelingt
Start in die Lehre
Einstieg.
Derzeit beginnen wieder viele Lehrverhältnisse. Hier
ein paar Ratschläge, damit der Start ins Berufsleben auch gut gelingt.
Beginn.
Aller Anfang ist schwer, da
gibt es viel zu beachten.
E
in Familienmitglied wird plötzlich pflegebedürftig.
Von einem Moment auf den anderen hat sich alles
verändert - sowohl für den Betroffenen als auch für die
Angehörigen. Wichtige Entscheidungen sind zu treffen.
Die AK Broschüre „Pflegefall, was nun?“ hilft in dieser
schwierigen Situation mit den wichtigsten Informationen.
Broschüre kostenlos anfordern unter 0800/22 55 22 -
1638 oder herunterladen auf
I
m AK Referat „Gesundheit und Pflege“ werden pflegende
Angehörige beraten, wenn es um Heimunterbringung,
24-Stunden-Pflege, Pflegegeld oder finanzielle Unterstüt-
zungen geht. Beschäftigte im Sozial- und Gesundheitsbe-
reich werden in berufsrechtlichen Angelegenheiten und
Haftungsfragen betreut. DGKS Mag. Daniela Russinger
steht mit Rat und Tat zur Verfügung. Kontakt: 0800/22
55 22 - 1644 oder
Eigene AK-Anlaufstelle
Pflegebedarf, was nun?
frühe entscheidung
Schulwahl und
Einstiegsgehalt
S
chon Zehnjährige oder meist
deren Eltern überlegen: Neue
Mittelschule oder Gymnasium. Mit
13/14 Jahren heißt es dann: Leh-
re oder weiterführende Schule, mit
18/19 und dem Maturazeugnis in
der Tasche: Job oder noch ein Kolleg
oder studieren? Was studieren?
Die AK Tirol bietet eine Fülle an
Informationen im Rahmen ihrer Bil-
dungsberatung mit Schwerpunkt
Erwachsene, ebenso das AMS mit
dem Berufsbarometer und anderen
Internetplattformen, dieWirtschafts-
kammer mit Schwerpunkt Lehre, der
Berufsorientierungsunterricht in der
Schule und die Bildungsberater kön-
nen weiter helfen.
Interessante Infos und Entschei-
dungshilfen liefert das BIBER-Moni-
toring von AMS, Statistik Austria und
Arbeitsministerium. Alle Details zum
„bildungsbezogenen Erwerbskarri-
eremonitoring“ unter
.
ams.at/ueber_ams/14201.html,
weitere Grafiken in der Presseunter-
lage auf der Homepage des BMASK.
Einstiegseinkommen.
Ziemlich lo-
gisch ist, dass man nach der Lehre
am schnellsten einen Job findet
bzw. schon hat und dass nach dem
AHS Abschluss der Großteil nicht
direkt ins Berufsleben geht sondern
studiert. Hat man das einmal absol-
viert, dann kann man 12 Monate
nach Abschluss mit dem höchsten
Medianeinkommen von 2.850 Euro
rechnen, während das vergleichbare
Medianeinkommen beim Lehrab-
schluss und nach einer BHS 1.900
Euro beträgt. Dazwischen liegen
beim Akademiker allerdings 4 bis
6 Jahre ohne fixes Einkommen und
je nach Studium holt man das im
Laufe seines Lebens auf oder nicht.
Chemiker oder Mediziner liegen
beim Medianeinkommen 12 Mo-
nate nach Abschluss bei mehr als
3.000 Euro, Psychologieabsolventen
hingegen bei rund 1.900 Euro.
14 Uhr: „Pflegebedarf, was nun?“
Es geht unter anderem um Pflegegeld, mögliche
Förderungen für einen notwendigen Wohnungsum-
bau, Unterstützung vom Sozialsprengel, Verleih von
Hilfsmitteln wie Pflegebett, Rollator. Die AK Expertin
DGKS Mag. Daniela Russinger und ein Sozialexperte
informieren und stehen für Fragen zur Verfügung.
15.30 Uhr: Ausstellung von Hilfsmitteln
Es sind zwei Pflegebetten ausgestellt, an denen diplo-
mierte Pflegekräfte des sozialmedizinischen Vereins
pflegetechnische Tipps geben (bis 18 Uhr). Außer-
dem sind weitere diverse Hilfsmittel wie Rollstühle,
Rollatoren, Hörgeräte und Lesehilfen zu besichtigen.
(Austeller: Österr. Zivilinvalidenverband, Tiroler Blin-
den- und Sehbehinderten-Verband, Landesverband
für Gerhörlose).
16 Uhr: „Pflegende Angehörige und Burnout“
Dr. Oswald Hosny, Klinischer und Gesundheitspsycho-
loge, Hypnose- und EMDR-Therapeut, informiert über
Ursachen von Burnout, Früherkennung und Möglich-
keiten der Prävention. Er steht nach seinem Vortrag
zeitlich unbegrenzt für Fragen zur Verfügung.
Tag der Pflege am 19. Oktober
Herausforderung.
Pflege daheim ist für alle Beteiligten eine große Aufgabe.
Tag der Pflege, Fr. 19. Oktober,
AK Innsbruck, Maximilianstr, 7
Anmeldung:
Termin vormerken
und anmelden unter
0800/22 55 22 - 1644.
!
Foto:FredGoldstein/Fotolia.de
Foto:AlexanderRaths/Fotolia.de
Foto:Masson/Fotolia.de
Foto:YuriArcurs/Fotolia.de
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