Tiroler Arbeiterzeitung - page 2

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Jetzt geht mir
ein Licht auf
Tipps.
Strom und Wasser können ganz schön teuer werden. Oft
verursachen Unwissen oder aber Bequemlichkeit unnötige Kosten.
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und 3.500 Kilowattstun-
den Strom verbraucht ein
Haushalt im Schnitt pro
Jahr. Aber wie viel ist das?
Mit 1 kWh (sie kostet in Tirol
derzeit 15 bis 16 Cent) kann man
z. B. je nach Gerät eine Maschine
Wäsche waschen oder ca. sieben
Stunden fernsehen.
Die meiste Energie brauchen
Geräte, die Wärme oder Kälte er-
zeugen. Deshalb ist der E-Herd
einer der größten Stromfresser im
Haushalt: Wer mit Deckel auf dem
Topf kocht, senkt den Verbrauch
um ein Viertel, Schnellkochtöpfe
sparen 50 % Energie. 30 % ver-
glühen sinnlos, wenn Töpfe klei-
ner als die Herdplatte sind.
Beim Kühlschrank sollte man
auf „A++“ achten. Innen genügen 7º C,
dafür reicht oft schon Stufe 1.
Auch beim Wäschewaschen lässt
sich Strom sparen. Deshalb Trommel
voll machen und Temperatur drosseln.
60-Grad-Programme brauchen 85 %
des Stroms fürs Aufheizen. Wäsche-
trockner kosten im Vier-Personen-
Haushalt rund 80 Euro
pro Jahr.
Mindestens 200 Euro
fallen im Jahr für einen
Elektroboiler an. Dabei rei-
chen an die 60º C, um vor
Legionellen zu schützen.
Auch Wasser sollte be-
wusster verwendet wer-
den. Allein durch einen
tropfenden Hahn gehen
170 Liter verloren. Wer
duscht, statt zu baden,
kann bis zu 70 % Wasser
sparen.
Gute
Tipps
zum
Schluss: Der Letzte macht
das Licht aus! Etwa ein
Zehntel des Stromver-
brauchs entfällt auf die
Beleuchtung. Und ziehen Sie den Ste-
cker: Der Stand-by-Betrieb von PC,
TV-Gerät & Co. kann pro Jahr mehr
als 50 Euro kosten!
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90.000 Haushalte
sind energiearm
Dramatisch.
In Tirol können sich vor allem
Pensionistinnen die Heizkosten nicht mehr leisten.
G
lücklich, wer jetzt nur die Hei-
zung aufdrehen oder ein Scheit
Holz nachlegen muss, um es
warm zu haben.
Derzeit geistert die Energiearmut – ein
Begriff aus der Sozialpolitik – durch die
Nachrichten: Rund 90.000 Haushalte
mit 170.000 Personen sind österreich-
weit betroffen, besagt eine IFES-Studie
für den Stromregulator E-Control. 931
Haushalte wurden befragt.
Hauptleidtragende sind alleinstehen-
de Pensionistinnen in Tirol und Salz-
burg in übergroßen Wohnungen, die
sich schwertun, die Energierechnung
zu zahlen. Im Schnitt gäben sie rund
163 Euro pro Monat dafür aus, mehr
als die Hälfte bis zwei Drittel davon für
Heizkosten. Das sei mit 19 % knapp ein
Fünftel ihres Einkommens – und vier
Mal so viel wie im Österreich-Schnitt.
Fixe Definitionen für Energiearmut
gibt es derzeit nicht. Doch sie hat vier
Hauptursachen: Schlechte finanzielle
Situation, schlechter Energiestandard
von Gebäude und Haushaltsgeräten,
ineffizientes Verhalten und steigende
Energiepreise. In der Definition der
E-Control sind Haushalte energiearm,
wenn das verfügbare Einkommen unter
der Armutsgefährdungsschwelle liegt
und überdurchschnittlich hohe Energie-
kosten anfallen. Als niedrig gelten ver-
fügbare Einkommen von weniger als 60
% des Medianeinkommens (1.800 Euro
pro Monat); Energiekosten sind über-
durchschnittlich, wenn sie über 140 %
der Medianausgaben für Energie liegen.
Heizkostenzuschüsse würden zwar
kurzfristig helfen, aber nur mit weni-
ger Energieverbrauch, Verbesserung der
Wohnsituation, Wärmedämmung oder
Geräten mit geringerem Verbrauch ge-
löst.
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D
ie Heizperiode hat längst begonnen. Und
angesichts horrender Energiepreise und
der oft beachtlichen monatlichen Vorauszah-
lungen denken viele jetzt schon mit Schrecken
an die nächste Abrechnung. Grundsätzlich ist
das Prinzip des Heizkostengesetzes ja einfach:
Wer mehr verbraucht, der muss auch mehr
bezahlen. Umso komplizierter ist aber so
manche Abrechnung. Die AK Broschüre „Heizkostenabrechnung – Über-
sicht und Beispiele“ enthält viele aufschlussreiche Informationen sowie
detaillierte Aufstellungen. Sie kann kostenlos angefordert werden unter
der Hotline 0800/22 55 22 – 1731 oder steht als Download auf
www.
ak-tirol.com
zur Verfügung.
Alles zu den Heizkosten
Gewusst wie.
Wer mit Köpfchen heizt, kann beträchtliche Energiekosten vermei-
den und muss trotzdem nicht frieren.
Heiße Tipps gegen
einen kalten Winter
Sparen.
Eine warme Wohnung kommt viele Tiroler wieder teuer zu
stehen. Dabei lässt sich schon mit wenigen Tricks vieles einsparen.
F
ürs wohlig warme Zuhause müs-
sen die Tiroler Beschäftigten und
ihre Familien auch im heurigen
Winter wieder tief in die Tasche grei-
fen. Dafür sorgen neben den frostigen
Temperaturen auch die hohen Preise für
Heizöl und viele andere Energieträger.
Verschärft werden sie noch durch die
österreichweit niedrigsten Einkommen
– und den offenkundigen Preisaufschlag,
der die Tiroler zusätzlich belastet.
Einsparungspotenzial.
Dies
fällt umso mehr ins Gewicht, als die Hei-
zung – je nach Gebäude und Dämmung
– mit 50 bis 80 % die meiste Energie im
Haushalt verschlingt. Andererseits heißt
das aber auch, dass hier das größte Ein-
sparungspotenzial schlummert. Und mit
ein paar ganz einfachen Tricks und Tipps
können davon auch jene profitieren,
die sich weder eine bessere Wärmedäm-
mung, noch neue Fenster oder den Aus-
tausch des Heizkessels leisten können.
Allein schon über die Regelung der
Raumtemperatur kann schnell und
wirksam Energie gespart werden. Wer
die Zimmertemperatur um nur 1 Grad
senkt, kann den Energieverbrauch be-
reits um etwa sechs 6 % reduzieren. Wel-
che Zimmertemperatur die richtige ist,
hängt freilich von vielen verschiedenen
Faktoren ab: Dazu zählen körperliche
Aktivitäten, Alter, Bekleidung oder auch
Ernährung. Außerdem empfindet jeder
subjektiv anders. Während es den einen
regelrecht fröstelt, ist es dem anderen
schon zu warm. Das heißt, jeder muss
selbst die für ihn optimale Temperatur
finden.
Mit Raumreglern und Thermostat-
Ventilen kann die Temperatur in jedem
Raum individuell eingestellt werden. Ex-
perten empfehlen, in Zimmern, in denen
man sich nur wenig aufhält, die Heizung
zu drosseln und die Türen zu schließen.
Nacht-Temperatur.
Auch ein
Absenken der Raumtemperatur um 3
Grad in der Nacht oder untertags, wenn
alle aus dem Haus sind, ist sinnvoll.
Ganz abdrehen sollte man die Heizung
aber auf keinen Fall, denn jedes Wieder­
aufheizen verschlingt sehr viel Energie.
Außerdem sollten Tag- und Nachttem-
peratur nicht mehr als 3 Grad auseinan-
der liegen. Dann reicht die gespeicherte
Wohnungswärme aus, und während der
Nacht sind Einsparungen bis zu 20 %
möglich.
Hören Sie auf Ihren Heizkörper! Wenn
er gluckst, wird er nicht mehr vollständig
vom warmen Wasser durchflossen. Folge
ist, dass dadurch auch die Wärmeabgabe
reduziert wird. Dann ist Entlüften drin-
gend nötig! Denken Sie daran, dass bei
Heizungsanlagen dann meist noch Was-
ser in den Kreislauf eingebracht werden
muss.
Apropos Heizkörper.
Verwen-
den Sie diese nicht als Wäschetrockner,
dadurch gehen bis zu 40 % Energie ver-
loren. Lange Vorhänge, aber auch Sofas
oder Schreibtische vor den Heizkörpern
behindern ebenfalls die Wärmeabgabe.
Deshalb: Vorhänge zur Seite binden oder
kürzen. Andererseits sollten Sie diese
nachts zuziehen, weil das Luftpolster, das
zwischen Vorhang und Fenster entsteht,
Wärmeverluste verringert.
Wenn Jalousien oder Rollläden mon-
tiert sind, machen Sie auch davon Ge-
brauch und schließen Sie diese über
Nacht. Denn die meiste Wärme ent-
weicht über Glasflächen und Fensterfu-
gen. Dichten Sie Fugen und Ritzen an
Fenstern und Türen ab, weil Ihnen sonst
mit der Zugluft auch das Geld für die
Heizung aus der Tasche gezogen wird.
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RICHTIG LÜFTEN
So sagen Sie dem Schimmel den Kampf an
J
etzt in der kalten Jahreszeit ist
die Gefahr für Schimmelbildung
besonders groß. Die beheizte Raum-
luft trifft auf die kühlen Außenwände.
Feuchtigkeit lagert sich auf kalten
Flächen ab und ist idealer Nährboden
für Schimmelsporen. Aber wussten
Sie, dass die meiste Feuchtigkeit von
den Bewohnern verursacht wird?
Beim Atmen, Schwitzen, Kochen, Du-
schen oder Wäschetrocknen kann
mehr Wasser verdunsten, als wenn
man täglich 10 Liter Wasser aus-
leeren würde. Richtiges Heizen und
Lüften sind nun doppelt wichtig: Denn
man beugt so der Schimmelbildung
vor und spart gleichzeitig Heizkosten.
Dazu sollten Sie nur mehrmals am
Tag – am besten morgens, nach der
Arbeit und vor dem Schlafengehen
– gegenüberliegende Fenster oder
Türen drei bis fünf Minuten lang so
öffnen, dass ein Luftzug entsteht.
Natürlich sollte man bei Bedarf zu-
sätzlich zwischendurch lüften, z. B.
nach dem Duschen oder Kochen, um
den entstandenen Dampf möglichst
schnell wieder abzuleiten.
Lüften ist auch sinnvoll, wenn es
draußen nass und kalt ist. Denn je
kälter die Luft, umso mehr Feuchtig-
keit kann sie aufnehmen. Dauerlüften
über gekippte Fenster ist jedoch nicht
ratsam: Das lässt nur die Heizkosten
steigen.
Fenster auf:
Lüften ist wichtig.
GUT ZU WISSEN
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THEMA:
SERVICE FÜR SIE
Nr. 57, Dezember 2013
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Stromfresser.
Sie sollte in jedem Haushalt ausgedient
haben, die alte Glühbirne.
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