Tiroler Arbeiterzeitung - page 8

8
Nr. 57, Dezember 2013
THEMA:
OFFEN GESAGT
Meine Stimme entscheidet!
Starke Vertretung.
Rund 245.000 Mitglieder entscheiden bei der Tiroler AK Wahl
vom 27. Jänner bis 7. Februar 2014 über die Stärke und den Einfluss ihrer Interessenvertretung.
W
a h l b e r e c h -
tigt sind rund
245.500 Mit-
glieder, alle am Stichtag 7.
Oktober 2013 AK-zugehö-
rigen Arbeitnehmerinnen
und Arbeitnehmer Tirols.
Briefwahl.
Der weitaus
größte Teil – das sind rund
207.000 AK Mitglieder –
kann seine Stimme ganz
einfach per Briefwahl
abgeben. Diese Wahlbe-
rechtigten sind in einem
tirolweiten
sogenannten
allgemeinen Wahlsprengel
als Briefwählerin bzw. Brief-
wähler erfasst. Sie erhalten
vom AK Wahlbüro ab 15.
Jänner automatisch ihre
Wahlkarte samt Stimmzet-
tel per Post zugeschickt.
Die Briefwähler können
nach dem postalischen
Einlangen der Wahlunter-
lagen ab dem 15. Jänner 2014 zu
Hause unmittelbar sofort wählen.
So einfach gehts: Wahlunterlagen
öffnen, Stimmzettel herausnehmen
und gewünschte Liste ankreuzen.
Den Stimmzettel in das blaue Ku-
vert geben und dieses in das fertig
adressierte weiße Rücksendekuvert
stecken, zukleben und fertig. Ent-
weder Sie geben Ihre Wahlkarte
dann wieder dem Briefträger mit,
oder werfen sie in den nächsten
Briefkasten. Sie können die Wahl-
karte aber auch bei der nächsten
Postfiliale abgeben. Das Porto
trägt die Arbeiterkammer.
Wählen im Betrieb.
Rund 38.500 Wahlberechtigte
wählen in ihrem Betrieb, für
den ein Betriebswahlsprengel
eingerichtet wird. Dort kann an
bestimmten Tagen zwischen 27.
Jänner und 7. Februar 2014 ge-
wählt werden. Mitte Jänner 2014
werden den dort Wahlberech-
tigten genaue Wahllokale und
Wahlzeiten bekanntgegeben. Wer
sich an den Wahltagen nicht im
Betrieb befindet, kann bis späte-
stens 24. Jänner 2014 beimWahl-
büro eine Wahlkarte beantragen.
Mit dieser Wahlkarte kann die
Stimme auf dem Postweg (siehe
Briefwahl) abgegeben werden.
Infos.
Die Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter des AK Wahl-
büros informieren Sie gerne und
helfen Ihnen bei allen Fragen im
Zusammenhang mit der AK Wahl.
AK Wahlbüro Innsbruck, Maximi-
lianstraße 7, Tel. 0800/22 55 22
- 2014. Fax: 0512/53 40 - 2020,
eMail:
Mehr auf
un-
ter „AK Wahl 2014“.
<<
Liste Erwin Zangerl, AAB-FCG
Erwin Zangerl,
AK Präsident
I
n einem Betrieb mit Betriebsrat läuft es einfach
besser und harmonischer. Die Mitarbeiter haben
einen Ansprechpartner, der ihre Interessen gegen-
über der Firmenleitung vertritt. Aber auch eine Un-
ternehmensführung, die weitblickend denkt, weiß
einen Betriebsrat zu schätzen. Die Sozialpartner-
schaft beginnt im Betrieb, umso unverständlicher
ist, dass in viel zu vielen – auch großen Betrieben
– immer noch kein Betriebsrat eingerichtet wurde,
obwohl dieser nach dem Gesetz vorgesehen ist. Als
langjähriger Betriebsrat weiß ich um die Wichtig-
keit der Aufgabe. Deshalb haben wir auch in der AK Tirol das Betriebs-
service eingerichtet. Seither ist die Zahl an Betriebsräten in Tirol deutlich
gestiegen. Kompetente Experten unterstützen die Betriebsräte, sind behilf-
lich bei der Gründung und bei der Abwicklung der Wahl. Sie sind Partner,
wenn es um Betriebsvereinbarungen oder um wesentliche Verhandlungen
mit der Firmenleitung geht. Unsere Betriebsrats-Schulungen sind hochak-
tuell und werden gerne angenommen.
<<
AUS DEM ÖGB
Arbeiten in
Einkaufszentren
D
ie Gewerkschaft GPA-djp hat
eine Initiative zur Verbesse-
rung der Arbeitsbedingungen in
Österreichs Einkaufszentren ge-
startet. Basis dazu ist eine Um-
frage unter rund 2.000 Beschäf-
tigten in 70 Einkaufszentren.
Insgesamt arbeiten rund
75.000 Angestellte in über
8.000 Betrieben in 218 Ein-
kaufszentren in Österreich.
Im Unterschied zu einem klas-
sischen Handelsbetrieb mit
einem Arbeitgeber und einem
Betriebsrat ist es im Einkaufs-
zentrum der Betreiber, der
Geschäftslokale vermietet und
entsprechende Rahmenbedin-
gungen vorgibt. Das Bindeglied
zwischen Arbeitnehmern und
der Centerleitung fehlt, da es
nicht möglich ist, einen Betriebs-
rat für alle zu wählen.
Die
Befragungsergebnisse
weisen auf zum Teil erhebliche
Probleme bei den Arbeitsbe-
dingungen  hin. So bezeichnen
etwa 16 % der Befragten die Öff-
nungszeiten als „sehr belastend“,
weitere 35 % als „gerade noch
vertretbar“. 35,2 % bezeichnen
sie als „passend“, nur 13,5 % als
„gut geregelt“. Insgesamt geben
fast 40 % der Befragten an, mit
dem eigenen Pkw zur Arbeit fa-
hren zu müssen, fast 20 % der
Befragten müssen für das Par-
ken bezahlen.
AK Fraktionen:
Mit Betriebsrat
geht es den Beschäftigten besser
grüne in der ak
Helmut Deutinger,
Fraktionsvorsitzender
E
s braucht mehr und direkte Mitbestimmung in den
Betrieben – das sagen nicht nur wir GRÜNE in der
AK, sondern es wird auch durch Studien belegt. Nicht
nur, dass ein Betriebsrat dafür sorgt, dass das Ar-
beitsrecht bzw. Arbeitsnehmerschutzbestimmungen
eingehalten werden, auch besitzen Unternehmen mit
BetriebsrätInnen ein besseres Arbeitsklima und sind
wirtschaftlicher. Jeder Einzelne, jede Einzelne hat Rech-
te, die es durchzusetzen gilt, denn oft genug werden sie
von Arbeitgeberseite nicht eingehalten. Dafür braucht
es eine starke Vertretung, dafür braucht es einen starken Betriebsrat.
Es braucht aber grundsätzlich mehr Mitbestimmung der Menschen an ihrem
Arbeitsplatz über einen Betriebsrat hinaus. Wissenschaftliche Studien belegen,
dass es Betrieben mit mehr Mitbestimmung auch wirtschaftlich besser geht.
Dieses Denken, dass Mitbestimmung auch betriebswirtschaftlich Sinn macht,
muss aber erst in Tiroler Betriebe Einzug finden. Für uns gilt: Mehr Mitbestim-
mung in den Betrieben ist zum Besseren für alle!
<<
freiheitliche arbeitnehmer in der ak
Heribert Mariacher,
Fraktionsobmann
N
atürlich gehts den Beschäftigten in Firmen mit
Betriebsrat besser, falls dieser Betriebsrat seine
Pflicht gegenüber den Arbeitnehmern ernst nimmt. Die
Pflichtaufgabe eines Betriebsrats ist die Interessen-
vertretung der Arbeitnehmer im Unternehmen. Das
erstreckt sich von der Vertretung von Einzelpersonen
über Vertretung von Abteilungen bis hin zur Vertretung
der ganzen Belegschaft. Dazu gehören die Überwa-
chung der Rechtsvorschriften, die Einhaltung des gel-
tenden KV, die Kontrolle von Sicherheitsauflagen, das
Erarbeiten von Betriebsvereinbarungen. Als Kommunikations- und Informati-
onsbasis zwischen Betriebsführung und Belegschaft hat der Betriebsrat eine
weitere wichtige Aufgabe zu erfüllen, die nicht immer einfach ist und für einzelne
Arbeitnehmer schwierig bis unmöglich ist. Deswegen stehen wir Freiheitliche
Arbeitnehmer Tirol Betriebsratswahlen positiv gegenüber. Und für alle, die mit
ihremBetriebsrat nicht zufrieden sind: Jeder Arbeitnehmer hat die Möglichkeit,
Betriebsrat zu werden.
<<
Sozialdemokratische GewerkschafterInnen
Günter Mayr,
Fraktionsvorsitzender
A
ktuell sorgen 4.347 Tiroler Betriebsräte mit ih-
rem unermüdlichen Einsatz dafür, dass Arbeits-,
Einkommens- und Lebensbedingungen verbessert
werden. Ich selbst war jahrelang Betriebsrat, da-
her weiß ich, wie hart diese Tätigkeit ist. Man sieht
sich konfrontiert mit enormem Gegenwind seitens
einiger UnternehmerInnen, die alle Kräfte mobilisie-
ren, eine gute innerbetriebliche Interessenvertre-
tung zu verhindern oder sie gar abzusetzen. Diese
sorgt nämlich dafür, dass die Mitbestimmung im
eigenen Unternehmen gewährleistet wird und Be-
schäftigte bei Problemen oder Konfliktlösungen und arbeitsrechtlichen In-
formationen unterstützt werden. Und sie agieren als Bindeglied zwischen
ArbeitnehmerInnen und Geschäftsführung. Wir sozialdemokratischen Ge-
werkschafterInnen wollen die Interessen der Beschäftigten stärken, setzen
auf Betriebsräte und haben unter allen Fraktionen die größte Anzahl an Be-
triebsräten. Darauf sind wir stolz, werden aber nicht müde, weitere Betriebs-
ratskörperschaften zu gründen.
<<
AK Wahl.
Meine Stimme gibt der Gerechtigkeit
mehr Gewicht.
Was wird gewählt?
Acht Listen
kandidieren
D
ie AK Wahl findet zwischen 27.
Jänner und 7. Februar 2014 statt.
207.000 Briefwähler erhalten ihre
Wahlkarte bereits ab
15. Jänner 2014
und können sofort wählen. Gewählt wer-
den die Vertreterinnen und Vertreter in
die AK Tirol. Rund 245.000 Arbeitneh-
merinnen und Arbeitnehmer entschei-
den über die Zusammensetzung der
aus 70 Kammerräten bestehenden
Vollversammlung der Arbeiterkammer
Tirol. Die Vollversammlung ist das Par-
lament der Arbeitnehmer mit dem ge-
setzlichen Auftrag, die Interessen aller
Arbeiter und Angestellten zu vertreten,
etwa in Fragen des Arbeits-, Sozial- und
Konsumentenrechtes. Die Vollver-
sammlung wählt den Präsidenten, die
Vizepräsidenten, den Vorstand und den
Kontrollausschuss. Die Arbeitnehmer
bestimmen also selbst in demokra-
tischer Form, wer ihre Interessen in
der AK vertritt. Daher sollte jedes AK
Mitglied das Wahlrecht nutzen, um so
die Arbeitnehmerinteressen zu stär-
ken. Denn nur eine starke Vertretung
ist auch in der Lage, die Vielzahl von
Forderungen der Tiroler Beschäftigten
durchzusetzen.
Bei der Hauptwahlkommission
sind für die Arbeiterkammer-
wahl 2014 in Tirol folgende
gültige Wahlvorschläge einge-
bracht worden:
Liste 1:
Präsident Erwin
Zangerl, AAB-FCG
Liste 2:
Günter Mayr und
Team, Sozialdemokratische
GewerkschafterInnen, FSG
Liste 3:
GRÜNE in der
AK Tirol – Unabhängige
Gewerkschafter_innen
Liste 4:
Freiheitliche
Arbeitnehmer (FA-Tirol)
Liste 5:
Solidarität in Tirol
Liste 6:
Gewerkschaftlicher
LinksBlock Tirol
Liste 7:
Kommunistische
Gewerkschaftsinitiative –
International
Liste 8:
Liste Perspektive
1,2,3,4,5,6,7 9,10,11,12
Powered by FlippingBook