Tiroler Arbeiterzeitung - page 4

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Nr. 57, Dezember 2013
THEMA:
KINDER & JUGEND
Bessere Chancen für die Jugend
Traumjob statt Frust.
Zu viele Lehrlinge und Schüler brechen ihre Ausbildung ab. AK Präsident
Zangerl fordert entsprechende Programme für berufsbildende Schulen und die Lehrausbildung.
D
ie Zahlen sind dramatisch: Jeder
Sechste (16,6 %) scheidet vor-
zeitig aus der Lehrausbildung
aus. Und jeder Fünfte (18 %) scheitert
im ersten Anlauf an der Lehrabschlus-
sprüfung.
Ähnliches ist an berufsbildenden
Schulen zu beobachten. Deshalb haben
AK Experten dazu Daten der Statistik
Austria analysiert. Das Ergebnis: Insge-
samt kommt nur etwa die Hälfte der An-
fänger in einem Zug bis zum Abschluss.
Bei den Anfängern berufsbildender mitt-
lerer Schulen (BMS) bricht jeder achte
die Ausbildung ab, von jenen berufsbil-
dender höherer Schulen (BHS) jeder 18.
Gut die Hälfte der Abbrecher der er-
sten BMS-Klassen wechselt in eine Leh-
re, in den BHS ungefähr ein Drittel. Das
verstärkt den Druck auf den Lehrstellen-
markt, weil viele Betriebe lieber sie statt
Lehrlinge aufnehmen.
Laut AK Analyse kann nur die Hälf-
te der Jugendlichen ihre Wunschausbil-
dung machen: Oft fehlen Lehrstellen bzw.
Schulen, oft mangelte es schon bei der Wahl
an Unterstützung. Und es fehlt an Förde-
rung in Schulen und Lehrausbildung.
Besonders ungerecht: Nur wer aus der
Unterstufe der Gymnasien kommt, hat mit
14 Jahren automatisch Zugang zu allen wei-
terführenden Ausbildungen.
„In der Bildungspolitik muss gegenge-
steuert werden, weil sonst zu viele Junge
nichts aus ihren Talenten machen können.
Alle brauchen gerechte Chancen zum Ler-
nen“, fordert AK Präsident Erwin Zangerl.
Verbesserungsbedarf besteht zudem bei
der Berufsorientierung. „Dazu stellt die AK
Tirol mit der My-Future-Mappe eine wert-
volle Unterrichtsunterlage bereit“, berichtet
Zangerl. In der Lehre soll es mehr Qualität
geben sowie „Stop Dropout“-Programme
für Oberstufenschulen, bis ab 2017 die
„Oberstufe neu“ mit der Modularisierung
umgesetzt wird. Die Kleinsten sollen von
einem zweiten Gratis-Kindergartenjahr
profitieren.
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AK lädt zum Kindertheater.
Sechs Mal zündet Mai Cocopelli im Jänner ihr neues Programm
„Einmal Weltraum und zurück“: in Lienz, Reutte, Mils bei Imst, Landeck, Steinach und Absam.
W
as packt ihr ein für die
Reise ins All?“ fragte Mai
Cocopelli Hunderte Kin-
der, die zur Premiere ihres aktuellen
Programms „Einmal Weltraum und zu-
rück“ im Rahmen des kostenlosen AK
Kindertheaters in Innsbruck gekom-
men waren.
Und ganz aufgeregt antworteten die
Passagiere: Angefangen von Schokola-
de über Spielzeug bis hin zu Gummi-
bärchen, die Kleinen dachten an alles.
Dann startete die Reisegruppe auch
schon von der Milchstraße aus in frem-
de Galaxien.
Termine im Jänner.
Das war
Anfang November, als Österreichs be-
liebteste Kinderliedermacherin vor
Hunderten Begeisterten mit dem AK
Kindertheater im Innsbrucker Messe-
Forum einen tollen Auftakt feierte und
seither in vielen weiteren Tiroler Ge-
meinden für Furore sorgte.
Im Jänner 2014 steht sie mit „Ein-
mal Weltraum und zurück“ dann in
Lienz, Reutte, Mils bei Imst, Landeck,
Steinach und Absam auf der Bühne.
Und auch im neuen Jahr sind wieder
alle kleinen und großen Astronauten ab
4 Jahren herzlichst zu den kostenlosen
Vorstellungen eingeladen.
Wie in Innsbruck liegt dann sicher
wieder die herzerfrischende Mischung
aus Vorfreude und Anspannung in der
Luft. Dort hatte sich eine Gruppe von
Kindern singend und spielend vor dem
Messe-Forum die Zeit vertrieben, sie
konnten es kaum erwarten, bis sich die
Türen zum Saal öffneten und damit zu
den vielen spannenden Abenteuern in
Mai Cocopellis musikalischem Univer-
sum. Als es dann endlich soweit war,
füllte sich der große Saal im Handum-
drehen, und die Stimmung war von Be-
ginn an ausgelassen.
Mitmachtheater.
Nur für ein
paar Augenblicke, als Mai Cocopelli
und Bandmitglied Olli die Bühne be­
traten, wurde das junge Publikum noch
einmal schüchtern und zurückhaltend.
Aber sobald die Künstlerin die Kinder
in ihre bunte und fröhliche Welt ent-
führte – in einen Nachmittag mit Mit-
machtheater vom Feinsten, war alle Ver-
legenheit auch schon wieder vergessen.
In jeder Gemeinde, in der das AK
Kindertheater seither Halt machte,
standen Mitsingen und Mithüpfen
am Programm – und auch noch das
aus dem Fernsehen bekannte Spiel „1,
2 oder 3“. Sogar einen außerirdischen
Tanzstil lehrt die quirlige Sängerin die
Kinder, bei dem sie die strahlenden
Nachwuchsastronauten auf der Bühne
unterstützen dürfen.
Malbuch & Jause.
In einem
waren sich bislang alle einig: Die Nach-
mittage mit Mai neigen sich viel zu
schnell ihrem Ende zu. Doch bevor sich
die Besucher wieder auf den Heimweg
machen – mit dem tollen AK Malbuch
„Kunterbunte Berufe“ im Gepäck, dür-
fen sich alle noch stärken: Die Kinder
lädt die AK Tirol auf eine Jause ein,
ihre erwachsenen Begleiter, Eltern und
Großeltern, zu Kaffee und Kuchen.
Wer einen der nächsten Ausflü-
ge in den Weltraum nicht verpassen
will, sollte sich möglichst rasch unter
0800/22 55 22 – 2121 einen Platz re-
servieren (Anmeldung erforderlich).
Die Nachfrage ist jedes Mal groß.
<<
Countdown läuft für die
nächsten Ausflüge ins All
Weltraumforscher aufgepasst:
Im Jänner kommt das AK Kindertheater nach Lienz, Reutte, Mils bei Imst, Landeck,
Steinach und Absam. Am besten gleich anmelden und Platz sichern.
Jänner-Termine im Überblick
G
leich nach den Weihnachtsferien geht das kostenlose AK Kinder-
theater in die nächste Runde. Dann macht Mai Cocopelli mit ihrem
Programm „Einmal Weltraum und zurück“ in folgenden Gemeinden Halt:
Lienz:
Dienstag, 14. Jänner, Kolpingsaal
Reutte:
Montag, 20. Jänner, VZ Breitenwang
Mils bei Imst:
Dienstag, 21. Jänner, Trofana Tyrol
Landeck:
Montag, 27. Jänner, Stadtsaal
Steinach:
Dienstag, 28. Jänner, Wipptalcenter
Absam:
Mittwoch, 29. Jänner, KIWI
Beginn ist jeweils um 15 Uhr. Achtung: Rasch anmelden unter der Hotline
0800/22 55 22 – 2121. Mehr Infos gibts auch auf
INTERNATSKOSTEN
Lehrherr muss
vorstrecken
I
n den mei-
sten österrei-
chischen
Bun-
desländern
ist
es bereits üblich,
dass die Berufsschulinternate
ihre Zahlscheine gleich direkt an
die jeweiligen Lehrbetriebe über-
mitteln. Schließlich verpflichten
sich Lehrbetriebe im Rahmen
eines Lehrvertrages dazu, diese
Internatskosten vorzustrecken.
Sie werden dann mit der Lehr-
lingsentschädigung des Lehrlings
verrechnet – auf Basis der jeweils
anwendbaren gesetzlichen bzw.
kollektivvertraglichen Regelung.
Doch in Tirol gehen auch in die-
ser Hinsicht die Uhren anders:
Trotz intensiver Bemühungen der
Arbeiterkammer war es leider bis
heute nicht möglich, dass auch
die Tiroler Berufsschulinternate
die Kosten für die Aufenthalte
den Lehrbetrieben in Rechnung
stellen.
Lehrlinge, die den Erlagschein
direkt vom Internat zugestellt be-
kommen, sollten diesen deshalb
unbedingt sofort ihrem Chef über-
geben, damit er den Betrag vorab
für sie auslegt!
Die Kosten für den Aufenthalt
im Berufsschulinternat können
nämlich durchaus beträchtlich
sein: So müssen Lehrlinge für
Unterbringung und Verpflegung
bis zu 760 Euro bezahlen – und
diese nach der gesetzlichen Re-
gelung bis zur Höhe ihres Einkom-
mens selbst tragen.
Einzelne Kollektivverträge, wie
z. B. für Metall- oder Holzgewer-
be, sehen vor, dass sich auch die
Betriebe an den Internatskosten
beteiligen.
Richtiger Maßstab.
Alle Jungen sollen ihren Wunschberuf lernen können.
ARBEITSZEIT
AK Kalender
für Lehrlinge
A
rbeitsleistung, Urlaub, Berufs-
schulzeiten, Krankenstände:
Das alles haben Lehrlinge auch
2014 mit dem AK Arbeitszeitka-
lender im Überblick, der in den
kommenden Wochen an alle Lehr-
linge in Tirol verschickt wird.
Der AK ist
es ein Anlie-
gen, dass sich
auch manchmal
wechselnde Ar-
beitszeiten im
Rahmen der ge-
setzlichen Vor-
schriften bewegen und Mehrlei-
stungen (Überstunden) ordentlich
abgegolten werden. Deshalb ist
es wichtig, Arbeitszeiten genau zu
notieren. Wenn z. B. Überstunden
geltend gemacht werden sollen,
wird dein Arbeitszeitkalender zum
unentbehrlichen Beweismittel.
Infos: 0800/22 55 22 – 1566
oder
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