Tiroler Arbeiterzeitung - page 1

Arbeiterzeitung
Tiroler
Österreichische Post AG | Postentgelt bar bezahlt | Verlagsort 6020 Innsbruck | RM 12A039146 K
Zeitung für Arbeit und Konsumentenschutz der kammer für arbeiter und angestellte für tirol
6. Jg. , märz 2014 | Nr. 61
B
ücherfreunde aufgepasst: Niki
Glattauer liest aus seinem Best-
seller „Mitteilungsheft: Leider hat Lu-
kas…“ in der AK Tirol in Innsbruck und
in der AK Imst. Er nimmt die Zuhörer
mit auf eine unterhaltsame Reise
durch den Schulalltag.
Wann?
Am
Montag, dem 7. April
, um 19 Uhr in
der AK Tirol in
Innsbruck
(Anmeldung
unter 0800/22 55 22 – 1540) und
am
Dienstag, dem 8. April
, um 19
Uhr in der
AK Imst
(Anmeldung un-
ter 0800/22 55 22 – 3150).
Glattauer liest aus
„Mitteilungsheft“
SCHUL-SATIRE
E
s gibt in Tirol so viele Arbeit Su-
chende wie noch nie, und gleich-
zeitig so viele Beschäftigte wie noch
nie. Klingt seltsam, ist es aber nicht.
Tatsache ist, dass in unserem Land
gute Vollzeitarbeitsplätze geringer
werden, und dafür atypische Be-
schäftigungsformen stark zunehmen.
Mehr als zwei Drittel des vermeint-
lichen Jobwunders entfallen auf Teil-
zeitarbeit.
Doch wir brauchen nicht nur diese
schnellen Jobs, sondern vor allem
wieder mehr gute Arbeitsplätze.
Von ihnen hängen die Zukunft der
Beschäftigten, der heimischen Wirt-
schaft und der Wohlstand in Tirol
ganz wesentlich ab. Denn 90 % des
Lohnsteueraufkommens und 75 %
aller
Sozialversicherungsbeiträge
werden von den ganzjährig Vollzeit-
beschäftigten erbracht. Das sind
Leistungen, die allen zugute kommen.
Und es sind Arbeitsplätze, von deren
Einkommen die Arbeitnehmer im
Hochpreisland Tirol auch halbwegs
das Auskommen haben.
Umso wichtiger ist eine deutliche
Erhöhung der Vollzeitarbeitsplätze
durch neue Betriebe, und zwar in al-
len Regionen. Die Tiroler Standorta-
gentur wird jetzt endlich unter Beweis
stellen müssen, dass die jährlich 7
Millionen Euro an öffentlichen Mitteln
auch das bewirken, wofür sie eigent-
lich gedacht wären: Qualitätsvolle
hochwertige Betriebe anzusiedeln,
um in unserem Land neue, nachhal-
tige Vollzeitarbeitsplätze zu schaffen.
Diesen Nachweis ist die Standort-
agentur schuldig geblieben. Umso
wichtiger wäre eine Analyse ihrer bis-
herigen Leistungen – gerade jetzt.
kommentiert
Gute Arbeit statt
schneller Jobs
AK Präsident
Erwin Zangerl
INFOABENDE
Eltern als Lernbegleiter
W
ie können Eltern ihr Kind beim Ler-
nen unterstützen? Vielfach geht es
um die Verbesserung von Fähigkeiten, das
Hinterfragen vom Lernverständnis und um
die Förderung der sozialen Fähigkeiten. Pra-
xiserprobte Tipps erhalten Eltern bei drei
kostenlosen Infoabenden von Expertin Dr.
Astrid Freienstein-Torggler. Die Termine:
Donnerstag, 27. März
, um 19 Uhr in der
AK Schwaz
;
Dienstag, 8. April
, um 19 Uhr
in der
AK Lienz
;
Dienstag, 29. April
, um
19 Uhr in der
AK Landeck
. Anmelden für
Schwaz unter 0800/22 55 22 – 3752 oder
, für Lienz
unter 0800/22 55 22 – 3550 oder
und für Landeck unter
0800/22 55 22 – 3450 oder
Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch,
Latein, Mathematik, Rechnungswesen
G ü n s t i g e N a c h h i l f e i n a l l e n B e z i r k e n
AK Nachhilfekurse
in den
Osterferien
14
.
bis 18
.
April 2014
Foto: Fotolia.com
Preise (1 Fach)
Für Kinder von AK Mitgliedern: 75 Euro
Für alle anderen: 115 Euro
Anmeldung
bis 28. März
möglich!
Information und Anmeldung
BFI Tirol · Ing.-Etzel-Straße 7 · 6020 Innsbruck
Tel. 0512/59 6 60 ·
·
Foto:Kaarsten/Fotolia.com
J
etzt schrillen auch bei Politik
und Wirtschaft die Alarmglo-
cken. Das, wovor die Arbei-
terkammer seit Monaten warnt, ist
eingetreten. Die Arbeitslosenzahlen
steigen und steigen.
Düstere Prognose.
Trotz
Rekordbeschäftigung verzeichnet Ti-
rol mit einer Arbeitslosenquote von
6,4 % den höchsten Wert seit 1954!
Und es steht zu befürchten, dass sich
dieser Wert im Lauf des heurigen Jahres
gar auf bis zu 7 % steigern könnte.
Höhere Arbeitslosigkeit trotz hö-
herer Beschäftigung? Ein Wider-
spruch? Nein! Denn wenn man die
Qualität der neuen Tiroler Arbeits-
plätze näher betrachtet, sieht man das
Dilemma, in dem sich unsere Beschäf-
tigten befinden. Es gibt immer weni-
ger ganzjährige Vollzeitarbeitsplätze,
die jedoch für den Wohlstand und die
soziale Sicherheit des Einzelnen und
der Allgemeinheit von größter Bedeu-
tung sind.
Arbeit statt Jobs.
AK Präsi-
dent Erwin Zangerl: „Wir brauchen
gute Arbeit, statt schneller Jobs. We-
niger als die Hälfte der Tirolerinnen
und Tiroler arbeiten inzwischen in
einer ganzjährigen Vollzeitarbeit. Das
ist der niedrigste Wert in Österreich!
Tirol ist auf dem bedenklichen Weg
zum saisonalen Teilzeitland. Bei uns
fehlen tausende Vollzeitarbeitsplät-
ze, und zwar in allen Regionen. Das
Land darf nicht länger die Augen da-
vor verschließen, dass wir laufend gute
Arbeitsplätze verlieren und Jobs, die
nicht existenzsichernd sind, immer
stärker überhand nehmen.“
Teilzeitland.
Zangerl: „Worauf
wir immer mahnend hingewiesen ha-
ben, ist eingetreten: Tirol hat sich zum
Teilzeitland Nummer Eins entwickelt.
Die neuen Beschäftigungen wurden
zu fast zwei Drittel im Bereich der
Teilzeitarbeit geschaffen. Mehr als die
Hälfte der Frauen und rund 8 % der
Männer sind nicht mehr Vollzeit be-
schäftigt.
Es geht um Qualität.
Ent-
scheidender als das reine Zählen von
neuen Jobs ist die Qualität unserer Ar-
beitsplätze, warnt der AK Präsident:
„Das Arbeitszeitausmaß, ganzjährige
Beschäftigung,
zufriedenstellende
Verdienstmöglichkeiten, Arbeitsplatz-
Sicherheit, die Möglichkeiten der
Weiterbildung, berufliche Perspekti-
ven, zusätzliche Leistungen etc. – das
alles sind Indikatoren, die gute Arbeit
ausmachen. Und da hat sich leider
Vieles zum Schlechteren entwickelt.“
Zangerl: „Gehts den Arbeitnehmern
gut, gehts auch der Wirtschaft und
dem Land gut. Wenn die Arbeits-
platzqualität, das Beschäftigungs-
ausmaß und damit die Einkommen
sinken, dann spürt das die heimische
Wirtschaft, weil die Arbeitnehmer
und ihre Familien weniger ausgeben.
Somit bestimmt die Qualität unserer
Arbeitsplätze ganz wesentlich die ge-
samte Lebensqualität in Tirol.
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Trauriger Höhepunkt.
Fast 24.000 Menschen sind in Tirol offiziell arbeitslos
gemeldet. Hauptbetroffen sind Ältere und Junge. So darf es nicht weitergehen.
Alarm in Tirol:
Es fehlen
tausende Vollzeitarbeitsplätze
Suche Arbeit.
Tirol benötigt dringend gute Vollzeitarbeitsplätze.
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