Tiroler Arbeiterzeitung - page 5

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Nr. 66, September 2014
THEMA:
GELD & AUSBILDUNG
VORGESORGT
Versicherungen
für Studenten
U
m krankenversichert zu
sein, müssen Studenten der
Krankenkasse nach dem Ferial-
job melden, dass nun wieder die
Mitversicherung über die Eltern
laufen soll, oder – wenn dies nicht
mehr möglich ist – sich selbst
krankenversichern. Eine private
Haftpflichtversicherung wird häu-
fig mit der Haushaltsversicherung
abgeschlossen.
Achtung:
Der
Schutz durch Mitversicherung bei
den Eltern kann mit gewissem Al-
ter erlöschen bzw. sobald die Stu-
denten ein eigenes regelmäßiges
Einkommen und einen eigenen
Haushalt haben. Ähnliches gilt für
die private Unfallversicherung. Die
Mitversicherung endet oft schon
mit dem 18. Lebensjahr oder
wird stark eingeschränkt.
145,35 Euro Schulstarthilfe
AK Broschüre für Job & Studium
AK INFOABENDE
N
icht Uni oder, sondern Uni
und Job lautet die Devise für
immer mehr Studentinnen
und Studenten. Die einen schlagen
diesen Spagat noch eher freiwillig,
z. B. für mehr Taschengeld oder zu-
sätzliche Qualifikationen im aktiv
ausgeübten Beruf. Anderen aber bleibt
gar keine Wahl, weil sie sich ihr Studi-
um ohne Arbeit nicht leisten könnten.
Viel Reformbedarf hat die AK in
den letzten Jahren aufgezeigt. Bestä-
tigt wurden diese Forderungen nun
durch die Ergebnisse einer Online-
Umfrage von Österreichischer Hoch-
schülerschaft (ÖH) und Gewerkschaft
GPA-djp, für die rund 300.000 Stu-
denten kontaktiert wurden. 6.579
nahmen daran teil.
Lebensunterhalt.
Das Ergebnis
lässt aufhorchen: 84 % der Befragten
gaben an, dass sie neben dem Studi-
um arbeiten (bei einer repräsentativen
Studierendensozialerhebung des Ins­
tituts für Höhere Studien waren es
2011 noch 63%). Aktuell betrachte-
ten 63 % ihr Studium als Haupt- und
die Arbeit als Nebentätigkeit, bei 29
% war es umgekehrt. Immerhin 44 %
erklärten, dass ihr Job nichts mit der
von ihnen gewählten Studienrichtung
zu tun habe. Für die ÖH ein Indiz,
dass Studierende in diesen Jobs arbei-
ten, weil sie sich damit hauptsächlich
ihren Lebensunterhalt finanzieren.
45 % der Befragten waren geringfü-
gig beschäftigt mit maximal 395 Euro
pro Monat. Ein Drittel arbeitete bis
zu 10 Stunden pro Woche (vor allem
Medizin-Studenten), ein weiteres
Drittel (vorwiegend Mathematik-, In-
formatik- und Jus-Studenten) arbei-
tete mehr als 20 Stunden. Allerdings
war die Verteilung über Studien-
felder nicht repräsentativ. Erfreuliche
64 % hatten einen Dienstvertrag,
nur eine Minderheit war per freiem
Dienst- oder Werkvertrag beschäf-
tigt. Allerdings gab rund ein Drittel
der Befragten an, kein Urlaubs- und
Weihnachtsgeld zu erhalten und kei-
nen Anspruch auf bezahlten Kran-
kenstand zu haben. Alarmierend ist,
dass 19 % nicht über ihr Dienstver-
hältnis Bescheid wussten.
Geldbedarf.
Gleichzeitig gaben 65
Prozent an, dass sie auch Geld von El-
tern, Verwandten oder Lebenspartnern
erhalten. Nur 43 Prozent kommen mit
ihrem Geld aus. 31 Prozent sind auf
Beihilfen angewiesen.
Auch die Aufteilung nach Bildungs-
einrichtungen ist interessant: So waren
Studenten an Universitäten mit 89 %
am häufigsten berufstätig, gefolgt von
ihren Kollegen an den Pädagogischen
Hochschulen mit 87 %.
Laut ÖH ist der Anteil der Stu-
denten, die auf Studienbeihilfe oder
Stipendium zurückgreifen können,
mit knapp 11 % deutlich geringer
als früher. „Alle diese Faktoren tragen
natürlich dazu bei, dass immer mehr
Betroffene in eine Spirale geraten“,
betont AK Präsident Erwin Zangerl.
Viele müssen arbeiten, um sich ihr
Studium zu finanzieren. Weil die Stu-
denten dann weniger Zeit zum Lernen
bleibt, dauert das Studium länger und
Beihilfen fallen weg. Stattdessen sind
zusätzlich die Studiengebühren zu
zahlen, und deshalb muss mit mehr
Arbeit mehr Geld hereinkommen
etc. Oft steht am Ende ein Studien-
abbruch.
AK Forderungen.
„Aber Bil-
dung darf nicht länger vom Einkom-
men abhängen“, so Zangerl. Deshalb
fordert die AK
• die Anpassung der Stipendien an
die Lohn- und Preisentwicklung.
Denn speziell für Ältere, sogenannte
Selbsterhalter, die auf dem zweiten
Bildungsweg studieren, ist das maxi-
male Stipendium von 679 Euro pro
Monat nicht ausreichend. Es liegt
noch unter dem Existenzminimum.
• die Erhöhung der Altersgrenze für
den Bezug auf mindestens 40 Jahre,
• die Erhöhung der Zuverdienstgrenze
auf 10.000 Euro im Jahr,
• dass auch für Zweitstudien Stipen-
dien gewährt werden,
• sowie verbesserte Angebote für ein
berufsbegleitendes Studieren.
<<
Trapez-Akt.
Arbeiten gehört zum Studentenalltag fast schon automatisch dazu. Dies zeigt eine
aktuelle Erhebung. Deshalb fordert die AK Tirol erneut dringend nötige Verbesserungen ein.
84 % der
Studenten arbeiten
G
erade die Aus- und
Weiterbildung ist der
AK Tirol ein beson-
deres Anliegen. Aber Bildung
kostet Geld, Geld, das sich
immer mehr Familien immer
schwerer vom knappen Budget
abzwacken können. „Deshalb
unterstützt die AK Tirol ihre
Mitglieder seit Jahren mit Bil-
dungsförderungen, die an Lehr-
linge, Schüler und Studenten
und für die berufliche Aus- und
Weiterbildung vergeben wer-
den. Auch heuer werden dafür
mehr als 1,6 Millionen Euro
ausgeschüttet“, betont AK Prä-
sident Erwin Zangerl.
Pro Jahr werden – je nach
Einkommen – jeweils zwischen
300 und 690 Euro ausbezahlt, an
Studenten im Ausland zwischen
340 und 850 Euro pro Studienjahr.
Einreichfrist.
Ansuchen um
eine AK Beihilfe für das Ausbil-
dungsjahr 2014/15 können ab
sofort eingereicht werden – bis in-
klusive 31. März 2015. Für Schü-
ler, Studenten und Lehrlinge gibt
es jeweils eigene Antragsformulare.
Diese sind samt Richtlinien in der
Bildungspolitischen
Abteilung
der AK Tirol in Innsbruck, Tel.
0800/22 55 22 – 1515, und in den
Bezirkskammern erhältlich oder
können auf
he-
runtergeladen werden. Hier finden
Sie auch Infos zu weiteren Förder-
möglichkeiten.
<<
Holt euch eure
AK Bildungsbeihilfe!
1,6 Millionen sind im Topf.
Ab sofort vergibt die AK Tirol wieder ihre Bildungsförderungen
für Lehrlinge, Schüler und Studenten sowie für die berufliche Aus- und Weiterbildung.
Geld zum Leben.
Vier von fünf Studenten gehen nicht nur zur Uni, sondern auch
zur Arbeit. Oft bleibt zu wenig Zeit zum Lernen. Deshalb fordert die AK Reformen,
die sich an den geänderten Bedürfnissen orientieren.
D
er Schulbeginn reißt bei vielen Tiroler Familien
wieder ein Loch ins so schon knappe Budget.
Einkommensschwächere sollten deshalb die Schulstart-
hilfe des Landes Tirol nutzen. Der Zuschuss beträgt
pro schulpflichtigem Kind 145,35 Euro und kann für
6- bis 15Jährige beantragt werden. Achtung: Ende der
Einreichfrist ist am
30. September 2014
. Details auf
unter dem Suchbegriff „Schulstarthilfe“.
O
ft müssen Studenten Geld verdienen, damit das
Leben in einer Universitätsstadt überhaupt finan-
zierbar ist. Und so sind sie mit Fragen aus Arbeits- und
Steuerrecht ebenso konfrontiert, wie aus Sozial-, Wohn-
und Mietrecht oder Konsumentenschutz. Einen Über-
blick finden sie in der AK Broschüre
„Studieren – Arbei-
ten – Wohnen“
. Einfach anfordern unter 0800/22 55
22 – 1566 oder auf
herunterladen.
Eltern als
Lernbegleiter
D
ie meisten Eltern haben heut-
zutage beruflich so viel umdie
Ohren, dass sie kaum Zeit finden,
ihren Kindern bei den Hausaufga-
ben oder auch bei Lernproblemen
zu helfen. Doch gerade Eltern kön-
nen erheblich dazu beitragen, dass
das Lernen überhaupt stattfinden
kann. Oft geht es um Lernfähigkeit,
Lernverständnis und Motivation.
Bei den kostenlosen Infoabenden
am 30. September in der
AK Tirol
in Innsbruck
und am 2. Oktober in
der
AK Imst
gibts praxiserprobte
Tipps von Dr. Astrid Freienstein-
Torggler. Beginn jeweils 19 Uhr.
Anmeldung für Innsbruck unter
0800/22 55 22 – 1515 oder
; für Imst un-
ter 0800/22 55 22 – 3150
oder
Wissen macht sich bezahlt.
Deshalb investiert die AK Tirol jedes Jahr mit Beihilfen in die Aus-
und Weiterbildung ihrer Mitglieder.
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ZUM VORMERKEN
Sprechtage
in den Bezirken
D
er Unterstützungsfonds hilft
AK Mitgliedern und deren
Angehörigen in schwierigen Situ-
ationen möglichst schnell und un-
bürokratisch. Im Herbst besucht
das engagierte Team wieder die
Bezirke für Sprechstunden zu fol-
genden Terminen (jeweils 14 – 16
Uhr).
AK Schwaz:
Mo, 29. Sep-
tember, Anmeldung 0800/22
55 22 - 3752;
AK Kufstein:
Mi, 1.
Oktober, Anmeldung DW 3350;
AK Imst:
Mo, 6. Oktober, Anmel-
dung DW 3150;
AK Landeck:
Do,
9. Oktober, Anmeldung DW3450;
AK Kitzbühel:
Mo, 13. Oktober,
Anmeldung DW 3252.
Am besten gleich alle Unterla-
gen in Kopie zur Sprechstunde
mitbringen, etwa zu Einkommen,
Beihilfen, Alimenten, Mietzinsbei-
hilfe sowie Ausgaben, wie Miete,
Rückzahlungsverpflichtungen usw.
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