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OFFEN GESAGT

3

Nr. 89, Oktober 2016

Erwin Zangerl

: „Wohnen, Arbeit, regionale Wirtschaft – die Regierung muss vom Standby- in den Aktiv-Modus umschalten.“

Auch dieses Jahr

bringt der Herbst

wieder ein musika-

lisches Highlight,

das Jahr für Jahr

Volksmusik- und

Schlagerlieb-

haber in seinen

Bann zieht: Der

Bergzauber der

Volksmusik

wartet wieder mit

einer Schar an

illustren Gästen

auf, die Fans

im In- und

Ausland be-

geistern. So wird Moderator Hubert

Trenkwalder am

So. 23. Oktober ab

17 Uhr im Innsbrucker Congress

unter anderem die

Zillertaler Mander

begrüßen, ebenso aufspielen wird die

Blaskapelle Karwenka

, der regie-

rende Europameister der böhmisch-

mährischen Blasmusik. Ebenfalls für

Stimmung sorgen die

Grubertaler

, die

Familie

Runggatscher

aus Absam und

der

Luis aus Südtirol

. Doch auch die

Shooting-Stars der „Neuen Volksmusik“

geben sich ein Stelldichein: Die drei

Musikerinnen von

La Goassn

(Bild)

zählen zu den Neuentdeckungen des

vergangenen Jahres.

Rasch mitspielen

(siehe li.).

Mehr unter

alpevents.com

I

sabella Woldrich – die Beziehungsex-

pertin aus der Barbara Karlich Show

– nimmt sich kein Blatt vor den Mund,

wenn es darum geht, die Unterschiede

zwischen Mann und Frau auf den Punkt

zu bringen. Ihr neues Kabarettpro-

gramm

„Hormongesteuert – Abenteu-

erreise in den Geschlechterdschungel“

ist ein Feuerwerk an Witz und Esprit

und bringt verblüffende Antworten auf

die größten zwischenmenschlichen

Fragen. Zu sehen ist Isabella Woldi-

rch am

26. November ab 20 Uhr

im

SZentrum Schwaz

. Leser der AZ können

die Kabarettistin mit etwas Glück auf

ihrer Hormon-Reise begleiten (siehe li.).

Mehr auf

lindnermusic.at

BERGZAUBER DERMUSIK

KABARETT

Musikanten-Parade

Hormon-Reise

Mitmachen & gewinnen.

Wenn Sie Karten für eine der

Veranstaltungen gewinnen

wollen, mailen Sie an ak@

tirol.com,

schicken Sie ein Fax

an 0512/5340 – 1290 oder

schreiben Sie an AK Tirol,

Maximilianstraße 7, 6020

Innsbruck, Stichwort:

„Berg-

zauber“

(Achtung: Einsende-

schluss bereits 20.10.!)

bzw.

„Hormone“

(Einsendeschluss

14.11.)

. Name, Adresse

und Telefonnummer

nicht vergessen.

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen,

keine Barablöse möglich.

EINFACH GEWINNEN MIT DER AZ

TAZ: Herr Präsident, wie geht es

den Tiroler Beschäftigten derzeit?

Zangerl:

Wovor wir schon seit lan-

gem gewarnt haben, wird nun auch

von Wirtschaftsforschern laufend

bestätigt: Die Einkommen der Ar-

beitnehmer hinken seit zehn Jahren

deutlich nach. Drei Viertel der ös-

terreichischen Arbeitnehmer muss-

ten zwischen 2004 und 2014 einen

Reallohnverlust hinnehmen. Beson-

ders betroffen davon sind die mitt-

leren und niedrigeren Einkommen.

Deren Bezieher haben sich 2014 um

7,7 Prozent weniger leisten können

als zehn Jahre davor. Bei den mitt-

leren Einkommen ist die Kaufkraft

um 2,3 Prozent gesunken, während

die obersten Einkommen „nur“ um

0,3 Prozent zurückgegangen sind.

TAZ: Was bedeutet das für die Le-

benssituation der Menschen?

Zangerl:

Wir sind noch mit einem

blauen Auge davongekommen.

Denn dank der gemeinsamen Initi-

ative von AK und ÖGB ist es ge-

lungen, im letzten Jahr die in Sum-

me größte Lohnsteuer-Senkung

zustande zu bringen. Wir können

deshalb davon ausgehen, dass die-

se Lohnsteuer-Senkung bei den

Reallöhnen ein Plus von 2,8 Pro-

zent bewirken wird und damit die

höheren und mittleren Einkommen

das Niveau von 2004 wieder er-

reichen. Doch die Steuersenkung

ist ebenso schnell verpufft wie sie

zu wirken begonnen hat, wenn wir

nicht gleich die kalte Progression

ausschalten. Die AK fordert seit

Jahren die automatische Lohnsteu-

eranpassung für die Arbeitnehmer.

Die Regierung scheint nunmehr

endlich bereit, diesen Vorschlag

ernsthaft anzugehen. Wir sitzen

alle im gleichen Boot. Wenn die

Arbeitnehmer-Familien mehr Geld

zur Verfügung haben, dann nützt

das der Gesamtwirtschaft am stärk-

sten. Das Mehr an Geld kommt

gerade den Klein- und Mittelbe-

trieben im Land zugute. Bedenken

wir nur, dass durch die Lohnsteuer-

Senkung heuer allein in Tirol die

Arbeitnehmer-Familien pro Jahr

rund 350 Millionen Euro mehr in

Tirol hat Aufbruch nötig

AKUT

M

ehr als die

Hälfte aller

Unternehmensplei-

ten des Vorjahres in

Österreich gehen auf

die Kappe des Chefs.

Das ergab die jüngste Analyse des Kredit-

schutzverbands KSV. Grund für die Pleiten

sind dabei meist fachliche Unwissenheit

und schwere innerbetriebliche Fehlein-

schätzung. Die AKmeint: Viel zu wenige

Betriebe verfügen über einen Betriebsrat.

So manche Pleite wäre durch einen Be-

triebsrat vemeidbar, wenn er vorhanden

wäre, ausreichend über Management-

Entscheidungen informiert würde und

seine Stimme in der Firma auch Gehör

findet. So könnte bei Fehlentwicklungen

rechtzeitig gegengesteuert werden.

D

ie AK konnte

für Kunden

der Kreditkar-

tenfirma PayLife

Verbesserungen

erreichen. Der

Oberste Gerichtshof beurteilte etliche

Klauseln in den Geschäftsbedingungen

als unzulässig. Klargestellt wurde in dem

Urteil unter anderem, dass die Kartenin-

haber imMissbrauchsfall nicht haften,

wenn die Zahlung ohne Sicherheitsmerk-

male wie PIN oder Unterschrift erfolgt,

sondern nur mit Daten, die auf der Karte

aufgedruckt sind, etwa die Kreditkarten-

nummer. Ebenso keine Haftung trifft die

Karteninhaber beim kontaktlosen Zahlen

via NFC. Das Höchstgericht bestätigte

außerdem abermals, dass den Kunden

für eine Kartensperre kein Entgelt ver-

rechnet werden darf.

Chef als häufigster

Grund für Pleiten

Kartensperre

darf nichts kosten

+PLUS –MINUS

Im Gespräch.

Einen Aufbruch in Tirol bei Arbeit, Wirtschaft und Wohnen verlangt

AK Präsident Zangerl. Die Sozialpartner verfassten ein gemeinsames Programm.

die heimische Wirtschaft investie-

ren können. Das bedeutet, dass

etwa eine Familie bei einem Brut-

to-Monatsverdienst von 3.400 Euro

um 1.400 Euro mehr pro Jahr zur

Verfügung hat.

TAZ: Wie beurteilen Sie in diesem

Zusammenhang die beginnenden

Lohnverhandlungen?

Zangerl:

Wir benötigen ein kräf-

tiges Lohnplus in den anstehenden

KV-Vertragsverhandlungen. Das

ist auch finanzierbar. Die Gewerk-

schaften, die ja die KV-Verhand-

lungen führen, haben in dieser

Frage unsere volle Unterstützung.

Die Gewinnentnahmen und die

Produktivität in den Unternehmen

sind gestiegen, die Investitionen

sind jedoch tendenziell nach unten

gegangen. Auch die Managergagen

sorgen für enormen Unmut unter

den Beschäftigten. So haben die

sechs bestverdienenden Vorstands-

vorsitzenden

börsenorientierter

heimischer Unternehmen täglich

6.000 Euro kassiert, im Schnitt 2,18

Millionen Euro im letzten Jahr! Bei

den Beschäftigten sparen und den

Managern das Geld nachwerfen ist

zutiefst unsozial und abzulehnen.

TAZ: Die Betriebe fordern eine

noch stärkere Arbeitszeit-Flexibili-

sierung. Wie stehen Sie dazu?

Zangerl:

Die Flexibilisierung ist

sicher keine Einbahnstraße oder

ein Wunschkonzert für die Unter-

nehmer. Die Arbeitnehmer bewei-

sen täglich ihre Bereitschaft zur

Flexibilität. Doch es darf dabei zu

keiner Arbeit auf Abruf kommen.

Dazu haben wir weder die ent-

sprechenden Rahmenbedingungen,

etwa bei den Kinderbetreuungsein-

richtungen oder beim öffentlichen

Verkehr, noch wollen wir, dass die

Vereinbarkeit von Familie und Be-

ruf noch stärker auseinanderdriftet.

TAZ: Wie sehen Sie die Sozialpart-

nerschaft in Tirol?

Zangerl:

Trotz aller Unterschiede

haben wir eine Menge an Gemein-

samkeiten. Die Sozialpartner ver-

folgen klare Ziele für eine gute Zu-

kunft in Tirol und brauchen mehr

Mitsprache. Von der Landesregie-

rung erwarten wir, dass sie unsere

Vorschläge aufgreift und jetzt vom

Standby- in den Aktiv-Modus um-

schaltet. Denn Wohnen, Arbeit und

regionale Wirtschaft sind Schlüssel

für die Zukunftsfähigkeit Tirols und

seiner Beschäftigten. Es braucht

zielgerichtete Strukturprogramme

und Erleichterungen bei Betriebs-

ansiedlungen. Das schafft wichtige

Arbeitsplätze und erschwinglichen

Wohnraum in Tirol.

„Die Sozialpartner

verfolgen klare Ziele

für eine gute Zukunft

in Tirol. Sie brauchen

mehr Mitsprache!“

Erwin Zangerl, AK Präsident

Foto: AlpEvents

/Fotolia.com

Foto: alphaspirit/Fotolia.com