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Foto: Rzest_marina/Fotolia.com

L

OHN

&

E

INKOMMEN

4

Nr. 92, Jänner 2017

MINUS

Niedrigste Löhne in Tirol

Lernen leicht gemacht

Infos für Grenzgänger

L

ernen ist für viele Menschen ein schwieriges Unterfan­

gen. Du bist aber klüger, als du glaubst. Du musst nur

wissen, wie du richtig lernst. Beim kostenlosen AK Info­

abend

„Lernen leicht gemacht“

am

Dienstag, 24. Jänner,

um 19 Uhr in der Bezirkskammer Landeck, Malserstraße

11

, erfahren Schüler, Eltern, Studenten und Arbeitnehmer,

wie es klappen kann. Dazu gibt es die besten Tipps nach

den neuesten Erkenntnissen der Gehirnforschung – auch

für die praktische Umsetzung. So fällt Lernen lernen leich­

ter, für Schule, Beruf und Alltag. Anmeldung erforderlich

unter 0800/22 55 22 – 3450 oder

landeck@ak-tirol.com

S

ie sind bereits Grenzgänger zwischen Tirol und Bayern

oder überlegen, diesen Schritt zu wagen? Dann erhalten

Sie beim Infoabend am

Dienstag, 24. Jänner, ab 19 Uhr in

der AK Kufstein, Arkadenplatz 2

, einen Überblick über die

Sonderregelungen, die für Grenzgänger gelten. Sie erfahren

das Wichtigste aus arbeits-, sozial- und steuerrechtlicher Sicht

dies- und jenseits der Grenze sowie über die Möglichkeit, Fa­

milienleistungen in zwei Staaten in Anspruch zu nehmen. Im

Anschluss werden Fragen beantwortet und Experten stehen

für Einzelgespräche zur Verfügung. Anmeldung erforderlich

unter 0800/22 55 22 – 3350 oder

kufstein@ak-tirol.com

Foto: maxhalanski/Fotolia.com

Foto: Picture Factory/Fotolia.com

UNTER DRUCK

Den gerechten

Lohn zahlen!

Beschämend.

Ein Tiroler Arbeitnehmer verdient monatlich mehr als 230 Euro weniger als

sein Wiener Kollege. Aufs Jahr gerechnet macht das ein Minus von rund 3.200 Euro aus!

N

ach der neuesten österreichischen Lohn-

steuerstatistik 2015, erhoben von der Sta-

tistik Austria, haben Tirols Arbeitnehmer

österreichweit das niedrigste Einkom-

men. Diesen traurigen Negativwert bezeich-

net AK Präsident Erwin Zangerl als beschä-

mend: „Faktum ist, gerade im Westen, wo

die teuersten Preise für Leben und Woh-

nen verzeichnet werden, sind die Ein-

kommen der Tiroler am niedrigsten.

Wenige Kilometer weiter westlich – in

Vorarlberg – sind sie jedoch Spitze.

Diese Diskrepanz lässt sich durch

nichts beschönigen.“

Minus 7,7 Prozent.

Laut Lohnsteu-

erstatistik 2015 liegt Tirol bei den Ein-

kommen der unselbständig Beschäf-

tigten mit einem durchschnittlichen

Monats-Nettobezug von 1.377 Euro an

letzter Stelle. Dieser ist um 7,7 % nied-

riger als im Österreich-Schnitt. Bei den

Männern betrug das Monats-Nettoein-

kommen im Schnitt 1.664 Euro und bei

den Frauen 1.066 Euro. Damit liegen

Tirols Einkommen bei den Männern

um 4,9 % unter dem Österreichwert, bei

den Frauen gar um 11,2 %.

Auch Vollzeit Letzter.

Den letzten

Platz aller Bundesländer nimmt Tirol

aber auch dann ein, wenn nur die ganz-

jährig Vollzeitbeschäftigten gerech-

net werden. Auch hier bilden Tirols

Arbeitnehmer mit durchschnittlich

2.067 Euro netto das Schlusslicht

und zwar im Vergleich zu Öster-

reich sowohl bei den Frauen (- 7,7

%) als auch bei den Männern (- 4,9

%). Eine Wiener Arbeitnehmerin

verdient pro Monat im Schnitt 340

Euro netto mehr als eine Tirolerin

und somit 4.760 Euro mehr im Jahr.

Ein Wiener Arbeitnehmer verdient

netto um mehr als 230 Euro pro Monat

mehr als ein Tiroler Arbeitnehmer, knapp

3.220 Euro mehr pro Jahr!

T

irol ist das Bundesland mit den nied­

rigsten Erwerbseinkommen. Dieser

scheinbar eindeutigen Aussage werden

immer wieder gerne andere Statistiken

entgegenhalten, die scheinbar anderes

beweisen. So geschehen erst kürzlich bei

der Statistik der „verfügbaren Einkom­

men“, die im Rahmen der Erhebung des

Bruttoregionalprodukts ausgewiesen

werden. In dieser Statistik landete Tirol

mit einem verfügbaren Pro-Kopf-Einkom­

men von 22.000 Euro zwar noch immer

unterhalb des österreichischen Durch­

schnitts, aber doch im soliden Mittelfeld

der Bundesländer.

Also alles halb so schlimm? Wie immer

muss man genau hinschauen.

In der

Lohnsteuerstatistik

werden

nur die Einkommen aus Erwerbsarbeit

gemessen, d. h. der Lohn bzw. das Gehalt,

das man für unselbständige Arbeit

bekommt. Hier schneidet Tirol seit Jahren

konstant schlecht ab. Das

„verfügbare

Einkommen“

umfasst dagegen noch alle

Sozialtransfers (z. B. Arbeitslosengelder),

die Einkommen der Selbständigen und

Vermögenseinkommen. Tirol profitiert in

dieser Statistik von einer hohen Erwerbs­

quote bzw. einer niedrigen Arbeitslosen-

quote und einem hohen Anteil an

Wohnungseigentum, da hier ein stati­

stisch höheres verfügbares Einkommen

als bei Mietwohnungen angenommen

wird. Obwohl also eine Reihe günstiger

Faktoren im Land vorhanden sind,

erreicht Tirol aber auch bei der Statistik

der „verfügbaren Einkommen“ nicht den

österreichischen Durchschnitt! Spätestens

an dieser Stelle sollte klar werden, dass

sich die Ergebnisse der verschiedenen

Einkommensstatistiken überhaupt nicht

widersprechen, sondern bestenfalls ande­

re Facetten ein und desselben Befundes

zeigen: dass die Einkommen in Tirol alles

andere als gut sind.

Für die Einkommen aus unselbstän­

diger Arbeit, wie sie in der Lohnsteu­

erstatistik dargestellt werden, ist das

Ergebnis auch sehr eindeutig: Tirol ist mit

deutlichemAbstand das Bundesland mit

den niedrigsten Einkommen aus Arbeit.

Alles zu Gesundheitsberufen

D

as Ausbildungs- und Studienangebot imGe­

sundheits- und Sozialbereich ist in Tirol vielfältig.

Einen Überblick bekommen Interessierte bei den

kostenlosen Infoabenden

„Alles zu Gesundheitsberu-

fen“

am

Do. 2. Februar um 19 Uhr in der AK Tirol in

Innsbruck

(Anmeldung unter 0800/22 55 22 – DW

1515)

und am

Di. 7. Februar um 19 Uhr in der

AK Kitzbühel (DW3252)

. Experten der Tiroler

Bildungseinrichtungen informieren unter

anderem über Pflege(fach)assistenz sowie Dipl.

Gesundheits- und Krankenpflege, Dipl.

Sozialbetreuungsberufe mit den Fachrich­

tungen Alten-, Familien-, Behinderten­

arbeit oder Behindertenbegleitung sowie

Bachelorstudien wie Biomedizinische Analytik,

Diätologie, Ergotherapie, Logopädie, Physiothera­

pie, Radiologietechnologie oder Hebamme.

W

elche globalen, sozialen und wirt­

schaftlichen Entwicklungen verur­

sachen den Stress, der für immer mehr

Menschen in ein „Burnout“ mündet? Beim

Infoabend

„Gesund bleiben im Stresszeital-

ter“

am

Dienstag, 31. Jänner, ab 18.30

Uhr in der AK Reutte, Mühler Straße

22

, zeigt eine AK Expertin Wege

aus der Überforderung. Je nach

Schweregrad der Erschöpfung

können unterschiedliche Maß­

nahmen eine Genesung unterstützen.

Es wird auch die Frage beantwortet, wie es

uns gelingen kann, das innere Lebensfeuer

trotz aller Belastungen kraftvoll zu halten.

Anmeldungen erforderlich unter 0800/22

55 22 – 3650 oder

reutte@ak-tirol.com

INFO-ABENDE

Zeitung für Arbeit und Konsumentenschutz

der Kammer für Arbeiter und Angestellte für Tirol

Medieninhaber und Herausgeber:

Kammer für Arbeiter und Angestellte für Tirol,

6020 Innsbruck, Maximilianstraße 7

Redaktion:

Dr. Elmar Schiffkorn,

Mag. Christine Mandl, Gertraud Walch,

Mag. Henrik Eder, Armin Muigg

Fotos:

AK,

www.fotolia.com

Druck:

Intergraphik GmbH, 6020 Innsbruck,

Ing. Etzelstraße 30

Die von der AK Tirol angebotenen Leistungen

kommen ausschließlich ihren Mitgliedern zugute.

Soweit personenbezogene Bezeichnungen nur in

männlicher Form angeführt sind, beziehen sie sich

auf Frauen und Männer in gleicher Weise.

AK TIROLER ARBEITERZEITUNG – AK AKTUELL

IMPRESSUM

Gesund bleiben trotz Stress

Foto: arttim/Fotolia.com

Foto: alphaspirit/Fotolia.com

Starke Gehaltsunterschiede.

Doch auch

innerhalb Tirols zeigte sich eine große Einkom-

mensspreizung. Die höchsten Löhne und Gehäl-

ter wurden 2015 im Bezirk Innsbruck-Land

erzielt. Das durchschnittliche Jahresnet-

toeinkommen lag bei knapp 21.000

Euro. Damit lag dieser Bezirk um fast

9 % über dem Tiroler Durchschnitt.

Das österreichische Durchschnitts-

einkommen wurde aber nur ganz

knapp, mit 0,5 %, übertroffen.

Dies zeigt deutlich, wie groß der

Abstand Tirols zum Rest Öster-

reichs ist! Überdurchschnittliche

Einkommensaussichten gab es

auch im Bezirk Kufstein mit

19.887 Euro netto im Jahr. Im

Österreichvergleich verdienten die

Arbeitnehmer in Kufstein jedoch

bereits um 1.000 Euro netto weni-

ger im Jahr.

Schlusslicht.

Einmal mehr die

Region mit den geringsten Ein-

kommen in Tirol war der Bezirk

Landeck. Der große Anteil an Er-

werbstätigen im Tourismus und die

ausgeprägte Saisonalität drückten

erneut auf das Einkommensniveau.

So lag der Einkommensschnitt in

Landeck nur bei knapp 17.000 Euro

netto im Jahr, was einem monatli-

chen Einkommen von 1.216 Euro

entsprach. Um auf den österrei-

chischen Jahresschnitt zu kom-

men, hätten die Beschäftigten in

Landeck um 3.870 Euro netto

im Jahr mehr verdienen oder

um 3,2 Monate länger ar-

beiten müssen. Die Frauen

verfehlten den österrei-

chischen Schnitt sogar um

mehr als 4.300 Euro!

Krasse Ungleichheit.

Tirols Ar-

beitnehmer beziehen österreich-

weit die niedrigsten Einkommen.

VORTRAG AK REUTTE