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Nr. 97, Juni 2017

D

ie Lehre ist unver-

ändert eine zentrale

Größe in der Ausbil-

dung junger Menschen.

Sie stellt daher für sehr

viele Berufswege den

idealen Grundstock dar,

und die Lehre sorgt für

eine niedrige Jugendarbeitslo-

sigkeit. Dennoch gehen die Lehrlingszahlen zurück.

Immer weniger Schulabgänger wählen diesenWeg.

Unter den Optionen „Geld verdienen“ und „mehr

Bildung bekommen“ entscheiden sich immer mehr

Jugendliche für die zweite Variante. Demmuss die

Lehre Rechnung tragen und Bildungselemente

verstärken: Lernzielvereinbarung, Ausbildungseva-

luation usw. dürfen in der betrieblichen Lehre keine

Fremdwörter sein. Nur so kann sie sich imWettbe-

werb der Bildungswege behaupten und jene Fach-

kräfte hervorbringen, die wir alle dringend brauchen.

Die Lehrlinge selbst können nur so gut sein, wie die

Betriebe, die sie ausbilden. Leider besteht ein Fünftel

der Lehrlinge die Lehrabschlussprüfung nicht beim

ersten Mal. Zu kritisieren ist in diesem Zusammen-

hang die Situation amAusbildungsort, die Qualität

der praktischen Ausbildung aber auch teilweise

fragwürdigen Härten bei der Abschlussprüfung. Hier

sind mehr Qualität und Transparenz dringend nötig.

D

en ca. 37.000

Studierenden in

Tirol stehen ca. 12.500

Lehrlinge gegenüber.

Der sogenannte

„Fachkräftemangel“

ist zu einem Gutteil

hausgemacht: das Image

der Lehre muss aufpoliert, die

Rahmenbedingungen müssen verbessert werden,

um den Stellenwert der Lehrlingsausbildung anzu-

heben. Um dies gewährleisten zu können, benötigt

es Änderungen. Die gegenseitige Anrechenbarkeit

von dualer Lehr- und berufsbildender Schulaus-

bildung muss verbessert werden. Initiativen wie

„Lehre mit Matura“ müssen weiter forciert werden,

damit die Bildung auch nach dem Lehrabschluss

weitergehen kann. Die Einführung einer Fachkräf-

temilliarde muss kommen. In der Lehrausbildung

ist es unabdingbar, dass Qualität und die Rahmen-

bedingungen erhöht werden – denn damit steigt

auch der gesellschaftliche Stellenwert der Lehre.

Die Lehre ist ein wichtiger Bestandteil unseres

alltäglichen Arbeitslebens, das dementsprechend

ausgebaut und angepasst werden muss, damit

junge Menschen ihren Wunschberuf erlernen

können. Dafür kämpft die FSG – die für eine ganz

klare Aufwertung der Lehre eintritt!

D

as österreichische

System der

Lehrausbildung gilt

weltweit als vorbild-

haft. Es gibt unzählige

Beispiele, die zeigen,

dass Menschen mit

einer österreichischen

Lehre im In-und Ausland

Karriere gemacht haben. Oft lässt sich heutzutage

mit einem Lehrabschluss mehr verdienen als mit

einem abgeschlossenen Studium.

Leider sind die Lehrlingsentschädigungen gerade

in jenen Berufen mit einem hohen weiblichen

Anteil unverhältnismäßig niedrig, was sich dann in

der Regel im Erwerbsleben fortsetzt. Die Leistungen

in der Lehrzeit müssen also finanziell besser abge-

golten werden und die Unterschiede zwischen den

einzelnen Lehrberufen verringert werden.

Derzeit kann mit einem relativ geringen Auf-

wand die Berechtigung zum Lehrlingsausbildner

erworben werden. Da viele Lehren ja nicht wegen

der Arbeit an sich, sondern wegen der handelnden

Personen abgebrochen werden, könnte mit einem

besseren und umfangreicheren Schulungsangebot

sicher einiges verhindert werden. Lehrjahre sind

keine Herrenjahre, aber es braucht eine faire Bezah-

lung und einen menschlichen Umgang.

G

ut ausgebildete

Fachkräfte sind ein

Faktor, um Erfolg zu

haben – so sehen es

die meisten Unter-

nehmen. Dass immer

weniger Ausbildungs-

stätten zur Verfügung

stehen, kann bei der

Erkenntnis Fachkräfte/Faktor/Erfolg nur zur Frage

führen: „Wie können wir Betriebe dazu bringen,

wieder mehr Lehrlinge auszubilden, und welche

Motivation bringt Jugendliche dazu, sich um eine

Lehrstelle zu bemühen?“ Unsere Antwort: Prüfung

und Entrümpelung der Bestimmungen und über-

bordenden Bürokratie in der Lehrlingsausbildung

durch die Sozialpartner. Der Imageverlust, den die

Lehre bei Jugendlichen und in der Gesellschaft

in den letzten Jahren erlitten hat, wird nur durch

konsequentes Handeln aller Beteiligten rückgän-

gig gemacht. Betriebe müssen verstärkt die Ju-

gendlichen erreichen, sei es durch Ausweitung der

Schnupperlehre, Aufzeigen von Karrierechancen

und Verdienstmöglichkeiten in den Schulen. Die

Lehre mit Matura als Alternative, Praxiserfahrung

und AHS-Bildung gehören mehr beworben. Wir

können viel tun, um der Lehre eine gute Zukunft

zu ermöglichen. Tun wir es einfach.

Für mehr Qualität

und Transparenz

Image muss

aufpoliert werden

Damit Lehre

Zukunft hat

GuteAusbildung

ist der Schlüssel

Sozialdemokratische

GewerkschafterInnen

Liste Erwin Zangerl, AAB-FCG

Grüne in der AK

Freiheitliche

Arbeitnehmer in der AK

Erwin Zangerl,

AK Präsident

Christian Hauser,

Fraktionsvorsitzender

Helmut Deutinger,

Fraktionsvorsitzender

Franz Ebster,

Fraktionsobmann

W

as für ein toller Abend!

Vom genialen Arbeits-

tisch „Bison“, der mit

viel Witz präsentiert

wurde, bis zum gschmackigen

Außerferner Germteig-Ring; vom

Sketch zur Entstehung der Lehr-

lingsbibel bis zum Video, in dem

junge Maler der NMS Absam eine

sportliche Wandgestaltung ver-

passten: Zehn Teams hatten beim

AK Lehrlingswettbewerb das Fi-

nale erreicht (siehe links). Bei der

Gala am 8. Juni im Landhaus in

Innsbruck wurden die besten Drei

gekürt. Und die Abendjury hatte

es nicht leicht. Denn die Lehrlinge

präsentierten ihre Projekte mit

vollem Einsatz und faszinierten

das Publikum, allen voran AK Prä-

sident Erwin Zangerl, mit Kreati-

vität und Begeisterung.

Als Sieger kürten Landesrätin

Dr. Beate Palfrader, Landesschul-

inspektor und Lehrlingskoordi-

nator Roland Teißl, Lehrling des

Jahres Florian Triendl und Klaus

Purner (AK Tirol) die TFBS Li-

enz mit „Im Herzen die Natur“,

die Bodenleger von der TFBS für

Garten, Raum und Mode mit ihren

„Kunstwerken, auf denen man ge-

hen kann“ und die Tischler von der

TFBS für Holztechnik mit ihrem

Arbeitstisch „Bison“. AK Präsi-

dent Zangerl und Landesrätin Dr.

Palfrader überreichten die Prei-

se. Sieger waren sie alle: Für die

Lehrlinge der drei erstplatzierten

Teams gab es je 180 Euro, für alle

anderen je 50 Euro. Alle erhielten

Tickets für das Lena-Konzert.

Mehr auf facebook: Arbeiterkam-

mer Tirol und

ak-tirol.com

WIE WICHTIG IST DIE LEHRE?

AK FRAKTIONEN ZUM THEMA

AKTUELLE SEMINARE

www.b .tirol

Matura am BFI Tirol

Start von Tages- und

Abendkursen im Herbst 2017

Buchhaltung Grundlagen

Start am 4. September 2017

Ausbildung zur

Sicherheitsfachkraft

Start am 2. Oktober 2017

Werkmeister Elektrotechnik

1. Semester

Start am 11. September 2017

Dipl. Gesundheits- und

Fitnesstrainer/-in

Start am 6. Oktober 2017

Case Management

Diplomlehrgang

Start am 19. Oktober 2017

ECDL - Europäischer

Computer Führerschein -

Vormittagskurs

Start am 17. Juli 2017

Computer im Berufsalltag

Start am 31. Juli 2017

Zerti katslehrgänge für

Trainer

Deutsch als Fremd-/Zweitsprache

und Intercultural Trainer

Start jeweils im September 2017

Sieger.

Landesrätin Dr. Palfrader und AK Präsident Zangerl mit den Top Ten des AK Lehrlingswettbewerbs. Gold gabs für die

Mädchen der TFBS Lienz, die Bodenleger der TFBS für Garten, Raum und Mode und die Tischler der TFBS für Holztechnik.

Sie alle sind Sieger!

AK Lehrlingswettbewerb 2017.

Bei einer großen Gala im Landhaus

wurden aus den zehn besten Projekten drei Sieger gekürt.

Tiroler Fachberufsschule Lienz:

ImHerzen die Natur – Schüler haben

es sich zur Aufgabe gemacht, den

Mitschülern den Nationalpark Hohe

Tauern näher zu bringen

Tiroler Fachberufsschule

für Garten,

Raum und Mode:

Kunstwerke, auf denen

man gehen kann – das Projekt soll den

Lehrberuf des Bodenlegers erklären

Tiroler Fachberufsschule für Holztechnik

Es wurde ein multifunktionaler Schleif-

und Arbeitstisch geschaffen, an dem zwei

Lehrlinge gleichzeitig arbeiten können

T

iroler Fachberufsschule

für Handel und Büro Innsbruck:

Christkindlmarkt in der Schule

Tiroler Fachberufsschule Lien

z:

Gemeinsam kreativ – Schüler

gestalten eine eigene Lehrlingsbibel

Tiroler Fachberufsschule

für Handel und Büro Kitzbühel:

Das Projekt zeigt, wie wichtig die Lehre für

unsere Gesellschaft ist

Tiroler Fachberufsschule für Elektrotech-

nik, Kommunikation und Elektronik:

Das automatisierte Haus

Tiroler Fachberufsschule

für Bautechnik und Malerei:

Ganggestaltung NMS Absam

Tiroler Fachberufsschule

für Tourismus und Handel Landeck:

Anti-Littering – Schüler arbeiten das

Thema Müll auf

Tiroler Fachberufsschule

für Handel und Büro Reutte

Ausserferner Simit – Entwicklung eines

regionalen Lebensmittelprodukts

Mit Kreativität

und Weitblick

DIE BESTEN PROJEKTE

P

OSITIONEN

10

Unter den zahlreichen Einreichungen

wählte ein Jury die besten 10 Projekte aus: