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11

B

ILDUNG

&

Z

UKUNFT

Nr. 97, Juni 2017

D

as Thema Nachhilfe bleibt

ein heißes Eisen. Rund

13.000 der 85.000 Tiroler

Schülerinnen und Schü­

ler (15 %) erhielten im laufenden

Schuljahr oder in den letzten Som­

merferien externe Nachhilfe. Zählt

man noch jene 4 Prozent hinzu, die

Nachhilfe bräuchten, aber haupt­

sächlich aus Kostengründen nicht

bekommen, hat jeder fünfte Schüler

Unterstützung nötig.

Bei 9.500 Kindern (11 %) muss­

ten die Eltern für die außerschu­

lische Förderung zahlen, bei 4 %

war diese gratis. Unterm Strich ha­

ben sich die Ausgaben auf hohem

Niveau eingependelt. Betroffene

Eltern zahlen in Tirol heuer hoch­

gerechnet 6,4 Millionen Euro, ös­

terreichweit sogar 100 Millionen

Euro. – Soweit das Ergebnis der

aktuellen AK Studie „Nachhilfe in

Tirol 2017“.

„Der Anteil jener, die externe

Nachhilfe erhalten, ist gegenüber

den 16 % vom Vorjahr zwar leicht

gesunken“, so AK Präsident Erwin

Zangerl. „Andererseits müssen die

Eltern aber immer mehr bezahlen.“

Für das Schuljahr stiegen die Kos­

ten im Schnitt pro Kind von 620

Euro (2016) auf 680 Euro.

6,4 Millionen Euro für Nachhilfe

AK Studie.

15 % der Tiroler Schüler erhalten Nachhilfe, jeder fünfte bräuchte sie. Wo es Nachmittagsbetreuung

oder Förderunterricht gibt, sinkt der Bedarf drastisch. Die AK Tirol fordert den Ausbau solcher Angebote.

Positive Effekte.

Die

Studie zeigt aber auch, wie

einfach der hohe Nachhil­

febedarf reduziert werden

kann: Durch mehr schulische

Nachmittagsbetreuung und För­

derunterricht, die sich nachweislich

positiv auf die Lernerfolge auswirken.

• Können etwa Kinder und Jugendliche an

ihrer Schule regelmäßigen Förderunterricht

nutzen, brauchen nur 7 % bezahlte Nachhilfe.

• Während bei Schulen ohne externe Nachmit­

tagsbetreuung für 12 % der Schüler eine bezahlte

Nachhilfe engagiert werden muss, ist dies nur noch

bei 6 % jener nötig, die eine externe Nachmit­

tagsbetreuung wie Hort oder Ganz­

tagesschule besuchen. Bei den

Schülern mit anderer schu­

lischer Nachmittagsbetreu­

ung erhalten sogar nur 2 %

bezahlte Nachhilfe!

• Und: Bei zwei Dritteln der

Schüler mit externer Nach­

mittagsbetreuung sagen die

Eltern, dass dort so vertie­

fend geübt wird, dass so

gut wie keine zusätzliche

Nachhilfe mehr nötig ist

(s. Grafik unten).

AK Forderungen.

„Die­

se Ergebnisse bestäti­

gen unsere langjährigen

Forderungen nach dem

Ausbau solcher Angebote.

Sie verhelfen Schülern zu

Erfolgserlebnissen und erspa­

ren den Familien Stress, Ärger und Kosten“,

20 %

40 %

60 %

80 %

100 %

49 %

67 %

19 %

16 %

17 %

15 %

7 %

12 %

AK Sommerschule hilft

E

in schlechtes Zeugnis ist kein

Grund zum Verzweifeln! Denn

die AK Tirol ermöglicht den

Familien gemeinsam mit dem

BFI Tirol als Bildungspartner wieder

tirolweit kostengünstige und qualita­

tiv hochwertige Nachhilfe im Rah­

men der AK Sommerschule.

„Damit unterstützen wir die

Jugendlichen beim Bewälti­

gen des Lehrstoffs und die

Arbeitnehmerfami­

lien, die sich teure

Nachhilfe sonst

nicht

leisten

könnten“, betont

AK Präsident Er­

win Zangerl.

betont AK Präsident

Zangerl.

„Außer­

dem braucht es eine

neue Schulfinanzierung

nach einem Chancenin­

dex und damit mehr Mittel

für Schulen mit vielen Kin­

dern, die von den Eltern nicht

beim Lernen unterstützt werden

können.“

Mathe & Sprachen.

Beim Nach­

hilfebedarf nach Unterrichtsfächern liegt

Tirol im Österreich-Trend: 6 von 10 Schülern

brauchen sie in Mathematik, 4 von 10 in

einer Fremdsprache und ein Viertel

in Deutsch.

Nach Schulformen

. 3 %

der Tiroler Volksschüler

bekommen bezahlte Nach­

hilfe, 12 % der Schüler an

Neuen Mittelschulen und

14 % in der AHS-Un­

terstufe. Mit 27 % am

höchsten ist der Anteil

in der AHS-Oberstufe.

Eine Aufschlüsselung

der Kosten nach Schultyp

war auf Basis der öster­

reichweiten Zahlen mög­

lich: Mit durchschnittlich 750

Euro zahlen Eltern in der Volks­

schule gleich viel wie in derAHS-

Oberstufe! 740 Euro kostet sie in

BMS, 700 Euro in BHS, 670 Euro

in der AHS-Unterstufe und 660

Euro in der Neuen Mittelschule.

Nur für „andere Schulformen“ war

sie mit 950 Euro teurer (siehe Gra­

fik unten).

Was Eltern sagen.

Folgende

Maßnahmen könnten aus Sicht der

Familien den Nachhilfebedarf und

damit die finanziellen Belastungen

reduzieren:

• 95 % sagen, der Unterricht müsste

so gestaltet werden, dass die Kin­

der den Lehrstoff wirklich verste­

hen.

• 89 % möchten kostenlose Nach­

hilfeangebote an den Schulen,

• je 85 % Klassenteilung in einzel­

nen Fächern bzw. in der Schule

mehr Zeit zum Üben,

• 74 % mehr Förderunterricht,

• 71 % eine schulische Nachmit­

tagsbetreuung mit individueller

Förderung,

Zur Studie

Die AK Tirol beobachtet die Ent­

wicklung des Nachhilfebedarfs seit

2008, seit 2010 im Rahmen der

jährlichen Erhebungen. Für das ak­

tuelle Nachhilfemonitoring führte

das Institut für empirische Sozial­

forschung IFES im Auftrag der AK

im März und im April 2017 telefo­

nisch eine repräsentative Befragung

bei bundesweit 3.435 Haushalten

mit 5.683 Schulkindern durch und

für Tirol bei 400 Haushalten mit

689 Schülern. Die gesamte Studie

gibts auf

www.ak-tirol.com

Bild: pk74

/Fotolia.com

KURSORTE & ANMELDUNG

BFI Tirol in Innsbruck,

Tel. 0512/59660-0

BFI Imst,

Tel. 05412/63805

BFI Landeck,

Tel. 05442/62829

BFI Reutte,

Tel. 05672/72728

BFI Schwaz,

Tel. 05242/66063

BFI Kitzbühel,

Tel. 05356/63699

BFI Kufstein,

Tel. 05372/61087

BFI Lienz,

Tel. 04852/61292 – 23

Mitglieder der AK Tirol zahlen für ein

Fach 195 Euro, zwei Fächer kosten

295 Euro (sonst 275 bzw. 395 Euro).

Mindestteilnehmerzahl erforderlich.

Weitere Informationen erhalten Sie

auf

www.ak-tirol.com

7 Hauptfächer.

Der Unterricht findet von Mo. 7.

August bis Fr. 1. September jeweils vormittags

statt. Angeboten werden die Fächer Deutsch,

Mathematik, Latein, Englisch, Französisch,

Italienisch und Rechnungswesen. Anmelde­

schluss ist am Freitag, 21. Juli.

Teilnehmen können Jugendliche ab der

5. Schulstufe – auch jene, die fürs

neue Schuljahr ihre Noten ver­

bessern möchten. Sie alle

profitieren nicht nur

von der Erfahrung

der gut ausgebil­

deten Pädago­

gen, sondern

auch

vom

Unterricht in

Kleingruppen.

Keine Angst vor dem Nachzipf!

Die AK Tirol bietet mit dem BFI Tirol im August

tirolweit leistbare Kurse in sieben Hauptfächern an. Anmeldeschluss: 21. Juli.

Bild: DoraZett/

Fotolia.com

Positive Auswirkung der Nachmittagsbetreuung auf den Nachhilfebedarf

Das sagen die Eltern: „Bei der Nachmittagsbetreuung wird so vertiefend geübt, da ist...“

keine

Nachhilfe nötig

Basis: Kind/er in externer Betreuung, Österreich: n=1.350, Tirol: n=111; Quelle: IFES

Quelle: IFES

weniger

Nachhilfe nötig

gleich viel

Nachhilfe nötig,

keine Entlastung

weiß nicht

SCHULTYP

DURCHSCHNITTSKOSTEN

ca. 750 Euro

ca. 660 Euro

ca. 670 Euro

ca. 750 Euro

ca. 740 Euro

ca. 700 Euro

ca. 950 Euro

VOLKSSCHULE

NEUE MITTELSCHULE

AHS-UNTERSTUFE

AHS-OBERSTUFE

BMS

BHS

ANDERE SCHULFORMEN

GRAFIK

NACHHILFESTUDIE

Bundesweite Durchschnittskosten für die Nachhilfe nach Schulform

Lernen leicht

gemacht

L

ernen ist für viele Menschen ein

schwieriges Unterfangen. Du bist

aber klüger, als du glaubst. Du musst

nur wissen, wie du richtig lernst. Beim

kostenlosen AK Infoabend

„Lernen leicht

gemacht“

am

Dienstag, 27. Juni, um 19

Uhr in der Bezirkskammer Kitzbühel,

Rennfeld 13

, erfahren Schüler, Eltern,

Studenten und Arbeitnehmer, wie es klap-

pen kann. Dazu gibt es die besten Tipps

nach den neuesten Erkenntnissen der

Gehirnforschung – auch für die praktische

Umsetzung. So fällt Lernen lernen leichter,

für Schule, Beruf und Alltag. Anmeldung

unbedingt erforderlich unter 0800/22 55

22 – 3252 oder

kitzbuehel@ak-tirol.com

AK KITZBÜHEL

INFOS