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S

TEUER

&

P

OSITIONEN

10

Nr. 98, Juli/August 2017

Z

wei Millionen Beratungen

österreichweit, davon

mehr als 1,3 Millionen in

den Bereichen Arbeit, Sozi-

ales und Insolvenz, 372.000

im Konsumentenschutz,

206.000 im Steuerrecht und

43.000 im Bereich Bildung

allein im Jahr 2016: Wer sagt, es

braucht keine AK, der hat vomArbeitsleben keine Ahnung.

Denn wer hilft nach Pleiten, bei Problemen amArbeits-

platz, in Pensions- und Steuerfragen? Und wer setzt sich

für Bildung und Konsumentenschutz ein? In der AK erhält

jedes Mitglied Hilfe durch Experten, Information und bei

Bedarf auch Rechtsschutz und das für einen durchschnitt-

lichen solidarischen Beitrag von knapp 7 Euro pro Monat.

Von den mehr als 3,6 Millionen Mitgliedern sind 816.000

überhaupt vom Beitrag befreit, etwa Arbeitsuchende,

Eltern in Karenz, Lehrlinge oder geringfügig Beschäftigte.

Sie alle profitieren auch von jüngsten Erfolgen, die auf das

Engagement der AK zurückzuführen sind, wie Mindest-

lohn, Lohnsteuerreform, Fachkräftestipendium, Verbes-

serungen beim Lohn- und Sozialdumping oder – ganz

aktuell – vomUrteil zu den Negativzinsen. Allein diese Bei-

spiele zeigen, dass wir eine starke Standesvertretung sind

, in der jeder seinen Beitrag leistet und dafür auch vielfach

Leistung zurückbekommt. Genau deshalb sind wir auch

manchen neoliberalen Strömungen ein Dorn imAuge!

W

enn es die AK

nicht schon gäbe,

dann müsste man sie

erfinden. Mit einem

kleinen monatlichen

finanziellen Beitrag

kann kostenlos eine

Fülle von Hilfen, Bera-

tungen und Informationen

in Anspruch genommen werden. Oft hilft alleine

schon das Wissen über die eigenen Rechte, um

nicht über den Tisch gezogen oder übervorteilt zu

werden. Viele würden überhaupt um ihre Ansprü-

che und manchmal viel Geld umfallen, weil sie

sich nie ein notwendiges Gerichtsverfahren leisten

könnten. Die AK springt ein, finanziert den Prozess

und trägt das Risiko. Die AK gewährt aber auch

finanzielle Unterstützungen für Bildung, bei der

Wohnraumbeschaffung und in sozialen Notlagen.

Und die AK ist politisch aktiv, damit die Lage und

die Probleme der Beschäftigten Gehör finden und

bei Gesetzen berücksichtigt werden.

Dass die Arbeiterkammer sehr erfolgreich ist,

beweist auch, dass FPÖ, NEOS und Teile der ÖVP die

AK schwächen und letztendlich vernichten wollen.

Zu ihrem Recht kommen dann nur mehr jene, die

entsprechend viel Geld haben. Wehren wir uns

dagegen!

F

ür viele Arbeitneh-

mer ist die AK

der

Rettungsanker bei

Auseinandersetzungen

oder Unstimmigkeiten

mit ihremArbeitgeber.

Als Beratungsstelle

für viele Lebensbereiche

wie Steuerrecht, Konsumen-

tenschutz, Bildung, Arbeit, Soziales oder Insolvenz

ist die AK ein kompetenter Partner. Über 300.000

Beratungen wurden 2016 durchgeführt: Telefonisch,

persönlich, oder schriftlich wurde Hilfe geleistet. 39

Millionen Euro wurden 2016 für Mitglieder nach

Pleiten, bei Problemen amArbeitsmarkt, in Pensions-

fragen, in Steuerfragen oder im Konsumentenschutz

herausgeholt. Jedes der 352.190 Mitglieder hat ein

Recht auf Beratung beziehungsweise Vertretung

durch die AK Tirol. Dass die Pflichtmitgliedschaft daher

für viele ein „rotes Tuch“ ist verwundert nicht, diese 39

Millionen mussten ja von jemandem bezahlt werden.

Die Pflichtmitgliedschaft wird inWahlkampfzeiten

als Thema aufs Tapet gebracht, um Lobbyisten von

Wirtschaft und Industrie zufriedenzustellen und um

die Sozialpartnerschaft zu zerstören. Daher sagen die

Freiheitlichen Arbeitnehmer Tirol, im Sinne der Arbeit-

nehmer, „Ja“ zur AK und „Ja“ zur Pflichtmitgliedschaft.

Denn nur gemeinsam sind wir stark!

Wer sagt, es

braucht keine AK?

AK springt ein, wenn

Not am Mann ist!

Rettungsanker und

kompetenter Partner

Liste Erwin Zangerl, AAB-FCG

Grüne in der AK

Freiheitliche

Arbeitnehmer in der AK

Erwin Zangerl,

AK Präsident

Helmut Deutinger,

Fraktionsvorsitzender

Franz Ebster,

Fraktionsobmann

V

om abgeschafften Pflege-

regress bis zur Uni-Finan-

zierung: Plötzlich, wohl

angesichts der Wahlen im

Herbst, wird in vielen Bereichen

eine Einigung möglich. „Deshalb

fordern wir alle Parteien auf, end-

lich auch einen Weg zur Abschaf-

fung der kalten Pro-

gression zu finden“,

betont AK Präsident

Erwin Zangerl. Die

„kalte Progression“

ist eine versteckte

Steuererhöhung, mit der sich der

Finanzminister durchs Hintertürl

pro Jahr zusätzlich stolze rund 450

Millionen Euro holt. Damit zahlt

jeder Steuerpflichtige derzeit jähr-

lich real automatisch mehr Steuern

– nicht nur jene, die in eine hö-

here Steuerstufe rutschen. Weil die

Steuerstufen nicht an die Inflation

angepasst wurden, wirken sich et-

waige Lohnerhöhungen am Konto

bestenfalls marginal aus.

Zangerl: „Diese ungerechte

Gesetzgebung gehört jetzt abge-

schafft! Wenn den Menschen mehr

vom erarbeiteten Geld bleibt, si-

chert das den Wohlstand in un-

serem Land und wirkt sich auch

positiv auf die Wirtschaft aus“, er-

läutert der AK Präsident. Aktuelle

Prognosen der Institute IHS und

Wifo belegen, wie rasch sich solche

Reformen in der Konjunktur be-

merkbar machen: Prognostizieren

diese doch ein Wirtschaftswachs-

tum zwischen 1,7 und 2,4 %. Alle

drei Faktoren – Konsum, Exporte

und Investitionen – entwickeln sich

laut der Forscher höchst positiv.

Und dieses Wachstum kommt nicht

etwa aus demAusland! Es basiert –

allen Unkenrufen zum Trotz – auf

den positiven Auswirkungen der

Steuerreform, für die sich AK und

ÖGB erfolgreich eingesetzt haben:

Dank Steuerreform haben die Ös-

terreicher mehr Geld im Börserl –

und geben es auch aus.

Mehr als 880.000 Österreicher

hatten das Aus für die kalte Pro-

gression bereits im Rahmen der er-

folgreichen Unterschriften-Aktion

zur Lohnsteuersenkung von AK

und ÖGB gefordert. Auch beim

Protest der AK gegen die kalte

Progression im Herbst 2016 haben

Tausende mitgemacht.

„Jetzt ist es Zeit für

eine faire Lösung!“,

so Zangerl.

Steuerguthaben

gibts automatisch

DARUM BRAUCHT ES DIE ARBEITERKAMMER

AK FRAKTIONEN ZUM THEMA

NIEDRIGVERDIENER

Aus für kalte Progression

Foto: K.-U. Häßler/Fotolia.com

Foto: ÖGB/Tom Bause

Es ist 5 vor 12.

Weiter Zankapfel auf Regierungsebene ist die

kalte Progression. AK Präsident Zangerl: „Wir fordern alle Parteien

auf, sich endlich zu einigen und die Familien zu entlasten!“

PERSONALIA

NEWS

ÖGB Tirol: Neue

Führungsspitze

J

a zur AK: 2 Millionen

Beratungen in ganz

Österreich sprechen

eine klare Sprache. Über

500 Millionen Euro

wurden österreichweit

für die über 3,6 Millio-

nen Arbeitnehmerinnen

und Arbeitnehmer erkämpft.

Es wurde 2016 zu mehr als 244 Gesetzen und

Verordnungen auf Landesebene und 345 auf

Bundesebene Stellung genommen. Gemeinsam

mit dem ÖGB vertritt die Arbeiterkammer auch die

Arbeitnehmerinteressen in der Sozialpartnerschaft.

Genau dort ist die AK Partner des ÖGB, der mit der

Wirtschaft Kollektivverträge, Arbeitsbedingungen

und Gehälter der Arbeitnehmerinnen und Arbeit-

nehmer ausverhandelt. Die Sozialpartnerschaft ist

ein wichtiger politischer Akteur beim Zustandekom-

men von Gesetzen in den Bereichen Arbeitsrecht,

Sozialpolitik, Preispolitik und Konsumentenschutz.

Sie leistet durch Konsensfähigkeit, Interessenaus-

gleich und koordiniertes Vorgehen einen wesent-

lichen Beitrag zu wirtschaftlichemWachstum und

sozialem Frieden in Österreich. Die AK Tirol und der

ÖGB Tirol sind maßgebliche Player in der Sozialpart-

nerschaft und deshalb ein klares „Ja“ zu dieser für

die Gesellschaft so wichtigen Einrichtung.

Das Sprachrohr für

die Beschäftigten

Sozialdemokratische

GewerkschafterInnen

Christian Hauser,

Fraktionsvorsitzender

M

it Ende Juni startet die Automa-

tische Arbeitnehmerveranlagung

(AAV). Sie ist erstmals für das Steuerjahr

2016 möglich.

Dieses Service gilt nur, wenn bis 30.

Juni kein Antrag auf Lohnsteuerausgleich

vorliegt, mit einer Gutschrift zu rechnen

ist und die Steuergrenze von 11.000 Euro

jährlich nicht überschritten wird. Davon

profitieren Menschen mit geringem

Einkommen oder Mindestpension.

Auch die Negativsteuer wird automa-

tisch ausgezahlt: Niedrigverdiener, die

Sozialversicherung, aber keine Lohn-

steuer zahlen, erhalten bis zu 400 Euro

zurück, Pensionisten 110 Euro.

Betroffene werden vorab vom

Finanzamt schriftlich informiert.

Abzugspositionen können fünf

Jahre nachgereicht werden.

Achtung:

Die Neuerung

dürfte Ursache für das Gerücht

sein, dass der Steuerausgleich

für 2016 bis 30. Juni zu machen

sei und sonst Einbußen drohen.

Doch daran ist nichts Wahres!

Den Steuerausgleich selbst

durchführen müssen alle, die

in den letzten zwei Jahren

Ausgaben wie Krankheits- oder

Kurkosten abgesetzt oder

Kinderfreibeträge genutzt

haben bzw. wenn neben

Gehalt oder Pension weitere

Einkünfte vorliegen oder die

11.000-Euro-Steuergrenze

überschritten wird.

Die AK Steuerexperten

helfen unter Tel. 0800/22 55

22 – 1466.

D

er vida-Landesgeschäftsführer

Philip Wohlgemuth steht neu an

der Spitze des ÖGB Tirol. Wohlgemuth

folgt Otto Leist nach, der der Tiroler

Gewerkschaftsbewegung während der

letzten sieben Jahre vorgestanden hatte.

Der 30-jährige Innsbrucker Wohlgemuth

ist gelernter Hotelkaufmann und der

Gewerkschaftsbewegung seit 15 Jahren

verbunden. „Um in Zukunft am Arbeits-

markt positiv zu bestehen, müssen wir

einen Blick Richtung alternsgerechte

Arbeitsplätze und Gesundheit am

Arbeitsplatz werfen“, so Wohlgemuth.

Außerdem muss zusätzliches Geld in

die aktive Arbeitsmarktpolitik fließen,

ebenso in soziale Infrastruktur wie Pfle-

ge und Bildung. Wohlgemuth spricht

sich auch für eine bessere Vereinbarkeit

von Beruf und Familie aus sowie für

eine Attraktivierung der Lehrausbildung.

„Dafür ist auch ein Zusammenrücken

der Arbeitnehmervertretungen und der

Sozialpartner in Tirol besonders wichtig,“

sagt der neue ÖGB Tirol-Chef.