OFFEN GESAGT
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Nr. 98, Juli/August 2017
Sozialpartnerschaft ist
das Beste für unser Land
AKUT
Kämpfen für
die Mitglieder
IM KLARTEXT
Klares Bekenntnis.
Tirols LH Günther Platter stellt klar: Es gibt keine Alternative
zur Sozialpartnerschaft! Nur durch sie hat sich unser Land so positiv entwickelt.
T
irols Landeshauptmann Gün-
ther Platter legt ein klares
Bekenntnis zur Sozialpart-
nerschaft und zur Mitglied-
schaft in der Arbeiterkammer ab:
„Es gibt keine Alternative zur So-
zialpartnerschaft, wir brauchen die
Sozialpartnerschaft! Alle, die die
Sozialpartnerschaft als ewiggestrig
abtun wollen, sollen sich einmal
anschauen, wie positiv sich unser
Land und unsere Republik in den
letzten Jahren entwickelt haben
– durch die Sozialpartnerschaft!“
Gleichzeitig warnt der Landes-
hauptmann auch vor einer Diskus-
sion um die Mitgliedschaft: „Das
ist der Beginn der Abschaffung der
Sozialpartnerschaft. Deshalb muss
man hier zusammenhalten, ganz
unabhängig davon, welcher Partei
man angehört!“
Wie Landeshauptmann Platter
forderte die überwältigende Mehr-
heit der Hauptversammlung der
Bundesarbeitskammer (BAK) alle
politischen Parteien in Österreich
auf, die automatische Mitglied-
schaft in den Arbeiterkammern so-
wie die Finanzierung der Arbeiter-
kammern als tragenden Bestandteil
des fairen Interessenausgleichs
und des sozialen Friedens uneinge-
schränkt anzuerkennen.
„AK und ÖGB haben die Rechte
der Arbeitnehmerinnen undArbeit-
nehmer erkämpft, sie haben soziale
Sicherheit für die Menschen in un-
serem Land errungen. Damit die
soziale Sicherheit gewährleistet
ist, damit Beschäftigte weiterhin
Rechte haben und diese durchset-
zen können, braucht es auch in Zu-
kunft eine starke AK und damit die
Beibehaltung der automatischen
Mitgliedschaft aller Arbeitneh-
merinnen und Arbeitnehmer. Wir
waren in der Vergangenheit die
Mitgestalter unseres Landes. Wir
werden es auch in Zukunft sein“,
sagt Rudi Kaske, der Präsident der
Bundesarbeitskammer.
Die einzelnen Kammern mit ih-
ren automatischen Mitgliedschaf-
ten sind traditioneller und tragender
Bestandteil des österreichischen
Staates. So wie die Menschen, die
in einer Region wohnen, per Ge-
setz ihrem Bundesland angehören,
werden in den Kammern Menschen
einer Berufsgruppe (Arbeitnehmer,
Wirtschaftstreibende, in der Land-
wirtschaft tätige Menschen, An-
gehörige der verschiedenen freien
Berufe) durch gesetzliche Rege-
lung zusammengefasst. So wie die
Menschen in einem Bundesland in
demokratischen Wahlen den Land-
tag bestimmen, wählen Österreichs
Arbeitnehmer auch ihre Parlamente
(Vollversammlungen) in den neun
Arbeiterkammern.
Dadurch, dass alle Angehörigen
einer Berufsgruppe Mitglieder ih-
rer Kammer sind (bei der AK sind
das 3,6 Millionen Mitglieder) und
ihre Vertretungen demokratisch ge-
wählt haben, haben die Kammern
die Kraft und den Auftrag, die Mit-
gliederinteressen gegenüber der
Politik und den anderen Gruppen
zu vertreten.
Dass die Gruppen der österreichi-
schen Gesellschaft in den Kammern
zusammengefasst sind, bringt einen
friedlichenAusgleich der Interessen
innerhalb der Gruppe und einen ge-
ordneten Dialog der Gruppen unter-
einander und mit der Politik. Dieses
System – genannt Sozialpartner-
schaft – ist Garant des stabilen
sozialen Friedens, den Österreich
seit vielen Jahrzehnten erlebt. An-
ders als Lobbys, die den Interessen
kleiner, oft mächtiger Gruppen ver-
pflichtet sind, sind die Kammernmit
ihrer automatischen Mitgliedschaft
aller Arbeitnehmer, Wirtschaftstrei-
bender usw. nicht nur berufen, die
Interessen aller Mitglieder fair zu
berücksichtigen und auszugleichen
– also Gruppenegoismen möglichst
entgegenzuwirken, sondern auch
gesetzlich dem Gemeinwohl ver-
Die AK ist wichtiger denn je
. Im Bild von links: Bundesarbeitskammer-Präsident Rudolf Kaske (Wien), LH Günther Platter,
sowie die beiden Bundesarbeitskammer-Vizepräsidenten Erwin Zangerl (Tirol) und Günther Goach (Kärnten).
D
urch die automatische Mit-
gliedschaft haben Tiroler
Arbeitnehmer einen starken
Partner auf ihrer Seite, der für
ihren Schutz und die Durchset-
zung ihrer Rechte sorgt. Der AK
Beitrag beträgt im Schnitt 6,99
Euro im Monat (Geringverdie-
ner, Arbeitsuchende und Karen-
zierte etwa zahlen gar keinen).
Das ist weniger als ein Anwalt
oder eine Versicherung kosten.
Die AK holt doppelt so viel he-
raus, wie die Beschäftigten zah-
len. Über den Unterstützungs-
fonds helfen alle Mitglieder in
Not geratenen Arbeitnehmer-
Familien. Das macht sicher,
sollte man selbst unverschuldet
in Notlage geraten.
T
irols AK Präsident Zangerl sagt zur
aktuellen Diskussion: „Wenn man
die AK auf Eis legen oder finanziell
schwächen will, wer soll dann für die
Rechte der österreichweit mehr als 3,6
Millionen Beschäftigten eintreten? Wer
soll die 2 Millionen Beratungen liefern?
Sicher nicht jene Parteien, die sich als
modern oder neo-liberal bezeichnen
und nichts anderes sind als Lobbyisten
von Hochfinanz und Industrie, denen
der Schutz und die Hilfe der Beschäf-
tigten durch die AK ein Dorn im Auge ist.
Man hat uns schon einmal abgeschafft
in den unsäglichen Jahren der Zwischen-
kriegs- und der NS-Zeit. Die Wiederer-
richtung der AK folgte kurz nach der
Gründung der Zweiten Republik. ÖGB
und AK haben die Rechte der Arbeitneh-
merinnen und Arbeitnehmer erkämpft,
sie haben soziale Sicherheit für die
Menschen in Österreich errungen. Auch
heute braucht es soziale Sicherheit in
unserem Land – auch in der Zukunft
braucht es eine starke AK. Die automa-
tische Mitgliedschaft in den Wirtschafts-
kammern ist übrigens Voraussetzung für
das österreichische Kollektivvertragssys-
tem, um das uns viele Staaten in ganz
Europa beneiden. 98 % kollektivvertrag-
lich geregelte Arbeitsverhältnisse – mit
gewerkschaftlich verhandelten und
erkämpften Kollektivvertragslöhnen und
-gehältern vom Mindestlohnbezieher bis
zur Führungskraft – das geht nur, weil
durch die automatische Mitgliedschaft
alle Unternehmen ei-
ner Branche vom
Kollektivvertrag
erfasst werden
und nicht nur
freiwillige
Verbandsmit-
glieder.“
pflichtet, also dazu, im Interesse
ganz Österreichs tätig zu sein. Erst
die Einbeziehung aller Mitglieder,
in der AK sind es die Arbeitnehmer,
ermöglicht die solidarische Finan-
zierung aller Beratungs-, Service-
und Rechtsschutzleistungen, auf die
Arbeitnehmer und Konsumenten
als die wirtschaftlich schwächeren
Vertragspartner angewiesen sind.
Und erst die solidarische Finan-
zierung stellt ein Gegengewicht in
der politischen Interessenvertre-
tung gegenüber den finanziell
ohnedies viel besser ausgestat-
teten Interessenvertretungen
und Lobbys der Wirtschaft
sicher, damit nicht Ar-
beitnehmereinkommen,
Sozial- und Gesund-
heitsleistungen so wie
in vielen anderen
Ländern noch stärker
vom globalen Kapital
bestimmt werden.
Das geschieht mit Ihren Beiträgen
26,26 % für Ihren Rechtsschutz
Die AK Experten helfen in allen Fragen
des Arbeits- und Sozialrechts, zu Lehr-
lings- und Jugendschutz, Pflege- und
Pensionsfragen, Kranken- und Arbeitslo-
sengeld, notfalls auch vor Gericht.
19,06 % für Konsumentenschutz
Im Konsumentenschutz, bei Wohn- und
Mietrecht, Steuer- undWirtschaftsfra-
gen sowie bei Belangen der Pendler
sind Sie sicher aufgehoben.
15,73 % für Bildung & Beihilfen
Mit Beratung zur Weiterbildung, dem
BFI, Schulprojekten, Nachhilfekursen,
Ausbildungsbeihilfen für Schüler, Lehr-
linge und Studenten, eBooks und der
Bücherei sind Sie bestens betreut.
2,73 % für Leistungen an die BAK
Die Bundesarbeitskammer erbringt
zentrale Leistungen wie wissenschaft-
liche Studien und Arbeiten für alle
Länderkammern.
1,82 % für die Selbstverwaltung
Darin sind alle Ausgaben der AK für
ihre gewählten Funktionäre enthalten.
Die Selbstverwaltung garantiert die
Unabhängigkeit.
1,41 % für die Einhebung
des AK Beitrages
Die AKMitglieder leisten ihren Beitrag
automatisch im Zuge der Einhebung
des Sozialversicherungsbeitrages, dafür
behält die Sozialversicherung Bearbei-
tungskosten ein.
Leistungen
an die BAK
2,73%
Einhebung des
AK Beitrages
1,41%
Selbstverwaltung
1,82%
14,04 % für Vorsorge
Die AK Tirol bildet jedes Jahr Rücklagen
für laufende Investitionen, etwa für die
Adaptierung ihrer Bezirkskammern, für
Gerichtsverfahren und Musterprozesse
und für gesetzliche Rückstellungen, wie
z. B. Abfertigungen und Pensionen.
10,35 % für Information
Mit der Tiroler AZ, demMagazin Konsu-
ment, einer Fülle an Broschüren, Infos in
lokalen Medien sowie mittels AK Home-
page sind Sie immer am Laufenden.
8,60 % für Unterstützung
Mit demUnterstützungsfonds für in Not
geratene Mitglieder, den Steuersparta-
gen, Arbeitsjubiläen, Ferienaktionen und
Jugendprojekten gibt es solidarische Hilfe.
Rechtsschutz
26,26%
Konsumentenschutz
19,06%
Ausbildung
und Beihilfen
15,73%
Vorsorge
14,04%
Information
10,35%
Unterstützung
8,60%
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