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6

THEMA: WAS TIROL BEWEGT

Bruttobezüge

SV

LSt.

Personen Brutto Netto

SV

LSt.

1996

7.167.696.162 930.932.962 846.471.731 406.347 17.639 13.265 2.291 2.083

2000

8.325.755.203 1.083.464.582 1.057.337.088 433.962 19.185 14.252 2.497 2.436

2005

9.670.659.019 1.313.216.944 1.250.440.951 461.251 20.966 15.408 2.847 2.711

2010

11.912.822.636 1.576.154.947 1.551.832.522 505.285 23.576 17.386 3.119 3.071

2014

13.883.665.779 1.845.209.804 1.986.382.783 545.759 25.439 18.419 3.381 3.640

Gesamt

pro Person

Bruttobezüge

SV

LSt.

Personen Brutto Netto

SV

LSt.

1996

98.061.317.427 12.019.190.568 12.229.257.624 5.118.504 19.158 14.421 2.348 2.389

2000

112.540.238.049 13.753.265.859 15.198.923.515 5.382.053 20.910 15.531 2.555 2.824

2005

126.809.508.109 16.347.106.231 17.611.490.393 5.585.534 22.703 16.623 2.927 3.153

2010

153.230.602.121 19.370.412.243 21.477.206.024 5.985.726 25.599 18.775 3.236 3.588

2014

174.566.337.889 22.212.237.338 26.693.507.334 6.315.625 27.640 19.897 3.517 4.227

pro Person

Gesamt

Bruttobezüge

SV

LSt.

Personen Brutto

SV

LSt.

Innsbruck Land

3.554.918.692 471.669.604 535.085.713 128.620 27.639

3.667

4.160

Innsbruck Stadt

2.473.310.871 309.920.202 383.558.564 95.113 26.004

3.258

4.033

Kufstein

1.956.865.678 265.633.397 279.523.699 75.991 25.751

3.496

3.678

Reutte

596.315.929

78.661.938

84.090.895 23.608

25.259

3.332

3.562

Schwaz

1.542.375.259 210.113.693 209.309.345 62.118 24.830

3.382

3.370

Imst

1.053.189.893 145.376.840 140.055.344 43.240

24.357

3.362

3.239

Lienz

830.625.986

110.390.451 106.785.416 35.074 23.682

3.147

3.045

Kitzbühel

1.092.216.274 144.569.601 145.572.086 47.277 23.102

3.058

3.079

Landeck

783.847.198

108.874.078 102.401.721 34.718

22.578

3.136

2.950

Tirol

13.883.665.779 1.845.209.804 1.986.382.783 545.759 25.439

3.381

3.640

Österreich

174.566.337.889 22.212.237.338 26.693.507.334 6.315.625 27.640

3.517

4.227

pro Person

Gesamt

Absolute Entwicklung der Einkommen und einkommensbezogenen Abgaben

Bemerkenswerte Zuwachsraten

. Im 18-Jahres-Vergleich stiegen die Bruttobezüge von 1996 bis 2014 österreichweit um 78 %,

während etwa die Lohnsteuereinnahmen im gleichen Zeitraum um 118 % in die Höhe schossen. Auf Tirol bezogen stiegen die

Bruttobezüge um 98 %, die Lohnsteuer zog um 134 % an. In Tirol gingen alle Größen imVergleich zu Gesamtösterreich etwas

stärker nach oben, wobei der Anstieg der Einkommensbezieher in Tirol (+39 %) stärker ausgeprägt ist, als in Gesamtösterreich

(+23 %). Auch die Einkommensschere lässt sich aus den absoluten Zahlen ablesen: Tirol hinkt hinter Gesamtösterreich hinterher.

Tirol ist nicht gleich Tirol

. Ein Vergleich der Einkommen und einkommensbezogenen Abgaben der Tiroler Bezirke im Jahr 2014 (abstei-

gend gereiht nach Bruttoeinkommen pro Bezieher) bestätigt das bekannte Stadt-Land-Gefälle. Außerdem zeigt sich, wie weit Tirols Bezirke

beim durchschnittlichen Bruttoeinkommen imVergleich zu Gesamtösterreich hinterherhinken: Mit einem Jahreseinkommen von 27.639

Euro brutto liegt der Bezirk Innsbruck Land tirolweit zwar vorne, österreichweit entspricht diese Einkommenshöhe jedoch so gut wie genau

demDurchschnitt. Mit lediglich 22.587 Euro brutto rangiert Landeck sogar österreichweit unter den einkommensschwächsten Bezirken.

ÖSTERREICH

TIROL

TIROL/BEZIRKE

Nr. 99, September 2017

Wenn der Staat in die Taschen

Extreme Belastung.

Egal, ob Lohnsteuerabgaben oder Sozialversicherungsbeiträge – die Summen, die Herr und Fra

nun erstmals, wie sich Einkommen und einkommensbezogene Abgaben in den letzten zwanzig Jahren entwickelt haben

Ö

sterreich hat vieles, je-

doch kein Einnahmen-

problem – diesem Be-

fund kann man sich

getrost anschließen, betrachtet

man die Ergebnisse einer aktuellen

AK Erhebung zur Entwicklung der

Einkommen und einkommensbe-

zogenen Abgaben. Denn die Zah-

len, die die Experten von Statistik

Austria und AK Tirol aufbereitet

haben, zeigen deutlich, wie groß

die Belastung für die Steuerzah-

ler wirklich ist. Aufgrund der im

Österreich-Vergleich schwächeren

Einkommen ist die Situation gera-

de in Tirol extra belastend.

Dynamisch nach oben

Im Jahr 2014 betrugen die in Ös-

terreich erzielten Bruttogehälter

174,6 Milliarden Euro. Die einbe-

haltenen Beiträge für Sozialversi-

cherung und Lohnsteuer beliefen

sich auf 22,2 bzw. 26,7 Milliarden

(siehe Tabelle oben)

. Verfolgt man

die Entwicklung allerdings zurück

bis in das Jahr 1996 wird schnell

klar, dass sich die Kluft zwischen

Verdienst und Abgabenleistung dy-

namisch auseinanderentwickelt hat.

Denn während in diesem Zeitraum

die Bruttobezüge um 78 % gestie-

gen sind, stiegen die Sozialversi-

cherungsbeiträge um 85 %. Die

Lohnsteuereinnahmen des Staates

haben sich in diesen 18 Jahren mit

einem Plus von 118 % sogar mehr

als verdoppelt!

Doppelt belastet

Besonders problematisch ist diese

Situation in Tirol: Die absoluten

Zahlen belegen eindeutig die viel-

zitierte Einkommensschere zwi-

schen unserem Bundesland und

Rest-Österreich. Zwar entwickelten

sich die Bruttobezüge pro Einkom-

mensbezieher zwischen 1996 und

2014 ident

(siehe Tabellen oben)

,

Tirol weist jedoch im Jahr 2014

durchschnittlich ein um 2.200 Euro

niedrigeres Bruttojahreseinkom-

men auf, als der durchschnittliche

österreichische Einkommensbezie-

her. Ein Phänomen, das sich seit

1996 nicht geändert hat: Bereits

damals betrug der Unterschied sat-

te 1.519 Euro brutto!

140%

160%

180%

200%

220%

240%

Ernüchternd

. Die grafische Darstellung

der Einkommen und einkommensbezo-

genen Abgaben für Österreich und Tirol

(Graph. 1 + 2) zeigt den starken Anstieg

von Lohnsteuer und Sozialversicherungs-

abgeben im Verhältnis zu Brutto- bzw.

Nettobezügen. Besonders deutlich

lässt sich auch das Phänomen der

kalten Progression zeigen: Die relative

Entwicklung des Preisniveaus gemessen

am

Verbraucherpreisindex (VPI, violette

Linie)

nimmt einen ähnlichen Verlauf

wie jene des durchschnittlichen

Netto-

einkommens pro Einkommensbezieher

(orange Linie)

. Zwar führt die jährliche

inflationsbedingte Einkommensanpas-

sung zu einem Anstieg der Bruttobezü-

ge, dieser Einkommenseffekt verpufft

jedoch gänzlich aufgrund der steigenden

Lohnsteuerbelastung. Der reale Einkom-

mensanstieg bleibt folglich aus. Hinzu

kommt, dass die relative Entwicklung der

Steuern auf Einkommen, Konsum und

Verkehr im Vergleich zu jenen auf Kapi-

taleinkünfte von einer extrem unglei-

chen Entwicklung geprägt sind (Graph.

3): So sind die Lohnsteuerabgaben bis

2014 um 118 % gestiegen, konsum- und

verkehrsbezogene Abgaben um 100 %.

Gleichzeitig verzeichnen Steuern auf

Kapitaleinkünfte ein bescheidenes Plus

von gerade einmal 53 %.

Kalte Progression muss weg!

Gr

ei

BESCHÄFTIGTE UNTER DRUCK

„Von 1996 bis

2014 haben sich die

Lohnsteuereinnahmen

des Staates mehr

als verdoppelt.“

Transparent

. Im SV-Beitrag (siehe Tabellen li., Spalte

„SV“) ist auch die AK Umlage von 0,5 % enthalten. Dieser

Solidarbeitrag macht aber lediglich einen Bruchteil der

Summe aus. Derzeit beläuft sich der AK Beitrag im Schnitt

auf 6,99 Euro imMonat (bis zur Höchstbeitragsgrundlage

maximal 14,99 Euro). So wurden im Jahr 2016

432 Milli-

onen Euro

an Solidarbeiträgen abgeführt, hingegen

532

Millionen Euro

für die AKMitglieder erkämpft. Dieses Geld

floss natürlich zur Gänze an die Arbeitnehmer.

Thema Sozialversicherung