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machen, aber nachdem die Frau gar keinen Job hat, ist praktisch das, was man verliert, das unter

Anführungszeichen Bisschen, diese 20%, wenn die Frau praktisch keinen Job hat, dann auch ist dieses

Modell ein bisschen schwierig, es hängt davon ab, ob man eine Wohnung gekauft hat, Haus gebaut hat und

so weiter und so fort.

I: Ja, vom Lebensstandard ist es vielleicht auch eine Einschränkung?

V: Schon eine deutliche Einschränkung, wie gesagt, also bei uns war es insofern kein Problem, weil die Frau

gleich wieder zu arbeiten angefangen hat, die 20% waren eigentlich gleich praktisch kaschiert unter

Anführungszeichen, das war kein Problem, aber wenn die Firma, ich kenne auch Freunde, die sagen, da geht

es von der Firma aus nicht, das sind eher so kleinere Betriebe so mit zehn bis 15 Leuten, wenn da natürlich

einer jetzt das ausreizt so wie ich das gemacht habe, so mit zehn Monaten, ah in so einem Zehn-Mann-

Betrieb muss die Stelle nachbesetzt werden und wenn du dann zurückkommst, ist die Stelle nicht mehr da,

weil für zehn Monate nimmt einer keinen Job an. In meiner Firma, wo fast 3.000 Leute angestellt sind, da

fällt einer, wenn er wegfällt, nicht sonderlich ins Gewicht, vor allem wir haben Arbeitsgruppen, es sind zehn

auf einer Stufe, da kann man sich die Arbeit auch aufteilen, in einer kleinen Firma glaube ich, ist das eher

schwierig.

I: Ok. Hat die Problematik Vereinbarkeit Familie und Erwerbstätigkeit irgendwie Ihre Entscheidung beeinflusst,

ein Kind zu bekommen?

V: Nein, eigentlich nicht.

I: Überhaupt nicht? Das heißt, Ihnen beiden gelingt es sehr gut, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen?

V: Ja, total gut.

I: Sie würden sagen, da gibt es keinen trade-off wie man so schön sagt zwischen Familie und Erwerbstätigkeit?

V: Nein, nein, also das war vorher auch kein Problem wie ich noch Vollzeit gearbeitet habe, hat es auch gut

funktioniert, jetzt wahrscheinlich wird es sowieso noch besser, weil jetzt praktisch ein Tag mehr frei in der

Woche, also verlängertes Wochenende, aber es hat vorher auch schon gut funktioniert, das war jetzt, man

muss dann natürlich schon ein paar andere Sachen ein bisschen zurückschrauben oder das Freizeitangebot,

das man vorher halt Vollgas gemacht hat, kann man jetzt nicht mehr ganz so machen, weil ein Kleinkind

kann man halt nicht mit ins Kino nehmen oder ins Theater oder auf den Golfplatz oder sonst wohin oder

zum Segeln, das muss man halt dann von alle 14 Tage einschränken auf alle zwei Monate oder so, aber es

geht ja dann trotzdem wie man es dann organisiert.

I: Was müsste, weil Sie vorher gesagt haben, bei kleineren Firmen können Sie sich vorstellen, dass es vielleicht

schwerer ist für Männer, in Karenz zu gehen, gäbe es da irgendwie Alternativen oder

Unterstützungsmöglichkeiten, dass da mehr Männer in Karenz gehen?

V: Das, was ich so von Freunden gehört habe, die haben einfach gesagt, dass es bei ihnen auch firmenintern

immer so Rangeleien um die Positionen nachher gibt, und das eben nachher, wenn man in Karenz geht,

man zwar formal gesetzlich die Stelle wieder zurückbekommen soll, aber in der Realität ist es dann oft ein

bisschen anders, weil wie gesagt in kleinen Betrieben muss die Stelle nachbesetzt werden, dann hat sich der

da eingearbeitet. Die Frage ist generell, ob man Leute für zehn Monate einfach kriegt, eine

Stellenausschreibung zu schreiben für eine zehn-monatige befristete Karenzstelle, da würde ich erst einmal,

da würde ich mich zum Beispiel nicht melden, dann ist halt die Frage, ob die Firma dann das so einfach

machen kann, ich bin jetzt kein Wirtschaftsexperte in der Hinsicht, aber ich glaube, es ist auch schwierig,

dass man da dann mit einem Modell oder finanziell etwas machen kann, ich glaube gerade die

einkommensabhängige ist eh schon eine gute Variante, ich glaube, es ist dann eher dann wie sich der

Angestellte mit seinem Firmenchef das dann ausmacht.