Previous Page  128 / 310 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 128 / 310 Next Page
Page Background

Anhang

128

für den Mann eigentlich unattraktiv. Und ich bin schon irgendwie so, dass ich persönlich die Zeit für mein

Kind haben will, gerade in den ersten zwei Lebensjahren, danach finde ich den Ausbau der Kinderbetreuung

wie es jetzt mit dem Kinderbetreuungsgesetz passiert ist, extrem gut, schon allein deshalb, weil die Kinder

unter Gleichaltrige kommen. Wir haben halt eine andere Sozialstruktur, es sind nicht überall ein Haufen

gleichaltrige Kinder herum, wo sie spielen können und sozialen Kontakt unter Gleichaltrigen haben, sagen

wir es einmal so. Also ist die Kinderbetreuung wichtig, ich sehe das gar nicht einmal so unter Vereinbarkeit

von Beruf und Familie, das ist auch ein wesentlicher Punkt , aber auch für die Kinder die Möglichkeit unter

Gleichaltrigen zu spielen, relativ früh. Und da ist es dann auch kein Problem mehr über Teilzeit und

Wiedereinstieg und so weiter, aber die ersten zwei Jahre sollte man eigentlich das ist jetzt meine

persönliche Meinung und da kann jeder eine andere Ansicht haben, aber das möchte ich meinem Kind

schon gönnen. Und gerade mit dem Wiedereinstieg nach einem Jahr, man weiß ja eigentlich nicht im

Vorhinein, wie lange man wirklich stillt. Und diese Stillauszeitansprüche pro Tag, die sind ja auch

unrealistisch, wenn ich nicht direkt neben der Arbeit wohne. Weil soll ich von der Stadt da an den Stadtrand

oder gar in eine Umlandgemeinde fahren und mein Kind stillen und dann wieder in die Arbeit, bis ich da

wieder zurück bin, hat es das nächste Mal Hunger. Also es ist de facto nicht möglich, es klingt zwar alles

wahnsinnig gut, aber es ist de facto nicht möglich.

I: Also wenn ich vielleicht zusammenfassen darf: Sie sehen für die ersten zwei Jahre sollte auch beim

einkommensabhängigen eine bessere idealere Variante her, dass das praktisch gut abgedeckt ist und

danach mit Kinderbetreuungseinrichtungen ab zwei Jahren, also kritisch sind praktisch diese ersten zwei

Jahre und mit diesen zwei Monaten?

M: Ja und da kann man sich durchaus Varianten überlegen, dass man diese Restmonate, die dann der Vater in

Karenz gehen will am Ende von diesen zwei Jahren konsumieren kann und da auch wirklich das

Kinderbetreuungsgeld bekommt, weil so, wenn er jetzt gegen Ende dieser zwei Jahre in Karenz geht, dann

fallt er um das Geld um, dann bekommt er es nicht und das ist eigentlich nicht wirklich ein finanzieller

Anreiz für ihn, in Karenz zu gehen. Mein Mann ist keiner, der es davon abhängig macht, das muss man auch

dazu sagen. Ich habe in meinem Bekanntenkreis die jungen Väter sind die meisten sehr davon angetan, in

Karenz zu gehen und ich glaube nicht, dass es in erster Linie davon abhängt, dass man das Geld bekommt.

Es ist nur für die, wenn man als Frau wirklich gern die ersten zwei Jahre beim Kind daheim bleibt, ist es

ziemlich öd, weil ich frage mich, was tue ich drei Monate im Betrieb und dann gehe ich wieder heim, aber

das in Vollzeit. Ich weiß nicht, für den Arbeitgeber ist es öd, für mich ist es öd. Das wäre die eine

Möglichkeit, dass man das flexibel gestaltet, wann man das konsumiert auch für den Mann und die andere

Möglichkeit, dass man das ähnlich staffelt, wer nach einem Jahr wieder einsteigen will, da gibt es zehn plus

zwei. Da kriege ich von mir aus 80% vom vorigen Einkommen und wenn ich es auf zwei Jahre ausdehne, da

kriege ich halt die Hälfte davon, aber ich bin gerade mit halbwegs einem Einkommen immer noch besser

dran, als wie wenn ich eine von den fixen Varianten nehme. Dass man das ähnlich staffelt und was auch

noch ein Punkt ist, gerade zu dem einkommensabhängigen Kinderbetreuungsgeld, wenn ein Partner sich für

eine Variante entscheidet, bindet das den anderen. Jetzt habe ich Bekannte, da verdient sie nichts, jetzt

geht sie natürlich als erste in Karenz Mutterschutz, eh klar, und er hat ein super Einkommen. Jetzt kann sie

sich natürlich nicht für die einkommensabhängige Variante entscheiden.

I: Da bekommt sie nichts.

M: Ja, da bekommt sie nichts. Und er ist dann gebunden an das und hat keine Chance mehr, diese

einkommensabhängige Variante des Kindergeldes zu beziehen. Also, ich weiß nicht, wie sich das…

I: Also da wäre eine Kombination der beiden, wenn beide Teile gehen Vater und Mutter, dass jeder für sich

entscheidet, welches er nimmt?

M: Aber das ist natürlich ein Problem der durchaus Besserverdienenden, das muss man auch dazusagen. Weil

die nicht so gut verdienenden, die sind gleich abgesichert.