Anhang
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zumindest diese ersten vier Wochen oder der erste Monat der Vater daheim ist, um einfach das einmal in
Schwung zu kriegen, das Radl, das finde ich schon toll, weil sonst muss man Urlaub nehmen, dann ist wieder
ein Gestritt, wie lange darf man Urlaub nehmen, in manchen Betrieben kriegst du gar nicht drei Wochen
Urlaub am Stück und so weiter. Also das ist schon ein Thema, wo es einfach auch um die Pflege der Frau
geht nach der Geburt.
I: Also auch für einen guten Start ins Leben vom Kind?
M: Ja, das ist eine wahnsinnig intensive Zeit und die Kinder gerade in der ersten Zeit, die wollen getragen
werden, die brauchen den ständigen Kontakt und es ist eine Umstellung und die Geburt ist ja doch eher
etwas Anstrengendes. Das heißt, gerade diese Wochenbettzeit, also, dass der Papamonat jetzt eingeführt
worden ist, das finde ich einen unheimlich tollen Schritt. Der gehört unbedingt auch in die Privatwirtschaft,
ob er bezahlt sein muss oder nicht, darüber kann man streiten und bei geringerem Ein kommen würde ich
fast sagen ja. Bei höheren Einkommen ist es glaube ich nicht unbedingt notwendig, aber bei geringeren
Einkommen muss man sicher bezahlen, weil sonst sind die voll benachteiligt.
I: War es das auch von Ihrer Seite? Also der eine Kritikpunkt mit dieser Aufteilung in den ersten beiden Jahren,
dass das nicht so optimal gelöst ist und das zweite das Positive, dass der Papamonat eingeführt ist?
M: Ja. Der gehört unbedingt her und ich finde das einkommensabhängige Kinderbetreuungsgeld eigentlich fair
gegenüber den Erwerbstätigen, weil man hat ja mitunter hat man Kredite oder so zum Zahlen.
I: Lebensstandard halten?
M: Ja. Und dann soll es plötzlich von einem Einkommen von 2.000 Euro sage ich einmal, kommst herunter auf
400 Euro. Uns vor allem mit 400 Euro, du derlebst es ja nicht. Das ist ja, das ist ja weit unter dem
Existenzminimum. Also mit 400 Euro zahlst du dir in Innsbruck nicht einmal eine Miete. Deswegen ist
gegenüber den Erwerbstätigen die einkommensabhängige Variante schon die fairere. Weil es ist ja eine
Versicherungsleistung, ich habe ja entsprechend eingezahlt.
I: Dann sage ich vielen herzlichen Dank für das Interview.