Anhang
142
Interview Flora und Felix
I: Sie haben ja die längste Variante des Kinderbetreuungsgeldes gewählt. Welche Variante hätten Sie denn
gewählt, wenn es diese Variante nicht gegeben hätte?
V: Ah, hm. Hm. Vermutlich die zweitlängste. Ja, die zweitlängste.
I: Frage zur Erwerbstätigkeit von Ihrer Frau. Hat Ihre Frau vor der Geburt des jüngsten Kindes gearbeitet?
V: Ja.
I: Und sie arbeitet nun auch?
V: Ja, sie hat sofort nach dem Wochengeld wieder zu arbeiten angefangen und deswegen haben wir auch die
längste Variante genommen, weil dadurch, dass die Zuverdienstgrenze eh recht hoch ist, haben wir gesagt,
uns ist des persönlich lieber, dass wir ein bisschen eine Unterstützung auf längere Dauer haben als dass
dann nach einem Jahr schon ein größerer Betrag wegfällt. Weil ich sage, die 436 Euro sind ok, wenn sie
wegfallen nach zweieinhalb Jahren, das kann man verkraften, aber wenn wir jetzt nur die einjährige
genommen hätten, ah – das sind ungefähr 1.000 Euro bei der einen Variante, die nach einem Jahr schon
wegfallen, daher haben wir uns gesagt, wir teilen uns das einfach auf. Aber hauptsächlich ist des deswegen,
weil die Frau sofort nach dem Mutterschutz wieder gearbeitet hat und ziemlich genau an der
Zuverdienstgrenze verdient. Also das schon wieder ein richtiger Gehalt das ist.
I: Ok. Und hat Ihre Frau in ihrer Arbeit dieselbe Position wie vor der Geburt des Kindes?
V: Ja, sie hat dieselbe Position, sie ist Bilanzbuchhalterin, da kann man das relativ gut einteilen. Und dadurch,
dass wir die Großeltern haben und rundherum ist die Betreuung auch überhaupt kein Problem gewesen.
I: Und hinsichtlich des Einkommens: Hat es da für Ihre Frau Einbußen gegeben? Arbeitet Ihre Frau jetzt weniger
oder gleich viel wie vor der Geburt des Kindes?
V: Mit dem ersten Kind, das jetzt drei ist, hat sie, ah, 18 Stunden die Woche gearbeitet und jetzt mit den beiden
Kindern arbeitet sie 15 Stunden, verteilt auf eineinhalb Tage und davor waren es zwei Tage. Und es ist
wirklich gut machbar gewesen und es war bei uns eine finanzielle Frage mit Wohnung und allem, dass wir
das auch benötigt haben, sage ich jetzt einmal.
I: Heißt das, dass es finanziell auch kaum, oder nur sehr geringe, Einbußen bedeutet, jetzt, wo Ihre Frau statt 18
nur mehr 15 Stunden arbeitet?
V: So ist es, durch Indexanpassungen und so ist es fast gleich geblieben und von da her funktioniert das nun
natürlich super.
I: Warum geht Ihre Frau überhaupt arbeiten?
V: Ja, bei uns ist es eigentlich wirklich das Finanzielle. Ich sage, wir haben die Wohnung und wir lassen es uns
relativ gut gehen, ich würde nicht sagen, dass es nicht auch ohne den Gehalt der Frau ginge, aber wir wollen
halt uns und unseren Kindern einen gewissen Luxus ermöglichen und ich empfind den Aufwand jetzt als
nicht so arg. Meine Frau sieht das zwar ein bisschen anders (lacht), aber sie möchte eben auch auf nichts
verzichten, also ist ihr das Arbeiten auch wichtiger als dass sie auf größere Sachen verzichtet und dadurch,
dass wir die Kinderbetreuung auch in der Familie haben, ist es sowieso kein Thema. Wenn die
Kinderbetreuung jetzt nicht in der Familie wäre, sondern wir jemanden bräuchten, dann wäre die
Überlegung wahrscheinlich auch eine andere.
I: Ok. Und abgesehen davon, dass Sie Ihren Lebensstandard halten wollen und dafür auch die Berufstätigkeit
Ihrer Frau notwendig ist, ist Ihrer Frau abseits von dieser Motivation die Erwerbstätigkeit wichtig?