Previous Page  148 / 310 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 148 / 310 Next Page
Page Background

Anhang

148

M: Ja, ahm, ahm, wahrscheinlich ginge es sich irgendwie aus, wenn ich nicht arbeite. Aber nicht so wie wir

wollen. Also als Notsituation ginge es irgendwie schon, aber um den Lebensstandard so wie wir es wollen zu

halten, mit Auto und Krediten abzuzahlen, ist es eigentlich schon notwendig, dass ich arbeiten gehe.

I: Der Vater des Kindes wird ja auch für zwei Monate Kinderbetreuungsgeld beziehen. Wie wird sich denn das

beziehungsweise wie hat sich die Geburt des Kindes auf sein Erwerbsleben ausgewirkt? Hat sich seine

Arbeitszeit verändert? Hat er sie reduziert?

M: Also er hat am Anfang sehr stark seine Arbeitszeit reduziert, also in den ersten zwei bis drei Wochen war er

fast ganz daheim. Dann hat er quasi halbtags gearbeitet oder von daheim aus gearbeitet, aber halt schon

deutlich reduziert in den ersten Wochen. Und er schaut auch jetzt, dass er am Abend früher daheim ist oder

in der Früh später arbeiten geht. Also das haben wir jetzt eigentlich häufig, dass er in der Früh so um halb

neun erst arbeiten geht, dass ich in der Früh ein bisschen liegen bleiben kann und er sich in der Früh um das

Kind kümmert. Also da hat es sich sicher ausgewirkt. Und auch in den zwei Monaten wird er seine

Arbeitszeit sicher reduzieren aber auch weiterhin arbeiten – er ist ja selbständig, so kann es das Gott-sei-

Dank relativ gut dosieren, was echt super, super fein ist für uns. Aber das geht halt als Selbständiger nicht,

dass du sagst, du arbeitest zwei Monate gar nichts, oder.

I: Wenn es die beiden kurzen Varianten 12+2 nicht gegeben hätte, hätte dann der Vater des Kindes auch

Kinderbetreuungsgeld bezogen? Hätte er also beispielsweise vier oder auch sechs Monate

Kinderbetreuungsgeld bezogen?

M: Ah, das kann ich jetzt so gar nicht sagen, weil wir da gar nicht so diskutiert haben. Ahm, ich schätze am

ehesten, ich weiß es jetzt eben leider nicht mehr, welche Variante die nächste für uns gewesen wäre, sagen

wir einmal, es wäre die 15+3 gewesen, dann wäre er sicher auch gegangen, die drei Monate. Wenn es um

ein halbes Jahr gegangen wäre, dann, das kann ich jetzt schwer sagen, aber das weiß ich jetzt nicht.

I: Zu den Zuverdienstgrenzen. Kennen Sie die Zuverdienstgrenzen beziehungsweise haben diese bei Ihrer

Entscheidung für die einkommensabhängige Variante eine Rolle gespielt?

M: Nein, ahm eigentlich nicht. Sie hätten eine Rolle gespielt, wenn wir eine längere Variante in Erwägung

gezogen hätten, wobei dort sind ja auch die Zuverdienstgrenzen höher, also da hat man ja…

I: Kennen Sie die Zuverdienstgrenze bei der von Ihnen gewählten Variante?

M: Ja.

I: Schöpfen Sie diese aus?

M: Ja.

I: Wenn es keine Zuverdienstgrenze gegeben hätte, hätte das Ihre Wahl beeinflusst? Hätten Sie dann eine

längere Variante gewählt?

M: Also wenn ich nichts dazu verdienen dürfte, dann hätten wir auf jeden Fall die kurze beziehungsweise eben

die kürzest mögliche gewählt. Ja, dann würde ich sicher auch die kurze Variante wählen.

I: Also wenn ich das richtig verstanden habe, dann hat die Zuverdienstmöglichkeit keine Rolle bei Ihrer

Entscheidung gespielt?

M: Ja, kann man so sagen. Das sicher.

I: Nun noch ein paar allgemeine Fragen beziehungsweise gesellschaftspolitische. Wie sehen Sie denn die Rolle

von Vater und Mutter in einer Familie?