Anhang
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M: Bezogen auf das Baby oder überhaupt?
I: Allgemein. Die Rolle einer Vaters und einer Mutter in der Familie mit Kind.
M: Pah, schwierige Frage. Ahm, ja jetzt für den Familienzusammenhalt ist es sicher sehr wichtig, dass die Rollen
sehr stark besetzt sind. Also ich glaube, dass die, hm, das ist schwierig zu beantworten, ahm, na, dass es halt
schon wichtig ist, dass es gelebte Rollen sind, also dass jeder seine Verantwortung in dem Rahmen, also die
Elternverantwortung wahrnimmt und das dem Kind auch so mitgibt, dass es das mitkriegt, was es heißt,
eine Mutter oder einen Vater zu haben.
I: Gibt es bestimmte Eigenschaften, die Sie der Rolle der Mutter beziehungsweise des Vaters zuordnen würden
beziehungsweise die Sie mit der Rolle der Mutter beziehungsweise des Vaters verbinden?
M: Das ist schwierig zu sagen, Ich kann es halt nur für uns sagen. Weil wir alle so unterschiedlich sind, teilweise
hast Du ja nur Mutter oder nur Vater. Ahm, ja, ahm, ahm, ja also ich finde es halt ganz wichtig, dass man
das Kind wirklich auf dem Weg unterstützt, den es geht. Also dass man versucht, alle Möglichkeiten zu
eröffnen und alles zu unterstützen, was es selber tut oder was es tun will. Das ist halt das, was ich jetzt oft
mitkriege, dass Eltern halt sehr genau Vorstellungen haben, wie es rennen soll und halt versuchen, das
durchzudrücken und, und halt total gefrustet sind, und das Kind voll gefrustet ist, wenn es nicht
funktioniert. Und was wir halt immer versuchen ist, dass es halt gemeinsam irgendwie geht. Dass man auch
in dem Alter versucht, Kompromisse zu finden oder eine Lösung zu finden, dass alle zufrieden sind und dass
es für alle funktioniert. Ich glaube eben, dass grad eben in dem Kontext finde ich, dass man verständnisvoll
sein und offen und gleichzeitig auch total aufmerksam. Aber auch, dass jeder seinen Freiraum auch
irgendwie trotzdem hat.
I: Gibt es irgendetwas, wo ausschließlich Sie oder ausschließlich der Vater zuständig sind?
M: Ahm, nein ich finde, dass eigentlich fürs Meiste beide zuständig sein sollen. Es ist sicher so, dass das Kind, je
kleiner es ist, umso wichtiger ist die Mutter, vom biologischen Ansatz her auch schon, natürlich vom Stillen
her. Aber man merkt schon, dass die Kinder auch am Anfang mehr die Mutter brauchen, wo sie halt auch
herkommen, das ist halt ihr Ankerpunkt. Aber jetzt wird das Kind älter, da wird es immer ausgeglichener, da
funktioniert es mit dem Vater genauso gut wie mit der Mutter. Also wenn das Kind zum Beispiel
unzufrieden ist, ist ganz gleich, wer sich um das Kind kümmert. Und am Anfang war es doch so, dass man
das Gefühl hat, ok jetzt hat das Kind Durst oder es braucht halt irgendwas, dann eher die Mutternähe. Aber
jetzt natürlich mit der ganzen Persönlichkeitsentwicklung und allem, was sich halt tut, wird das breiter. Und
ich finde auch, und das ist sicher auch das moderne Elternbild, dass auch wirklich beide für das Kind
zuständig sind und das ist bei uns auch meist so, gerade auch durch Rom, wo wir drei den Alltag gehabt
haben, 24 Stunden am Stück und nicht nur die Wochenenden und so, ist echt so, dass beide beides tun und
es für das Kind auch total normal ist.
I: Wenn Sie wieder arbeiten gehen, empfinden Sie da einen Druck von der Gesellschaft oder fühlen Sie das eher
als Wertschätzung?
M: Nja, es ist auch ein bisschen so ein Zweispalt (seufzt). Einerseits, also du hast so total den, also die Einen, die
überhaupt daheim bleiben wollen und total in ihrer Mutterrolle aufgehen und dann hast du die, die sofort
wieder arbeiten gehen wollen. Ich sehe mich da eigentlich irgendwo in der Mitte, weil ich möchte von
beidem was erleben. Es ist, und genau mit diesen beiden Bildern findest du dich auch konfrontiert in der
Gesellschaft, also du wirst es keinem recht machen. Man wird eigentlich schon viel mit dem konfrontiert,
entweder sagen sie dir, was, mit dem Alter schon in den Kindergarten oder, mein Kind ist schon seit einem
Jahr im Kindergarten (lacht).
I: Also finden Sie, dass es in der Gesellschaft diese beiden Extrempositionen gibt?