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Anhang

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I: Ja?

M: Ja, schon eigentlich. Für mich.

I: Weil?

M: Ja, weil es einfach daheim viel netter ist, das Umfeld das gewohnte und wenn man so wie jetzt wir, es sind

ja Freundinnen da, und wir treffen uns oft und dann sind sie auch untereinander die Kinder, das ist einfach

viel besser als wie wenn die Mutter einfach geht und dann irgendwann nach vier Stunden wieder kommt,

das Kind abholen, ich meine das kommt ja dann im Kindergartenalter früh genug, es ist zwar später gut,

finde ich aber ich glaube, bis eineinhalb, zwei Jahre weiß nicht, ist das Gefühl als Mutter, dass das ein

bisschen eine Abschiebung. Mein persönliches Gefühl.

I: Ok. Wäre das jetzt auch so, würde es der Vater jetzt auch ähnlich sehen?

M: Ja, total. Mhm.

I: Also, dass die Mutter zu Hause sein soll beim Kind und eben das Kind nicht weggeben würde, damit die

Mutter jetzt, sie kann zum Friseur gehen oder sie kann arbeiten gehen, aber halt damit die Mutter tun und

lassen kann, was sie möchte, oder? Dass sie einfach ihre...

M: Ja, also, ja weil da geht es ja um die Regelmäßigkeit, oder, wenn man zum Beispiel einer Arbeit nachgeht.

Wenn ich zum Friseur gehe, dann ist das, ich weiß nicht, einmal im Monat bei manchen, dann kann man das

Kind ja einmal zur Oma geben oder so. Wenn ich dann zwei Mal die Woche arbeiten gehen muss oder drei

Mal die Woche und das Kind dann in die Kinderkrippe muss drei Mal die Woche mit einem Jahr finde ich das

einfach nicht sinnvoll.

I: Mhm. Ok. Bezüglich noch einmal der Arbeit. Was würden Sie jetzt so sagen, was sind so die Motivationen,

arbeiten zu gehen jetzt neben dem Finanziellen natürlich?

M: Ja, das Finanzielle ist gar nicht so eine Motivation, weil wenn ich es zusammenrechne, wie viel ich da beim,

bei, die Tankkosten und Parkgebühren zahle, weil es mitten in der Stadt ist, glaube ich würde ich fast

draufzahlen, das müssten wir uns dann ausrechnen, wie viele Stunden sich da rentieren, also. Weil wenn es

in Innsbruck-Stadt ist und ich jedes Mal von mir von (M nennt Gemeinde) nach Innsbruck fahren muss und

dann noch Parkgarage zahlen, weil es keine Parkplatzmöglichkeit gibt, da muss ich echt schauen, ob sich das

überhaupt rentiert. Und das weiß mein Arbeitgeber. Aber prinzipiell Motivation ist, dass meine Chefs ganz

nett sind und auch meine Arbeitskolleginnen und einfach auch wieder einmal ein bisschen eine

Abwechslung dann später wieder rein kommt als wie jetzt jeden Tag Hausfrau sein.

I: Warum?

M: Ist schön, aber irgendwann, ich glaube nach zwei Jahren fallt einem dann schon die Decke auf den Kopf, ich

glaube da braucht man wieder ein paar Stunden (zögert) erfahrungsgemäß von anderen. Jetzt bin ich noch

nicht bereit, aber ich kann mir vorstellen, in einem Jahr bin ich dann wieder bereit.

I: Ok. Was versprechen Sie sich, wenn Sie dann im Erwerbsleben stehen?

M: So wie bisher. Nichts Besonderes (lacht).

I: Nein, schon, aber was wäre da sozusagen das Gute an der Abwechslung?

M: Ahm. Einfach einmal ein bisschen gefordert sein, mit dem am Computer arbeiten und so und neue

Programme lernen und unter Leute wieder sein und auf Firmenevents gehen und Kommunikation, mit

Kunden und halt das, was man vorher gehabt hat ein bisschen, dass man das wieder ein bisschen hat.