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Anhang

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V: Ja, das hätte ich auch gemacht, wenn es gegangen wäre.

I: Wer hätte dann die Kinderbetreuung in der Zeit übernommen?

V: Nachdem ich ja diese Sondervariante habe, dass die Frau auch daheim ist, wäre das eh kein Problem

gewesen.

I: Demnach stoßen Sie an die Grenzen Ihrer Zuverdienstgrenze?

V. Richtig, genau.

I: Obwohl es genauso ausgerechnet wurde. Wenn es überhaupt keine gegeben hätte, vielleicht für die Frau

jetzt einmal, wie sieht es bei ihr aus?

V: Nachdem wir im Umkreis, heute ist der Opa da, aber der ist 100 km weit weg, der kommt ab und zu auf

Besuch. Wir haben aber jetzt niemanden im Umkreis, der auf die Kinder schaut. Wir fangen jetzt an, den

größeren der Kinder in die Kindergruppe einzugewöhnen. Das heißt, wenn auch das kleine Kind so weit ist,

dass es in eine Kindergruppe gehen kann, dann ist es für die Ehefrau soweit, dass sie wieder in die Arbeit

gehen kann.

I: Die Kinderbetreuung ist in der Nähe?

V: Ja, in der Gemeinde.

I: Was zahlen Sie dann für die Kinderbetreuung?

V: Wir zahlen für das größere Kind für zwei Nachmittage 50 Euro.

I: Für zwei Nachmittage?

V: Jetzt sind nur die Nachmittage gegangen, weil die Vormittage schon voll sind, aber für die Vormittage kostet

das das gleiche.

I: Bekommen Sie das von der Gemeinde irgendwie gefördert?

V: Nein. Das ist schon der reduzierte, geförderte Betrag. Das ist ein Verein, ich weiß nicht, wie viel die

Gemeinde hinzuzahlt. Das ist der Betrag, den dann die Eltern tragen müssen.

I: Ok. Ich denke, das könnte schon der geförderte Betrag sein.

V: Ja kann sein.

I: Noch einmal zurück zu Ihrem Arbeitgeber. Sind Sie eigentlich mit irgendwelchen Aussagen konfrontiert

worden, wo es darum gegangen ist, zu sagen, ich nehme mir jetzt einmal zwei Monate Auszeit oder hätte

am liebsten Karenz. Wie hat denn Ihr Umfeld darauf reagiert?

V: Ungewohnt. Ist, glaube ich, so gut wie noch nie vorgekommen. In der Abteilung noch gar nicht und ich weiß

jetzt im Unternehmen nur einen, der die alte Variante, die vier Monate zuhause war. Ja, für einen Mann ist

es ein bisschen Pionierarbeit. Es fängt schon damit an, dass sich niemand so richtig auskennt. Jetzt haben

wir dann bei einer größeren Firma wenigstens ein Personalbüro, wo sich dann jemand hinsetzt und

telefoniert und dann herausfindet, wie das genau geht. Aber als ich gesagt habe, ich möchte das machen,

hat eigentlich niemand genau gewusst, was heißt das jetzt? Wie ist die Regelung und wie muss man das

machen?

I: Aber Pionierarbeit kann man positiv empfinden oder die kann man mühsam empfinden?