Qualitative Analyse
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23.
Xenja und Xaver
Mutter (Interview-Partnerin)
Vater
KBG-Variante:
30+6
KBG-Bezug Vater:
Nein
Erwerbstätig vor Geburt – Ausmaß:
Nein
Erwerbstätig vor Geburt – Ausmaß:
60 Std./W
Höchster Bildungsabschluss:
Hochschul- / FH-
Abschluss
Höchster Bildungsabschluss:
Lehrabschluss /
Fachschule /
Berufsbildende
Mittlere Schule
Einkommensstufe:
–
Einkommensstufe:
über € 2.051
Karenz:
Nein
Karenz:
Nein
Zuverdienstgrenze:
–
Zuverdienstgrenze:
–
Erwerbstätig neben KBG-Bezug:
Nein
Erwerbstätig nach KBG-Bezug:
Nein, aber in Planung
Xenja, 47 Jahre alt, und ihr Mann Xaver, 44 Jahre alt, sind Eltern von fünf Kindern, von denen das
jüngste im September 2010 auf die Welt gekommen ist. Xenja arbeitete als Pädagogin, ging allerdings
seit der Geburt des dritten Kindes, das mittlerweile acht Jahre alt ist, keiner Erwerbstätigkeit mehr
nach. Trotzdem plant Xenja, deren Bezug des Kinderbetreuungsgeldes soeben ausgelaufen ist,
wieder in das Berufsleben einzusteigen.
„Erstens möchte ich auch etwas zum Familieneinkommen
beitragen. Also jetzt wirklich finanziell, dass wir mehr Geldmittel haben. Und eben auch zur
Entlastung von meinem Partner, der jetzt ja praktisch mein Einkommen, das ja fehlt, das muss ja er
jetzt hereinbringen. Deswegen hat er auch zwei Jobs. Und auch und auch für mich selber. Erstens,
weil ich habe immer gerne gearbeitet und ja, irgendwie habe ich auch so das Gefühl, dass ich das
immer gut gemacht habe und dass, dass ich das gerne wieder auch einbringen möchte, weil irgendwie
hat man auch einen gesellschaftlichen Auftrag finde ich halt“
, meint Xenja dazu.
Und obwohl ihr Mann Xaver die Karenz nicht in Anspruch nehmen wird – als Alleinverdiener mit
fünf Kindern hat dies ausschließlich finanzielle Gründe – beteiligt er sich stark am Familienleben.
„Er
hat sie [Anm.: seine Arbeitszeit] reduziert gehabt nach dem dritten Kind, weil er eben mehr Zeit mit
der Familie verbringen wollte, mit uns verbringen wollte und dann aber irgendwie hat man da
natürlich finanziell gesehen die Einbußen und dann ahm wie dann wieder die Stelle ganz geworden ist,
hat er sie dann wieder angenommen, die restlichen Stunden [...]. Beim jüngsten Kind, der Jüngste
war, nein so lange ist das jetzt noch gar nicht her, nach einem Jahr. Also der Jüngste war ein Jahr,
und da hat er dann wieder volle, alle Stunden genommen“
, erinnert sich Xenja, die anfügt, dass Xaver
die Väterkarenz auf alle Fälle in Anspruch genommen hätte, wenn es die finanziellen
Rahmenbedingungen zugelassen hätten. Denn abgesehen vom Stillen sieht Xenja die
Rollenverteilung sehr partnerschaftlich.
„Ja, wenn sie noch ganz klein sind, ist es ganz irgendwie klar,
die stillende Mama, wenn du stillst, dann bist du ganz lange ganz wichtig, glaube ich. Und jetzt sonst,
was das Emotionale betrifft, glaube ich, sind beide gleich wichtig, da gibt es für mich jetzt nicht so
eine Einteilung“
, meint sie dazu und glaubt, dass das im Gegensatz zum gesellschaftlichen
Verständnis steht, wenn sie sagt
„Da glaube ich schon noch, dass es schon noch so ist, dass die
Mama am besten daheim ist und versorgt“
.