Tiroler Arbeiterzeitung - page 2

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THEMA:
HEIZEN & ENERGIE
Sparen
im Haushalt
Kosten senken.
Duschen, kochen, abwaschen: Überall kann
mit einfachen Mitteln Strom und Wasser gespart werden.
R
und 10 Prozent des gesamt-
en Energiebedarfs werden für
die Warmwasseraufbereitung
aufgewendet. So verbraucht ein Bad
zwischen 150 und 180 Liter Warm-
wasser, eine Dusche jedoch nur 30 bis
50 Liter. Also besser duschen! Außer-
dem reichen 55 bis 60 Grad maximal
für den Boiler, damit Sie angenehm
duschen können und vor Legionellen
geschützt sind. 170 Liter Wasser mo-
natlich verbraucht ein tropfender
Wasserhahn. Bis zu fünf Liter pro Tag
ersparen sogenannte Perlatoren, die
Luft in den Wasserstrahl bringen.
Moderne Geräte.
Sie verbrau-
chen weit weniger Energie als etwa alte
Kühlschränke, Gefriergeräte oder Ge-
schirrspüler. Beispiel Waschmaschine:
Die neueren Modelle verbrauchen bis
zu 60 Prozent weniger Strom, bis zu
40 Prozent weniger Wasser und bis zu
30 Prozent weniger Waschmittel. Also
beim Kauf auf Energieeffizienz und
lange Lebensdauer achten.
Kochen.
Mit Deckel kochen, spart
bis zu 30 Prozent der Energie. Der
Topfboden sollte gleich groß sein wie
die Kochplatte. Die Herdplatte erst
nach Hinstellen des Topfes einschalten
und rechtzeitig vor Garende zurück
bzw. auf Null schalten, um die Restwär-
me optimal zu nutzen. Ein Druckkoch-
topf kann bis zu 50 Prozent Energie
sparen, wenn er für Speisen mit langer
Zubereitungszeit genutzt wird.
Abwaschen.
Händisches Abwa-
schen verbraucht mehr als das Drei-
fache eines modernen Geschirrspü-
lers. Moderne Geräte kommen mit
weniger Energie und mit 13 bis 17
Liter Wasser aus.
<<
Früh übt sich.
Händisches Abwaschen ist teurer als mit dem Geschirrspüler.
Große Unterschiede
bei Energiekosten
Nachgerechnet.
Wer mit Holz heizt,
kommt am billigsten durch den Winter.
D
urch den frühen Winterein-
bruch laufen bereits seit Ende
Oktober viele Heizungen
im Vollbetrieb. Damit sind auch die
Kosten wieder ein Thema für viele
Haushalte. Heizkosten gehören zu
den größten Brocken im Haushalts-
budget. Daher lohnt es sich, jedes
Einsparungspotenzial zu nutzen. Die
Unterschiede können enorm sein - je
nach Gebäudedämmung, Heizanlage
und nicht zuletzt der Energieform.
Laut Berechnungen des VKI kann
man mit Holz am billigsten über den
Winter kommen – wenn man die Un-
bequemlichkeiten
(Selbstabholung
ab Wald oder Bauernhof, händisches
Nachlegen) in Kauf nimmt. Da ist
man schon ab 3,64 Cent pro kWh da-
bei – vorausgesetzt, man verfügt über
eine neue, effiziente Heizanlage. Eine
Pellets-Zentralheizung ist schon deut-
lich teurer: 5,82 Cent.
Die gängigen Heizformen Erdgas
oder Heizöl können da nicht mithal-
ten, mit 6,67 Cent (TIGAS) bzw. 10,72
Cent sind sie bereits deutlich teurer,
selbst wenn man über einen Brenn-
wertkessel verfügt. Heizen mit Strom ist
entschieden das kostspieligste Unterfan-
gen: Die 18,37 Cent für Tagstrom sind
einsame Spitze (Tirol TIWAG 14,92
Cent). Die elektrische Energie steht aber
auch für eine Billigvariante: Mit einer
Erdwärmepumpe kommt man schon
mit 3,75 Cent pro kWh aus (Misch-
stromtarif). Allerdings handelt es sich
dabei streng genommen nicht um eine
Elektroheizung. Die Erdwärme steht ja
kostenlos zur Verfügung, sie wird von
der Wärmepumpe komprimiert und in
die Innenräume transportiert.
<<
I
st die Luft in Räumen zu
feucht, kann sich an kalten
Bauteilen Kondenswasser bil-
den. Dadurch steigt das Risiko
für die Bildung von Schimmel.
Auch schlechte Wärmedäm-
mung, Wärmebrücken und
Möbel, die zu nahe an der
Außenwand stehen, sind Ursa-
chen für Schimmel. Vor allem
in feuchtebelasteten Räumen
wie Küche, Bad und Schlafzim-
mer sollte für eine gute Durchlüftung gesorgt werden, am besten durch
Stoßlüften. Immerhin „verdunstet“ eine vierköpfige Familie durch Duschen,
Kochen etc. elf Liter pro Tag. Mehr gibt’s in der AK-Broschüre „Schimmel
in Wohnräumen, was kann ich dagegen tun?“, anzufordern unter der AK-
Hotline 0800/22 55 22 -1731.
Kampf dem Schimmel
Schön warm.
Wer mit Köpfchen heizt, kommt bei den Kosten weniger ins
Schwitzen.
So bleibt Kälte draußen
und Wärme drinnen
Sparen.
Die Tage werden kürzer, die Temperaturen niedriger und
die Heizkosten höher. Doch beim Heizen lässt sich viel Geld sparen!
H
eizen verbraucht die meiste En-
ergie im Haushalt, zwischen 50
und 80 Prozent. Aber auch ohne
verbesserte Wärmedämmung, neue Fen-
ster oder den Austausch des Heizkessels
lassen sich Kosten senken.
Raumtemperatur regeln.
Schon ein
Grad weniger Raumtemperatur erspart
rund fünf bis sechs Prozent an Heizener-
gie und damit an Kosten. Ein Wollpul-
lover bringt etwa im Vergleich zu einem
T-Shirt 25 Prozent Heizenergieersparnis.
Empfohlen werden 20 bis 22 Grad für
Wohnräume, im Schlafzimmer reichen 16
bis 18 Grad völlig aus.
Nachts absenken.
Die Tag- und
Nachttemperatur sollte nicht mehr als
drei Grad auseinanderliegen. Sollten Sie
tagsüber nicht zu Hause sein, dann dre-
hen Sie die Heizung um drei Grad zurück.
Wirksam lüften.
Bei richtigem Lüften
liegt der Heizbedarf für die erforderliche
Frischluftzufuhr bei 400 bis 500 Liter Öl
pro Heizsaison und Haushalt. Falsches
Lüften kann bis zu 3-fachen Energiever-
bräuchen bzw. Kosten führen. Es gilt:
Kurz und heftig Stoßlüften. Am besten
drei bis viermal am Tag Fenster ganz auf
und ein bis fünf Minuten querlüften. Dre-
hen Sie in dieser Zeit die Heizung ab!
Türen zu.
Jede Menge Energie sparen
Sie auch, wenn Sie die Türen zu kühleren
Räumen schließen. Dadurch verhindern
Sie, dass warme, feuchte Luft entweicht
und sich an kalten Wänden und Fenstern
niederschlägt.
Entlüften.
Wenn der Heizkörper
„gluckst“, ist das ein Zeichen, dass Sie
Ihren Heizkörper entlüften müssen, weil
er nicht vollständig von warmem Wasser
durchflossen wird. Als Faustregel gilt: Die
Heizkörper zweimal jährlich entlüften!
Nackte Heizkörper.
Das ist zwar nicht
immer dekorativ, aber nackte Heizkörper
geben viel mehr Wärme ab als verkleidete
oder verbaute. Lange Vorhänge oder Mö-
bel, die die Heizung verdecken, schlucken
bis zu 20 Prozent Wärme.
Verwenden Sie Ihren Heizkörper nicht als
Wäschetrockner! Bis zu 40 Prozent Ener-
gie gehen dadurch verloren.
Ein guter Tipp:
Schließen Sie Jalousien
und Rollläden, wenn Sie schlafen gehen.
Die meiste Wärme entweicht über Glas-
flächen und Fensterfugen.
<<
JETZT BEANTRAGEN
Heizkostenzuschuss
A
ufgepasst: Noch bis 30. No-
vember kann der Heizkosten-
zuschuss beim Land Tirol beantragt
werden! Der Zuschuss beträgt 200
Euro. Berechtigt sind: Pensionisten
mit Bezug der geltenden Ausgleichs-
zulage, Bezieher von Pensionsvor-
schüssen, Bezieher von Notstands-
hilfe, Alleinerzieher und Familien mit
mindestens einem im gemeinsamen
Haushalt lebenden Kind. Nicht be-
rechtigt: Bezieher von Mindestsiche-
rung und Heimbewohner. Einkommensgrenzen: 820 Euro pro Monat für Al-
leinstehende, 1.240 Euro für Paare (ohne Sonderzahlungen). Weitere Infos
und das Antragsformular unter
Wichtig.
Den Termin nicht verpassen.
Fenster auf.
Das bringt frische Luft und hilft.
TEURES HEIZÖL
324 Euro mehr
N
icht nur die Preise für Strom und
Gas belasten die Haushalte mas-
siv, auch die Preise für Heizöl brennen
den Konsumenten ein Loch ins Geld-
börsel. Bei einem durchschnittlichen
Jahresverbrauch von 3.000 Liter
muss ein Haushalt im Vergleich zum
Vorjahr um 324 Euro mehr zahlen!
Der Bundesländer-Vergleich zeigt
einmal mehr: Die höchsten Heizöl-
preise gibt es in Tirol: In dieser Saison
müssen Haushalte pro Liter Heizöl
inklusive Steuern mehr als einen Euro
bezahlen und das auch bei einer Ab-
nahmemenge von 3.000 Litern.
BROSCHÜRE
Sind sie noch
ganz dicht?
O
b Ihre Fenster noch dicht
sind, können Sie so testen:
Ein ins geschlossene Fenster
eingeklemmtes dünnes Blatt
Papier darf sich nicht oder nur
sehr schwer herausziehen
lassen. Sonst Dichtungsstrei-
fen erneuern und Beschläge
einstellen.
Thermostate.
Der Ein-
satz moderner Thermostate
kann etwa 10 Prozent Ener-
gieersparnis bringen. Es gibt
auch programmierbare Ther-
mostate. Bei Abwesenheit bis
zu zwei Tagen sollte der Ther-
mostat auf 15, bei längerer
Abwesenheit auf 12 Grad ein-
gestellt werden. Nicht verges-
sen: Lassen Sie Ihre Heizung
regelmäßig warten.
Nr. 45, November 2012
Foto:UweAnnas/Fotolia.de
Foto:Somenski/Fotolia.de
Foto:Wolfgang-S/Fotolia.de
Foto:www.istockphoto.de
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