Tiroler Arbeiterzeitung - page 1

Einkaufszettel.
Für viele Haushalte bedeutet Einkaufen die Jagd nach den
günstigsten Angeboten.
Tiroler
T
euer, teurer, am teuersten! Egal,
ob Essen, Wohnen, Tanken,
Heizen oder Öffis. Die Tiro-
ler müssen sich österreichweit mit den
höchsten Preisen herumschlagen. Es
gibt den Tirol-Aufschlag. Und der trifft
vor allem Arbeitnehmerinnen und Ar-
beitnehmer mit ihren Familien aber
auch Pensionistenhaushalte mit aller
Wucht.
AK Präsident Erwin Zangerl: „Die
Teuerung in Kombination mit dem Ti-
roler Preisaufschlag ist auf Dauer nicht
hinzunehmen und stellt eine ernste Ge-
fahr für den Wirtschaftsstandort dar.
Die Menschen können nicht von der
schönen Landschaft leben, wenn Ar-
beit zu niedrig entlohnt und Wohnen
und Leben immer teurer werden. Im-
mer mehr Haushalte haben finanzielle
Probleme. Die wachsende Armut in
unserem Land muss uns ernste Sorgen
machen.
Arm trotz Arbeit.
In Tirol gel-
ten etwa 26.500 Arbeitnehmer als von
Armut gefährdet. Knapp 13.000 Be-
schäftigte haben ein Einkommen, das
unter der Armutsgefährdungsschwelle
liegt. Gerade Ein-Eltern-Haushalte
sind stark von sozialer Not gefährdet,
da die Verdienstmöglichkeiten durch
den Betreuungsaufwand eingeschränkt
sind. Rund 28 Prozent der Kinder und
Eltern in solchen Haushalten sind von
Armut bedroht. Tirol weist aufgrund
der starken saisonalen Beschäftigungs-
schwankungen dazu noch den höch-
sten Anteil nichtganzjähriger Arbeits-
verhältnisse auf.
Pensionisten in Gefahr.
Dra-
matisch ist auch die Tatsache, dass die
Pensionen nur um 1,9 Prozent steigen
sollen. Das bedeutet bei einer Inflation
von über drei Prozent echte Pensions-
verluste für jene Gruppe, die ihr Leben
lang hart gearbeitet hat und sich alles
vom Mund absparen musste. AK Präsi-
dent Zangerl: „Die Politik ist dringend
gefordert, hier einen sozialen Ausgleich
zu schaffen. Vor allem bei den Aus-
gleichszulagenbeziehern. Es darf nicht
sein, dass Menschen, die ihr Leben lang
gearbeitet und eingezahlt haben, sich
das Leben nicht mehr leisten können.
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„Es darf nicht sein, dass sich Menschen das
Leben nicht mehr leisten
können.“
Erwin Zangerl
Tiroler stöhnen unter
den steigenden Preisen
W
o läuft es besonders schief?
Diese Frage stellte die Ar-
beiterkammer den Tirolern. Da-
rauf antworten 84 Prozent, dass
sie das teure Leben in Tirol als
besonders ungerecht empfinden.
Weitere 78 Prozent sagen, dass
das Wohnen höchst belastend ist.
Verärgert sind die Bürger über die
Bankenrettung, die zu 75 Prozent
als ungerecht empfunden wird. 71
Prozent bemängeln die niedrigen
Einkommen und das Diktat der
Kapital- und Finanzmärkte (69 %),
64 Prozent die Vermögensvertei-
lung, 54 Prozent die Agrargemein-
schaften und 32 Prozent die sozi-
ale Sicherheit.
Klagen über teures Leben
A
grarlandesrat Steixner hat sei-
nen Abschied aus der Politik
bekannt gegeben. In Kreisen der
Großbauern und Agrarfunktionäre
wird sein Rückzug sicher bedau-
ert. Schließlich machte er im Laufe
der Jahre viele Milliarden an Förde-
rungen aus Steuertöpfen locker.
Nicht ganz so tragisch wird Steix-
ners Abschied in anderen Bereichen
gesehen. Er war auch für den öf-
fentlichen Verkehr zuständig. Und
dort gibt’s viele Baustellen: Tirol hat
die teuersten Öffis, statt eines ech-
ten Verkehrsverbunds gibt’s nur
einen Fleckerlteppich. Die AK hat
zahlreiche Beispiele geliefert, wie Öf-
fentlicher Verkehr andernorts zeitge-
mäß und günstig funktioniert.
Beispiel Südtirol: Dort wurde ein
Nahverkehrsmodell mit elektro-
nischem Kartensystem errichtet,
bei dem die Südtiroler, gestaffelt
nach Fahrleistung, mit allen Ver-
kehrsträgern im Land komfortabel
pendeln können.
Beispiel Ostregion: Für Junge gibt
es in Wien, Niederösterreich und
Burgenland das 60-Euro-Jahresti-
cket für alle Linien. All das sind attrak-
tive Angebote, von denen Tirols Pend-
ler und Junge nur träumen können.
Wenige Monate vor den Land-
tagswahlen und zum Abschied kann
sich der scheidende Landesrat jetzt
doch das Südtiroler Ticket-Modell
vorstellen (aber nicht um 8 Cent pro
Kilometer sondern teurer) und sogar
das Jugendticket könnte umgesetzt
werden (bestenfalls um 100 Euro)!
Bleibt zu hoffen, dass der künftige
Landesrat deutlich pendlerfreund-
lichere Schwerpunkte setzen wird.
kommentiert
Späte Einsicht
zum Abschied
G
ewinnen Sie mit der Tiroler Ar-
beiterzeitung VIP-Karten für
je zwei Personen für das Spiel FC
Wacker gegen Admira Wacker am
Sa. 15. Dezember. Neben super
Sitzplätzen im Tivoli-Stadion gibt es
ein tolles Catering. Gewinnen: Mai-
len an
Stichwort „Wa-
cker“, faxen an 0512/5340-1290
oder schreiben an AK Tirol, Maximi-
lianstraße 7, 6020 Innsbruck.
Einsendeschluss ist Fr. 30. November.
VIP-Karten für
Admira-Spiel
GEWINNEN
AK-Präsident Erwin Zangerl
GROSSE werke
AK Kunstmärkte vor Ort
VORBEIKOMMEN
Krippenausstellung in Telfs
E
in besonderer Höhepunkt zur Vorweih-
nachtszeit ist die große Krippenausstel-
lung in der Arbeiterkammer Telfs, die von
den Krippenfreunden veranstaltet wird. Die
feierliche Eröffnung mit musikalischer Um-
rahmung durch Melissa Egger auf der Har-
fe samt Krippenweihe durch Dekan Peter
Scheiring findet am Freitag, 30. November,
um 18 Uhr statt.
Alle Interessierten sind herzlich dazu ein-
geladen die kostenlose Ausstellung zu besuchen. Am Samstag, 1. Dezem-
ber und am Sonntag, 2. Dezember, von 10 bis 20 Uhr einfach vorbeikom-
men in der Arbeiterkammer Telfs, Moritzenstr. 1 (neuer AK Saal) und die
verschiedenen Werke bestaunen.
Jetzt reichts.
Essen, Wohnen, Heizen, Tanken, Öffis: Tirol ist das teuerste
Pflaster. Der Euro ist bei uns weniger wert als in anderen Bundesländern.
V
orbeischauen bei den beliebten AK
Kunstmärkten in Innsbruck, Kufstein
und Landeck. Insgesamt präsentieren 251
Künstler ihre Werke. Sie bieten eine beein-
druckende Vielfalt von künstlerischen Ar-
beiten von unterschiedlichen Techniken und
Formaten. Die Ausstellungen finden noch
statt in
Innsbruck:
Eröffnung Fr, 23. Novem-
ber, 19 Uhr; Ausstellung: 24. und 25. Nov.
(Congress Innsbruck, Dogana);
Kufstein:
Eröffnung Fr, 23. November, 19 Uhr; Ausstellung: 24. und 25. Nov. (AK
Kufstein) und
Landeck:
Eröffnung Fr, 23. November, 19 Uhr; Ausstellung:
24. und 25. Nov (AK Landeck). Einfach vorbeikommen, staunen und wer will,
auch kaufen. Geöffnet Samstag und Sonntag, jeweils von 10 - 18 Uhr.
Zeitung für Arbeit und Konsumentenschutz der kammer für arbeiter und angestellte für tirol
4. Jg., november 2012 | Nr. 45
Arbeiterzeitung
Foto:GinaSanders/Fotolia.de
Österreichische Post AG | Postentgelt bar bezahlt | Verlagsort 6020 Innsbruck | RM 12A039146 K
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