Tiroler Arbeiterzeitung - page 2

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THEMA:
GELD & BILDUNG
Lehrbetrieb
checken!
Qual der Wahl.
Vor der Entscheidung für einen bestimmten
Lehrbetrieb sollten verschiedenste Aspekte bedacht werden.
A
ls ob es nicht schon schwierig
genug wäre, sich für den rich-
tigen Beruf zu entscheiden!
Auch die Wahl des Lehrbetriebs will
gut überlegt sein. Wichtig dabei sind
z. B. die angebotenen Lehrberufe,
oder ob die tägliche Erreichbarkeit si-
chergestellt ist.
Daneben sollte die Ausbildungslei-
stung möglichst genau geprüft wer-
den. Denn auch bei den Lehrbetrie-
ben gibt es gute und weniger gute,
hervorragende und miserable.
Ein guter Lehrbetrieb setzt auf:
Ausbildungsplanung.
Ganz wich-
tig! Der Betrieb überlässt die Lehr-
lingsausbildung nicht dem Zufall,
sondern geht nach einem struktu-
rierten aufbauenden Fahrplan vor.
Ausbildungskontrolle.
Der Lern-
fortschritt wird regelmäßig verfolgt.
Feedbackkultur.
Nicht nur der Be-
trieb meldet dem Lehrling zurück,
wie die Ausbildung funktioniert.
Auch der Lehrling weiß, bei wem
und wie er Fragen zu Ausbildung,
betrieblichen Abläufen und zur Zu-
sammenarbeit stellen kann.
Wertschätzung.
Lehrlinge laufen
nicht nur als Anhängsel mit, son-
dern werden als vollwertige Mitar-
beiter wahrgenommen und über alle
wichtigen Abläufe informiert.
Unterstützung.
Schwächere Lehr-
linge oder solche mit Schwierig-
keiten in einzelnen Berufsschulge-
genständen erhalten Lernhilfe.
• Dass
Entlohnung, Arbeitszeiten,
Urlaubsplanung
usw. passen, sollte
sich ohnehin von selbst verstehen.
Eine Liste der „Ausgezeichneten Ti-
roler Lehrbetriebe“, die alle Kriterien
erfüllen, hat die AK Jugendabteilung,
Tel. 0800/22 55 22 – 1566.
<<
Schau genau.
Lehrlinge sollten ihren Ausbildungsbetrieb unter die Lupe nehmen.
Wenn aus Schülern
Lehrlinge werden
Keine Angst vor neuen Spielregeln!
Die AK
Experten stehen bei Fragen beratend zur Seite.
W
er nach neun Jahren
Schulzeit als Lehrling in
einen Betrieb wechselt,
der wird feststellen, dass sich sein Leben
stark ändert:
Aus Lernen wird Arbeiten.
Auch wenn
es das schulische Lernen mit der Be-
rufsschule noch weiter gibt, spielt sich
jetzt doch ein großer Teil der Zeit in
einem Wirtschaftsbetrieb ab, der nach
ganz anderen Regeln funktioniert, als
eine Schule. Im Vordergrund steht die
Leistung, die gemeinsam im Betrieb er-
bracht wird. Es gibt – oft komplizierte
– Hierarchien und Strukturen mit Vor-
gesetzten, Berichtspflichten und Ergeb-
nisprotokollen. Und es gibt vor allem
einen wirtschaftlichen Erfolg, ohne den
der ganze Laden nicht läuft, und für den
alle eine gewisse Verantwortung tragen.
Aus Ferien wird Urlaub.
Und das
macht einen großen Unterschied! Fe-
rien finden automatisch statt. Urlaub
ist hingegen Verhandlungssache. Da
müssen Wünsche der Kollegen und be-
triebliche Erfordernisse berücksichtigt
werden. Dass sich 13 Ferienwochen pro
Jahr nun auf fünf Urlaubswochen redu-
zieren, bedarf auch einiger Umstellung
– obwohl man sich recht rasch daran
gewöhnt.
Aus Unterrichts- wird Arbeitszeit.
Wer Unterricht versäumt, braucht nur
eine Entschuldigung der Eltern. Bei
versäumter Arbeitszeit müssen hin-
gegen die Spielregeln in Gesetz und
Kollektivvertrag zu Krankenstand und
Freistellung exakt beachtet werden. Wer
hier schlampig ist, riskiert seine Lehr-
stelle.
Aus Taschengeld wird Lehrlingsent-
schädigung.
Das ist die gute Nachricht!
Arbeit bringt Geld. Darin zeigt sich
klar, dass auch die Arbeit als Lehrling
einen konkret zu bemessenden Wert
besitzt, auf den man stolz sein darf, und
für den man etwas kaufen kann. Das
bedeutet aber auch, dass mehr Arbeit,
etwa durch Überstunden, mehr Entloh-
nung zur Folge haben muss.
<<
Bildung kostet.
Deshalb die Beihilfen der AK Tirol nützen. Sie können noch bis
31. März beantragt werden. Die Experten beraten Sie gerne.
Noch nie war
Bildung
so wertvoll
wie heute
AK Beihilfe sichern.
Bis 31. März können AK Mitglieder Zuschüsse
für Schüler, Lehrlinge und Studenten beantragen. So gehts!
O
b mit Studium, Lehre oder spe-
zieller Schule: Das wichtigste,
das Eltern ihren Kindern mit
auf den Lebensweg geben können, ist
eine gute Ausbildung. Gleichzeitig wol-
len sich auch immer mehr Erwachsene
zusätzliche Qualifikationen erwerben.
Aber Bildung kostet. Und weil Schulbe-
such, Lehrzeit, Uni etc. für immer mehr
Arbeitnehmer-Familien eine große fi-
nanzielle Belastung bedeuten, stellt die
AK Tirol für ihre Mitglieder jährlich
rund 1,7 Millionen Euro an Bildungs-
förderungen zur Verfügung.
Beihilfe.
Noch bleibt Zeit, um eine
AK Bildungsbeihilfe für das laufende
Schuljahr 2013/14 zu beantragen: An-
suchen können bis 31. März 2014 ein-
gereicht werden!
Die Beihilfen für Schüler ab der 9.
Schulstufe, Lehrlinge und Studenten
betragen – je nach Einkommen der El-
tern – zwischen 300 und 690 Euro pro
Ausbildungsjahr.
Bei Auslandsstudien liegen sie zwi-
schen 340 und 850 Euro pro Ausbil-
dungsjahr. Voraussetzungen für den
Zuschuss: Die Eltern bzw. Antragsteller
sind AK Mitglieder und dürfen gewisse
Einkommensgrenzen nicht überschrei-
ten (siehe Beitrag links unten). Auch
Kinder von Arbeitslosen-, Bildungs-
oder Elternkarenzgeldbeziehern können
die AK Bildungsbeihilfe in Anspruch
nehmen sowie Kinder von ehemaligen
AK Mitgliedern, die mittlerweile eine
Pension erhalten.
Damit möglichst viele von diesem
Angebot profitieren, wurden die Ein-
kommensgrenzen mit dem Schuljahr
2013/14 erhöht, der Bezieherkreis aus-
geweitet und neue Förderbereiche er-
schlossen. Außerdemwerden seit Herbst
erstmals einjährige Sonderausbildungen
in den Gesundheitsberufen und Aus-
landssemester von Schülern gefördert.
2. Bildungsweg.
Unterstützt
werden auch kostenpflichtige Vorberei-
tungskurse zur Berufsreifeprüfung, zur
Studienberechtigungsprüfung und zur
Lehrabschlussprüfung im 2. Bildungs-
weg. Hier gilt: Hält man das ersehnte
Abschlusszeugnis in Händen, bleiben
ab Datum der Ausstellung drei Mo-
nate Zeit, um bei der AK mit Kopien
von Zeugnis, Einzahlungsbeleg über
die Kurskosten sowie Teilnahmebestä-
tigung einen Antrag auf Beihilfe zu
stellen.
Förderungen.
Schülerbeihilfen
gibt es für öffentliche und private Schu-
len nach Schulorganisationsgesetz ab
der 9. Schulstufe sowie für die meisten
Ausbildungen nach dem Tiroler Sozial-
betreuungsberufegesetz, dem Gesund-
heits- und Krankenpflegegesetz und
dem MTF-SHD-Gesetz (medizinisch-
technische und Sanitätshilfsdienste). Al-
lerdings nur, sofern kein Anspruch auf
eine staatliche Schulbeihilfe besteht und
festgelegte Einkommensgrenzen nicht
überschritten werden (siehe unten).
<<
RICHTLINIEN
Einkommensgrenzen für AK Bildungsbeihilfen
W
er noch rechtzeitig eine
Unterstützung beantragen
möchte, sollte folgende Richtlinien
beachten:
Für Eltern mit einem Kind, das
eine Schule besucht oder studiert,
liegt die Einkommensgrenze bei der-
zeit 1.630 Euro pro Monat, falls es
eine Lehre macht, bei 1.990 Euro
inkl. Lehrlingsentschädigung. Für
jedes weitere Kind, für das Famili-
enbeihilfe bezogen wird, erhöht sich
die Einkommensgrenze um je 200
Euro.
Suchen berufstätige Schüler, Stu-
denten oder Lehrlinge um eine Bei-
hilfe an, so darf das Nettoeinkom-
men für Antragsteller (ohne Kind)
1.430 Euro nicht überschreiten.
Pro Kind, für das Familienbeihilfe be-
zogen wird, erhöht sich die Einkom-
mensgrenze um jeweils 200 Euro.
Wenn Schüler oder Lehrlinge
während des gesamten Ausbil-
dungsjahres auswärts unterge-
bracht werden, erhöht sich die Ein-
kommensgrenze um 270 Euro.
Erkundigen Sie sich am besten
gleich über die Richtlinien und Ein-
kommensgrenzen unter der kosten-
losen Hotline 0800/22 55 22 –
1515 oder auf
Nr. 60, Februar 2014
Foto:UweAnnas/Fotolia.com
Frist.
Nicht vergessen: Die Ein-
reichfrist für die AK Bildungsbei-
hilfen endet am 31. März 2014!
Mehr unter 0800/22 55 22 –
1515 oder auf
dort können Sie auch die Antrags-
formulare herunterladen.
INFOABEND IN INNSBRUCK
AK Tipps fürs Arbeiten in den Ferien
V
iele Jugendliche verdienen sich im Som-
mer mit einem Ferialjob ein bisschen
Geld dazu oder absolvieren ein Pflichtprakti-
kum. Die besten Tipps für einen guten Start
gibts beim kostenlosen Infoabend „Ferialjob
und Pflichtpraktikum – was muss ich be-
achten?“ am Mittwoch, dem 12. März, um
18.30 Uhr, in der AK Tirol in Innsbruck, Maximilianstraße 7. Es geht u. a. um
Arbeitszeit, Entlohnung, Haftung, Urlaubsanspruch und vieles mehr.
Anmeldung
unter 0800/22 55 22 – 1566 oder
Foto:Candybox-Images/Fotolia.com
Bei Fragen
helfen die AK Experten.
Foto:Pawel Losevsky/Fotolia.com
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