Tiroler Arbeiterzeitung - page 10

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THEMA:
POSITIONEN
Hilfe für
4.300 Familien
AK Unterstützungsfonds.
Seit 2009 hilft die AK Tirol Arbeitnehmern in Not. 2014 wurden rund 1.000 Anträge eingebracht.
B
eistand in Krisensituationen,
rasch und unbürokratisch. Für
die Mitarbeiter des AK Un-
terstützungsfonds ist das Alltag und
Herausforderung zugleich. Vor sechs
Jahren wurde diese Anlaufstelle für un-
verschuldet in Not geratene Arbeitneh-
mer von AK Präsident Erwin Zangerl
initiiert und von Sozialethiker Lothar
Müller umgesetzt. Seither zeigt sich täg-
lich, wie wichtig dies war.
Allein bis Mitte November 2014
brachten 951 Betroffene ihre Anträge
ein. 581 Mal konnte bis zu diesem Zeit-
punkt vom AK Unterstützungsfonds
geholfen werden. „Insgesamt wurden
heuer bis Mitte November 223.583
Euro ausbezahlt“, berichtet AK Präsi-
dent Zangerl.
Niemand ist gefeit.
So unter-
schiedlich die Schicksale der Menschen
sind, die umHilfe bitten, so bedrückend
ist jeder einzelne Fall. Und sie alle erin-
nern daran, wie schnell es jeden treffen
kann. Wie den jungen Familienvater,
bei dem eine Lohnauszahlung ausblieb.
Mit Hilfe der AK konnte er die Zeit bis
zum nächsten Zahltag überbrücken.
Finanzielle Unterstützung brauch-
te auch eine Familie, weil nach einer
schweren Tumorerkrankung der Mutter
die Behandlungskosten explodierten.
Einer weiteren Familie mit drei Kin-
Nr. 69, Dezember 2014
Erste Hilfe.
Die AK Tirol ist da, wenn die Existenz auf dem Spiel steht.
dern drohte die Delogierung wegen
Mietrückständen und einer Alleinerzie-
herin mit drei Kindern und geringem
Einkommen das Abschalten der Gas-
heizung, ebenfalls wegen offener Rech-
nungen. Der AK Unterstützungsfonds
konnte helfen.
Daneben wurde auch einem Jugend-
lichen nach der Haftentlassung der
Neustart ins Leben ermöglicht: Mit
einem Zuschuss zu Kurskosten.
1,9 Millionen.
„In den letzten sechs
Jahren konnten wir mehr als 4.300
Mal einspringen – mit insgesamt 1,9
Millionen Euro“, zieht der AK Präsi-
dent Bilanz. „Wir sind kein Ersatz für
die Sozialeinrichtungen, mit denen wir
zusammenarbeiten. Mit demUnterstüt-
zungsfonds zeigt die AK Tirol einfach
Solidarität mit Arbeitnehmern, die ne-
ben Beratung und Vertretung auch ganz
konkrete finanzielle Hilfe brauchen. Mit
ihm wollen wir eine Schutzhütte bieten,
Erstversorger sein in der größten Not.“
Besonders oft sprang der AK Unter-
stützungsfonds bei Mietrückständen ein
und um Delogierungen zu verhindern.
Finanziell schlechter Gestellte wurden
auch beimWohnungswechsel oder beim
Aufbringen der Kaution unterstützt.
Außerdem wurden Zuschüsse bei Be-
triebskostennachforderungen und Heiz-
kosten gewährt, für Bestattungskosten,
für den behindertengerechten Umbau
von Wohnungen, für Therapiekosten,
Heilbehelfe und Hilfsmittel, Erstausstat-
tungen für Kleinkinder und Mehrauf-
wendungen für den Schulbesuch.
Bildung tut not.
Gerade die Zu-
kunft der Kinder, die aus finanziell
schwierigen Verhältnissen stammen,
bereitet den AK Experten größte Sor-
ge. AK Präsident Erwin Zangerl: „Bil-
dungsarmut wird bei uns immer noch
vererbt. Österreichweit dürften rund
300.000 Menschen Analphabeten sein.
Während von den Maturanten nur 9 %
armutsgefährdet sind, betrifft dies 21 %
der Pflichtschulabsolventen.“
Aufgrund der Armutsberichte ist da-
von auszugehen, dass etwa 15 bis 20 %
der Kinder und Jugendlichen schlech-
tere Berufschancen haben. Dies trifft
die Jungen ganz persönlich, aber auch
das Land Tirol, das sich zur europä-
ischen Vorzeigeregion entwickeln will.
Zangerl: „Wie soll das gehen, wenn
man gleichzeitig auf das Potenzial eines
Fünftels der Bevölkerung verzichtet.
Hier wird die AK Tirol und mit ihr der
Unterstützungsfonds mit aller Kraft ge-
gensteuern.“
<<
Foto:Tijana/Fotolia.com
INFOABENDE
Ausbildungen im
Gesundheitsbereich
B
erufe im Gesundheits- und
Sozialbereich boomen. Ganz
egal, ob Krankenpflege, Diäto-
logie oder Physiotherapie. Das
Schulungs- und Studienangebot
in diesem Bereich ist in Tirol
vielfältig. Wer sich dafür interes-
siert, dem hilft die AK mit kos-
tenlosen Infoabenden in Reutte,
Landeck, Schwaz, Kitzbühel, Ku-
fstein, Lienz und Innsbruck im
Jänner und Februar 2015.
Expertinnen und Experten der
Tiroler Bildungseinrichtungen in-
formieren unter anderem über
Gesundheits- und Krankenpflege,
Pflegehilfe,
Sozialbetreuungs-
berufe mit den Fachrichtungen
Alten-, Familien- und Behinderten-
arbeit oder Behindertenbeglei-
tung, ebenso zu Bachelorstudien
wie Biomedizinische Analytik, Diä-
tologie, Ergotherapie, Logopädie,
Radiotechnologie, Physiotherapie
oder Hebamme.
DIE TErMINE
AK reutte:
Mo, 12. Jänner
Anmeldung unter
0800/22 55 22 DW 3650
AK Landeck:
Di, 20. Jänner
(DW 3450)
AK Schwaz:
Do, 22. Jänner
(DW 3752)
AK Kitzbühel:
Di, 3. Februar
(DW 3252)
AK Kufstein:
Do, 19. Februar
(DW 3350)
AK Lienz:
Di, 24. Februar
(DW 3550)
AK Innsbruck:
Do, 26. Februar
(DW 1515)
BEgINN
Jeweils 19 Uhr,
außer Reutte: 18.30 Uhr!
AK Fraktionen zum Thema:
Kampf gegen Armut in Tirol
LISTE ErwIN ZANgErL, AAB-FCg
Erwin Zangerl,
AK Präsident
D
ie Zeit umWeihnachten und um den Jahreswech-
sel ist für viele eine besonders emotionale Zeit. Da-
rüber können Hektik und Geschäftigkeit nicht hinweg-
täuschen. In aller Härte wird einem bewusst, wie viele
ein schweres Los gezogen haben.
Am Arbeitsmarkt tut sich neben steigender Arbeits-
losigkeit gerade ein gewaltiger Problembereich auf: Die
große Gruppe der „Working Poor“, die trotz Erwerbs-
tätigkeit arm oder von Armut bedroht sind, weil ihr Ein-
kommen hinten und vorne nicht reicht. Und deren Zahl
nimmt weiter zu. Denken wir an die Alleinerzieherin, die
sich halbtags abrackert, an den Familienvater mit seinem niedrigen Einkommen.
Und an die exorbitanten Mieten, an die Aufschläge bei den Kosten für Energie,
Lebensmittel im Hochpreisland Tirol etc. Da reicht ein Schicksalsschlag, und die
Familien wissen nicht mehr, wie es weitergeht.
Hier müssen wir schnell reagieren. Die AK Tirol hilft Arbeitnehmer-Familien mit
ihrem Unterstützungsfonds. Vor allem aber ist auch die Politik gefragt: Wir brau-
chen leistbareWohnungen, und Löhne, mit denen die Menschen auskommen..
<<
grüNE IN DEr AK
Helmut Deutinger,
Fraktionsvorsitzender
W
ennMenschen ihre Arbeit verlieren, keinen Vollzeit-
arbeitsplatz bekommen, sich um pflegebedürftige
Angehörige kümmern müssen, Alleinerzieher sind, oder in
der Familie mehr als drei Kinder leben, dann bedeutet das
Armutsgefährdung. Der Weg in die Altersarmut ist vor-
gezeichnet. Im November 2014 war in Tirol jeder zehn-
te arbeitslos. Diese erschreckenden Arbeitsmarktdaten
werden die Armut in Tirol leider steigern. An die 6.000
Tirolerinnen und Tiroler sind von Sozialmärkten abhängig,
um sich ernähren zu können.
An die „Front“ im Kampf gegen die Armut in Tirol müssen wir diejenigen ent-
senden, die Verantwortung für die erschreckende Entwicklung haben. Das ist die
Tiroler Landesregierung. Wo ist der Armutsgipfel der Landesregierung, um eine
koordinierte Vorgehensweise zu finden? Die vielen privaten und kirchlichen Initiati-
ven sollten nicht alleingelassen werden bei ihrem täglichen Kampf mit der Armut.
Wir fordern, dass sich die Landesregierung mit dem Thema „Armut in Tirol“ be-
schäftigt, und dass sie ein Konzept erarbeitet, um Armut zu verhindern.
<<
FrEIHEITLICHE ArBEITNEHMEr IN DEr AK
Franz Ebster,
Fraktionsobmann
D
ie Armen in Tirol werden nicht nur immer ärmer, son-
dern auch immer mehr. Für alle sichtbar ist die stei-
gende Anzahl bettelnder Menschen. Viel höher ist aber die
Zahl jener, die in versteckter Armut leben. Sozialvereine
und in der Armutsbekämpfung tätige Menschen berich-
ten von einer sich zuspitzenden Situation. Die Armut hat
auch schon den sogenannten „Mittelstand“ erreicht. Trotz
eines oder mehrerer Jobs sind viele auf zusätzliche Unter-
stützung angewiesen. Wegen niedriger Löhne, geringen
Arbeitslosengeldes oder gesundheitlicher Probleme kön-
nen die hohen Wohn- und Lebenshaltungskosten in Tirol nicht mehr unter einen
Hut gebracht werden. Allzu einfach wird die Schuld dem Versagen der einzelnen
Person zugeschoben. Es gibt so viele Gründe, wie es Betroffene gibt. Armut ist aber
auch das Ergebnis einer falschen Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums. Ob-
wohl die Armen mehr werden, steigen noch viel mehr die Vermögen. Die Politik
muss mit Umverteilungsmaßnahmen wie höherer Erbschafts- und Vermögensbe-
steuerung gegensteuern, nur so kann der soziale Friede erhalten werden.
<<
SOZIALDEMOKrATISCHE gEwErKSCHAFTErINNEN
Günter Mayr,
Fraktionsvorsitzender
D
er Kampf gegen die Armut wird immer mehr zu
einer zentralen Aufgabe der Politik und der Ge-
sellschaft. Viele Menschen sind trotz Arbeit von Ar-
mut betroffen. Daher arbeiten viele FSG-Funktionäre
in zahlreichen Kollektivvertragsverhandlungen daran,
die Löhne und damit auch den sozialen Frieden in un-
serem Land zu sichern. Ein ganz wesentlicher Punkt
dabei sind dieMindestlöhne, die sich in vielen Branchen
sehen lassen können. Zum Problemwird aber auch die
ausufernde Teilzeitbeschäftigung. Wir brauchen daher
eine Trendumkehr zu mehr Vollzeitbeschäftigung.
Was der Armut ganz sicher entgegenwirkt, ist eine rasche Lohnsteuersen-
kung nach dem von ÖGB und AK ausgearbeiteten Modell. Mehr Netto vom
Brutto im Geldbörserl ermöglicht den Menschen auch wieder jenen finanziellen
Spielraum, den sie zum Leben brauchen, vor allem gibt dies der Wirtschaft auch
wieder den notwendigen Schub und damit auch wieder mehr Arbeitsplätze.
Denn eines ist klar: Der erste Schritt aus der Armut ist ein fair entlohnter ganz-
jähriger Vollzeitarbeitsplatz. Dafür setzen wir uns ein.
<<
Hotline AK Unterstützungsfonds:
0800/22 55 22 – 1111
!
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THEMA:
POSITIONEN
Hilfe für
4.300 F
AK Unterstützungsfonds.
Seit 2009 hilft die AK Tirol A beitn hm rn in Not. 201
B
eistand in Krisensituationen,
rasch und unbürokratisch. Für
die Mitarbeiter des AK Un-
terstützungsfonds ist das Alltag und
Herausforderung zugleich. Vor sechs
Jahren wurde diese Anlaufstelle für un-
verschuldet in Not geratene Arbeitneh-
mer von AK Präsident Erwin Zangerl
initiiert und von Sozialethiker Lothar
Müller umgesetzt. Seither zeigt sich täg-
lich, wie wichtig dies war.
Allein bis Mitte November 2014
brachten 951 Betroffene ihre Anträge
ein. 581 Mal konnte bis zu diesem Zeit-
punkt vom AK Unterstützungsfonds
geholfen werden. „Insgesamt wurden
heuer bis Mitte November 223.583
Euro ausbezahlt“, berichtet AK Präsi-
dent Zangerl.
Niemand ist gefeit.
So unter-
schiedlich die Schicksale der Menschen
sind, die umHilfe bitten, so bedrückend
ist jeder einzelne Fall. Und sie alle erin-
nern daran, wie schnell es jeden treffen
kann. Wie den jungen Familienvater,
bei dem eine Lohnauszahlung ausblieb.
Mit Hilfe der AK konnte er die Zeit bis
zum nächsten Zahltag überbrücken.
Finanzielle Unterstützung brauch-
te auch eine Familie, weil nach einer
schweren Tumorerkrankung der Mutter
die Behandlungskosten explodierten.
Einer weit ren Famili mit drei Kin-
Er te Hilfe.
Die AK Tirol is da, wenn die Existenz auf dem Spiel steht.
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Foto:Tijana/Fotolia.com
INFOABENDE
Ausbildungen im
Gesundheitsbereich
B
erufe im Gesundheits- und
Sozialbereich boomen. Ganz
egal, ob Krankenpflege, Diäto-
logie oder Physiotherapie. Das
Schulungs- und Studienangebot
in diesem Bereich ist in Tirol
vielfältig. Wer sich dafür inter s-
siert, dem hilft die AK mit kos-
enlosen Infoabenden n Reutt ,
Landeck, Schwaz, Kitzbühel, Ku-
fstein, Lienz und Innsbruck im
Jänner u d F bruar 2015.
Expertinnen und Exp rten der
Tiroler Bildungseinrichtungen in-
f rmieren unter anderem über
Gesundheits- und Krankenpflege,
Pflegehilfe,
Sozialbetreuungs-
berufe mit den Fachrichtungen
Alten-, Famili
- und Behinderten-
arbeit oder Behindertenbeglei-
tung, ebenso zu Bachelorstudien
w e Biomedizinisc e Analytik, Diä-
tologie, Ergotherapie, Logopädie,
Radiotechnologie, Phy i therapie
oder Hebamme.
DIE TErMINE
AK reutte:
Mo, 12. Jänner
Anmeldung unter
0800/22 55 22 DW 3650
AK Landeck:
Di, 20. Jänner
(DW 3450)
AK Schwaz:
Do, 22. Jänner
(DW 3752)
AK Kitzbühel:
Di, 3. Februar
(DW 3252)
AK Kufst i :
Do, 19. Februar
(DW 3350)
AK Lienz:
Di, 24. Februar
(DW 3550)
AK Innsbruck:
Do, 26. F bruar
(DW 1515)
BEgINN
Jeweils 19 Uhr,
außer Reutte: 18.30 Uhr!
AK Fraktionen
Kampf gegen A
LISTE ErwIN ZANgErL, AAB-FCg
Erwin Zangerl,
AK Präsident
ie Zeit umWeih achten und um den Jahreswech-
sel ist für viel eine besonders emotionale Z it. Da
rüber können Hektik und Ge chäftigkeit nich hi weg
tä schen. In aller Hä te wird einem bewusst, w e viel
ein schweres Los g zog n h ben.
Am Arbeitsm rkt tut sich neben st igender Arbeits
losigkeit gerade e n g waltiger Probl mbereich auf: Die
große Gruppe der „Working Poor“, die trotz Erwerbs-
tätigkeit arm oder von Ar ut bedroht sind, weil ihr Ein-
komme hint n und vorne nicht reicht. Und d ren Zahl
nimmt weiter zu. Denken wir an die Alleinerzieherin, die
sich halbtags abrackert, an d n Familienvater mit s m niedrigen Einkomm .
U d a die exorbita ten Mieten, an die Aufschläg bei den Kosten für Energie,
Lebens itt l im Hochp eisland Tirol etc. Da reicht ein Schicksalsschlag, und die
Familien wissen nicht mehr, wie es w itergeht.
Hi
müssen ir schnell reagiere . Die AK Tirol ilft Arbeitnehmer-Familien mit
ihrem U ter ützungsfond . Vor allem aber ist auch die Politik g fragt: Wi brau
c en l istbar Wohnungen, und Löhne, mit denen d e Menschen auskommen..
<<
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Helmut D utinger,
Fraktio svorsitzender
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Armutsgefährd ng. Der Weg in d e Altersarmut ist vor
gezeichnet. Im November 2014 war n Tirol jeder ze n-
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werden die Armut in Tirol lei er steigern. An di 6.000
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um sich er ähren zu könn n.
An die „Front“ im Kampf gegen die Armut in T rol müssen wir dieje igen ent-
send n, die Verantwortung für die erschreckende Entwicklung haben. Das ist die
Tiroler Landesregi rung. Wo ist d r Armutsg pf l d r Land sregierung, um eine
koordinierte Vorgehenswei e zu finden? Die vielen privaten und kirchl
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ven sollten nicht all ingelass werd bei i rem täglichen Kampf mit der Armut.
Wir fordern, dass sich die Landesregierung mit dem T ema „Armut in Tirol“
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THEMA:
POSITIONEN
4.300 Familien
AK Tirol Arbeitnehmer in Not. 2014 wurden rund 1.000 Anträge ingebracht.
Nr. 69, Dezember 2014
nn die Existenz auf dem Spiel st ht.
dern drohte die Delogierung wegen
Mietrückständen und einer Alleinerzie-
herin mit drei Kindern und geringem
Einkommen das Abschalten der Gas-
heizung, ebenfalls wegen offener Rech-
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konnte helfen.
Daneben wurde auch einem Jugend-
lichen nach der Haftentlassung der
Neustart ins Leben ermöglicht: Mit
einem Zuschuss zu Kurskosten.
1,9 Millionen.
„In den letzten sechs
Jahren konnten wir mehr als 4.300
Mal einspringen – mit insgesamt 1,9
Millionen Euro“, zieht der AK Präsi-
dent Bilanz. „Wir sind kein Ersatz für
die Sozialeinrichtungen, mit denen wir
zusammenarbeiten. Mit demUnterstüt-
zungsfonds zeigt die AK Tirol einfach
Solidarität mit Arbeitnehmern, die ne-
ben Beratung und Vertretung auch ganz
konkrete finanzielle Hilfe brauchen. Mit
ihm wollen wir eine Schutzhütte bieten,
Erstversorger sein in der größten Not.“
Besonders oft sprang der AK Unter-
stützungsfonds bei Mietrückständen ein
und um Delogierungen zu verhindern.
Finanziell schlechter Gestellte wurden
auch beimWohnungswechsel oder beim
Aufbringen der Kaution unterstützt.
Außerdem wurden Zuschüsse bei Be-
triebskostennachforderungen und Heiz-
ko n gewährt, für Besta tungskosten,
für den behindertenge echten Umbau
von Wohnunge , für The p ekosten,
Heilbehelf und Hilfsmittel, Erstausstat
tungen für Kleinkinder und Mehrauf-
w nd ngen für den Schulbesuch.
Bildung tut not.
G rade die Zu
kunft der inder, die aus fin zi l
schwierige Verhältn ss n stammen,
bereitet den AK Experten größte Sor
ge. AK Präsident Er in Zangerl: „Bil-
dungsarmut wird bei uns i mer noch
vererbt. Österreichweit dürften rund
300.000 enschen Analphabeten s in.
Während von den Ma u an en ur 9 %
armutsgefähr et sind, betrifft dies 21 %
d r Pflichtschulabsolventen.“
Aufgrund der Armutsberichte ist da
vo auszugehen, dass etwa 15 bis 20 %
der Kinder und Jugendlichen schlech-
ter Berufschancen haben Dies trifft
die Jungen ganz per önlich, ab r auch
das Land Tiro , das sich zur europä-
ch n Vorzeigeregion e tw cke n w ll.
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ma gleichzeitig a f das Potenz al ein s
Fünft ls der Bevölkerung verzicht t
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Unterstützu gsfonds mit aller Kraft ge-
gensteuern.“
<<
Foto:Tijana/Fotolia.com
raktionen zum Thema:
pf gegen Armut in Tirol
AB-FCg
AK Präsident
Zeit umWeihnachten und um den Jahreswech-
l ist für viele eine besonders emotionale Zeit. Da-
önnen Hek ik und Geschäftigkeit nicht hinweg-
en. In aller Härte wird einem bewusst, wie viele
weres Los gezogen haben.
rbeitsmarkt tut sich eb n steigender Arbeits-
t gerade ein gewaltiger Problember ich auf: Die
ruppe der „Wo king Poor“, die trotz Erwerbs-
t arm oder v n Armut bedroht sind, weil ihr Ein-
n hinten und vor e nicht reicht. U d deren Zahl
weiter zu. Denken wir an die Alleinerzi herin, die
amilienvater mit seinem niedrigen Einkommen.
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irol etc. Da reicht ein Schicksalsschlag, und die
s weitergeht.
ren. Die AK Tirol hilft Arbeitne mer-Familien mit
allem aber ist auch die Politik gefragt: Wir brau-
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Fraktionsvorsitzender
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ilie mehr als drei Kinder leben, dann bedeutet das
efährdung. Der Weg in die Altersarmut ist vor-
et. Im November 014 war in Tirol jeder zehn-
slos. Diese erschrecke den Arbeitsmarktdaten
die Armut in Tirol leider steigern. An die 6.000
en und Tiroler sind von Sozialmärkten abhängig,
ernähren zu können.
n die Armut in Tirol müssen wir diej nigen ent-
ie erschreckende Entwicklung haben. Das ist die
der Armutsgipfel der Landesregierung, um eine
inden? Die vielen privaten und kirchlichen Initiati-
erden bei ihr m täglichen Kampf mit der Armut.
sregierung mit dem Th ma „Armut in Tirol“ be-
t erarbeitet, um Armut zu verhindern.
<<
F EIH ITLICHE rBEITNEHMEr IN DEr AK
Franz Ebst r,
Fraktionsobman
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dern auch immer mehr. Für alle sichtbar ist ie stei-
gende Anzahl bett lnder Menschen. Viel höher st aber d e
Zahl jener, di in verst ckter Armut lebe . Sozialv reine
und in d r A m tsbekämpfung tätige Menschen berich
t n von iner sich zuspitzenden Situat on. Die Armut at
auch schon den sogenannten „Mitt lstand“ erreich . Trotz
eines oder mehrerer Jobs sin viele auf zusätzliche Unter-
stützung a gewiesen. Wegen iedr ger Löhne, geri
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Arbe tslosengeldes oder gesundheitlicher Probleme kön-
nen die hohe Wohn- und Lebenshaltungskosten i Ti ol nicht mehr u ter einen
Hut gebracht werden. Allzu einfach wird die Schuld dem Versagen der einzelnen
Person zugeschob n. Es gibt so viele Gründe, wie s Betroffene gibt. Armut ist aber
auch das Ergebnis ei er fal chen Verteilung des esellschaftlichen Re tums. Ob
wohl die Armen m hr werd , steig noc viel mehr die Vermögen. Die Politik
muss mit Umverteilungsmaß ahm n wie höherer Erbschafts- und Vermögens
teuerung gegen teu rn, nur so kann der soziale Friede erhalten w den.
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SOZIALDEMOKrATISCHE gEwErKSCHAFTErINNEN
Günter Mayr,
Fraktionsvorsi zender
r Kampf gege die Armut w rd immer mehr zu
einer zentralen Aufgabe der Politik und d r Ge
sellschaft. Viele Mensch ind rotz Arbeit von Ar
m t b troffen. Daher arbeit n viele FSG-Funktionär
in zahlreichen Koll ktivvertragsverhandlungen daran,
die Löhne und dami auch den sozial n Frieden in un
serem Land zu sich rn. Ein ga z wesentlich r Punkt
dabei sind dieMindestlöhne, die sich vielen Bra chen
sehen lassen können. Zu Problemwird aber auch die
ausufer de T ilzeitb schäftigung. Wir brauchen daher
e ne Trendumkehr zu m hr Vollzeitbeschäf ig ng.
Was der Armut ganz sich r entgegenwirkt, st i e rasche Lohnste ers n-
kung ach dem vo ÖGB und AK ausgearbeiteten Modell. Mehr Netto vom
Brutto im Geldbörserl ermöglicht den Menschen auch wied r jenen finanziellen
Spielraum, d sie zu Leben brauchen, vor allem gibt dies der Wirtschaft auch
wied r den not endigen Schub u d damit auc wi der mehr Arbeitsplätze.
Denn ei es i klar: Der er te Schritt aus der Armut ist ein fair ntlohnte ganz
jährig r Vollz itarbeitsplatz. Dafür setzen wir uns e n.
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Hotline AK Unterstützungsfonds:
0800/22 55 22 – 1111
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