Tiroler Arbeiterzeitung - page 9

9
Alle Details zu den Regionen
finden Sie auf
!
Nr. 69, Dezember 2014
THEMA:
TEST & GELD
INFOABEND
Europäische
Geschlechterpolitik
D
ie Vortragsreihe „Ein an-
deres Europa: Konkrete
Utopien und gesellschaftliche
Praxen“ geht am
22. Jänner
um 18.30 Uhr in der AK Tirol
in Innsbruck
in die nächste Run-
de. Dr. Regina-Maria Dackwei-
ler, Politikwissenschaftlerin und
Professorin an der Hochschule
RheinMain, referiert zum The-
ma „Ambivalenzen Europäischer
Geschlechterpolitik“.
Es geht um die EU als ge-
schlechterpolitische Akteurin
und ambivalente Bündnispart-
nerin feministischer Kämpfe
für ein diskriminierungs- und ge-
waltfreies Leben.
Anmeldungen unter der Num-
mer 0800/22 55 22 – 1930
oder
Infrastruktur für Langläufer
SEEFELD
Z
wei Mal die Strecke von
Vorarlberg nach Wien und
wieder zurück: Also rund
3.000 km könnten Wintersportler auf
Tirols Loipen langlaufen. Diese Stre-
cke wurde von den AK Konsumenten-
schützern im Rahmen ihrer aktuellen
Loipenerhebung erfasst (alle Details
zur Anfrage nden Sie im Beitrag
oben links).
So bietet das Hochpustertal (Grenz-
loipe Kartitsch/Obertilliach/Untertil-
liach) mit 60 Loipenkilometern die
längste zusammenhängende Loipe,
gefolgt von der Tiroler Zugspitz Are-
na (Tiroler Zugspitz Arena Loipe) mit
rund 42 km, Neustift im Stubaital
(Talloipe Fulpmes bis Falbeson) mit
40 km, Forchach-Steeg (Lechtal-Loi-
pe) mit rund 37 km und Lienz (Do-
lomitenloipe Lienz - Amlach - Tristach
- Lavant) mit 35 Loipenkilometern.
Folgt man den Angaben der Touris-
musverbände, bietet die Olympiaregi-
on Seefeld mit 279 Loipenkilometern
das umfangreichste Loipennetz an –
vor dem Kaiserwinkl mit 255 und der
Ferienregion St. Johann mit 250 km,
gefolgt von der Region Achensee mit
193,5 km.
Aber Achtung:
So beeindruckend
diese Zahlen sind, bei einigen An-
bietern waren die Strecken-Angaben
doch auch mit Vorsicht zu genießen!
Der „Trick“ dabei ist ganz einfach und
erinnert an die jüngsten Diskussionen
um Pistenkilometer in den Skigebie-
ten. Und wie der aktuelle Test der AK
Konsumentenschützer zeigt, verhält es
sich bei den Loipenkilometern nicht
viel anders.
In vielen Wintersportorten können
Loipen sowohl im klassischen Stil, als
auch im (freien) Skating-Stil befahren
werden. Aber obwohl die Bahnen für
klassisches Laufen sowie Skating groß-
teils auf einer Strecke direkt nebenei-
nander liegen, werden diese Kilometer
in einigen Wintersportorten o enbar
einfach doppelt gezählt.
Aus Sicht der AK Tirol ist diese Vor-
gangsweise nicht korrekt. „Was für die
Skipiste eingefordert wird, hat auch auf
den Loipen zu gelten“, fordert AK Prä-
sident Erwin Zangerl für alle sportbe-
geisterten Tiroler eindeutige Informa-
tionen und korrekte Angaben bei den
Loipenkilometern.
Gerade beim Vergleich von Preis und
Leistung spielen die Angaben zu Loi-
penkilometern für viele Konsumenten
eine entscheidende Rolle. „Aber nur
weil ein und die selbe Strecke auf zwei
Arten befahren werden kann, heißt das
doch noch lange nicht, dass sie damit
auch länger wird!“ betont Zangerl.
279 „echte“ Kilometer?
Und
so el die Olympiaregion Seefeld heu-
er gleich zwei Mal aus dem Rahmen:
Einerseits mit ihrer diskriminierenden
Preispolitik, die schon im Vorjahr hef-
tig kritisiert wurde (mehr dazu in der
Randspalte links). Andererseits mit den
vermeintlichen 279 km Streckennetz,
die auf der Homepage beworben wer-
den. Addiert man nämlich die Gesamt-
kilometer der einzelnen Loipen, ergibt
sich eine wesentlich niedrigere Zahl!
Auch der TVB Achensee bewirbt z. B.
mehr als 200 Loipenkilometer, addiert
dabei aber ebenfalls im klassischen und
im Skating-Stil befahrbare Kilometer.
Viele informieren fair.
Derart
missverständliche Angaben sind nicht
nur gegenüber den Langläufern, son-
dern auch gegenüber den vielen ande-
ren Wintersportorten unfair, die sich
bei ihren Angaben an die tatsächliche
Länge des Loipennetzes halten. Wie
die AK Erhebung zeigt, setzen rund
zwei Drittel aller Tourismusverbände
auf korrekte und unmissverständliche
Information.
„Die Konsumenten dürfen nicht in
die Irre geführt werden“, betont AK
Präsident Zangerl. „Deshalb fordert
die AK die Tourismusverbände auf, die
Loipenkilometer einheitlich und ohne
Doppelzählung zu berechnen. Sie sind
nach ihrer tatsächlichen Länge anzu-
geben, unabhängig davon, ob Anlagen
in einer oder zwei Techniken befahrbar
sind!“
<<
AK Erhebung.
Langlaufen zählt zu den kostengünstigsten Sportarten. Wären da nicht die
teilweise diskriminierende Preispolitik und fragwürdige Streckenangaben einzelner Anbieter.
Loipenkilometer
im Fokus
S
parzinsen um die 0,125 % und
eine In ationsrate von 1,6 %
(Stand: Oktober 2014), da kön-
nen Fonds auch für Sparer eine Option
sein. Deshalb hat der VKI im Auftrag
der AK Tirol die Fondsberatung in sie-
ben Tiroler Banken untersucht.
Bei der Beratung wünschten sich
die Tester gezielt eine Veranlagung in
Fonds. Die zwei Szenarien sahen ei-
nen Berufseinsteiger vor, der monatlich
einen Betrag zur Seite legen will, und
einen älteren Kunden, der einmalig ca.
30.000 Euro aus einer Erbschaft für sei-
ne Pension veranlagen möchte.
Bewertet wurden
• Bedarfserhebung, also ob sich die
Berater für die persönliche Situation
interessierten,
• Produktberatung,
• und ob passende Produkte angebo-
ten wurden.
Das Ergebnis war gut bis durch-
schnittlich, in den Details gab es je-
doch je nach Filiale beachtliche Unter-
schiede. Speziell die Bedarfserhebung
war oft mangelhaft.
Die Tiroler Sparkasse konnte insge-
samt bei Berufseinsteigern und 40- bis
50Jährigen überzeugen. Die Rai eisen-
landesbank Tirol hatte hingegen beide
Gruppen nur durchschnittlich beraten.
BTV, UniCredit Bank Austria, Volks-
bank und Hypo Tirol Bank AG konn-
ten bei den Jüngeren punkten, bei den
Älteren war das Ergebnis nur durch-
schnittlich. Bei der BAWAG P.S.K.
zeigt sich ein umgekehrtes Bild.
Alle Details nden Sie auf
tirol.com
<<
AK Studie.
Gut bis durchschnittlich werden Sparer beim Wunsch nach Fondsveranlagung
beraten. Deutliches Verbesserungspotenzial besteht aber bei der Bedarfserhebung.
Loipen im Doppelpack.
Meist werden die Bahnen für Skating und klassischen
Langlauf gleich nebeneinander präpariert (Bild). Das heißt aber nicht, dass die
Strecke deshalb doppelt gerechnet werden soll.
D
ie AK Tirol führte heuer zum bereits dritten Mal ihre
Loipen-Erhebung durch. Wieder beteiligten sich alle
Tourismusverbände, die per Fragebogen kontaktiert
wurden. Gefragt wurde nach Anzahl der Loipen,
Loipenlängen und -arten (klassische oder Skating-
Strecken), Preisen (mit und ohne Gästekarte) und
Infrastruktur (Parkmöglichkeiten, Erreichbarkeit mit
öffentlichen Verkehrsmitteln, Ausrüstungsverleih).
D
er Großteil der Loipen ist sowohl mit den öffentli-
chen Verkehrsmitteln, als auch mit dem Pkw gut
erreichbar. Ausreichend Parkmöglichkeiten gibt es bei
fast jeder Loipe, nur zum Teil sind Parkplätze kosten-
pflichtig oder begrenzt verfügbar. Allfällige Parkge-
bühren werden stunden- bzw. tageweise verrechnet.
Langlaufequipment kann meist in Sportgeschäften oder
Skischulen in umliegenden Orten ausgeliehen werden.
Tiroler zahlen um
200 Prozent mehr
V
on insgesamt 532 Loipen
sind 454, also mehr als 85 %
kostenlos benützbar, wobei zum
Teil – vor allem bei Höhenloipen
– die Benutzung der Bahn entgelt-
lich ist.
Kostenpflichtig sind unter an-
derem die Loipen in der Region
Hochpustertal in Osttirol, zum Teil
in der Region Nauders, in Pertisau
sowie im Pillerseetal und in See-
feld. Pro Tag werden zwischen 4
und 9 Euro verlangt.
Gästekarte.
Preissteigerun-
gen gegenüber dem Vorjahr
konnten keine festgestellt wer-
den. Bemerkenswert ist aller-
dings, dass die Loipenbenutzung
etwa in Pertisau mit Gästekarte
„Achenseecard“ kostenlos ist,
ohne Gästekarte aber nur zum
Tagespreis von 5 Euro möglich
ist. Im Pillerseetal sind die Loipen
zwar ebenfalls kostenpflichtig, Ein-
heimische erhalten hier aber den
günstigeren Gästekartentarif.
Einheimischen-Aufschlag
.
Anders wird dies nach wie vor
in der Olympiaregion Seefeld ge-
handhabt: Die stattlichen Tarife für
die Loipen sorgten bereits im Vor-
jahr für viel Kritik. Und auch heu-
er ist Langlaufen mit Gästekarte
dort wieder wesentlich günstiger,
als ohne: Urlauber mit Gästekarte
zahlen 3 Euro pro Tag oder 9 Euro
pro Aufenthalt, Einheimische müs-
sen hingegen pro Tag 9 Euro be-
rappen – dies entspricht einer Dif-
ferenz von 200 Prozent! Weiters
gilt erneut: Ab dem dritten Tag
zahlen Gäste dort mit Gästekarte
für den gesamten Aufenthalt gar
keine Loipengebühr mehr. Selbst
bei 14tägigem Urlaub kostet die
Loipenbenutzung somit maximal 9
Euro. Einheimische dagegen müs-
sen sich entweder eine Saisonkar-
te leisten, oder pro Langlauftag 9
Euro bezahlen.
Ausgangsposition stärken.
Auch für Beratungsgespräche in der Bank sollte man
sich gut vorbereiten. Wer gezielt fragen kann, erhält konkrete Antworten.
Foto: JürgenFälchle/Fotolia.com
Foto:ARochau/fotolia.com
Fragebogen zu Tiroler Loipen
Foto: LuckyDragon/fotolia.com
Fondsberatung
in Tiroler Banken
1,2,3,4,5,6,7,8 10,11,12
Powered by FlippingBook