Tiroler Arbeiterzeitung - page 8

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Bauernmärkte
nachgeprüft
Weiter Mängel bei Kennzeichnung.
„Es braucht endlich
schärfere Kontrollen“, fordern die AK Konsumentenschützer.
L
eser der Arbeiterzeitung erin-
nern sich: Im Frühling 2014
hatten die AK Konsumenten-
schützer fünf Bauernmärkte im Raum
Innsbruck geprüft. Denn wer sich be-
wusst ernährt, kauft gern Produkte aus
der Region.
Herkunft.
Doch nur wenige wis-
sen, dass landwirtschaftliche Betriebe
auf Bauernmärkten bis zu 25 % auf
den betreffenden Betriebszweig zuge-
kaufte Handelsware feilbieten dürfen
– ohne eigenes Handelsgewerbe, und
ohne besondere Kennzeichnungs-
verpflichtung. „Zurückhaltend“ fie-
len dann im Frühjahr die Infos der
Anbieter aus, auch beim Gemüse,
obwohl das Ursprungsland hier ver-
pflichtend anzugeben ist: Neben
Mängeln in Produktkennzeichnung
und Preisauszeichnung hatten die AK
Tester auch Stände ohne Ausschilde-
rung zu Name und Adresse des An-
bieters festgestellt.
Obwohl Land und Bezirkshaupt-
mannschaft sofort informiert wurden,
und das Amt der Tiroler Landesregie-
rung, Sachgebiet Gewerberecht, mit-
teilte, dass die Anregungen der AK
Tirol bei weiteren Kontrollen berück-
sichtigt würden, konnte keine wesent-
liche Verbesserung bzw. Beseitigung
der Mängel festgestellt werden.
Recht auf Information.
Dies
belegt ein stichprobenartiger Nachtest
vom September 2014. Wieder fanden
die Tester Mängel in Produktkenn-
zeichnung (Ursprungsland) und/oder
Preisauszeichnung sowie zum Teil
fehlende Ausschilderung der Anbieter.
„Dies zeigt, dass eine Verschärfung der
Kontrollen dringend erforderlich ist“,
betont AK Präsident Erwin Zangerl.
„Konsumenten haben ein Anrecht auf
klare Informationen beim Lebensmit-
teleinkauf.“
Land Tirol bzw. Bezirkshauptmann-
schaft wurden erneut benachrichtigt.
Jetzt sind die Behörden am Zug!
<<
Enttäuschend.
Bei der Kennzeichnung besteht noch immer Handlungsbedarf!
Knapp 50 Euro
für Tages-Skipass
Teurer Spass.
Ein Großteil der zehn teuersten
Skigebiete liegen laut VKI-Erhebung in Tirol.
S
ölden, Ischgl und der Arlberg
sind mit je 49,50 Euro für
die Erwachsenen-Tageskarte
die teuersten Skigebiete Österrei-
chs. Dicht gefolgt von Kitzbühel (49
Euro), Zillertal 3000 (48,50 Euro),
Zillertal Arena und Obergurgl,
Hochgurgl (je 48 Euro). Soweit das
wenig erfreuliche Ranking auf Basis
einer aktuellen Erhebung des Vereins
für Konsumenteninformation (VKI).
Von den „Top“-Ten der teuersten
Skigebiete liegt der größte Anteil in
Tirol.
„Wir müssen es schon gebetsmüh-
lenartig wiederholen, dass die Tiroler
Beschäftigten in vielen Bereichen die
Draufzahler sind“, ärgert sich Arbei-
terkammer-Präsident Erwin Zangerl.
„Vom Wohnen über die Treibstoffe
bis hin zu Waren des täglichen Le-
bens. Und einen Skitag mit der Fami-
lie, den können sich immer weniger
leisten.“
Die VKI-Erhebung bei insgesamt
95 österreichischen Skigebieten belegt
auch, dass Liftkarten Jahr für Jahr teurer
werden. Gegenüber 2013/14 wurden
Tageskarten für Erwachsene im Schnitt
um 2,6%und 6-Tage-Karten um 3,7%
teurer, während der Verbraucherpreisin-
dex von September 2013 bis September
2014 nur um 1,6 % stieg. Im Zehn-
jahresvergleich schnellten die Preise für
Tageskarten seit 2004/2005 um 37,7 %
hinauf, jene für 6-Tage-Karten um sogar
40 %. Der Verbraucherpreisindex stieg
hingegen um nur 23 %.
Übrigens: Bei den billigsten Skige-
bieten findet sich auf Platz 8 mit Kitz-
bühel-Gaisberg das erste in Tirol – mit
27 Euro und 2 (!) Pistenkilometern.
Details im Dezember-KONSUMENT
und auf
<<
D
ie Schneekanonen laufen auf Hoch-
touren. Umso nachdenklicher sollten
da folgende Zahlen stimmen: Österreichs
Pisten sind jedes Jahr rund 50.000 Mal
Schauplatz von Unfällen, nach denen Be-
teiligte ärztlich versorgt werden müssen.
Diese kosten das Gesundheits- und So-
zialsystem – und damit die Steuerzahler
– rund 3 Milliarden Euro. Dabei ließen sich viele brenzlige Situationen leicht
vermeiden: Fahren Sie konzentriert und beachten Sie die international be-
kannten Pistenregeln der FIS. Deren oberster Grundsatz lautet „Rücksicht
nehmen“ (siehe
)
.
G
erade wer seine Ski lieber mietet,
sollte eine Diebstahlversicherung
und/oder eine Versicherung gegen
Skibruch überlegen. Vor allem, wenn man
sich für ein teures Modell entscheidet. Bei
einigen Anbietern ist eine Versicherung
bereits im Preis inkludiert. Manche verlan-
gen einen Aufpreis für eine obligatorische
Versicherung, andere bieten gegen Aufpreis eine freiwillige Versicherung
an. Zu beachten ist ein allfälliger Selbstbehalt. Daher vor Abschluss der
Versicherung genau nachfragen, ob und gegebenenfalls in welcher Höhe
ein Selbstbehalt verrechnet wird.
50.000 Skiunfälle pro Jahr
Teures Modell, gut versichert
Pulverschnee.
Mit dem richtigen Material ist so ein Skitag Vergnügen pur.
AK Test für
Tirols Pistenfans
Skiverleih & Skiservice im Preis-Check.
Zum Start in den Winter haben die AK Konsumentenschützer
die Angebote bei Skiverleih und Skiservice erkundet. Die Unterschiede sind beachtlich!
O
b Wenigfahrer oder leiden-
schaftlicher Testpilot der neu-
esten Modelle: Wer seine Ski
mietet, spart sich nicht nur hohe An-
schaffungskosten, sondern auch den
jährlichen Skiservice. Und so starten
immer mehr Einheimische auf gemie-
teten Brettln zur Talfahrt. Schließlich
wird ein Skitag allein schon durch teure
Skipässe, Anreise, Einkehrschwung etc.
für viele Familien zum Luxus.
Deshalb haben die Konsumen-
tenschützer der AK Tirol auch heuer
wieder die Preise für Skiverleih und
Skiservice schriftlich erhoben. 35 ver-
schiedene Anbieter gaben Auskunft.
Skiverleih
Bei vielen Anbietern kann zwischen
Rennski für Profis, Allroundmodellen
für Geübte und Anfängermodellen ge-
wählt werden. Qualitative Unterschiede
wirken sich direkt auf den Mietpreis aus.
Erwachsenenski.
Ein Top-Ski
kostet pro Tag zwischen 17 und 40
Euro, für sieben Tage zwischen 74 und
264 Euro. Das jeweils günstigste Mo-
dell erhält man bereits ab 9 Euro, es
kann jedoch bis zu 27 Euro für einen
Tag kosten. Für sieben Tage bezahlt
man für die jeweils preiswerteste Vari-
ante zwischen 42 und 126 Euro.
VKI-TEST
Helme mit Visier
S
ieben Skihelme mit integrier-
tem Visier zu Preisen zwischen
150 und 400 Euro hat der Verein
für Konsumenteninformation (VKI)
unter die Lupe genommen. Alle be-
standen technische Prüfung und
Praxis-Test. Verbesserungsbedarf
gibts z. B. bei der zu hohen Reißfes­
tigkeit einiger Riemen und empfind-
lichen Visier-Beschichtungen. Das
Urteil: Zwei Mal gut und fünf Durch-
schnittlich.
Mehr im Dezember-KONSUMENT
und auf
BILANZ
VORSORGEN
Alle Details zur Erhebung
„Skiverleih und Skiservice“
finden
Sie auf
!
Foto: JonasGlaubitz/fotolia.com
Eine Frage der Definition.
Ski für Kinder werden zwischen 3,50
und 13 Euro pro Tag angeboten, für
Jugendliche um 5 bis 19 Euro. Die
Wochenmiete beträgt zwischen 18,50
und 68 Euro für Kinder und 29 bis
109 Euro für Jugendliche. Große
Unterschiede bestehen aber auch bei
den Konditionen: Vielfach werden
Kinder- und Jugendski abhängig von
Alter oder Skilänge vermietet. Eine
einheitliche Tendenz ist hier nicht zu
verzeichnen.
Pakete.
Gerade für Kinder und
Jugendliche sollte man unbedingt auf
Zusatzangebote und Set-Preise achten.
Häufig werden Ski, Skischuhe und Stö-
cke, manchmal auch der Helm im Set
mitvermietet. Bei einigen Anbietern
erhält man den Kinderski kostenlos,
wenn gleichzeitig auch beide oder ein
Elternteil eine Skiausrüstung mieten.
Für die Auswertung wurden die je-
weils teuersten und günstigsten Katego-
rien der einzelnen Anbieter berücksich-
tigt. Beim Preisvergleich zu beachten
sind die jeweils im Preis inbegriffenen
Zusatzleistungen, wie Skischuhe, Ski-
stöcke und Helm, vor allem aber auch
möglicherweise imMietpreis inkludier-
te Versicherungen gegen Diebstahl und
Skibruch.
Skiservice
Für all jene, die weiter auf ihr eigenes
Material setzen, wurden auch die ak-
tuellen Preise für Skiservice abgefragt.
Einmal pro Jahr sollte es vom Profi
durchgeführt werden. Denn unge-
pflegte, zerkratzte, rillige Beläge lassen
den Ski schlecht laufen und beein-
trächtigen das Fahrvergnügen. Rostige
oder stumpfe Kanten können auch ein
Sicherheitsrisiko darstellen.
Preis und Leistung.
Doch auch
hier fielen erneut große Unterschiede
auf, sowohl bei den Preisen, als auch
beim jeweils inkludierten Leistungs-
umfang. Für ein „kleines Service“
bezahlt man zwischen 14,90 und 30
Euro, für das „große Service“ zwischen
20,90 und 44 Euro.
Manche Anbieter verrechnen güns­
tigere Preise bei Kindermodellen.
Häufig wird beim Service aber nicht
zwischen Erwachsenen- und Kinderski
unterschieden.
Auch hier gilt: Erkundigen Sie sich
vorab über die einzelnen enthaltenen
Leistungen.
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Foto: LuluBerlu/fotolia.com
Foto:RobertKneschke/fotolia.com
THEMA:
WINTER & SPORT
Nr. 69, Dezember 2014
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