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THEMA:

KONSUMENT & RECHT

Nr. 70, Jänner 2015

Den Gürtel

enger schnallen

Wertvolles

Wasser

Haushaltsbuch hilft beim Sparen.

Wer sich einen Überblick über seine

Finanzen verschafft, dem fällt es leicht, Unnötiges gezielt zu streichen.

Abgedreht.

Wer Wasser bewusster nutzt,

schont die Ressourcen und seinen Geldbeutel.

D

ie Silvesterfeuerwerke sind ver-

klungen. Geblieben ist nicht

selten Katerstimmung, vor

allem, weil Geschenke und Festessen ein

Loch ins Budget gerissen haben.

Wenn aber der Rotstift angesetzt wer-

den muss, ist es umso wichtiger, sich

einen Überblick über die eigene finanzi-

elle Situation zu verschaffen. Hart, aber

ehrlich.

Online-Rechner.

Ausgangspunkt ist

eine Einnahmen-Ausgaben-Rechnung:

Welche Summe steht mir monatlich zur

Verfügung, welche fixen Ausgaben sind

damit zu bestreiten, und wofür gebe

ich sonst noch Geld aus? Die Aufstel-

lung gelingt mit einem Haushaltsbuch

oder dem AK-Haushaltsbudget-Rech-

ner auf ak-tirol.com unter „Service/

Rechner&Tools“. Dieser liefert sogar

noch eine Analyse, welche Ausgaben zu

hoch sind, und wie individuell am be-

sten gespart werden kann.

Oft genügt es, nur eine Woche lang

alle Ausgaben zu notieren: Dann ist

rasch klar, wohin das Geld „verschwin-

det“, und dann lässt sich das Unver-

zichtbare ganz einfach vom Unnötigen

trennen.

Rotstift ansetzen.

Einsparungs-

potenzial besteht bei Telefon und Inter-

net, Treibstoff, Energie, Kleidung oder

Toiletteartikeln. Und auch beim Kauf

von Lebensmitteln lässt sich sparen:

Statt sich von vermeintlichen Schnäpp-

chen, Aktionen oder Ausverkäufen lo-

cken zu lassen, sollten Sie überlegen, was

Sie wirklich brauchen. Bei diesenWaren

lohnt es sich, Preise zu vergleichen und

echte Sonderangebote zu nutzen!

Und noch ein paar Tipps helfen

beim Sparen: Gehen Sie nie ohne

Einkaufsliste oder hungrig in ein Ge-

schäft. Bevorzugen Sie regionale Le-

bensmittel – immer dann, wenn sie

Saison haben.

Vor größeren Ausgaben, etwa für die

Einrichtung oder eine Reise, sollten Sie

nicht nur mehrere verbindliche An-

gebote einholen, sondern auch deren

jeweilige Vor- und Nachteile abwägen

und diese im Familienkreis diskutieren

bzw. Erfahrungswerte austauschen.

Achten Sie auf Preisangaben in den

Prospekten, aber auch auf Preisver-

gleich-Seiten im Internet. Wem fach-

kundige Produktberatung wichtig ist,

der muss auf den guten spezialisierten

Fachhandel setzen. Berichte von Pro-

dukttests gibts auch im beliebten Ma-

gazin „Konsument“.

<<

W

ussten Sie, dass rund

10 Prozent des gesam­

ten Energiebedarfs eines

Haushalts in die Warmwasseraufberei-

tung fließen und dass man mit einigen

praktischen Tipps den Verbrauch redu-

zieren und so bares Geld sparen kann?

• Wer duscht, anstatt sich ein Vollbad

einzulassen, kann bereits bis zu 70

Prozent Wasser sparen.

• Drehen Sie den Wasserhahn ab, wäh-

rend Sie Ihre Hände einseifen, die

Zähne putzen oder sich rasieren.

• Ihr Wasserhahn tropft? Dann gehen

Sie der Ursache rasch auf den Grund:

Ein tropfender Wasserhahn vergießt

pro Monat rund 170 Liter Wasser.

• Ein Strahlregler am Wasserhahn

bringt Luft in den Wasserstrahl und

spart bis zu 5 Liter Wasser pro Tag.

• Durchflussbegrenzer, die als Zwi-

schenstück einer Brausearmatur ein-

gesetzt werden können, sparen bis zu

10 Liter Wasser pro Tag (Achtung:

Kein Einbau bei drucklosen Klein-

speichern!).

• Spülen Sie Ihr Geschirr nicht unter

fließendemWasser.

<<

Sparen

kann man auch unter der Dusche.

Tipps zum Energiesparen

finden

Sie auf Seite 2.

LERNEN VON PROFIS

AK Nachhilfe

in den Ferien

W

enn das Semesterzeugnis

nicht erfreulich ausfällt,

dann melden Sie Ihr Kind bis

26.

Jänner

für die AK Nachhilfe von

9.

bis 12. Februar

an. In Zusammen-

arbeit mit dem BFI Tirol können

Schüler ab der fünften Schulstufe

in Englisch, Deutsch, Mathematik

undRechnungswesen Versäumtes

nachholen. Der Unterricht findet in

Kleingruppen statt – im BFI Inns-

bruck, Imst, Kitzbühel, Kufstein,

Landeck, Lienz, Reutte und Schwaz

von 8.30 bis 11 und/oder 11 bis

13.30 Uhr. AK Mitglieder zahlen

pro Fach 60 Euro, sonst 95 Euro.

Infos und Anmeldung:

BFI Inns-

bruck, Tel. 0512/59 6 60 – 0,

oder in den Bezirksstellen.

Mehr auf ak-tirol.com

D

es einen Freud‘, des andern

Leid. Dieses Sprichwort lässt

sich auch auf einen schnee­

reichen Winter anwenden. Denn wäh-

rend er Sportbegeisterte jubeln lässt,

bringt er im Alltag Unannehmlich-

keiten. Gerade auch Autofahrer bekom-

men die Tücken von Schnee, Matsch,

Kälte und Eis oft drastisch zu spüren,

ob beim „Freilegen“ eingeschneiter

Fahrzeuge, auf rutschigen Straßen oder

beim Fixieren der Schneeketten.

Zu denGefahren zählen auchDachla-

winen, die Betroffene auch noch teuer

zu stehen kommen können, wie ein Fall

aus Osttirol vom letzten Winter zeigt:

Dort wurde ein Pkw von Schneemas-

sen beschädigt, doch die Versicherung

des Gebäudeeigentümers weigerte sich,

den gesamten Schaden zu zahlen. Erst

die AK Konsumentenschützer konnten

dem Geschädigten zu seinem Recht ver-

helfen. Sie stellten klar: Allein das Par-

ken unter einem Dach, auf dem Schnee

liegt, kann nicht automatisch ein Mit-

verschulden des Lenkers verursachen.

Ohne Vorwarnung.

Der Vorfall

hatte sich auf einem Osttiroler Bau-

stoffhof ereignet. Am Gebäudedach lag

zwar der Schnee rund 50 cm hoch, doch

dieses war relativ flach und die weiße

Pracht ragte auch nicht über das Dach

hinaus. Arglos parkte der Lenker sein

Auto. Schließlich waren beim Gebäude

weder Warnhinweise, noch Schneestan-

gen aufgestellt oder sonstige Vorkeh-

rungen getroffen worden, die darauf

aufmerksam gemacht hätten, dass man

dort nicht parken dürfte.

2.500 Euro Schaden.

Umso grö-

ßer war da der Schock, als sich plötzlich

eine Dachlawine löste und das Auto

traf. Der Schaden: Rund 2.500 Euro.

An sich ein klarer Fall für die Versiche-

rung des Gebäudeeigentümers, möchte

man meinen.

Doch der Konsument musste gleich

die nächste böse Überraschung erle-

ben: Teilte ihm die Versicherung doch

mit, dass von einem Mitverschulden

auszugehen sei und sie deshalb nur die

Hälfte des Schadens zahlen werde. Ihre

Begründung: Aufgrund der „extremen

Schneeverhältnisse“ hätte ihm klar sein

müssen, dass er dort nicht hätte parken

dürfen.

Foto: Alex Ishcenko/Fotolia.com

AK Erfolg.

Rund 2.500 Euro Schaden verursachte eine Dachlawine am Pkw eines Osttirolers. Obwohl Warnhinweise

am Unglücksort fehlten, sprach die Versicherung von „Mitverschulden“. Doch die AK Experten konnten helfen.

Dachlawine traf Pkw:

Ärger mit Versicherung

Kurze kalte Tage drücken bei

vielen auf die Stimmung. Doch mit

ein wenig Disziplin hat der Winter-

blues keine Chance:

J

Tanken Sie möglichst oft

Tageslicht und damit Energie.

Nicht nur dann, wenn die Sonne

scheint.

J

Holen Sie sich die Sonne ins

Herz und in ihr Zuhause – mit

Dekorationen in Rot, Gelb und

Orange, mit Urlaubsfotos,

sonnigen Rhythmen, duftenden

Frühlingsblumen etc.

J

Bleiben Sie aktiv! Treffen Sie

Freunde, pflegen Sie Hobbys,

treiben Sie Sport oder erledi-

gen Sie Dinge, die sonst liegen

blieben.

J

Planen Sie Ihren Tag, statt sich

am Sofa einzuigeln. Und freuen

Sie sich über erreichte Ziele.

Sonnentanz statt

Winterblues

GUTE TIPPS

Achtung, Dachlawine!

Nicht immer sind auch Hinweisschilder aufgestellt. Deshalb

bei Schäden an Fahrzeugen die Situation unbedingt auf Fotos dokumentieren!

AK Tipp:

Nach einer Dachlawine

unbedingt die Schäden am Fahr-

zeug, aber auch die Situation be-

treffend das Dach genau fotografisch

dokumentieren, um entsprechende

Beweismittel gegenüber der Versi-

cherung in Händen zu halten!

!

Nach mehrmaliger Intervention der

AK Konsumentenschützer zahlte die

Versicherung letztlich doch den gesamt-

en Schaden. Auch wenn sie sich inhalt-

lich nicht weiter äußerte, ist dies wohl

als Zustimmung zur Rechtsmeinung der

AKTirol zu werten. Denn es kann nicht

sein, dass schon allein das Parken unter

einem Dach, auf dem Schnee liegt, ein

Mitverschulden des Fahrzeuginhabers

verursacht! Hier kommt es immer auf

die Umstände des Einzelfalles an.

In diesem Fall hätte jeder andere

sorgfältige Konsument auch unter dem

Dach geparkt. Würde man hingegen der

Ansicht der Versicherung folgen, dürfte

man wohl während der Wintermonate

in Tirol unter keinem Dach mehr par-

ken, ohne im Fall eines Schadens durch

eine Dachlawine von vornhinein ein

Mitverschulden zu bekommen.

<<

!

Foto: photo5000/Fotolia.com