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„Eine Woche 2044“.

Im letzten Teil der Serie spricht ein Zeitgeschichtsprofessor über

die Jahre von 2024 bis 2036 und die unheilige Allianz, die das Land in die Krise führte.

Für Reformen fehlte der Mut

D

ie Politiker hätten es nie

soweit kommen lassen

dürfen. Damals, in den

Zwanzigerjahren. Die ha-

ben doch ihre Verantwortung nicht

wahrgenommen. Weder bei den

Bankskandalen, noch beim Kli-

maschutz, noch bei den prekären

Dienstverhältnissen. Die haben

doch zu dieser Systemregierung

beigetragen, und wie. Ich kann

und darf das nicht nur an Namen

festmachen“, so der schon betagte

Zeitgeschichtsprofessor. Er sitzt als

Betroffener am Podium – sein Fach

wurde in den Jahren 2024 bis 2036

kräftig zurechtgestutzt.

Es sei gesellschaftlich nicht mehr

wichtig und könne nicht mehr auf-

rechterhalten werden – so der ent-

scheidende Staatssekretär damals.

„Man kann den Zorn über die

vielen verlorenen Jahre, über den

massiven Abbau im Gesundheits-

und Sozialbereich und bei den per-

sönlichen Rechten verstehen. Aber:

Es gab damals eine unheilige Alli-

anz von mindestens drei Faktoren!

Erstens: die Leute interessierten

sich nicht mehr für ihre Rechte,

auch nicht für das Wahlrecht. Das

ermöglichte den gezielten Abbau

selbst dieser bescheidenen Mitwir-

kungsmöglichkeiten.

Zweitens, vielleicht noch wich-

tiger: die Gier und der rapide

Rückgang des solidarischen Emp-

findens. Die damaligen Flücht-

linge aus dem heute wirtschaft-

lich attraktiven Afrika wurden zu

Feindbildern, die Bekämpfung der

wachsenden Armut in unserem

Land wurde individualisiert und

karitativen Vereinigungen überlas-

sen. Ist eigentlich auch heute, acht

Jahre danach, noch so.

Vertreibung der Jugend.

Die

Habgier war so groß, dass sie so-

gar ihre eigenen Jungen vertrieben

haben – in einigen Alpenländern

fanden diese keinen Platz zum

Wohnen mehr. Das hätte die Po-

litik verhindern können. Hat sie

aber nicht.

Keine neue Verfassung.

Es

gibt noch einen dritten – jetzt sehr

gut sichtbaren Auslöser dieser

großen Krise: Gerade Österreich

hat sich nie entschließen können,

seine sehr teuren Machtstrukturen

zu verändern. Keiner der Politiker

hat geschafft, was notwendig ge-

wesen wäre – die Solidarität, um

Reformen umzusetzen, konnte nie

aufgebracht werden. Das gilt für

alle damaligen Parteien! Sie waren

inhaltsleer, blieben aber formell

am gesetzlichen Ruder. Im Jahr

2020 haben wir noch für eine neue

Verfassung Stimmung gemacht.

Diese Anstrengung wollte sich

keine Partei antun. Und so kam es

dann ganz anders. Auch für sie“.

– Ende der Serie –

SERIE

EINE WOCHE 2044, VI

von Dr. Lothar Müller

F

ür Lehrlinge und Schüler aus Arbeit-

nehmerfamilien hat die AK Tirol im

Kolpinghaus Innsbruck, Viktor-Franz-

Hess-Straße 7, durch einen Beitrag zu

den Bau- und Erweiterungskosten 70

Plätze reserviert. Damit sich Eltern mit

geringem Einkommen diese zusätz-

lichen Kosten leisten können, wird der

Heimpreis mit rund einem Drittel von

der AK Tirol gestützt. Dadurch beträgt

der Vollpensionspreis 349 Euro statt 523

Euro im Monat, der Halbpensionspreis

319 Euro statt 478 Euro. Aufnahme-

Anträge gibts direkt beim Kolpinghaus,

Tel.

0512/22 8 36,

eMail:

kolpinghaus.

ibk@chello.at,

oder in der AK Tirol,

Tel.

0800/22 55 22 – 1515,

eMail:

bildung@ak-tirol.com

IMPRESSUM

AK TIROLER ARBEITERZEITUNG – AK AKTUELL

Zeitung für Arbeit und Konsumentenschutz

der Kammer für Arbeiter und Angestellte für Tirol

Medieninhaber und Herausgeber:

Kammer für Arbeiter und Angestellte für Tirol,

6020 Innsbruck, Maximilianstraße 7

Redaktion:

Dr. Elmar Schiffkorn,

Mag. Christine Mandl, Gertraud Walch,

Mag. Henrik Eder, Armin Muigg

Fotos:

AK,

www.fotolia.com

Druck:

Intergraphik GmbH, 6020 Innsbruck,

Ing. Etzelstraße 30

Offenlegung gemäß Mediengesetz, § 25 (2):

Kammer für Arbeiter und Angestellte für Tirol, 6020

Innsbruck, Maximilianstraße 7; Präsident: Erwin

Zangerl; Aufgabenstellung: Interessenvertretung

der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer; Die

Blattlinie entspricht jenen Grundsätzen, die im

Arbeiterkammergesetz 1992 BGBl. Nr. 626/1991

idgF festgehalten sind.

Die von der AK Tirol angebotenen Leistungen

kommen ausschließlich ihren Mitgliedern zugute.

Soweit personenbezogene Bezeichnungen nur in

männlicher Form angeführt sind, beziehen sie sich

auf Frauen und Männer in gleicher Weise.

H

ANDELN

&

G

ESTALTEN

12

Nr. 76, Juli/August 2015

THEMA

Auf den Teller

statt in die Tonne

Heimplatz sichern

imKolpinghaus

E

ine Studie des Österreichischen

Ökologie-Instituts kommt zum

Ergebnis, dass in Österreich jährlich eine

Million Tonnen Lebensmittel weggewor-

fen wird! Die größten Vernichter sind

demnach die privaten Haushalte mit

300.000 Tonnen vor der Gastronomie

mit 250.000 Tonnen und dem Handel

mit 100.000 Tonnen. Der Rest geht in

der Landwirtschaft selbst und in der Pro-

duktion verloren. Was kann der einzelne

Haushalt dagegen tun?

Gezielter und stärker nach Bedarf

einkaufen.

Richtig lagern und die Mahlzeiten

vorab planen.

Auch kleinere Mengen zu kaufen,

schont Geldbörse und Ressourcen.

Gastronomie und Handel sollten

verstärkt soziale Einrichtungen, wie

Sozialmärkte und Tafeln beliefern. Das

käme auch den Kunden des Tiroler Sozi-

almarkts, einer Einrichtung von AK Tirol,

Caritas und Stadt Innsbruck, zugute.

Laut Studie werden lediglich 11.000

Tonnen an überschüssigen Lebensmit-

teln weitergegeben.

AK FORDERUNG

D

as AK Kindertheater mit „Herbert & Mimi“

im Zauberland war ein Riesen-Erfolg. Knapp

6.000 Kinder und Begleiter besuchten die

Aufführungen in allen Tiroler Bezirken.

Und den zwei umwerfend komischen

Figuren gelang es von der ersten Minute an, die

Kinderherzen zu erobern – tollpatschig, kreativ,

musikalisch und manchmal ganz schön frech.

Die Kleinen wurden auch aktiv ins Programm

miteinbezogen und genossen jede Menge

Schabernack auf der Bühne.

Nach den Vorstellungen lud die AK Tirol

noch zur Jause mit Würstln und Donuts für die

jungen Besucher und Kaffee und Kuchen für die

erwachsenen Begleiter.

Neben so manchem Zauberspruch vom

liebenswerten Clown-Duo Herbert & Mimi

konnten die Kleinen noch einenWasserball

und andere Geschenke als Erinnerung an einen

faszinierenden Nachmittag mit nach Hause

nehmen.

Herbert &Mimi,

waren die Stars!

Foto: AK Tirol

INFOS

AK KONTAKT

Anruf zum Nulltarif

0800 | 22 55 22

Wichtige Durchwahl-Nummern

Arbeitsrecht

1414

Beihilfen, Stipendien

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Betriebsrat, Betriebsservice

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Bildung

1515

Bücherei

1545

Unterstützungsfonds

1111

Jugend und Lehrlinge

1566

Konsumentenschutz

1818

Miet- und Wohnrecht

1718

Pensionen, Pflegegeld, Sozialrecht 1616

Gesundheit und Pflege

1645

Umwelt und Verkehr

1483

Wirtschaft und Steuer

1466

Ihr heißer Draht

/ aktirol

ak-tirol.com

Hilfe für Körper und Sinne

Experten.

Logopäden und Ergotherapeuten leisten wertvolle Dienste

und helfen, dass wir uns in unserer Welt (wieder) zurechtfinden.

D

ie Sprache ist das

Tor zur Welt.

Sie dient nicht

nur der Über-

mittlung von Informati-

onen, sondern ist uner-

lässlich für den Aufbau

zwischenmenschlicher

Beziehungen. So führen

Schwierigkeiten

beim

Kommunizieren häu-

fig zu einem so-

zialen Rückzug.

Mitarbeiter des

logopädisch-pho-

niatrisch-audiolo-

gischen Dienstes,

die

sogenannten

Logopäden, untersu-

chen, diagnostizieren

und behandeln Stö-

rungen des Sprach-

verständnisses, der ge-

sprochenen und geschriebenen

Sprache, der Stimme, des

Schluckens, aber auch der

Atmung, des Hörvermö-

gens und der Mundfunkti-

on. Dazu zählen z. B. Lese-

Rechtschreib-Schwäche,

Stottern, Verlust der Spra-

che nach einem Schlaganfall

oder kommunikative Stö-

rungen bei Behinderungen

oder Down-Syndrom. Zu-

dem wirken sie bei der

Prävention, wie etwa

bei den Reihenuntersu-

chungen in den Kinder-

gärten, mit.

Auch die Berufsgrup-

pe der Ergotherapeuten

arbeitet mit Menschen

aller Altersgruppen. Sie behandeln

nach ärztlicher Anordnung eigenver-

antwortlich physische, psychische

und soziale Beeinträchtigungen, die

infolge von Erkrankungen, Unfällen

oder Entwicklungsstörungen aufge-

treten sind. Ziel der Therapie ist die

Verbesserung der Handlungsfähig-

keit, also jener Fähigkeiten, die zur

Bewältigung aller Lebensbereiche

notwendig sind. Dafür werden spie-

lerische, handwerkliche und gestal-

terische Techniken angewandt. Da-

bei geht die Ergotherapie davon aus,

dass gezielt eingesetzte Tätigkeit

eine heilende Wirkung hat.

Neben kranken können auch ge-

sunde Personen – ohne ärztliche

Anordnung – ergotherapeutische

Leistungen in Anspruch nehmen,

wie etwa eine Beratung zur Arbeits-

platzgestaltung oder zu allgemeinen

Gelenksschutzmaßnahmen.

Ergotherapie

verbessert

die Handlungsfähigkeit.

Filme

zu einigen

Aufführungen

au

f ak-tirol.com

unter

Service/Videos

Foto: Dan Race

/fotolia.com