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OFFEN GESAGT

3

Nr. 76, Juli/August 2015

AKUT

Zangerl: Impulspaket muss

allen Tirolern zugute kommen

Trendwende.

„Jetzt sollte Tirol seine Wachstums- und Investitionspotenziale voll

ausschöpfen – davon haben alle was“, verlangt AK Präsident Erwin Zangerl.

TAZ: Herr Präsident Zangerl, wie

beurteilen Sie die wirtschaftliche

Situation in Tirol?

Zangerl:

Der Stillstand in Tirol

zeigt sich an der dramatisch hohen

Arbeitslosigkeit und fehlenden gu-

ten Arbeitsplätzen. Die Arbeiter-

kammer hat daher dem Land ein fix

und fertig ausgearbeitetes Konjunk-

turpaket vorgelegt. Die strukturellen

Probleme gehören behoben: Nur die

Hälfte aller Beschäftigten verfügt

über einen ganzjährigen Vollzeit-

Arbeitsplatz! Wir verzeichnen nicht

zuletzt dadurch die österreichweit

niedrigsten Löhne. Hingegen ex-

plodieren die Preise für Leben und

Wohnen. Das geht sich für immer

mehr Arbeitnehmer-Familien nicht

mehr aus.

TAZ: Sind Sie mit dem von der

AK geforderten und vom Land

beschlossenen Impulspaket zufrie-

den?

Zangerl:

Wir arbeiten für das Wohl

des Landes und seiner Beschäf-

tigten. Deshalb werden wir jetzt

genau beobachten, ob durch das

Impulspaket auch neue Arbeitsplät-

ze entstehen. Investiert das Land

gezielt in das Gemeinwohl, dann

haben alle etwas davon: Arbeitneh-

mer, Wirtschaft und Land durch

steigende Beschäftigung und nach-

haltige Impulse für die Gesellschaft.

Es liegt aber auch an der Wirtschaft,

dass sie ihrer gesellschaftlichen

Verantwortung endlich nachkommt.

Lang genug wurde gejammert, statt

investiert.

TAZ: Wie stehen Sie zu den Förde-

rungen im Tourismus?

Zangerl:

Der Tourismus hat Wohl-

stand in viele Täler gebracht. Er

muss aber auch bei den Beschäf-

tigten ankommen. Eine bessere Be-

zahlung, ganzjährige Arbeitsplät-

ze, vernünftige Arbeitszeiten und

attraktivere Rahmenbedingungen

würden dafür sorgen, dass im Tou-

rismus wieder mehr Einheimische

arbeiten und davon leben können.

Derzeit werden oft nur weitere Sai-

sonarbeitskräfte angefordert, um

die günstigen gegen noch billigere

auszutauschen. Das hat mit Qua-

litätstourismus wenig zu tun. Es

ähnelt eher einer Akkordarbeit, die

man nur kurzfristig ausüben kann,

weil sie den Einzelnen ausbrennt.

Statt Mitarbeiterunterkünfte zu för-

dern, könnten diese Mittel etwa zur

Arbeitsplatzverbesserung für ein-

heimische Arbeitnehmer verwendet

werden. Davon würde das Gemein-

wohl in den Tälern profitieren.

Erwin Zangerl.

„Von Investitionen in Tirols Gemeinwohl gewinnen alle: Beschäftigte, Unternehmen und das Land.“

TAZ: Die Arbeiterkammer hat das

Impulspaket und die größte Lohn-

steuer-Senkung seit Jahrzehnten

erreicht, sehen Sie Tirol jetzt auf

einem besseren Weg?

Zangerl:

Die von uns angekurbelte

Lohnsteuer-Senkung wird die Stim-

mung verbessern.Allein in Tirol ste-

hen den Beschäftigten ab 2016 über

350 Millionen Euro mehr zur Ver-

fügung. Geld, das der heimischen

Wirtschaft zugute kommen wird.

TAZ: Wo sehen Sie weiteres wich-

tiges Investitionspotenzial?

Zangerl:

Wir fordern schon seit

längerer Zeit, die Wohnbauför-

derung und die Rückflüsse da-

raus im nächsten Finanzausgleich

zweckzubinden und an die Inflati-

on anzupassen. Damit könnte ein

echtes Wohnbauprogramm umge-

setzt werden. Das würde 25.000

Vollzeitarbeitsplätze schaffen und

tausende neue erschwingliche

Wohnungen für junge Familien

ermöglichen. Der gezielte Kinder-

garten- und Krippenausbau ließe in

Summe 14.000 neue Arbeitsplätze

entstehen. Parallel dazu würden

in vier Jahren 35.000 neue Kin-

dergarten- und Krippenplätze und

bessere Öffnungszeiten für 70.000

Plätze geschaffen. Ebenso in der

Pflege: Wir brauchen bis 2025

mehr als 18.000 zusätzliche Voll-

zeitbeschäftigte in den Pflegebe-

rufen! Hier zu investieren, heißt in

Arbeitsplätze zu investieren.

D

ie geplante Grunder-

werbsteuer bedeutet

für Familien inWestöster-

reich eine massive Benach-

teiligung. Ab 2016 sollen auch

bei Transaktionen in der Familie gestaffelt

bis zu 3,5 statt derzeit 2 % des Immobili-

enwerts an den Fiskus abgeliefert werden

– bemessen amVerkehrswert (VW) und

nicht mehr am niedrigeren Einheitswert

(EW). Die enormen Preisunterschiede bei

Immobilien und Grundstücken zwischen

Ost- undWestösterreich werden hier igno-

riert, Bauern und Firmen bevorzugt. Für

land- und forstwirtschaftliche Grundstücke

soll nach wie vor der einfache Einheitswert

gelten. Der Rechnungshof hat errechnet,

dass die neue Grunderwerbsteuer z. B. bei

einemGrundstückswert von einer Million

für eine Privatperson 25.250 Euro kostet,

für Betriebe jedoch nur 500 Euro! Oder:

Bei Übergabe eines Einfamilienhauses

(EW50.000, VW500.000 Euro) müssen

Kinder derzeit 3.000 Euro zahlen – ab

2016 wären es 7.750 Euro! Die AK hat

ihren Protest dagegen deponiert. Jetzt

sind die National- und Bundesräte aller

Parteien aus Westösterreich gefordert,

im Interesse ihrer Wähler gegen diese

Verschlechterungen zu stimmen.

G

erade am Bau entste-

hen durch Lohndum-

ping und Sozialbetrug

Schäden in Milliardenhö-

he. Allein in den Bereichen

Bewehrung, Stuckatur- und Trockenbauar-

beiten würde eine schärfere Bekämpfung

bis zu 508 Millionen Euro jährlich mehr

an Steuern und Sozialabgaben bringen,

so eine Studie des Instituts für Höhere

Studien (IHS). Die AKmeint: Lohndum-

ping und Sozialbetrug schaden allen. Das

jetzt auf denWeg gebrachte Gesetzespa-

ket gegen Lohn- und Sozialdumping ist

ein wichtiger Schritt. Gleichzeitig müssen

die Kontrollbehörden noch stärker Hand

in Hand arbeiten, um das oft unübersicht-

liche Geflecht von Subunternehmen und

Scheinfirmen zu enttarnen.

Anschlag auf

Tirols Familien

Sozialbetrug

bekämpfen

+ PLUS – MINUS

„Lange genug wurde

gejammert statt inve-

stiert. Die Wirtschaft

hat auch gesellschaft-

liche Verantwortung.“

Erwin Zangerl, AK Präsident

V

om kunterbunten Kleinkunst-Zug zur

Bühne für zeitgemäßes internatio-

nales Varieté hat das Festival der Träume

seit seiner ersten Auflage 1991 einige

Verwandlungen erlebt. Heuer findet das

Festival zum 25. Mal statt und feiert in der

Dogana im Congress Innsbruck jeweils

ab 20 Uhr

mit großem Programm, bei

dem auch Sie dabei sein können

(Infos

auch unter

festival-der-traeume.at)

. Für

das Jubiläum hat Karl-Heinz Helmschrot,

der künstlerische Leiter des Festivals der

Träume, vier neue Varieté-Produktionen

konzipiert, aus denen Sie Ihren Favoriten

wählen können:

Am

7. und 9. August

gibt Helmschrot in

„Tirol Traum“

Anworten auf die Frage, was

Tirol ausmacht, unterstützt von Spaßma-

chern, Schleuderbrett-Fliegern, Akrobaten,

Straßenkünstlern und heimischen

Musikern.

„Starke Typen“

gibt es am

15. August

zu sehen, darunter Kunstradfahrer und

Hardcore-Pedalritter, Belmondo-Verschnit-

te und Matrix-Muskelprotze.

Am

22. August

verzaubert

„Das erste

Mal“

mit dem Duo Charisma (li.), Herzens-

brechern, jovialen Verführern und jonglie-

renden Charmeuren. In

„Berlin in-out“

regiert am

29. August

die Großstadt mit

Fashion-Week und Dance-Club, Comedy-

Club und brodelndem Nachtleben.

Mitspielen

(siehe li.)

und mit etwas Glück

das große Festival-Jubiläum genießen!

D

ie EAV live – sechs Musiker machen,

was sie wollen, und das mit stei-

rischer Genialität. Seit mehr als 30 Jahren

begeistert die Erste Allgemeine Verunsi-

cherung mit Hits, die Ohrwurmqualitäten

aufweisen. Von „Märchenprinz“ und

„Ba-Ba-Banküberfall“ bis hin zu „Küss

die Hand schöne Frau“ reicht die Liste

der „Evergreens“. Dass die Verunsicherer

nichts von ihremWitz verloren haben

stellen sie am

4. September ab 20 Uhr

auf der Festungsbühne in Kufstein

unter Beweis. Wer die Truppe rund um

Klaus Eberhartinger sehen möchte, sollte

deshalb mitspielen

,

ummit der AZ in Kuf­

stein dabei sein zu können

(Infos siehe

links bzw. unter

lindnermusic.at)

!

FESTIVALDER TRÄUME

FESTUNG KUFSTEIN

Wunderbar wandelbar seit 25 Jahren EAV - Live!

Mitmachen & gewinnen.

Wenn Sie Karten für eine der

Veranstaltungen gewinnen

wollen, mailen Sie an ak@

tirol.com

, schicken Sie ein

Fax an 0512/5340 – 1290

oder schreiben Sie an AK

Tirol, Maximilianstraße 7,

6020 Innsbruck, Stichwort:

„Festival der Träume“

oder

„EAV“

. Termin-Wunsch (bei

Festival der Träume),

Name und Adresse bitte

nicht vergessen.

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen,

keine Barablöse möglich.

EINFACH GEWINNEN MIT DER AZ

Foto: festivalderträume