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5

Nr. 76, Juli/August 2015

K

ONSUMENT

&

R

ECHT

N

eben einer Prüfung des Aussehens, Geruchs

und Geschmacks wurden die Äpfel ungewa-

schen und ungeschält auf Verunreinigungen, Rückstän-

de und Schädlingsbekämpfungsmittel getestet. Die Unter-

suchung der Proben auf mehr als 500 Pestizide war sehr

erfreulich: Die gesetzlich festgelegten Höchstwerte für

Schädlingsbekämpfungsmittel bei konventionellen Pro-

dukten wurden bei weitem nicht erreicht. Bio-Äpfel waren

gänzlich frei von Schädlingsbekämpfungsmitteln.

U

nter langen Transportwegen leidet nicht nur die

Qualität, auch Umwelt und Klima werden belastet. Es

spricht also vieles dafür, heimische Äpfel zu kaufen. Will man wis-

sen, wo die Äpfel geerntet wurden,mussman nur einen Blick auf die

Kennzeichnung werfen: Bei Obst muss das Herkunftsland angegeben

sein, außerdem der Preis pro Kilo oder Stück. Das Testergebnis zeigt klar:

Wer sicher sein will, entscheidet sich für Äpfel aus biologischemAnbau.

Die Ergebnisse des Tests und weitere Informationen finden Sie auf

ak-tirol.com

B

io-Produkte, die in der EU produziert oder verkauft werden, tragen das EU-Bio-

Siegel, verpackte Bio-Produkte tragen in Österreich außerdem die Kennzeich-

nung „aus (kontrolliert) biologischer oder ökologischer Landwirtschaft/Anbau“. Auch

regionale Bio-Siegel sind zulässig. Neben dem EU-Bio-Logo muss die Bio-Kontroll-

nummer angeführt sein (Beispiel: AT-BIO-701: AT = Sitz der Bio-Kontrollstelle, 7 =

Bundesland (in diesem Fall Tirol), 01 = Nummer der Kontrollstelle).

U

m herauszufinden, wie belastet unsere Äpfel sind,

und ob Bio-Äpfel wirklich besser sind, haben

die AK Konsumentenschützer bei sechs bekannten

Supermärkten stichprobenartig Äpfel aus konven-

tionellem und biologischem Anbau gekauft. Un-

tersucht wurden die gezogenen Proben von der

Lebensmitteluntersuchungsanstalt AGES.

B

ei sämtlichen Äpfeln aus konventionellem Anbau war zwar zumin-

dest ein Schädlingsbekämpfungsmittel nachweisbar – die Grenzwerte

wurden jedoch bei weitem nicht erreicht. Alle getesteten Produkte waren

zweifelsfrei verkehrsfähig. Bei den Äpfeln aus biologischem Anbau waren

überhaupt keine Schädlingsbekämpfungsmittel bestimmbar. Im Test schnitten alle

Bio-Produkte sehr gut ab, alle analysierten Wirkstoffe lagen unter der Bestimmungsgrenze.

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und 20 Kilo Äpfel verspeist ein Österreicher durchschnittlich pro

Jahr. Äpfel sind so mit Abstand das beliebteste Obst der Österrei-

cher und das nicht ohne Grund: Sie haben wenig Kalorien, aber

vieleVitamine,Mineral- und Ballaststoffe.Sie bestehen zu rund

85 % aus Wasser, 100 Gramm Apfel enthalten durchschnitt-

lich 60 kcal. Durch den enthaltenen Fruchtzucker liefern

Äpfel rasche Energie und eignen sich daher bestens als

kalorienarme, gesunde Zwischenmahlzeit.

Wie erkenne ich Bio-Produkte?

Im Preisvergleich

Gut zu wissen

Clever einkaufen

Unter der Lupe

Bio-Äpfel punkten

Saftig, gut und gesund

Unbelastet durch den Sommer

Test.

Die Arbeiterkammer Tirol hat verpackte Äpfel aus biologischem und konventionellem Anbau

aus sechs Supermärkten stichprobenartig unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse sind erfreulich.

Pickerltest.

Auch heuer erhoben die AK Konsumentenschützer wieder die Kosten für

die Pickerlüberprüfung bei Autos – und erneut waren die Preisunterschiede enorm.

P

reisunterschiede bis zu 152

Prozent – wer glaubt, dass

die sogenannte § 57a-Be-

gutachtung überall gleich

viel kostet, irrt gewaltig. Denn die

von der AK Tirol im April 2015

in allen Bezirken durchgeführte

schriftliche Preiserhebung zeigt

enorme Differenzen: So verlangte

der billigste Anbieter für die Über-

prüfung 31,45 Euro, während der

teuerste bei 79,20 Euro lag (inklu-

sive Plakette und Umsatzsteuer,

außerhalb eines Service).

Die wichtigsten Ergebnisse

Nach Auswertung der von 133 An-

bietern retournierten Fragebögen,

die für die Auswertung herangezo-

gen werden konnten, zeigt sich:

• Bei

Benzinmotoren

betragen die

Kosten fürs Pickerl inklusive Pla-

kette (ohne Service) durchschnitt-

lich

49,51 Euro

. Der billigsteAn-

bieter verlangt

31,45 Euro

und

der teuerste

79,20 Euro

.

• Bei

Dieselmotoren

kostet das

Pickerl inklusive Plakette (ohne

Service) im Schnitt

52,07 Euro

.

Hier verrechnet der billigste An-

bieter

39,45 Euro

und der teu-

erste

79,20 Euro

.

• Der

ÖAMTC

verrechnet Mitglie-

dern für die Pickerlüberpüfung

36,45 Euro

, der ARBÖ

41,35

Euro

. Diese Preise der beiden

Autofahrerclubs gelten jeweils

sowohl für Benzin-, als auch für

Dieselmotoren.

AK Tipps

• Vergleichen Sie die Preise von

mehreren Autowerkstätten und

bedenken Sie, dass viele Ver-

tragswerkstätten auch Fremdmar-

ken überprüfen bzw. reparieren.

Satte Preise für Kfz-Pickerl

• Fragen Sie nach, ob Ihre Werk-

stätte die Pickerlüberprüfung gra-

tis macht, wenn Sie gleichzeitig

ein Service durchführen lassen.

• Klären Sie dabei unbedingt ab,

ob es sich um ein „kleines

Service“ oder ein „großes

Service“ handelt, und

welches Service tatsäch-

lich notwendig ist. Im

Zweifel eine fachliche

Zweitmeinung einholen.

Die tirolweite Erhebung

soll den Verbrauchern als

Orientierungshilfe über das

unterschiedliche Preisge-

füge der Werkstätten die-

nen. Die AK Tirol bedankt

sich bei allen Firmen, die an der

Erhebung aktiv mitgewirkt haben.

AK FORDERUNG

CHECK

Zahlen soll, wer

Makler bestellt

D

ass Maklerprovisionen mit zu den

Preistreibern beim Wohnen zählen,

steht für AK Präsident Erwin Zangerl

außer Frage. „Für die Vermittlung einer

Wohnung muss

mittlerweile tief in

die Tasche gegriffen

werden. Das stellt

gerade für junge

Menschen eine

enorme finanzielle

Belastung dar“,

so Zangerl. Auch

aus diesem Grund

fordert die AK die

Maklerprovisionen

für Mieter – so wie

in Deutschland – zu

streichen. Denn dort gilt seit 1. Juni

das Bestellerprinzip: Wer den Makler

bestellt, bezahlt – und in der Regel

ist das der Vermieter. „Was in ande-

ren Ländern geht, darf in Österreich

keine ‚Zukunftsmusik‘ bleiben. Auch in

anderen europäischen Ländern zahlen

Mieter keine Maklerprovision“, so der

AK Präsident.

Aus der Heimat

D

ie konventionellen Äpfel kosteten zwischen 1,29

€ und 2,60 € pro Kilo, Bio-Äpfel zwischen 2,49

€ und 4,60 € pro Kilo. Der Griff zu Bio-Produkten

lohnt sich aber, weil sie in der Regel kaum mit

Pestiziden belastet sind. Das EU-Bio-Siegel ver-

spricht grundsätzlich den Verzicht auf die Ver-

wendung von Pestiziden.

P

estizide lagern sich großteils an der Scha-

le ab. Durch Abwaschen mit Wasser und

Abreiben mit einem trockenen Tuch lassen sich

sowohl Großteile der Ablagerungen von Umwelt-

schadstoffen aus der Luft, als auch Rückstände

aus der Schädlings- und Krankheitsbekämp-

fung beseitigen. Achtung: Selbst wenn nur ein

kleiner Schimmelfleck zu sehen ist, sollte man

das befallene Obst entsorgen.

Auf Herz und Nieren.

Das Pickerl kann zum teuren Spaß

werden, Preisvergleiche lohnen sich.

AK

iNFO

Die vollständige Preiserhebung

sowie eine Bezirksübersicht sind

auf

ak-tirol.com

abrufbar.

Foto: Karin&Uwe Annas/Fotolia.com