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AKTEN
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ORDERUNGEN
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Nr. 79, November 2015
Assistenzberufe.
Ihre Arbeit verrichten sie meist im Hintergrund, doch ihr Können und
Wissen sind von entscheidender Bedeutung. Wie etwa in Fragen der Desinfektion.
Ein Schlüssel
sichert Qualität
W
ussten Sie, dass bei der Berechnung
des Personalbedarfs in Gesund-
heitseinrichtungen derzeit bundesweit
verschiedene Modelle angewendet
werden? Der AK Tirol ist jedoch eine hohe
Pflege- und Versorgungsqualität für alle
wichtig.
Deshalb forderte
die 168. Vollver-
sammlung vom
Gesundheitsministe-
rium eine für ganz
Österreich gültige
Regelung: Dazu
braucht es eine ein-
heitliche Personalbe-
rechnungsmethode,
in der auch Faktoren, die den Bedarf
erhöhen, ausreichend berücksichtigt
werden: Zu ihnen zählen Fehlzeiten, wie
Urlaub, Pflegeurlaub oder Fortbildung,
aber auch die Tatsache, dass medizinische
Tätigkeiten vermehrt dem Pflegepersonal
übertragen werden. Außerdem ist ein
bundeseinheitlicher Qualifikationsschlüs-
sel festzulegen, um eine hohe Pflege- und
Versorgungsqualität zu gewährleisten.
Derzeit kann das Verhältnis zwischen
gehobenemDienst und Pflegehilfe 80:20
oder 60:40 betragen.
FORDERUNG
Die Welt der Fachassistenz
Die Standortagentur und
was sie wirklich leistet
AKSCHUTZHAUS
ZAHLEN
2016: Mitglieder
profitieren weiter
N
och mehr Top-Service für Beschäf-
tigte steht für 2016 ebenso auf der
Agenda, wie Schulungen für Betriebs-
und Gemeinderäte, Grundlagenarbeit,
Rechtsschutz und Jugendinitiativen. Bei
der AK Vollversammlung wurden die
Vorhaben präsentiert und das Budget
über 38,9 Millionen Euro beschlossen.
„Es ist geprägt von sparsamer Planung
und effizientem Personaleinsatz“, betonte
AK Direktor Mag. Gerhard Pirchner.
Zu den Schwerpunkten zählen die
hochqualifizierte Beratung durch
mehr als 150 Experten und
der weitere Ausbau
im Rechtsschutz.
Sowohl beim
gesetzlichen
Rechtsschutz
imArbeits-
und Sozialrecht,
als auch im freiwil-
ligen Rechtsschutz im
Konsumentenrecht über-
nimmt die AK Tirol vermehrt
Fälle mit grundlegender Bedeutung
und sehr hohen Streitwerten. Hinzu
kommt nun freiwilliger Rechtsschutz im
Wohn- und Mietrecht. „Nur durch die
solidarischen Beiträge kann die AK Tirol
ihre Aufgabe als Standesvertretung der
mehr als 300.000 Arbeitnehmer bestens
erfüllen“, bedankte sich AK Präsident
Zangerl bei den Mitgliedern. „Weil sie ihr
Schutzhaus zu 100 % selbst finanzieren,
ist die AK auf keine öffentlichen Mittel
angewiesen. Das gewährleistet Unabhän-
gigkeit gegenüber Staat und Wirtschaft.
Alle Beiträge fließen an die AK Mitglieder
wieder in direkter oder indirekter Form
zurück. Das bringt uns seit Jahren den
Spitzensympathiewert in Tirol.“
PFLEGE
Gute Frage.
Nie wurde durchleuchtet, wie sich die Standortagentur auf den Arbeitsmarkt
auswirkt. Die Arbeiterkammer fordert eine Evaluierung und Antworten auf sieben Fragen.
M
it 1. Jänner 2013 ist
das Medizinische Assi-
stenzberufe-Gesetz in
Kraft getreten. In die-
sem Gesetz sind 8 Assistenzberufe
geregelt, und zwar die
Desinfek-
tions-, Gips-, Labor-, Obduktions-,
Operations-, Ordinations- und
Röntgenassistenz
sowie die
Medizinische Fachassistenz
.
Diese Assistenzberufe dür-
fen ihre Tätigkeit nach ärzt-
licher Anordnung und unter
ärztlicher Aufsicht ausschließ-
lich in einem Dienstverhält-
nis ausüben. Als Dienstgeber
kommen je nach Einsatzgebiet
zum Beispiel eine Kranken-
anstalt, eine Gesundheitsbehörde,
ein Arzt oder eine Einrichtung der
Forschung, Wissenschaft, Industrie
und Veterinärmedizin in Betracht.
Klinisch rein.
Wenig bekannt ist
das Berufsbild des Desinfektions-
assistenten, dessen Einsatzgebiet
sehr vielfältig ist: Der Aufgaben-
bereich kann in der Bekämpfung
größerer Schädlinge, wie etwa
Läuse, Milben oder Wanzen ebenso
liegen wie in der Beseitigung oder
Verringerung von schädlichen oder
krankmachenden Mikroorganis-
men, z. B. Viren oder Bakterien.
Sie desinfizieren und sterilisieren
unter anderem medizinische Ge-
räte, Instrumente, Krankenbetten
oder Rollstühle, überwachen und
kontrollieren den Desinfektions-
prozess, übernehmen verunreinigte
Instrumente, bereiten diese für die
weitere Reinigung vor bzw. führen
die Reinigung auch durch. Ebenso
kommen die Mitarbeiter
der Desinfektionsas-
sistenz bei Auftreten
von anzeigepflichti-
gen Krankheiten, wie
der Tuberkulose,
zum Einsatz.
Durch die ge-
zielte Reini-
gung der infi-
zierten Räume und
Gegenstände verhin-
dern sie die Ausbreitung von
Krankheiten.
Obduktion.
Dank zahlreicher
TV-Serien können sich viele zwar
ein Bild von der Arbeit eines Ge-
richtsmediziners oder Pathologen
machen, der Beruf der Obdukti-
onsassistenz – ehemals Prosektur-
gehilfe – ist aber nur wenig ver-
traut.
Deren Aufgabe besteht unter an-
derem darin, Leichen für die Ob-
duktion vorzubereiten, den Ärzten
bei Organ- oder Probenentnahme
zu assistieren und medizinische
Betriebsbücher, Datenbanken und
Archive zu führen.
In der nächsten Ausgabe der AZ
erfahren Sie, welche Aufgaben ein
Operationsassistent hat.
Kampf gegen schädliche
Organismen aller Art.
Das Berufsbild des
Desinfektionsassistenten
ist von entscheidender
Bedeutung, vor allem im
klinischen Alltag.
Foto: nobasuke/Fotolia.com
S
i e
ver-
fügt
über
ein Jahresbudget
von 9 Millionen
Euro, und dennoch
scheint es ein gut ge-
hütetes Geheimnis zu
sein, ob und wenn ja, was
die Standortagentur Tirol für
den heimischen Arbeitsmarkt
nun tatsächlich bewirkt hat. Die
AK Tirol forderte zwar mehr-
fach, die Leistungen dieser
Landeseinrichtung zu prüfen.
Doch von Landesrätin Patrizia
Zoller-Frischauf folgte trotz aller
Ankündigungen keine Reaktion.
„Wir haben mehr als 30.000 Arbeits-
lose in Tirol, da müssen Gelder sinn-
voll investiert werden, um ganzjährige
Vollzeitarbeitsplätze zu schaffen und
zu sichern“, betont AK Präsident Erwin
Zangerl. Deshalb fordert die AK Voll-
versammlung die Landesregierung auf,
endlich eine erste externe Evaluierung zu
veranlassen. Zangerl: „Wir haben 7 Fragen
ausgearbeitet, die miteinzubeziehen sind.“
Der Fragenkatalog
• Wie lautet die aktuelle Gesamtbilanz zu
den Arbeitsplätzen in Unternehmen, die
durch Betriebsansiedelungen der Standort
agentur Tirol nach Tirol geholt wurden?
• In welchem Ausmaß konnten geplante
Arbeitsplätze, wie sie in Tätigkeitsberich-
ten prognostiziert wurden, auch realisiert
werden?
• Wie viele dieser Arbeitsplätze sind dau-
erhafte Ganzjahresarbeitsplätze, Teilzeit-
bzw. Leih- oder Leasingarbeitsplätze?
Wie viele wurden aus dem Arbeitskräf-
tepotential Tirols abgedeckt, wie viele
durchAnwerbung in anderenAr-
beitsmärkten?
• Wie viele befristete Ar-
beitsverhältnisse wur-
den in den letzten 5
Jahren verzeichnet?
• Wie viele Ansie-
delungen und Neu-
gründungen mit Standort
in Tirol wurden begleitet?
• Wie viele Unternehmen, die
durch Aktivitäten der Stand-
ortagentur Tirol angesiedelt wurden, sind
nach wie vor tätig? Besteht der Betriebs-
sitz noch in Tirol oder wurde er verlagert?
• Wie viele angesiedelte Unternehmen ga-
ben ihre Tätigkeit wieder auf? Und wie
viele Arbeitsplätze waren betroffen?
Hintergrund
Die letzte Prüfung der Standortagentur Ti-
rol (vormals Tiroler Zukunftsstiftung) fand
2003 (!) durch den Landesrechnungshof
statt. Diese konzentrierte sich auf die finan-
zielle Gebarung und die institutionelle Ein-
bindung in die Tiroler Verwaltung.
Ausgelöste Beschäftigungseffekte, deren
Nachhaltigkeit sowie Stabilität und Weiter-
entwicklung der angesiedelten Unterneh-
men wurden dabei jedoch nicht evaluiert.
Schall und Rauch?
Die Standort
agentur soll Arbeitsplätze schaffen
und den Standort stärken. Die AK
will wissen, was Sache ist.
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