Table of Contents Table of Contents
Previous Page  4 / 12 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 4 / 12 Next Page
Page Background

4

K

ONSUMENT

&

L

EBEN

Nr. 79, November 2015

Bis zu 59 % Differenz.

Wer heuer noch neue Winterreifen kaufen muss, sollte die Angebote vergleichen. Denn die Preisunterschiede sind in Tirol mitunter stattlich.

Foto: rcfotostock/Fotolia.com

V

iele Tiroler warten im

Spätherbst schon ge-

spannt auf den aktuellen

Arbeiterkammer-Preistest

zu Winterreifen. Denn irgend-

wann kommt er, der Schnee. Und

spätestens dann sollten Autofah-

rer nur mit richtig ausgerüsteten

Fahrzeugen unterwegs sein.

Für alle, die heuer noch Reifen

kaufen müssen, hat die AK Tirol

stichprobenartig die Preise für ei-

nige Reifentypen der Dimensionen

165/70 R14T (Lastenindex 81)

und 205/55 R16H (Lastenindex

91) erhoben und zum Teil enorme

Unterschiede bis zu 59,09 Pro-

zent festgestellt – übrigens auch

bei Dienstleistungen, wie Monta-

ge und Reifenlagerung. Deshalb:

Angebote vergleichen und Geld

sparen!

Details.

Bei der Dimension

165/70 R14T (Lastenindex 81) gab

es den größten Preisunterschied

beim Fulda Kristall Montero 3. Er

kostete je nach Händler zwischen

44 und 70 Euro pro Stück. Macht

bei 4 Reifen 104 Euro Differenz.

Bei der Dimension 205/55 R16H

(Lastenindex 91) wurde die größte

Differenz beim Continental Conti-

WinterContact TS 850 festgestellt

– mit Stück-Preisen zwischen

89,90 und 120 Euro.

Montage & Lager.

Groß waren

die Preisunterschiede auch bei den

typischen Dienstleistungen:

• Für die Montage der noch

brauchbaren Reifen vom Vorjahr

mit Ventil, Stecken und Wuchten

auf Stahlfelgen ist für 4 Reifen

mit bis zu 85,20 Euro zu rech-

nen. Der Durchschnittspreis lag

bei 54,02 Euro.

• Die Altreifenentsorgung ko-

stet beim Kauf neuer Reifen

pro Stück durchschnittlich 1,43

Euro, sonst 2,02 Euro.

• Die Lagerkosten betragen für 4

Reifen pro Saison zwischen 18

und 39,96 Euro, im Durchschnitt

28,94 Euro.

• Beim Kauf neuer Reifen bieten

zahlreiche Händler Vergünsti-

gungen oder sogar eine Gratis-

Montage bzw. eine kostenlose

Altreifenentsorgung im Zuge ei-

ner Reifenmontage an.

Die Preise wurden zwischen 29.

September und 14. Oktober 2015

stichprobenartig erhoben. 17 Be-

triebe retournierten die ausge-

füllten Erhebungsbögen. Mehr auf

ak-tirol.com

Winterreifenpflicht.

Vom 1.

November bis 15. April gilt in Ös-

terreich die „witterungsabhängige

Winterausrüstungspflicht“:

Bei

Schneefahrbahn,

Schneematsch

oder Eis müssen Winterreifen an

allen Rädern eines Kfz angebracht

sein oder Schneeketten auf mindes­

tens zwei Antriebsrädern.

Eine AK Preiserhebung mit Grip

Winterreifen.

Bis zu 59,09 % Differenz stellten die AK Konsumentenschützer beim aktuellen

Preistest zu Winterreifen fest. Wer vergleicht, kann auch bei Dienstleistungen Bares sparen.

Spar-Geldbuße

sinnvoll nutzen

D

as Urteil des Kartellobergerichts

gegen den Handelskonzern Spar be-

stätigt erneut die AK Kritik amÖsterreich-

Aufschlag im Lebensmitteleinzelhandel.

Wegen Preisabsprachen bei Molkerei-

produkten muss Spar eine Geldstrafe in

der Rekordhöhe von 30 Millionen Euro

zahlen.Weitere 16 Produktgruppen sind

noch ausständig. AK Präsident Erwin Zan-

gerl: „Die Konsumenten haben über Jahre

draufgezahlt. Jetzt muss die Bundesregie-

rung handeln: Die Geldbußen müssen für

den Konsumentenschutz zweckgewidmet

werden, wie es im Regierungsprogramm

vereinbart wurde. Das Urteil ist zudem

eine Richtschnur für künftige Settlement-

Verhandlungen der Bundeswettbewerbs-

behörde.“ Die AK konnte gesetzliche

Verbesserungen gegen die Preistreiberei

durchsetzen. Trotzdem braucht es mehr.

Die AK fordert:

Geld für Konsumenten:

Auch wenn

der Verein für Konsumenteninforma-

tion (VKI) nunmehr offenbar mehr

Geld für 2015 und 2016 bekommt,

so ändert dies nichts daran, dass Teile

der Geldbußen, die vom Kartellgericht

verhängt werden, in Konsumenten-

schutz investiert werden müssen. Das

Regierungsprogramm sieht eine solche

Zweckwidmung von Geldbußen für den

Konsumentenschutz vor.

Behörde muss prüfen:

Die Bundes-

wettbewerbsbehörde muss weiter dran

bleiben und rigoros gegenWettbe-

werbsverstöße vorgehen. Dazu braucht

sie mehr personelle Ressourcen. Die

Aufstockung um zehn Stellen ist hier ein

wichtiger Schritt.

Wettbewerbsmonitoring starten:

Die

Wettbewerbsbehörde muss endlich ein

laufendes Wettbewerbsmonitoring star-

ten. In der letztenWettbewerbsgesetzes-

novelle wurde ihr dieses Instrument in

die Hand gegeben.

PREISTREIBEREI

URTEIL

E

ndlich wieder Maroni-Zeit!

Und egal, ob über glü-

henden Holzkohlen gerös­

tet, als aromatische Zutat

im Risotto oder zu Süßspeisen

verfeinert: Kaum jemand kann der

Versuchung in der glänzend brau-

nen Schale widerstehen.

Für ein wenig Verwirrung sorgen

höchstens die unterschiedlichen

Bezeichnungen, unter denen die

„Keschtn“ angeboten werden. Bo-

tanisch gesehen gehört die Echte

Kastanie zu den Buchengewächsen

und bildet Nussfrüchte, die Edel-

oder auch Esskastanien. Als Maroni

werden bei uns meistens die Früchte

von Weiterzüchtungen bezeichnet,

die größer und herzförmiger sind

und ein süßeres, intensiveres Aroma

sowie eine hellere Schale haben.

Kraftpaket.

Alle Sorten enthalten

wertvolle Kohlenhydrate in Form

von Stärke, Ballaststoffe und Ei-

weiß und sind reich an Mineral-

und Nährstoffen, wie Eisen, Kali-

um und Vitaminen B, C und E. Der

hohe Anteil an B-Vitaminen

(B1, B2, B3 und B6) wirkt

sich übrigens besonders gut

auf das Nervensystem aus.

Außerdem sind Edelkasta-

nien sowohl basische, als

auch glutenfreie Lebensmittel.

Und im Vergleich zu anderen

Nüssen enthalten Kastanien nur

etwa 2 % Fett und damit rund 200

Kilokalorien pro 100 Gramm.

Sie schmecken also nicht nur,

sondern sind auch noch gesund

und bekömmlich. Bleibt ein Är-

gernis, das wohl jeder kennt: Wenn

vom oft teuer gekauften Stanitzel

nur wenige essbare Früchte blei-

ben, und alle anderen wurmig, fau-

lig oder schimmelig sind.

Maroni im AK Test.

Umso er-

freulicher ist das Ergebnis der

aktuellen Untersuchung im Auf-

trag der AK Konsumentenschüt-

zer. Und sie beweist, dass auch

die Händler auf die Qualitätstests

reagieren: Heuer war „nur“ eine

von insgesamt acht Proben

nicht verkehrsfähig,

weil 27 von 100

Früchten

wur-

mig, schimmlig

oder faulig wa-

ren. Ansonsten

fiel der AK

Maroni-Test

2015 höchst

positiv aus.

Bei sechs Proben lag der soge-

nannte Schlechtanteil unter 10 %,

bei fünf von ihnen sogar unter

3 %! (2014 mussten hingegen noch

vier von neun Proben beanstandet

werden). Details auf ak-tirol.com

Einkauf & Lagerung.

Wer

Enttäuschungen vermeiden möch-

te, befolgt am besten ein paar ein-

fache Tipps der AK Experten.

• Beim Kauf darauf achten, dass

die Maroni eine feste Schale ha-

ben und glänzen. Sind die Maroni

matt, könnten die Früchte bereits

älter und trocken sein. Kleine

Löcher sind ein Zeichen

für Wurmbefall.

Kastanien und Maroni

einfach zum Genießen

Dunkle Schale, gesunder Kern.

Was wäre der Spätherbst ohne den Duft gerösteter

Kastanien! Das positive Ergebnis des AK Maroni-Tests macht Appetit auf mehr.

Foto: Gajus/Fotolia.com

• Sie möchten wissen, ob die

Kastanien auch wirklich frisch

sind? Dann legen Sie sie in lau-

warmes Wasser. Sinken sie zu

Boden, sind sie frisch.

• Esskastanien nach Bedarf kau-

fen, weil sie bei Raumtempera-

tur nur einige Tage haltbar sind.

Werden sie nicht sofort verspeist,

sollten sie an einem kühlen, tro-

ckenen Ort aufbewahrt werden.

Nur Dauermaroni, die eigens ab

November geerntet werden, sind

kühl und trocken gelagert bis zu

drei Monate haltbar.

• Für die Zubereitung in Back-

rohr oder Maronibräter können

Kastanien vorher für circa 10

Minuten in warmes Wasser ge-

legt werden, dadurch bleiben sie

beim Rösten saftiger und las-

sen sich leichter schälen.

AK Test zeigt

Wirkung.

Bei 6

von 8 Proben lag

der Schlechtanteil

heuer unter 10 %.

Foto: Reinhard Sester/Fotolia.com