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OFFEN GESAGT

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Nr. 79, November 2015

Wohlstand und Sicherheit

durch gute Arbeitsplätze

Nachgefragt.

„Unser Ziel heißt Wohlstand und Sicherheit durch Beschäftigung. Ein

wichtiger Kreislauf für Wirtschaft und Arbeitnehmerschaft“, sagt AK Präsident Zangerl.

TAZ: Herr Präsident, wie fällt eine

Analyse zur Lage der Beschäf-

tigten in Tirol aus?

Zangerl:

Die Arbeit in Tirol wird zu

billig entlohnt, und das Leben wird

zu teuer verrechnet. Diese Bilanz

ist zu ziehen, und in diesem Sinne

muss die Landespolitik endlich

handeln. Wir weisen seit langem

darauf hin, dass jeder zweite Tiro-

ler Beschäftigte in unserem Land

nicht mehr Vollzeit und ganzjährig

arbeiten kann. Gleichzeitig weisen

wir laufend nach, dass Leben und

Wohnen in Tirol exorbitant teurer

sind, als in anderen Bundesländern.

Wären die Tiroler Arbeitnehmer-

Familien nicht so leistungsbereit,

wären die Auswirkungen noch dra-

matischer.

TAZ: Welche Maßnahmen braucht

es jetzt in unserem Land?

Zangerl:

Drei Punkte sind wesent-

lich: Ein Bonus-Malus-System,

um die Chancen für ältere Arbeit-

nehmer zu verbessern, der erste

Schritt zur Einführung wird ja nun

getan. Weiters brauchen wir geziel-

tere Aus- und Weiterbildungsmaß-

nahmen für Arbeitssuchende und

für Beschäftigte. Dazu soll endlich

die Wirtschaft klar sagen, in wel-

chen Bereichen und in welchen

Regionen sie Fachkräfte benötigt.

Und wir benötigen ein Wirtschafts-

belebungsprogramm mit Fokus auf

ganzjährige Vollzeitarbeitsplätze in

ganz Tirol und in genügender Zahl.

TAZ: Den Tiroler Arbeitnehmern

wird seit Jahren ein Arbeitslandes-

rat in Aussicht gestellt, passiert ist

jedoch wenig. Nimmt die Politik

die Sorgen der Arbeitnehmer nicht

ernst?

Zangerl:

Sie wird sie ernst nehmen

müssen. Landeshauptmann Platter

hat sein Wahlversprechen einzu-

lösen und soll endlich einen Landes-

rat für Arbeit, Leben, Wohnen und

Einkommen im Sinne der AK in-

stallieren. Oder er muss diese Agen-

den selbst übernehmen. Denn wir

verzeichnen Rekordarbeitslosigkeit

und eine seit Jahren andauernde Sta-

gnation bei den Löhnen. Das alles

sind schlechte Vorzeichen für einen

Wirtschaftsaufschwung in Tirol.Wir

benötigen ein radikales Strukturver-

änderungs-Programm, dazu braucht

es politischen Gestaltungswillen. In

vielen Arbeitnehmer-Familien gibt

es inzwischen mehrfache Arbeits-

verhältnisse. Dabei muss allen klar

sein, dass die Höhe des Einkom-

mens auch der Spiegel der späteren

Pensionshöhe ist. Wir brauchen

keine amerikanischen Verhältnisse

mit Altersarmut, Lohndumping und

Sozialabbau.

TAZ: Wie stehen Sie zur Forde-

rung nach Öffnung des Arbeits-

marktes für Asylwerber?

Zangerl:

Grundsätzlich müssen

Limits bei der Zuwanderung fest-

gelegt werden, denn auch hierzu-

lande befinden sich immer mehr

Menschen in einer äußerst schwie-

rigen Lage. Bei aller menschlichen

Tragik dürfen wir nicht auf das

Morgen vergessen. Wo sind die nö-

tigen Bildungsmaßnahmen, wo die

Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten

für so viele Menschen? Das führt

zu Spannungen, weil ein Verdrän-

gungswettbewerb droht. Und dazu

kommt noch, dass die Wirtschaft

und ihr nahestehende Politiker so-

ziale Errungenschaften reduzieren

wollen.

Foto: AK Tirol

29. Juli -

14. August

2016

Karten am günstigsten auf

www.operettensommer.com

in deutscher sprache

Die Geschichte der Trapp

Familie mit bekannten

Liedern wie „Edelweiss“

Z

um zehnjährigen Jubiläum des Operet-

tenSommer Kufstein erwartet Musical-

Begeisterte ein ganz besonderes Erlebnis:

Von

29. Juli bis 14. August 2016

steht mit

Richard Rodgers und Oscar Hammersteins

„The SOUND of MUSIC“

einer der größten

Musicalerfolge auf dem Spielplan.

Das Stück spielt in Salzburg im Jahr

1938 und basiert teilweise auf wahren

Begebenheiten. Maria, Novizin im Kloster

Nonnberg, ist begeisterte Sängerin und

kümmert sich um die sieben Kinder des

verwitweten Barons Trapp. Trapp und Maria

verlieben sich ineinander und heiraten.

Maria gründet einen Familienchor, mit

dem die Familie bei einemVolksmu-

sikwettbewerb in Salzburg auftritt und

auch gewinnt. Die Familie führt bis zum

Anschluss an das Dritte Reich ein sehr

harmonisches Leben, bis Baron Ludwig

von Trapp aufgefordert wird, der deutschen

Wehrmacht zu dienen. Er weigert sich und

zieht mit seiner Familie in die Vereinigten

Staaten von Amerika. Als „Trapp Family

Singers“ ziehen die Trapps schließlich mit

großem Erfolg durch ganz Amerika .

Dabei sein!

Spielen Sie mit (siehe li.),

gewinnen Sie zwei Karten und genießen

Sie mit der Tiroler Arbeiterzeitung das

Erfolgsstück in der atemberaubenden

Kulisse der Festung Kufstein. Termine:

Fr. 29. Juli 2016

(Premiere!) bzw.

Sa.

30. Juli 2016, Beginn jeweils 20 Uhr.

Z

um Jahresbeginn lädt das Tiroler

Kammerorchester Innstrumenti

wieder zum Konzert und wartet erneut

mit einem abwechslungsreichen musika-

lischen Programm zwischen Musik, Wort

und Humor auf. Das raffiniert konzipierte

Konzert-Event enthält neben klassischen

„Neujahrskonzert-Hits“ auch Überrasch-

endes und Humorvolles sowie Werke

von Komponisten mit einem besonderen

Jubiläum im Jahr 2016. Als Gesangssolis-

tin ist Gail Anderson zu hören.

Wenn Sie an diesem Kunstgenuss am

6. Jänner 2016 ab 11 Uhr im Congress

Innsbruck,Saal Tirol,

teilhaben wollen,

spielen Sie mit (siehe li.). Mit ein wenig

Glück sind Sie dabei!

OPERETTENSOMMER KUFSTEIN

NEUJAHRSKONZERT

Der unsterbliche „Sound of Music“ Musik ist Trumpf

Mitmachen & gewinnen.

Wenn Sie Karten für eine

der Veranstaltungen ge-

winnen wollen, mailen Sie

an

ak@tirol.com,

schicken

Sie ein Fax an 0512/5340

– 1290 oder schreiben Sie

an AK Tirol, Maximilian-

straße 7, 6020 Innsbruck,

Stichwort:

„Operetten-

sommer“

oder

„Neujahrs-

konzert“

. Termin-Wunsch

(bei OperettenSommer!),

Name und Adresse bitte

nicht vergessen.

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen,

keine Barablöse möglich.

EINFACH GEWINNEN MIT DER AZ

„Die Arbeit in

Tirol wird zu billig

entlohnt, und das

Leben wird zu teuer

verrechnet.“

AKUT

E

ine schwere Krankheit

oder der plötzliche

Verlust des Arbeitsplatzes

können jeden treffen. Und

plötzlich stehen Familien vor

den Scherben ihrer Existenz. Kredite für

Haus oder Eigentumswohnung können

nicht mehr bedient oder nach einer

Delogierung nicht einmal Miete und

Einrichtung bezahlt werden.

Mit Sorge beobachtet die AK, dass

Arbeitnehmer immer öfter unverschuldet

in finanzielle Not geraten. Und sie ist

überzeugt, dass das Land hier gegensteu-

ern muss. Deshalb fordert die Vollver-

sammlung der AK Tirol das Land auf, einen

Arbeitnehmer-Fonds einzurichten, der bei

drohendemVerlust der Wohnung ein-

springt. Das Land soll zudem für eine aus-

reichende Dotierung dieses Fonds sorgen,

die sich an der Anzahl der Arbeitnehmer

und deren Familien orientieren muss.

„Die Zeiten werden rauer, das spüren

die Beschäftigten immer stärker. Denn

sie sind es, die mit der immer größer

werdenden Kluft zwischen niedrigen

Einkommen in Tirol und hohenWohnkos-

ten zurecht kommen müssen“, betont AK

Präsident Zangerl. „Umso mehr brauchen

wir einen solchen Notfallfonds – schon aus

Gründen der Verteilungsgerechtigkeit.“

D

er Arbeitsmarktgipfel

brachte auch für die

Beschäftigten spürbare

Verbesserungen. Bei

All-in–Verträgen muss in

Zukunft der Grundlohn im Arbeitsvertrag

angeführt werden, Konkurrenzklauseln

werden eingeschränkt, ebenso die Rück-

forderungsfrist für Ausbildungskosten.

Künftig gibt es zudem einen Rechtsan-

spruch auf Übermittlung einer schrift-

lichen Lohnabrechnung sowie auf eine

Kopie der Anmeldung zur Sozialversiche-

rung. Alles lange von der AK geforderte

Maßnahmen, um eine korrekte, faire

Entlohnung und gute Arbeitsbedingun-

gen sicherzustellen.

AK fordert Fonds

fürArbeitnehmer

Transparenz bei

All-in-Verträgen

+ PLUS – MINUS

„Wir pochen auf ein radikales

Strukturveränderungs-Programm

in Tirol. Doch dazu braucht es

politischen Gestaltungswillen.“

Erwin Zangerl, AK Präsident