Table of Contents Table of Contents
Previous Page  8 / 12 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 8 / 12 Next Page
Page Background

K

ONSUMENT

&

L

EBEN

8

Nr. 87, Juli/August 2016

Routenplaner als Abo-Falle

Ärger.

Kaum ein Tag, an dem die AK Konsumentenschützer nicht von einer neuen

Internet-Abzocke erfahren. Den Betroffenen wird geholfen, andere werden gewarnt.

Kampf der Internet-Abzocke.

Die AK Konsumentenschützer

helfen Betroffenen und warnen

dank der Erfahrungsberichte

auch andere Verbraucher.

ZU DARLEHEN

EMAIL

Außer Spesen

nichts gewesen

S

ie wundern sich, warum der Einkaufswagen schon

wieder halbvoll ist, obwohl Sie doch nur einige wenige

Produkte besorgen wollten? Wussten Sie, dass bis zu 70 %

der Käufe ungeplant sind? Warum das so ist? Die Antwor-

ten finden Sie in der AK Broschüre „Zum Kaufen verführt“.

Sie gibt eine Einführung in die Tricks der Marketingstrate-

gen und zeigt – auch anhand von Beispielen, mit welchen

Mitteln Kauflust geweckt werden soll. Der Leitfaden

enthält zudem viele praktische Tipps, wie man die Kniffe

umgehen kann. Einfach anfordern unter 0800/22 55 22 –

1836 oder herunterladen auf

ak-tirol.com

K

inder und Jugendliche sind durch das Gesetz – je nach

Alter – vor Gefahren, die auf Konsumenten lauern,

besonders geschützt. Gerade im Internet warten viele

Fallen. Die aktuelle Broschüre der AK Tirol

„Junge Konsu-

menten“

bringt Infos zu Konsumenten- und Datenschutz,

Altersgrenzen bei Verträgen, Kostenfallen bei Handys,

Facebook und zu dem großen Angebot der AK Bibliothek für

junge Menschen. Die „3 goldenen Regeln“ der AK Tirol sind

ebenso enthalten wie viele Tipps – die wirken! Broschüre

einfach gratis herunterladen auf

ak-tirol.com

oder telefo-

nisch anfordern unter 0800/22 55 22 – 1836.

ZumKaufenverführt

Einführung indieTricksderMarketingstrategien

>

>

>

>

>

>

>

ARBEIT

CMYK

> m87 / y91

PANTONE > 1788C / 1788U

RAL

> 3018 Erdbeerrot

WWW

> C3333

SOZIALES

CMYK

> c6 /m65

PANTONE > 237C / 237U

RAL

> 4003 Erikaviolett

WWW

> FF99FF

WIRTSCHAFT

CMYK

> k56

PANTONE > CoolGray 8C /CoolGray 8U

RAL

> 7042 Verkehrsgrau

WWW

> 999999

WOHNEN

CMYK

> c30 / y60

PANTONE > 367C / 367U

RAL

> 6019Weißgrün

WWW

> 99CC66

BILDUNG

CMYK

> c43 /m6

PANTONE > 2905C / 2905U

RAL

> 5012 Lichtblau

WWW

> 99CCFF

JUGEND

CMYK

> m15 / y94

PANTONE > 116C / 115U

RAL

> 1023 Verkehrsgelb

WWW

> FFCC00

KONSUMENT

CMYK

> m43 / y100 / k34

PANTONE > 153C / 1525U

RAL

> 8023Orangebraun

WWW

> 996600

Wir sind fürSieda

1

Junge

Konsumenten

ZumKaufen verführt

Infos für junge Konsumenten

Richtig Essen

in derArbeit

W

ie können sich Arbeitneh-

mer gesund ernähren? Die

„6-5-4-3-2-1-Regel“ ist für alle

anwendbar. Mit 6 Portionen Getränke,

5 Portionen Obst und Gemüse (eine

Portion = eine Handvoll), 4 Portionen

Getreideprodukte, 3 Portionen Milch-

produkte, 2 Portionen Fett, 1 Portion

Fleisch, Fisch oder Eier und eventuell

noch 1 Portion Süßigkeiten oder Knab-

bereien kommt man gut über den Tag.

Für zwischendurch eignet sich Obst

oder Gemüse der Saison, oder auch Tro-

ckenfrüchte stillen den Gusto. Trinken

macht fit. Flüssigkeitsmangel macht

sich durch Müdigkeit, Kopfweh und

Kreislaufbeschwerden bemerkbar. 1,5

bis 2 Liter an kalorienarmen Getränken

sollten pro Tag getrunken werden.

Frühstücksmuffel haben bereits um 9

Uhr eine geringere Leistungsfähigkeit

als jemand, der gefrühstückt hat.

ERNÄHRUNG

NEWS

W

ussten Sie, dass Sie

sogar bei der Kfz-Pi-

ckerlüberprüfung, der

sogenannten § 57a-Be-

gutachtung, bares Geld sparen kön-

nen? Die Konsumentenschützer der

AK Tirol haben imMai und im Juni

2016 tirolweit bei Autowerkstätten

schriftlich die aktuellen Preise er-

hoben. Das Ergebnis sind beacht-

liche Preisunterschiede von bis zu

182 %!

Die wichtigsten Ergebnisse

• Bei Autos mit

Benzinmotoren

etwa verlangt der billigste An-

bieter 31,90 Euro, der teuerste 90

Euro. Im Durchschnitt kostet das

Pickerl inklusive Plakette (ohne

Service) 51,86 Euro.

• Bei Fahrzeugen mit

Dieselmo-

toren

variieren die Preise zwi-

schen 36,90 Euro und 94,80 Euro.

Der Durchschnittspreis für das

Pickerl inklusive Plakette (ohne

Service) liegt bei 54,41 Euro.

• Der

ÖAMTC

verrechnet Mit-

gliedern 37,90 Euro, der

ARBÖ

42,95 Euro – sowohl für Benzin-

als auch für Dieselmotoren.

AK Tipps

• Vergleichen Sie die Preise und

bedenken Sie, dass viele Vertrags-

werkstätten auch Fremdmarken

überprüfen bzw. reparieren.

• Fragen Sie nach, ob Ihre Werk-

stätte die Pickerlüberprüfung gra-

tis macht, wenn Sie gleichzeitig

ein Service durchführen lassen.

Die tirolweite Erhebung soll den

Verbrauchern als Orientierungshilfe

über das unterschiedliche Preisge-

füge der Werkstätten dienen. Ins-

gesamt 124 Anbieter retournierten

ihre vollständig ausgefüllten Fra-

gebögen, diese konnten für die

Auswertung herangezogen wer-

den. Die AK Tirol bedankt sich

bei allen Firmen, die an der Er-

hebung aktiv mitgewirkt haben.

Die vollständige Preiserhebung

sowie eine Bezirksübersicht

sind auf

ak-tirol.com

abrufbar.

Foto: satware AG

/Fotolia.com

F

rau M. fiel aus allen Wolken. Ein

Inkassoinstitut forderte von ihr

dreist einen Betrag in der Höhe

von 500 Euro für eine angeblich

abgeschlossene

Abo-Mitgliedschaft

über 24 Monate.

Was war passiert?

Frau M. hatte auf

der Suche nach einem Routenplaner im

Internet gesurft und war auf die Web-

site

routenplaner-24.info

geraten. Zwecks not-

wendiger Regis-

trierung und

zur Teilnah-

me an einem

Gewinnspiel

wurde sie nach

ihrer eMail-Adresse gefragt, die sie

auch bekannt gab. Sie hatte den Besuch

der Website schon längst vergessen, als

plötzlich eine Forderung in Höhe von

500 Euro (!) für eine angeblich abge-

schlossene Mitgliedschaft über 24 Mo-

nate ins Haus flatterte.

Routenplaner erweisen sich häufig als

Abo-Fallen und werden in der Reisezeit

gerne von Konsumenten angeklickt, lei-

der oft mit lästigen Folgen.

Wie im Falle von Frau M. Schnell war

ein Inkassobüro zur Stelle und mahnte

mit Nachdruck die 500 Euro sowie zu-

sätzliche Kosten von 20 Euro ein. Mit

einem „Häkchen“ bei „Nutzungsbe-

dingungen akzeptieren“ habe die Kon-

sumentin die sündteure Mitgliedschaft

abgeschlossen, wurde behauptet.

Frau M. wandte sich in ihrer Verzweif-

lung an die AK Konsumentenschützer

und diese konnten Entwarnung geben:

Es bestand keine Zahlungsverpflichtung

für die verunsicherte Konsumentin. Die

Website

routenplaner-24.info

hat gegen

zahlreiche gesetzliche Bestimmungen

und Informationspflichten verstoßen,

sodass kein rechtswirksamer kosten-

pflichtiger Vertrag abgeschlossen wurde

und die geltend gemachten Forderungen

nicht rechtens sind.

Konsumentenschützer halfen.

So

gab es etwa keinen klaren Kostenhin-

weis für ein 24-Monats-Abonnement,

sodass bereits deshalb keine Zahlungs-

verpflichtung bestand. Zudem hieß es

auf dem Feld, in dem die eMail-Adresse

einzugeben ist, schlicht „registrieren“

und nicht, wie vom Gesetzgeber gefor-

dert, „zahlungspflichtig bestellen“ (bzw.

eine ähnlich klare Formulierung). Da-

durch musste Frau M. nicht von einem

kostenpflichtigen Angebot ausgehen.

Auch deshalb bestand keine Verpflich-

tung, der Forderung nachzukommen.

Die Konsumentenschützer machten

dem Unternehmen die Rechtslage klar

und Frau M. konnte schließlich aufat-

men: Die Forderung wurde storniert

und die Konsumentin musste nichts be-

zahlen.

Preisfrage Kfz-Pickerl

AK Erhebung.

Preisunterschiede von bis zu 182 % ergab der

aktuelle Test. Deshalb am besten mehrere Angebote einholen.

O

b Verlust der Arbeit oder Erkrankung:

Meist geht es Schlag auf Schlag

und Familien geraten auch noch in

finanzielle Bedrängnis. Denn die Kosten

fürs Wohnen und andere finanzielle

Verpflichtungen bleiben.

Manchem könnten da eMails mit

verlockenden Darlehensangeboten wie

ein rettender Strohhalm erscheinen.

„Schnelles Bargeld ohne Bonitätsprüfung

zu unglaublichen Konditionen“ – so oder

so ähnlich wird den Empfängern eine

schnelle Lösung vorgegaukelt, sogar

für Darlehen in Millionenhöhe. Oft in

schlechtem Deutsch und ohne Angaben

zum kreditgebenden Unternehmen.

„Wer da skeptisch wird, hat den

richtigen Riecher“, betonen die AK Kon-

sumentenschützer. „Denn meist stecken

Betrüger dahinter, die aus dem Leid der

Betroffenen Kapital schlagen möchten.“

Wer auf die erhoffte Geldspritze wartet,

der wartet vergebens. Stattdessen wer-

den von ihmmit allerlei vorgeschobenen

Gründen Vorauszahlungen verlangt

– und das mehrfach und zum Teil über

Nachrichtendienste wie WhatsApp. Dabei

werden mehrere 100 bis zu einige 1.000

Euro gefordert.

„Falls Sie schon in die Falle getappt

sind, dann leisten Sie auf keinen Fall

irgendwelche Zahlungen“, raten die

AK Experten. „Vom Darlehen sehen

Sie trotzdem keinen Cent, und es ist

absolut aussichtslos, die Vorabgebühren

zurück zu bekommen.“ Oft bleibt nur

die Betrugsanzeige bei der Polizei. Die

Chancen, die Täter zu finden, sind aber

verschwindend gering.

AK Tipp:

Besser andere Auswege

suchen. Vielleicht hilft sogar eine Person

aus dem privaten Umfeld mit einem

Darlehen aus. Erkundigen Sie sich bei

Banken über Kreditmöglichkeiten oder

beimArbeitgeber über einen Gehaltsvor-

schuss. Sollte bereits eine Verschuldung

vorliegen, kann die Schuldnerberatung

helfen.

Die AK Experten beraten unter

0800/22 55 22 – 1818.

Satte Unterschiede.

Autobesitzer sollten bei

mehreren Werkstätten nach dem

Preis fürs Pickerl fragen.