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ZEITUNG FÜR ARBEIT UND KONSUMENTENSCHUTZ DER KAMMER FÜR ARBEITER UND ANGESTELLTE FÜR TIROL

8. JG. ,SEPTEMBER 2016 | NR. 88

Österreichische Post AG | Postentgelt bar bezahlt | Verlagsort 6020 Innsbruck | RM 12A039146 K

Wenn ein Baby kommt

Zukunft Arbeit

Foto:pressmaster/Fotolia.com

AK KINDERTHEATER AUF TOUR

TIROLER

ARBEITERZEITUNG

B

is zu 1.170 Euro pro

Kind und Jahr –

ein

durchschnittlicher

Monats-Nettobezug

einer Tirolerin

– so viel

müssen Tirols Eltern zum

Schulbetrieb zuschießen.

Im

Österreich-Schnitt

sind es sogar bis zu 1.300

Euro. Sie zahlen für zu-

sätzlich von der Schule

verlangte

Schulbücher,

für Kopien oder den Spind,

sollen den Kindern einen Lap-

top oder ein Tablet kaufen und

Sport- oder Sprachwochen finan-

zieren. Das ergibt die große Schul-

kostenerhebung der Arbeiterkam-

mer, für die 1.294 Mütter oder Väter

mit insgesamt 2.123 Kindern in Ti-

rol, Wien, NÖ, dem Burgenland und

Salzburg ein Jahr lang ihre Schulaus-

gaben aufgezeichnet haben.

Am

teuersten

kommt in

Tirol

die

AHS-Oberstufe

mit 1.170 Euro, ge-

folgt von der AHS-Unterstufe (998

Euro), den Berufsbildenden Schulen

(992 Euro), der Neuen Mittelschule

(690 Euro) und der Volksschule (430

Euro). Die AK fordert, dass die öf-

fentliche Schule tatsächlich öffent-

lich finanziert wird und die Eltern

von Zusatzkosten entlastet werden.

AK Präsident Erwin Zangerl: „Der

Erfolg der Kinder darf nicht vom

Geldbörsel der Eltern abhängen. Je

mehr sie zahlen müssen, desto weni-

ger können Kinder von Niedrigver-

dienern mithalten.“

Vor allem sollen die Schulen nach

einem

Chancen-Index

finanziert

werden, der den Familienhintergrund

der Schüler berücksichtigt. Bestätigt

wird dieser Vorschlag durch die De-

tailergebnisse der Erhebung: Die Be-

lastung der Familien ist umso stär-

ker, je „höher“ die Schule ist. „Das

ist eine zusätzliche Hürde für Kinder

von Niedrigverdienern auf dem Weg

zur Matura“, so Zangerl.

Damit die Schule billiger wird,

verlangt die AK ein

laufendes

Schulkostenmonitoring

, durch das

die Ausgaben der Eltern systema-

tisch beleuchtet und gesenkt werden

können. Die

Schulbeihilfen

gehören

längst wieder

erhöht

, der Besuch

von

Ganztagsschulen

soll für die

Familien

kostenlos

sein.

Mehr dazu auf Seite 10

Schulbesuch

wird zur

Geldfrage

Start.

Der Schulbeginn für tausende

Tiroler Schüler hat für hunderte

Familien hohe Belastungen zur Folge.

D

as neue Schuljahr hat begonnen.

Und die in Österreich an sich

kostenfreie Schule kommt Eltern

immer teurer zu stehen. Wussten

Sie, dass in Tiroler Haushalten mit

niedrigem Einkommen der Schulbe-

such der Kinder teilweise mehr als ein

gesamtes Monats-Nettoeinkommen

verschlingt? Und dass in mehr als vier

Prozent der Familien Kinder eine

spezielle schulische Ausbildung,

wie AHS oder HTL nicht ergreifen

können, weil dies zu teuer wäre?

Das sind nur zwei Ergebnisse der

Schulkostenerhebung. Die AK Tirol

hat Eltern gesucht, die genau Buch

führen, wieviel Geld sie für ihr Kind

im Laufe eines Jahres für schulische

Belange auszugeben haben. Das

Ergebnis: Eltern müssen für den

Schulbesuch immer tiefer in die

Tasche greifen.

Sie zahlen für zusätzlich von der Schu-

le verlangte Schulbücher, für Kopien

oder den Spind, sollen den Kindern ab

einem bestimmten Alter einen Laptop

oder ein Tablet kaufen und Sport- oder

Sprachwochen finanzieren. All diese

Kostentreiber sind dafür verantwortlich,

dass die Chancen auf Bildung immer

öfter vom Einkommen der Eltern ab-

hängen. Das ist untragbar, weil wir uns

damit immer mehr von der Bildungs-

gerechtigkeit entfernen. Denn Bildung

muss allen offenstehen!

AK Präsident

Erwin Zangerl

Bildung muss

allen offenstehen!

KOMMENTIERT

INFOREIHE

U

m die

Zukunft von Arbeit und

Wirtschaft

geht es in einer Veranstal-

tungsreihe von AK Tirol und attac. So wird

am

Mittwoch, 28. September, ab 19 Uhr

über Arbeit und Versorgung in der Post-

wachstumsgesellschaft gesprochen und

darüber diskutiert, wie Arbeit in Zukunft

organisiert werden muss. Am

Donners-

tag, 6. Oktober,

referiert der Arbeitsso-

ziologe Dr. Martin Kuhlmann ab

19 Uhr

über die Automatisierung der Arbeitswelt

und welche Konsequenzen sich daraus

ergeben. Beide Veranstaltungen sind

kostenlos und finden im

großen Saal der AK Tirol in

Innsbruck statt. Anmeldung

unter 0800/22 55 22 – 1480.

Schulbeginn.

Bildung

kostet Geld. Geld, das viele

Tiroler Familien aber nur

schwer aufbringen können.

AK BROSCHÜRE HILFT

„Märchensalat“ mit Herbert &Mimi

D

as AK Kindertheater mit „Herbert &

Mimi“ bezaubert ab 3. November

wieder Kinder in ganz Tirol. Eigentlich

sollten die zwei Clowns diesmal

alles blitzeblank putzen, aber

schon nach wenigen Minuten

herrscht wieder Chaos. Ein

richtiger „Märchensalat“ eben!

Da kann nur noch das Publikum

eingreifen, um die Ordnung wieder-

herzustellen. Kinder ab 4

Jahren können mit ihren Begleitern eine

Stunde lang eintauchen in eine Welt voll

Kreativität und Musik. Anschließend gibts

eine Jause für die Kleinen und Kaffee

und Kuchen für die Großen. Der Eintritt

ist frei, rasch anmel-

den!

Weitere Infos

auf Seite 5.

V

on

A

wie Abfertigung bis hin zu

W

wie Wochengeld: Die umfangreiche

AK Broschüre

„Ein Baby kommt“

hilft

werdenden Eltern in allen Lebenslagen.

Denn mit einer Schwangerschaft beginnt

auch ein neuer Lebensabschnitt, und es

gilt, viele Fragen zu klären: Wie sieht

es mit dem Mutterschutz aus? Wie mit

Elternteilzeit, Kinderbetreuungsgeld oder

Familienbeihilfe? Auch gibt es eine Reihe

von Vorschriften, die werdende Eltern

kennen sollten. Deshalb ist Information für

angehende Mütter und Väter

wichtig. Die Broschüre gibt es

kostenlos unter 0800/ 22 55 22

– 1432 bzw. als Download auf

ak-tirol.com

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Bild: Brux/Fotolia.com