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P

OSITIONEN

10

Nr. 102, Dezember 2017

D

ie Politik hat Verän-

derung versprochen,

ohne zu sagen, was

darunter zu verstehen ist.

Die neue Bundesregie-

rung wird daran gemes-

sen werden, wie sie es mit

der Arbeitnehmerschaft hält.

Wenn sie jedoch die Unab-

hängigkeit der Kammern durch Beitragssenkungen

oder durch das Ende der gesetzlichen Mitgliedschaft

aushebeln will, bloß um politischen Einfluss zu gewin-

nen, werden wir uns dagegen zur Wehr setzen. Die AK

Mitglieder stehen auf unserer Seite, denn ohne Kam-

mern droht das Aus für die Kollektivverträge, für das

Weihnachts- und Urlaubsgeld sowie für die jährlichen

Lohnverhandlungen. Arbeits- und Lohnkonflikte

werden in die Betriebe und von dort auf die Straße

getragen. Das kann doch niemand ernsthaft wollen!

Unsere Gesellschaft sehnt sich nach Beständigkeit

und Verlässlichkeit. Die Sozialpartnerschaft funkti-

oniert, weil sich Arbeitnehmer und Arbeitgeber auf

Augenhöhe begegnen und das Gemeinsame finden.

Unser Land braucht kollektive Solidarität mehr denn

je. Jeder Mensch kann in Situationen kommen, in

denen er unsere sozialen Schutzmechanismen benö-

tigt. Dafür steht die AK und dafür wird sie sich auch im

kommenden Jahr mit aller Kraft einsetzen.

D

ie Schere zwischen

Arm und Reich

muss geschlossen wer-

den! Mit jedem Jahr

wird die Vermögens-

verteilung in Österrei-

ch ungerechter, werden

die Reichen noch reicher.

Es werden nicht nur die Bes-

serverdienenden und Vermögenden bevorzugt,

sondern auch die Männer. Gleichwertige Arbeiten

und Leistungen von Frauen werden in der Regel

schlechter entlohnt oder gar als selbstverständlich

hingenommen. Durch Steuerbetrug und Steuer-

vermeidung gehen jedes Jahr Milliarden verloren.

Mit Kürzungen bei den Armen erspart sich der

Staat eine paar Millionen. Österreich braucht

wieder eine Vermögensbesteuerung auf interna-

tionalem Niveau. Auch große Erbschaften müssen

wieder ihren Beitrag zur Allgemeinheit leisten.

Wenn nichts gegen die zunehmende Ungleichheit

und die Vermögensverschiebung von unten nach

oben unternommen wird, dann steigt die Gefahr

von sozialen Konflikten und die Sicherheit ist

bedroht. Leider steht die kommende Regierungs-

koalition genau für diese Politik der Ungleichheit

und es sind in nächster Zeit keine Gegenmaßnah-

men zu erwarten.

E

ine neue Regierung,

ein neuer Umgang

mit den Sozialpartnern

durch diese Regierung.

Eine Zukunft für Arbeit-

nehmer die in einer

Arbeitswelt Industrie

4.0 im Sinne der Unter-

nehmen zu „funktionieren“

haben. Jetzt haben Arbeitnehmer den berechtigten

Wunsch, in Zukunft nicht dem neoliberalen Irrsinn

zum Opfer zu fallen. Jetzt haben Arbeitnehmer

den nachvollziehbaren Wunsch, in Zukunft auch

einen sicheren Arbeitsplatz zu haben. Jetzt haben

Arbeitnehmer den bescheidenen Wunsch, auch in

Zukunft mit ihrem Einkommen den Lebensunterhalt

zu sichern. Diesen Wünschen der Arbeitnehmer

stehen Interessen von Lobbyisten gegenüber.

Arbeitnehmer als Einzelne sind kleine Rädchen im

Getriebe der Wirtschaft, auf deren Anliegen keine

Rücksicht genommen wird. Damit Wünsche wahr

werden, muss man daran glauben, heißt es. Man

muss auch daran arbeiten. Für Arbeitnehmer gilt,

das kann durch eine unabhängige Arbeiterkammer

geleistet werden.

Fröhliche besinnliche Weihnachten, Gesundheit

und ein gutes neues Jahr 2018 wünschen die Frei-

heitlichen Arbeitnehmer Tirol allen Arbeitnehmern.

Zusammenarbeit

statt Konfrontation

Schere Arm und

Reich schließen

Man muss an

Wünschen arbeiten

Liste Erwin Zangerl, AAB-FCG

Grüne in der AK

Freiheitliche

Arbeitnehmer in der AK

Erwin Zangerl,

AK Präsident

Helmut Deutinger,

Fraktionsvorsitzender

Franz Ebster,

Fraktionsobmann

I

m Zuge der

„Paradise Pa-

pers“ wurde

einmal mehr

offen, wie sichUn-

ternehmen – auch

aus Österreich –

mittels diverser

Steuerpraktiken

viele

Milliarden

Euro an Steuern er-

sparen – und damit die

notwendigen Sozialleistun-

gen vieler Staaten gefährden.

Um diese zwar legalen, aber

„unanständigen“ Verfahren zu

stoppen, bedarf es Regeln auf

europäischer, aber auch auf in-

ternationaler Ebene: Am besten

wäre es, wenn Unternehmenssteu-

ern nur einer gewissen Bandbreite von

Sätzen unterliegen dürften. Würde

Malta beispielsweise einen nor-

malen Steuersatz von 20 Prozent

einheben, dann wäre der ganze Sport der

Steuervermeidung schnell vorbei. Aller-

dings ortet die AK gerade in Österreich

Schritte in die entgegensetzte Richtung:

Im Zuge der laufenden Regierungsver-

handlungen sollen weitgehende Steuer-

befreiungen von Gewinnen ein wichtiges

Thema sein.

Steueroasen.

Laut Experten sind der-

zeit bis zu 32.000 Milliarden US-Dollar

weltweit in Steueroasen geparkt, ein

Großteil davon unversteuert. Laut EU-

Kommission entgehen alleine den EU-

Staaten Steuereinnahmen in der Höhe

von 1.000 Milliarden Euro pro Jahr –

verursacht durch aggressive Steuerver-

meidungsstrategien von multinationalen

Konzernen und Super-Reichen. Die AK

fordert endlich denMut der Regierungen,

mehr für eine gerechte Verteilung des

Steueraufkommens und einen fairen Bei-

trag großer Konzerne und vermögender

Privatpersonen zu unternehmen.

„Man prellt andere Länder um die ihnen

zustehenden Steuern. Das ist eine Gefahr

für jede Demokratie“, so AK Präsident

Erwin Zangerl.

Im Einsatz für

den Globus

WÜNSCHE FÜR DAS NEUE JAHR

AK FRAKTIONEN ZUM THEMA

HOFFNUNGSTROPFEN

Skandalös.

Laut Experten sind

derzeit bis zu 32 Billionen Euro (!)

in Steueroasen geparkt, der

Großteil davon unversteuert.

Milliardenverlust.

Steuerschlupflöcher gehören

endlich geschlossen.

Foto: 3dkombinat/Fotolia.com

F

ür die Autoren ist klar: Ihr

Buch handelt nicht von einer

heilen Welt, in der alles perfekt

und gut ist. Aber es handelt da-

von, dass auch in unserer heutigen,

oft als katastrophal bezeichneten

Welt eine schier unüberschaubare

Fülle von erfreulichen, positiven

Erscheinungen und Aktivitäten zu

finden ist und sich sehr viele

Bereiche in den letzten Jah-

ren und Jahrzehnten (zum

Teil erheblich) ge- und

verbessert haben. Diesen

Verbesserungen gehen

der Sozial- und Wirt-

schaftswissenschaftler Josef

Nussbaumer und der Volkswirt Stefan

Neuner in ihrem Buch „Hoffnungs-

tropfen“ nach.

Und sie setzen

gleich ihren

persönlichen

Hoffnungs-

tropfen (die AZ

präsentiert sie

auf Seite 12):

Bereits nach

dem Erfolg des

Vorgänger-

werks „Unser kleines Dorf“ spen-

deten die Autoren einen Teil ihrer

Honorare, richteten einen Spen-

dentopf ein und gründeten den

Verein

teamglobo

, der den Ärmsten

helfen will. Das Buch „Hoffnungs-

tropfen“ ist im Studia Universitäts-

verlag erschienen, Infos zum Verein

und zu Spendenmöglichkeiten

gibts auf

www.teamglobo.net

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Baurechtstag 2018

Am 22. Februar 2018

O

ben auf meinem

Brief ans Christkind

steht die Erhaltung des

gesetzlichen Schutzes

der für die Tiroler Ar-

beitnehmerInnen. Das

bedeutet: Finger weg von

unserem Kammernsystem!

Denn keine Kammern bedeu-

tet keine Kollektivverträge! Und was das heißt, wis-

sen wir alle: Kein Urlaubs- und Weihnachtsgeld und

keine Mindestlöhne. Ein wichtiger Wunsch für alle

TirolerInnen ist leistbares Wohnen. Mit der Zweck-

bindung der Wohnbauförderung und aller ihrer

Rückflüsse käme man diesem Ziel einen wichtigen

Schritt näher. Daher steht die Umsetzung durch das

Land ebenfalls ganz oben auf meinemWunschzet-

tel, ebenso wie eine Aufwertung der Lehre. Aus über

230 Lehrberufen können Jugendliche auswählen.

Unser Ausbildungssystem gehört zu den besten der

Welt, trotzdem entscheiden sich immer weniger

für einen Lehre. Unsere Forderungen nach einer

kostenlosen Nutzung der Öffis, Berufsorientierung

ab der ersten Bildungsstufe und einem kostenlosen

Führerschein würden Anreize schaffen. Denn die

Lehrlinge von heute sind die Fachkräfte von morgen!

Ich wünsche den Tiroler ArbeitnehmerInnen eine

besinnliche Weihnachtszeit.

Lehrlinge heute sind

Fachkräfte morgen

Sozialdemokratische

GewerkschafterInnen, FSG

Christian Hauser,

Fraktionsvorsitzender

Steuersümpfe

trockenlegen!