ZEITUNG FÜR ARBEIT UND KONSUMENTENSCHUTZ DER KAMMER FÜR ARBEITER UND ANGESTELLTE FÜR TIROL
9. JG. , APRIL 2017 | NR. 95
Österreichische Post AG | Postentgelt bar bezahlt | Verlagsort 6020 Innsbruck | RM 12A039146 K
E
ine gute Nachricht für die mehr
als 100.000 Beschäftigten in den
Gesundheitsberufen: Auf Initiative
der AK ist es gelungen, sie von der
ursprünglich vorgesehenen Registrie-
rungsgebühr zu befreien. Diese hätte die
Betroffenen in Summe bis zu 9 Millionen
Euro gekostet. Die Registrierung wird
mit Mitte 2018 beginnen und für die
Beschäftigten mehr Wertschätzung ihrer
Qualifikationen bringen.
Damit werden erstmals die beruf-
lichen Qualifikationen bzw. Aus- und
Weiterbildungen der jeweiligen
Berufsangehörigen gegenüber Pati-
enten, Dienstgebern und Interessierten
sichtbar. Gleichzeitig dient sie der Qua-
litätssicherung. Mit der Registrierung
wird ein europäischer Standard erreicht,
nationale und internationale Mobilität
werden dadurch erleichtert. Bei Arbeit-
geberwechsel müssen Berufsangehörige
Zeugnisse und andere Nachweise nicht
mehr vorlegen. Die Arbeiterkammer,
der die Registrierung der unselbständig
Beschäftigten übertragen wird, wird für
ihre Mitglieder diese mitgliedernah,
serviceorientiert, unbürokratisch und
kostenlos übernehmen.
Lärmgeplagte:
Bitte melden!
Registrierung
ohne Gebühr
Foto:HSB-Cartoon
/Fotolia.comTIROLER
ARBEITERZEITUNG
Halbe Milliarde für
Mitglieder erkämpft
Immer da.
Die AK wird gebraucht: 2016 wurden rund
2 Millionen Beratungen - pro Arbeitstag 8.000 - durchgeführt
und eine halbe Milliarde Euro für die Mitglieder erkämpft.
U
nlängst präsentierten die Arbeiter-
kammern, was sie 2016 für ihre
österreichweit mehr als 3,64 Millionen
Mitglieder geleistet haben: Zwischen
Boden- und Neusiedlersee gab es 2
Millionen Beratungen, von denen mehr als
1,348 Millionen auf die Bereiche Arbeit,
Soziales und Insolvenz entfielen, 372.000
auf den Konsumentenschutz, 206.000
auf das Steuerrecht und 43.000 auf den
Bereich Bildung. Insgesamt konnten die
Experten 532 Millionen Euro für Mitglieder
erkämpfen – nach Pleiten, bei Problemen
amArbeitsplatz, in Pensions- und Steuerfra-
gen oder für Konsumenten. Das zeigt
nicht nur, dass wir gebraucht
werden, sondern dass wir
da sind! In der AK erhält
jedes Mitglied Hilfe durch
Experten, Information
und bei Bedarf auch
Rechtsschutz. Für einen
durchschnittlichen so-
lidarischen Beitrag von
knapp 7 Euro pro Monat
– und maximal 14,44 Euro.
816.000 Mitglieder, wie
Arbeitsuchende, Eltern in
Karenz, Lehrlinge und ge-
ringfügig Beschäftigte, sind
vom Beitrag überhaupt
befreit.
Daneben erfüllt die
AK auch eine wichtige
politische Aufgabe. So
wurden imVorjahr
589 Gesetze und
Verordnungen
begutachtet und
Stellungnahmen
abgegeben, um
die Interessen der
Beschäftigten zu
wahren. Sie profitie-
ren auch von jüngsten
Erfolgen, die auf das Engagement
der AK zurückzuführen sind, wie
Lohnsteuerreform, Fachkräftestipen-
dium oder Verbesserungen beim
Lohn- und Sozialdumping. Außerdem
vertritt die AKmit demÖGB die
Interessen der Beschäftigten gegen
die starken Unternehmerverbände.
Das sind nur einige von vielen
guten Gründen, warum es die AK
braucht. Als starke Standesvertre-
tung, in der jeder einen kleinen Bei-
trag leistet und dafür ein Vielfaches
an Leistung zurückbekommt.
AK Präsident
Erwin Zangerl
Deshalb braucht
es die AK
KOMMENTIERT
AK INITIATIVE
AK ERFOLG
L
ärm ist für viele Menschen mittlerwei-
le zu einer unerträglichen Belastung
geworden, die sich massiv auf die körper-
liche und geistige Gesundheit auswirkt.
Aber ohne Rücksicht darauf wurde jüngst
die Baulärmverordnung novelliert und
zu Ungunsten von Arbeitnehmern und
Anrainern geändert. Denn die Novelle
bringt keine Reduktion des Lärms, son-
dern verschlimmert ihn. Die Arbeiterkam-
mer Tirol begibt sich nun auf die Suche
nach den schlimmsten Lärmverursachern.
Egal ob Bau-, Verkehrs- oder Fluglärm:
Unter der eMail-Adresse
laerm@ak-tirol.
com
können Betroffene unerträgliche
Lärmquellen melden und ihre Probleme
vorbringen. Die Tiroler Arbeiterkammer
wird die Beschwerden sammeln und an
das Land übermitteln, um die politisch
Verantwortlichen für die Anliegen der
Bürger zu sensibilisieren.
E
s sind kleine, und
es sind große Anlie-
gen, mit denen sich
viele der 3,6 Millio-
nen Mitglieder im Vorjahr
österreichweit an ihre
Arbeiterkammern ge-
wandt haben. Etwa
Franziska, die sich
mit ihrem Partner
auf einen unbe-
schwerten Ur-
laub gefreut
hatte
und
nichts als Är-
ger erlebte.
Für sie wurden
knapp 2.000 Euro
vom
Reiseveran-
stalter hereingeholt.
Oder Josef, der von
seiner Firma nach 20
Jahren zu Unrecht ent-
lassen wurde: Für ihn er-
kämpfte die AK 23.000
Euro.
Für die Mitglieder.
„Wir werden gebraucht
und wir sind da, wenn
wir gebraucht wer-
den.“ Das sagten
die AK Präsidenten
Rudi Kaske (Wien)
und Erwin Zangerl
(Tirol) als Vertre-
ter der Bundesar-
beitskammer bei
der Präsentation
der Leistungsbi-
lanz des Jahres
2016:
„Jedes
Mitglied, unab-
hängig von seinemBeitrag, bekommt
bei Bedarf den besten Anwalt, Infor-
mationen und Rechtsschutz, Hilfe
im Beruf und Vertretung gegenüber
Wirtschaft und Politik.“
Wir werden gebraucht.
Es sind
beeindruckende Zahlen, die die AK
vorlegt: Mehr als eine halbe Milli-
arde Euro haben die neun Arbeiter-
kammern in Österreich im Vorjahr
für ihre Mitglieder erkämpft. Weil
das Gehalt nicht ausbezahlt wurde,
weil Überstunden nicht korrekt ab-
gerechnet wurden oder Entlassungen
zu Unrecht erfolgten. Oder weil sie
den Steuertipps der AK Experten
folgten oder als Konsumenten im Pa-
ragrafendschungel nicht allein-
gelassen wurden. Ebenso
bei der richtigen Einstufung
zum Pflegegeld oder der er-
folgreichen Klage auf Zuer-
kennung der Pension.
Immer da, die AK.
Selbst
die rund 816.000 AK Mit-
glieder, die vom AK Beitrag
befreit sind, haben Anspruch
auf das volle Leistungspaket.
Die Arbeiterkammern haben in
ganz Österreich ein dichtes Netz
an Beratungszentren geknüpft: Rund
2 Millionen Beratungen – pro Ar-
beitstag rund 8.000 – wurden so im
Jahr 2016 durchgeführt.
Die Fakten.
532 Mio. € haben die
Arbeiterkammern den Mitgliedern
2016 gebracht. 272 Mio. € entfielen
auf Arbeits-, Insolvenz- und Konsu-
mentenschutz. 220 Mio. € wurden
in Sozialgerichtsverfahren heraus-
geholt. Die AK Steuersparaktion
brachte den Mitgliedern rund 40
Mio. €. Für Weiterbildung wurden
4,6 Mio. € ausbezahlt.
Siehe dazu Seiten 2 + 3
„Der AK Beitrag für
maximalen Schutz
beträgt im Schnitt
knapp 7 Euro
pro Monat “
Erwin Zangerl, AK Präsident
Foto:Elnur
/Fotolia.com