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THEMA:
JUNGE & JOBS
E
ine AK Studie zeigt: Kinder er-
kennen gut versteckte Werbung
in Facebook & Co gar nicht als
solche. Layer, Banner, Pop-up, Over-
lay, die Online-Werbung kennt kaum
Grenzen. Unseriöse Praktiken sind
keine Seltenheit, warnen die AK Kon-
sumentenschützer. Werbung ist oft
intransparent, also schwer von den ei-
gentlichen Inhalten zu unterscheiden.
Oft lenkt sie auch aufdringlich von
den Inhalten ab, etwa durch Blinken,
verletzt die Privatsphäre oder ist sogar
geeignet, Schadsoftware über Dateian-
hänge zu verbreiten.
Allein Facebook bietet aktuell 24
Werbeformate an, die für Kids oft
kaum als solche erkennbar sind. Einige
Spieleportale arbeiten mit Belohnungs-
systemen: Wer aktiv Werbung konsu-
miert oder sich etwa auf drittenWebsei-
ten registriert, erwirbt „Spielgeld“. Auf
bei Kindern beliebten Spiele-Websites
tauchen immer wieder direkte Kaufauf-
forderungen auf. Manche App-Spiele
sind nach kurzer Spieldauer ohne einen
In-App-Kauf nicht mehr nutzbar.
Mehr Schutz.
Die Jugend muss
im Internet vor unseriöser Werbung
mehr geschützt werden, verlangt die
AK: Es braucht Standards für die Um-
setzung traditioneller Werbegrund-
sätze in der Online-Welt, eine bessere
grenzüberschreitende Rechtsdurchset-
zung und klare Regeln für App-Wer-
bung.
Tipps für Eltern.
Gehen Sie
verschiedene Werbeformate etwa auf
YouTube oder Facebook durch, um
ein gewisses kritisches Bewusstsein
beim Kind zu schaffen. Vereinbaren
Sie Regeln und begründen Sie diese,
z.B. dass Ihr Kind Sie informiert, be-
vor es sich auf Websites registriert oder
persönliche Daten eingibt. In-App-
Einkäufen können Sie durch Deak-
tivierung auch vorbeugen, damit Ihr
Kind nicht irrtümlich Geschäfte tä-
tigt: Beim iPhone etwa unter Einstel-
lungen/Allgemein/Einschränkungen,
bei Android Handys etwa durch De-
aktivierung von Google Checkout.
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Tückisch.
Werbung in Spielen, Apps oder sozialen Netzwerken zielt häufig auf Jugendliche ab,
weil sie leichter zu beeinflussen sind. Das kann zur Kostenfalle werden.
Online-Werbung:
Falle für Kids
DUAL-IDEAL!-EGAL?
JOBSUCHE – JOBWECHSEL
Workbrunch
zur Lehre
Von Bewerbung
bis zum Vertrag
S
eit Jahrzehnten basiert die Lehr-
lingsausbildung auf dem dualen
System: Jugendliche erlernen den
Beruf praktisch im Lehrbetrieb und
die Theorie in der Schule. Und obwohl
die Stärke der Ausbildung in der Ver-
bindung beider Säulen besteht, wis-
sen oft nicht einmal die Beteiligten,
wie sie funktioniert.
Mit dem Workbrunch „dual-ideal!-
egal?“ will die AK am 18. April in
Innsbruck für die Problematik sensi-
bilisieren, von 9 bis 12 Uhr im bfi, Ing.-
Etzel-Straße 7.
Nach ihrem Vortrag über Lernorte
der Zukunft diskutiert Prof. Elke Gru-
ber von der Uni Klagenfurt am Podi-
um mit Landesschulinspektor Roland
Teissl, Dr. Hannes Huber (WK) und
Dr. Peter Schumacher (AK Tirol).
Anmeldung:
0800/22 55 22 -
1566 oder
D
ie AK Broschüre „Jobsuche
– Jobwechsel“ begleitet Inte-
ressierte vom Finden eines attrak-
tiven Stellenangebotes bis hin zum
Abschluss des Arbeitsvertrags. Ne-
ben einer Fülle von wichtigen Tipps
enthält die Broschüre konkrete
Formulierungen, die man überneh-
men kann, und zeigt, wie man sich
bewirbt, nachfragt und sich auf das
Bewerbungsgespräch vorbereitet.
Außerdem werden unterschiedliche
Arbeitsverträge erklärt. Kostenlos
zu bestellen unter 0800/22 55 22
- 1515 oder herunterzuladen auf
RASCH REAGIERT
Innungsmeister
hilft Lehrling
I
n der letzten Arbeiterzeitung
berichteten wir über einen Ju-
gendlichen, der 10 Monate ohne
Sozialversicherungs-Meldung
und
Lehrvertrag beschäftigt wurde. Auch
die Bezahlung lag weit unter dem KV
des Baugewerbes. Dazu kam, dass
der besagte Unternehmer zur Aus-
bildung von Lehrlingen gar nicht be-
rechtigt gewesen wäre.
Während die Arbeiterkammer die
Ansprüche des Jugendlichen beim
Gericht einklagte, wurde auch die
Innung des Baugewerbes tätig. Der
Landesinnungsmeister, Baumeister
Anton Rieder, erkundigte sich nach
dem Fall. Die Bauinnung spendiert
dem Lehrling „aufgrund der unan-
genehmen Erfahrungen mit der
Baubranche“ die Kosten des Führer-
scheins, der ehemalige Chef des Ju-
gendlichen wird abgemahnt. Das ist
ein gutes Ende und ein Beispiel funk-
tionierender
Sozialpartnerschaft.
Für den Jugendlichen ist aber am
Wichtigsten, dass er ab sofort eine
richtige Lehrstelle hat und endlich
eine reguläre Ausbildung in seinem
Wunschberuf erhält.
Nr. 49, März 2013
Im Netz.
Immer mehr Kids tummeln sich im Netz. Schutz vor Gefahren wird immer wichtiger.
Foto:Fotolia.com
Die Arbeitszeit für Lehrlinge bis zum vollendeten 18. Lebensjahr darf grundsätzlich 8 Stunden
täglich und 40 Stunden wöchentlich nicht überschreiten. Nach spätestens 6 Stunden muss
mindestens eine halbe Stunde Pause gewährt werden. Die Berufsschulzeit wird auf die
Arbeitszeit angerechnet, nur die Mittagspausen werden abgezogen.
Wer regelmäßig exakte Aufzeichnungen seiner Arbeitszeiten führt (z.B. im Arbeitszeitkalender
der AK), hat einen guten Überblick über die geleisteten Stunden und hat auch gute Chancen,
geleistete Mehrarbeit (Überstunden) abgegolten zu bekommen.
Infobox: Arbeitszeit
Der Arbeitstag beginnt für
Lorenz nach dem Einste-
chen bei der Stempeluhr
mit dem Anziehen der Ar-
beitskleidung.
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Zuerst gibt´s eine kurze Lagebesprechung, was
Lorenz und sein Kollege heute erledigen müssen
Als Metalltechniker arbeitet man nicht nur an Ma-
schinen, sondern muss auch gut mit Fahrzeugen
umgehen können, z.B. mit dem Stapler, ...
... dem Firmenauto, ...
Wie teilen wir uns
denn die Arbeit auf?
... und Traktoren.
...VOLLGAS!
Einmal in der Woche schreibt Lorenz
während seiner Arbeit in sein Praxis-
heft, was er alles gelernt hat.
Außerdem dokumentiert Lorenz auch immer
seine Arbeitszeit, damit er den Überblick
behält, ob und wie viele Überstunden er ge-
leistet hat. Er hat dafür eine eigene Mappe.
Zur Arbeitszeit gehört auch das Aufräumen
und Kehren des Arbeitsplatzes am Abend.
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0 km/h
AK
REPORTER
Was habe ich
diese Woche alles
schon gemacht?
Ab nach Hause.
Du willst mehr wissen zum Thema Arbeitszeit (Überstunden, Arbeitskalender, Zeitausgleich, ...)? Schau rein unter
oder
Ich freue mich schon
aufs Training im Fitnessstudio.
Heute ist mal wieder Krafttrai-
ning an der Reihe.
Darf ich dir zuschauen? Ich muss
das dann am Nachmittag machen.
So, jetzt noch schnell
zusammenräumen, dann
mach´ ich Feierabend.
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