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AK Aktion.
Seit Jänner können sich junge Menschen bei der AK Tirol um Freiwilligen-Einsätze
im Ausland bewerben. Das Echo ist enorm. Neue Projekte warten bereits.
Aufbruch mit Rückenwind
D
ie ersten zehn jungen Tiroler
sind schon mittendrin in ih-
rem ganz persönlichen Aben-
teuer: „You(th) can do it“, dachten
sich drei Frauen und ein Mann, die
mit Hilfe der AK Tirol am 3. März in
Richtung Finnland starteten. Dort hel-
fen sie vier Wochen als Freiwillige, un-
ter anderem in einemTierheim. Gleich
sechs Tiroler machen seit 10. März
in Cornwall beim „Star Gazy Boat“-
Projekt ein 100 Jahre altes Ruderboot
wieder flott.
Unter dem Motto „Rückenwind“
ermöglicht die AK Tirol Menschen
zwischen 16 und 30 Jahren, an ver-
schiedensten Auslandsprojekten teil-
zunehmen: Sie können wählen, ob
sie z. B. in Spanien beim Sanieren des
Jakobswegs oder in einem Bergdorf
an der griechisch-bulgarischen Grenze
beim Bau einer Schule mitanpacken
wollen. Dabei lernen sie nicht nur Kul-
tur, Menschen und Sprachen kennen,
sondern auch sich selbst, eigene Talente
und Leben und Arbeiten mit anderen.
„Wir möchten vor allem Menschen
in verzwickten Lebenslagen unterstüt-
zen, neue Perspektiven zu finden“, er-
klärt AK Präsident Erwin Zangerl. Ar-
beitslose und Schulabbrecher können
sich ebenso anmelden, wie solche, die
im Ausland Berufserfahrung sammeln
wollen oder wem gerade „die Decke
auf den Kopf fällt“.
„Seit Jänner hatten wir mehr als 300
Anfragen“, freut sich Projektleiter Leo
Kaserer, der „Rückenwind“ für die AK
Tirol und den Verein CUBIC koordi-
niert. Er konnte schon den nächsten
Platz auf Kreta zur Rettung der Mee-
resschildkröten reservieren (siehe Bei-
trag rechts). Alle Projekte finden im
Rahmen des EU-Programms „Jugend
in Aktion“ des „Europäischen Freiwil-
ligendienstes“ statt. Die Möglichkeiten
sind vielfältig. „Es gibt rund 3.000
zertifizierte Einrichtungen im Sozial-,
Kultur- und Umweltbereich.“
Die Einsätze dauern zwischen zwei
Wochen und zwölf Monaten. Vor-
kenntnisse sind nicht erforderlich. EU
und AK Tirol finanzieren Reisekosten,
Sprachkurs, Versicherungen, Taschen-
geld, Unterkunft und Verpflegung.
Die Teilnehmer werden professionell
begleitet und erhalten einen Youthpass
als offizielles Zertifikat für die außer-
schulische Lernerfahrung.
<<
UMWELTPREIS
Angst vor Feinstaub
Junge Preisträger
D
ie größte umweltpolitische
Sorge für ihre Zukunft und
eine tickende Zeitbombe sehen die
Österreicher in der massiven Fein-
staubbelastung – besonders in
den Landeshauptstädten! Das geht
aus der jüngsten market-Erhebung
hervor. Mehr als drei Viertel aller
Österreicher machen sich Gedan-
ken über die Umwelt, jeder fünfte
Befragte sogar sehr viele. Am stär-
ksten bekunden dies die Bürger
in den großen Städten, denn dort
erkennt man in der Feinstaubbela-
stung das größte Umweltproblem
für die nächsten fünf bis zehn
Jahre. Gleich dahinter rangieren
Schadstoffbelastung durch den
Verkehr und Smog in den Städten.
Die große Einschätzung der Smog-
gefahr rührt unter anderem auch
daher, dass jeder zweite Österrei-
cher für sich selbst eine Gesund-
heitsbeeinträchtigung bzw. -gefähr-
dung erkennt, und knapp mehr als
jeder Fünfte gibt an, dieser Bela-
stung täglich ausgesetzt zu sein!
Die weitere Liste der möglichen
Umweltprobleme, die auf uns zu-
kommen, ist lang: Von Klimaerwär-
mung, Wasserverschmutzung bzw.
-knappheit bis hin zur Abfallverwer-
tung, Bodenverschmutzung (siehe
Grafik).
Z
um vierten Mal wurde der Eu-
regio Umweltpreis für Tirol,
Südtirol und das Trentino verge-
ben. Von insgesamt 93 Bewer-
bungen erreichte die Umweltzei-
chenschule VS Johannes Messner
in Schwaz in der Kategorie „Pro-
jekte und Ideen“ mit dem „Internati-
onalen Tag der Sonne“ den zweiten
Platz. Sie ist bereits seit längerem
Trägerin des Umweltzeichens des
Lebensministeriums, da die Schule
den Schülern seit Jahren die Um-
welt beim Forschen, Spielen und
Lernen näher bringen und sie da-
für begeistern will. In der Kategorie
„Projekte und Ideen“ holte Andreas
Grassmayr den dritten Platz. Der
13-jährige Schüler aus Rum be-
eindruckte mit einer Idee für ein
Folien-Wellen-Kraftwerk. Er baute
zu Hause mit einem Baukasten ein
Gerüst mit einer Folie, die durch
Wellenbewegung an den Boden
gedrückt wird und dadurch einen
Dynamo betreibt. Alle Infos unter
THEMA:
BUNT GEMISCHT
Europa wartet.
Die ersten jungen Tiroler wurden von AK Präsident Erwin Zangerl (re.) und AK Rückenwind Projektleiter Leo
Kaserer (li.) bei der Verabschiedung eingekleidet und verbringen einen Monat in England bzw. Finnland.
Die Grafik zeigt.
Frauen sind in gesellschaftlichen Bereichen vielfach noch unterrepräsentiert.
Rolle der Frau in
unserer Gesellschaft
Vergleichen.
Im Bereich der Gleichberechtigung bleibt noch viel zu tun.
I M P R E S S U M
AK Tiroler Arbeiter-
zeitung – AK Aktuell.
Zeitung für Arbeit und
Konsumentenschutz
der Kammer für Arbeiter und Angestellte für Tirol.
Medieninhaber und Herausgeber:
Kammer für
Arbeiter und Angestellte für Tirol, 6020 Innsbruck,
Maximilianstraße 7 |
Redaktion:
Dr. Elmar Schiff-
korn, Mag. Christine Mandl |
Fotos:
AK,
.
com,
|
Druck:
Intergraphik
GmbH, 6020 Innsbruck, Ing. Etzelstraße 30
Offenlegung gemäß Mediengesetz, § 25 (2):
Kammer für Arbeiter und Angestellte für Tirol, 6020
Innsbruck, Maximilianstraße 7; Präsident: Erwin
Zangerl; Aufgabenstellung: Interessenvertretung
der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer; Die
Blattlinie entspricht jenen Grundsätzen, die im
Arbeiterkammergesetz 1992 BGBl. Nr. 626/1991
idgF festgehalten sind.
Die von der AK Tirol angebotenen Leistungen kommen aus-
schließlich ihren Mitgliedern zugute. Soweit personenbezogene
Bezeichnungen nur in männlicher Form angeführt sind, beziehen
sie sich auf Frauen und Männer in gleicher Weise
R
und 51 %, somit mehr als
die Hälfte der Tiroler Bevöl-
kerung, ist weiblichen Ge-
schlechts. Jeweils zumindest an einem
Tag im Jahr, dem so genannten Welt-
frauentag am 8. März, wird seit mehr
als 100 Jahren an die Stellung der
Frau in der Gesellschaft gedacht und
erinnert. In unseren Breiten hat sich
deren Situation in den letzten Jahr-
zehnten sicher verbessert. Von einer
gesellschaftlichen Gleichstellung oder
einer Gleichbewertung kann aber im-
mer noch nicht die Rede sein.
Die Grafik nebenan bringt dazu
eine ganze Fülle von Beispielen aus
Tirol. Im Bereich der Emanzipation
bleibt somit in der Tat noch vieles
zu tun. Ob es z.B. jemals auch eine
katholische Priesterin in Tirol geben
wird, steht noch ganz in den Sternen –
in nächster Zeit ist damit wohl kaum
zu rechnen.
<<
Nr. 49, März 2013
Ängste.
Feinstaub, Schadstoffe durch Verkehr und Smog.
Feinstaubbelastung wird größtes Umweltproblem in der Zukunft!
Folgende Umweltprobleme kommen in
den nächsten Jahren auf uns zu -
Luftverschmutzung in den Städten/Feinstaubbelastung
Schadstoffbelastung durchVerkehr
Smog in den Städten
66
30
4
58
38
4
57
35
8
größere Regenmengen in kurzer Zeit, Muren
Treibhausgase, durchschnittlicheTemperaturerhöhung
Klimaerwärmung
Einsatz von Chemikalien in der Industrie
hohe Belastung durch Industrieabgase/Produktionsverschmutzung
Luftschadstoffe/Luftverschmutzung im Freien
Artensterben
Bodenverschmutzung durch Industrie
langandauernde Hitzewellen
Landschaftsveränderungen, Zersiedlung des ländlichen Raums
Recycling von Abfällen
verschmutztes Grundwasser
Zunahme starker Stürme/Orkane
radioaktive Abfälle/Lagerung radioaktiver Stoffe
Bodenverschmutzung durch Landwirtschaft
genügend Nutz-Wasser
Waldsterben
Luftschadstoffe in Innenräumen
ungeklärtes Abwasser
zu wenig sauberesTrinkwasser
Lichtverschmutzung
Klimabelastung durch Landwirtschaft
neue Eiszeit
größeres
Problem
geringeres
Problem
gar kein
Problem
56
39
5
51
43
6
44
45
11
44
50
6
43
51
6
42
51
7
40
49
11
37
52
11
37
46
17
38
44
20
36
47
17
34
54
12
33
49
18
32
42
26
30
52
18
26
41
33
25
53
22
25
51
24
24
53
23
21
50
29
21
56
23
19
59
22
5
27
68
Quelle:market.at
MITMACHEN
Umweltprojekt
auf Kreta
M
eeresschildkröten faszinieren
Dich? Und Du kannst Dir gut
vorstellen, Dich einen Sommer lang
auf der griechischen Insel Kreta für
den Schutz der sanften Riesen zu
engagieren?
Dann ist das Umweltprogramm
des Vereins ARCHELON vielleicht
das Richtige für Dich. Eine Tirolerin
bzw. ein Tiroler zwischen 20 und
30 Jahren kann von 15. Mai bis 10.
Oktober in Rethymno mit rund 20
Freiwilligen am wissenschaftlichen
Projekt teilnehmen. Die Experten von
ARCHELON widmen sich seit 1983
dem Schutz der „Unechten Karett
schildkröte“. Sie wurde intensiv be-
jagt, und Schleppnetzen fallen so
viele Tiere zum Opfer, dass die Art
vom Aussterben bedroht ist.
Vielleicht trägst ja Du in einem
30-köpfigen Team mit Meeresbiolo-
gen und Umweltexperten dazu bei,
dass die Art erhalten bleibt: Täglich
wird der 11 Kilometer lange Strand
überwacht, an dem die Weibchen
ihre Eier legen, um sie vor Überflu-
tungen und Menschen zu schützen.
Verletzte und kranke Tiere werden
in eine Erste-Hilfe-Station gebracht.
Ziel ist es aber auch, die Urlauber
aufzuklären.
Infos und Anmeldung bis 30. März
unter Tel. 0800/22 55 22 - 1212
oder
AK Tirol, Maximilianstraße 7,
Innsbruck, Tel. 0800/22 55 22 –
1212 oder unter
!