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I: Der Anspruch auf…

M: …der Anspruch auf Karenzgeld zum Beispiel und ich weiß nicht, wie es von Arbeitgeberseite geregelt ist.

I: Aber haben Männer auch...

M: Ja, haben Männer schon, aber (zögert) weiß ich nicht. Ja haben Männer schon, aber das weiß ich nicht, ich

bin ja kein Arbeitgeber. Aber ich glaube halt, dass das negativ auffällt, warum weiß ich nicht.

I: Ja, weil das ist sozusagen die spannende Frage, weil im Prinzip befinden sich sowohl Mann als auch Frau in

derselben Situation, beide hätten einen Anspruch, beide wollen vielleicht zu Hause bleiben und

normalerweise könnte man schon annehmen, dass die Frau in ihrer Position gleich wichtig für den

Arbeitgeber ist wie ein Mann in einer anderen Position oder vielleicht auch in derselben Position?

M: Ja.

I: Und trotzdem muss der Mann, ah, befürchten, wenn er Konkurrenten hat, Konkurrenten fürchten und bei

einer Frau ist es irgendwie ganz normal?

M: Ja. Aber ich glaube prinzipiell, dass das immer noch das Rollenschema ist.

I: Ja, so quasi…

M: Mann, Frau ja. Es ist ja auch, es ist ja auch die Natur, die sagt Frau, Kind, Mann. Es ist in der Tierwelt

meistens auch so. Wenn man jetzt ganz primitiv anfangt, von Grund auf zu reden. Es ist ja auch so, ich

meine, es gibt ja auch bei den meisten Tieren keine männliche Karenzzeit (lacht).

I: Kann man das vielleicht so zusammenfassen…

M: Und wir sind ja im Prinzip ja auch so was wie, keine Ahnung, das klingt jetzt ganz primitiv, aber ein Mensch

tickt ja auch so, oder? Und deswegen glaube ich einfach, dass das noch drinnen ist im Gehirn, dass einfach,

ja…

I: Kann man das irgendwie so ein bisschen begründen, so, ah, blöd ist es für den Dienstgeber sowohl beim

Mann als auch bei der Frau, aber bei der Frau kann man nichts machen. Im Prinzip könnte man das so…

M: Bei der Frau akzeptieren sie es eher noch, weil sie eine Frau ist.

I: Ja, das ist einfach…

M: Weil es von der Natur aus eh so gegeben ist, und sonst hätten wir keine Kinder, keine Pensionsvorsorge und

irgendjemand muss es ja machen, ja genauso.

I: Ok, genau. Gut, dann die zwei letzten Fragen und zwar die allererste noch. Bei der Entscheidung, das Kind zu

bekommen, Ihr erstes Kind zu bekommen, war das ein Thema so Vereinbarkeit von Beruf und Familie

beziehungsweise Karriere oder Position-halten, war das ein Thema?

M: Nein, also wir haben immer gleich von vorneherein gewusst, weil bei mir Karriere war jetzt nicht so, ich war

im Sekretariat, ich habe jetzt nur Matura, habe jetzt nicht studiert. Für die Karriere kann man da

normalerweise nicht mehr machen, außer man hat vielleicht Glück und Ding, aber ich bin jetzt seit meinem

18. Lebensjahr vollzeitbeschäftigt gewesen, ahm, also die Megakarrieretür hat sich nicht geöffnet.

I: Aber der Verantwortungsbereich, der würde ja vielleicht größer und größer werden. Sie haben erzählt, da

sind dann noch und noch Sekretärinnen gekommen?