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Anhang

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I: Sie haben sich das nicht genau ausrechnen lassen, wie viel Sie noch dazu verdienen können, oder was noch

geht? Die Zuverdienstgrenze war jetzt nicht bindend für Sie?

M: Nein, nein. Überhaupt nicht.

I: Das hätte mich jetzt schon stutzig gemacht, dass Sie bei fünf Stunden Arbeit, schon die Zuverdienstgrenze

überschreiten.

M: Nein, nein.

I: Netter Arbeitsplatz (lacht).

M: Schön wäre es (lacht). Nein, nein, ich habe das jetzt nur als Beispiel. Für mich wären auch sechs bis acht

Stunden, da kommt noch die Vorbereitungszeit dazu, ideal.

I: Jetzt sind es die fünf Stunden, die Sie machen wollen?

M: Nein, fünf Stunden, das wären ca. zwei Stunden pro Fach. Das geht gar nicht. Das habe ich nur als Beispiel

angebracht.

I: Ok, das habe ich dann falsch verstanden. Wie viel Stunden sind Sie dann grundsätzlich belegt? Es sind jetzt

sechs Zeitstunden an der Schule?

M: Zwölf Stunden, denn man muss immer das Doppelte rechnen.

I: Und wenn es keine Zuverdienstgrenze für den Bezug des Kinderbetreuungsgeldes gegeben hätte, in Ihrem

Fall hat es aber keine Bedeutung gehabt, weil Sie ausschließlich auf Basis der Tatsache, wie viele Stunden

Sie zu Hause bei den Kindern gebraucht haben, und den Rest einfach für die Schule hergenommen haben?

M: Ja, genau.

I: Dann kommen wir zu der Frage der Rollenbilder. Ganz allgemein gefragt. Was ist Ihrer Ansicht nach die Rolle

der Mutter in der Familie? Ist ein bisschen eine philosophische Frage (lacht). Was gibt es für Rollenbilder?

M: Der Mutter? Was verstehen Sie unter Rollenbilder zum Beispiel?

I: Sie können bei der Erwerbstätigkeit ansetzen. Sie können auch bei der Kindererziehung ansetzen. Was ist für

Sie eher der Part der Frau oder der Part des Mannes? Gibt es überhaupt so klar abgegrenzte Felder? Hat

sich bei Ihnen aufgrund des alltäglichen Ablaufs etwas herauskristallisiert?

M: Ja, dadurch, dass ich mehr zu Hause bin, bin ich eher für die Erziehung der Kinder zuständig. Würde mich

nicht als Ernährerin verstehen, bei dem Bisschen, was ich dazuverdiene. Ja, die Mama ist einfach da, würde

ich sagen. Sie ist die Bezugsperson.

I: Es ist nicht zu sehr geschlechtsspezifisch?

M: Nein, mein Mann würde das genauso machen. Wenn ich 40 Stunden unterrichten würde, würde er ganz

alleine zu Hause bleiben. Ich traue ihm auch voll zu, dass er das macht. Er würde das auch gerne machen.

I: Glauben Sie, dieses Rollenbild, das Sie jetzt haben, wird auch rundherum von der Majorität geteilt?

M: Ja.

I: Ja?

M: Ja, dass die Mama zu Hause bleibt und dass der Vater arbeiten geht.