Anhang
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M: Nach diesen zweieinhalb Jahren. Ja, maximal.
I: Gleich zur ersten Frage. Es geht nämlich um das Wiedereinstiegsverhalten der Frauen. Sie haben die längste
Variante gewählt und Sie haben gemeint, wenn es diese Variante nicht gegeben hätte, hätten Sie die nächst
Längste genommen. Wieso eigentlich?
M: Weil ich beim ersten Kind damals die kürzeste Variante genommen habe.
I: Das war wie lang?
M: 15 Monate für mich. Mein Mann hat dann auch einen Monat nehmen können. Das war mir zu (zögert), ich
hatte da für mich Gewissensbisse, weil ich mein Kind nach ein Jahr abgeben habe müssen.
I: Inwiefern Gewissensbisse?
M: Dass ich mein Kind zu früh abgeben habe müssen. Er war zwar dann bei meiner Mama, aber trotzdem. Ich
habe die Stelle angenommen und habe 13 Stunden gearbeitet, plus die Vorbereitungszeit. Das war mir dann
zu stressig mit Kind und Beruf. Ich war halb angestellt, vom Verhältnis her. Das war dann zu stressig.
I: Zu stressig, weil Sie Gewissensbisse gehabt haben, damit Sie so schnell wie möglich von der Arbeit gehen
wollen, um bei Ihrem Kind zu sein?
M: Nein, nicht nur deswegen. Einfach nur generell. Ich habe nämlich neu in dieser Schule angefangen, das
heißt, ich hatte die ganzen Vorbereitungen machen müssen. Da habe ich auch viel Zeit investieren müssen.
Ich bin vielmehr der Mensch, wenn ich was mache, dann muss ich es richtig machen. So nebenbei, bisschen,
geht nicht. Das mache ich dann gescheit und das ist dann sehr zeitintensiv. Die Schule generell, ist eine
Ganztagsschule, wo ich teilweise um sieben Uhr nach Hause gekommen bin. Da bin ich ganz narrisch
geworden. Es war schulbezogen, dass wir alle drei bis vier Wochen einen neuen Stundenplan bekommen
haben. Ich habe mich jedes Mal umstellen müssen und somit auch das Kind. Das Kind hat dann auch jedes
Mal einen anderen Rhythmus gehabt. Das hat mich dann stressig gemacht. Wo ich dann schwanger
geworden bin, habe ich dann gesagt, dass ich sowieso nicht gleich arbeiten gehe und deswegen habe ich die
längste Variante genommen. Denn bisschen etwas kann man soundso dazuverdienen und das geht. Mehr
will ich auch nicht mit zwei Kindern.
I: Die Betreuung durch Ihre Mutter war gut, durchschnittlich oder optimal?
M: Ja, war sehr gut.
I: Aber trotzdem hatten Sie ein schlechtes Gewissen gehabt?
M: Gerade am Anfang. Der Anfang war schon schwierig, wo der Tag X gekommen ist. Der Tag, wo ich arbeiten
angefangen habe. Das Gefühl, dass ich meinem Kind nicht diese zwei Jahre geben kann, wie es früher auch
war. Die Mütter sind früher im Großen und Ganzen zwei Jahre zu Hause geblieben. Da habe ich schon ein
schlechtes Gewissen gehabt.
I: Ok, verstehe. Ganz kurz zur Erwerbstätigkeit. Gehen Sie in dieselbe Schule wieder zurück?
M: Nein, muss nicht so sein. Ich habe einen Jahresvertrag, so wie es bei den Lehrern üblich ist. Wenn ich mich
wieder bewerben würde, beim Landesschulrat, kann es sein, dass ich ganz wo anders hinkomme, oder dass
ich gar nichts bekomme. Steht ganz in den Sternen.
I: Hat man da keinen Anspruch?
M: Nein, ist nur ein Jahresvertrag. Nach einem Jahr läuft der Vertag aus und ich war nach einem Jahr weg.