Anhang
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I: Was heißt nicht selbstverständlich?
M: Ja, dass man normalerweise einen Grund für die Reduktion angeben muss. Ich glaube, dass es seitens (M
nennt Arbeitgeber) nicht gerne gesehen worden ist, aber dass sie es geschluckt haben.
I: Weil sie es mussten?
M: Ob sie es mussten, weiß ich nicht.
I: Ist es eine Arbeitszeitreduktion im Rahmen der Karenz?
M: Nein, nein.
I: Aber sozusagen nicht selbstverständlich, schon gar nicht gern, damit er die Möglichkeit hat zu Hause zu sein?
M: Den Eindruck habe ich nicht, den hätte ich nicht gehabt, nein.
I: Wie lange ist die Arbeitszeit schon reduziert?
M: Hmhh, so fünf Jahre.
I: Ok, dann noch die letzten zwei Fragen. Wenn sie jetzt zurück denken, Vereinbarkeit Beruf und Familie, vor
Ihrem ersten Kind, war das zu irgendeinem Zeitpunkt ein Thema für Ihre Entscheidung, ein Kind zu
bekommen?
M: Ich war damals noch so jung. Nein, ich habe mir nie richtig Sorgen darüber gemacht, ob das möglich ist. Ich
habe natürlich damals auch Arbeitszeiten gehabt, hauptsächlich an Wochenenden, wo ich in einem
Wohnheim gearbeitet habe, da habe ich gearbeitet, wo andere Leute frei haben. Von dem her haben wir es
uns gut einteilen können. Das war schon auch sehr belastend. Da ist es mir schon lieber, dass ich zwei
Vormittage und an einem Nachmittag arbeite. Vereinbar war es früher leichter, weil wir die Kinder am
Bahnhof übergeben haben (lacht). Aber für die Entscheidung war es kein Thema.
I: Sie nehmen keine Kinderbetreuungseinrichtung in Anspruch?
M: Doch, schon.
I: In welchem Ausmaß? Wie viele Tage?
M: Jetzt noch zweieinhalb Tage, Montag- und Mittwochvormittag, und ab Jänner werde ich dann einen dritten
Halbtag dazu nehmen. Aber es war für mich nicht die Entscheidung, die Kinderbetreuungseinrichtung in
Anspruch zu nehmen, wegen der Arbeit. Es war ja schon vorher, sondern weil ich denke, dass es für die
Kinder ganz gut ist, dass sich die Kinder, ab einem gewissen Alter, für ein paar Stunden außerhalb der
Familie aufhalten.
I: Wie lange ist das her? In welchen Lebensmonaten?
M: Mh (zögert), er hat mit 23 Monaten angefangen, und ich habe zu arbeiten angefangen, wo er 25 Monate
war. Es war sozusagen eine schnelle Entwicklung (lacht).
I: Das wird es ja erleichtert haben?
M: Sowieso, sonst wäre es im Moment nicht möglich, wenn ich keine Kinderbetreuung hätte.
I: Sie hätten dieses private Umfeld nicht in diesem Ausmaß?
M: Nein, nicht in diesem Ausmaß.